Sollte jetzt starten oder lieber warten bis zum Herbst?

Hallo,

es ist so, dass ich schon Ende 30 bin und einiges an Zeit verloren habe wg. abgebrochenen Studiengängen und gesundheitlichen Belangen. Jetzt habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker für INformations- und Telekommunikatonstechnik zum 1.2 gefunden. Allerdings soll dort die Geschäftsführung eine Katastophe sein (lt. Online Bewertungen des arbeitgebers).

Sollte ich es dort einfach versuchen oder lieber auf einen ordentlichen Arbeitgeber zum Herbst hoffen? Außerdem bin ich mir auch nicht 100% sicher, ob der Beruf das richtige ist.

Was würdet ihr da machen? Bis zum August könnte ich belanglos arbeiten; heißt einfach irgendein Job. Ist es sinnvoller lieber eine Ausbildung anzufangen und Erfahrung zusammeln oder kommt es schlecht an, wenn man dann auch noch diese Ausbildung abbricht oder versucht den Ausbildungsbetrieb zu ändern?

Ich glaube. mit fast 40 kannst du getrost sagen: „Ist der Ruf erst ruiniert…“.
Bitte entschuldige die deutlichen Worte: Wenn du bis jetzt den Finger nicht gezogen hast, kommt es jetzt auch nicht mehr auf die eine oder andere Fehlentscheidung an.

Wenn du jetzt sofort in eine solide Ausbildung einsteigen kannst, dann tu es. Wenn nicht: Ein schlechter Job ist besser als gar keiner.

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Verzeihung bitte, ich bin Ende 20 nicht Ende 30. Kleiner Tippfehler.

ist auch nicht gerade viel besser.

Hallo,
passt doch beides gut zusammen …

Alles Gute
Schrella

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Da sehe ich schon einen Unterschied, nämlich zwischen „ziemlich schlecht“ und „absolut hoffnungslos“.
Bei Ende 20 lässt sich noch etwas machen, bei Ende 30 würde ich sagen, dass das Leben verpfuscht ist.

Gegenfrage: Woher nimmst du die Hoffnung, dass im Herbst ein ordentlicher Arbeitgeber Gewehr bei Fuß steht? Wenn das nicht klappt, hast du nämlich noch einmal ein Jahr verloren, schätze ich.

Du bist jetzt Ende 20, hast schon mindestens einmal versucht zu studieren, verfügst also vermutlich über ein Abitur. Wann hast du dieses erworben (vermutlich vor ca 10 Jahren) und wie genau hast du diese lange Zeit ergebnislos verbracht? Also: von wann bis wann (und somit wie lange) hast du studiert, wie lange warst du arbeitsunfähig wegen „gesundheitlicher Belange“ (also vermutlich Krankheit), wieviel und wie lange und wie oft hast du gejobbt oder Ausbildungen begonnen oder was auch immer?

Hintergrund dieser Fragen: Wie zerfleddert ist dein Lebenslauf derzeit?

Und wenn die GF eine Katastrphe ist, juckt dich das gar nicht, wenn du Azubi in einem Weltkonzern bist, aber sehr, wenn es eine 5-Leute-Firma ist. Also die Aussage selber ist nicht sonderlich relevant, wenn der Zusammenhang nicht berücksichtigt wird.

Nur so ein paar Gedanken …

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Mit Ende zwanzig könnte man schon so etwas wie einen Lebensplan vorweisen, wenn auch eine Krankheit einen Plan B zu verlangen schien.
Tausend wenn und aber, für und wider zu Job oder Ausbildung sprechen nicht für eine einigermaßen fortgeschrittene Reife. Oder ist es Faulheit? Wer finanziert denn das Leben bis jetzt? Mama und Papa oder die Allgemeinheit?

Allerdings soll dort die Geschäftsführung eine Katastophe sein (lt. Online Bewertungen des arbeitgebers).

lieber auf einen ordentlichen Arbeitgeber zum Herbst hoffen?
nicht 100% sicher, ob der Beruf das richtige ist.

Ich glaube, du suchst Ausreden, um die Ausbildung nicht anfangen zu müssen. Warum, kannst du dir nur selber beantworten.

Auf deine Frage: NATÜRLICH solltest du die Ausbildung anfangen, Herr im Himmel nochmal! Worauf willst du denn noch warten?
„Schlechte“ Geschäftstührungen gibt es immer wieder mal - mit einer abgeschlosseenen Ausbildung hättest du dann aber irgendwann die Chance, dir was besseres zu suchen.

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Wie ist das eigentlich mit den Fachrichtungen? Wenn man z:b. Elektroniker für Informations- und Telekommunikation mache, kann man später auch in anderen Bereichen arbeiten z.B. Elektroniker Luftfahrttechnische Systeme oder Informationselektroniker? Spielt der Ausbildungsbetrieb später bei der Jobsuche eine Rolle?

Nimm den Job.
Alles Gute.

kann man arbeiten, aber dann ist man eben in manchen Fällen ohne Ahnung oder auch ohne erforderliche Zulassung.

Es kommt schon genau drauf an, so allgemein kann man das nicht sagen.

Fragen über Fragen :wink: Leider kann man die nur mit einem entschiedenen „kommt drauf an“ beantworten. Fangen wir mal von hinten an:

Spielt der Ausbildungsbetrieb später bei der Jobsuche eine Rolle?

Fall 1: Es gibt im Ort zwei verfeindete Elektriker. Du lernst beim Elektriker_A, bewirbst Dich dann beim Elektriker_B. Da könnte das ein Problem sein.

Fall 2: Es gibt im Ort ein größeres Unternehmen, das ein wochenlanges (sic!) Selektionsverfahren feiert und absolvierst dort mit Bestnote. Dann ist der Ausbildungsbetrieb in der Gegend (wo man halt die „gute“ Ausbildung des Unternehmens kennt) sicherlich bei weiteren Bewerbungen von Vorteil.

Fall 3: Wenn Du in ner kleinen „namenlosen“ Klitsche lernst, mit Bestnoten abschließt, Dich schon während der Ausbildung fachlich und menschlich auszeichnest, ist es völlig wurscht, dass Du’s nicht ins große Unternehmen von Fall 2 „geschafft“ hast.

Das heisst, so pauschal kannst das gar nicht sagen. Ich glaube, für Dich wichtig ist, dass Du jetzt erstmal was abschließt (auch für Dich, um Dir selbst zu zeigen, dass Du das sehr wohl kannst!). Und wenn Du das mit Anstand machst, wirst Du auch nen Job im Anschluss bekommen!

Dann zur Frage mit den Fachrichtungen. Auch da kommt’s drauf an. Wie „speziell“ ist die Ausbildung und wie „speziell“ die Anforderungen an den konkreten Job? Und wie willig bist Du, weiter zu lernen, wie willig ist Dein neuer Arbeitgeber, Dich etwa in Form von Fortbildungen zu unterstützen. Und natürlich: was bieten die Mitbewerber? Meine Empfehlung ist in dem Fall immer: lerne, das was Dich interessiert. Wenn Du schon konkret weisst, dass „Gas-Wasser-Scheisse mit Schwerpunkt Rohre verlegen“ Dein Traumjob ist, dann versuch so nah wie möglich an diesem Traumjob zu lernen. Bist Du noch eher unentschlossen, lernst halt was eher allgemeines.

Luftfahrt ist ein bisschen ein besonderer Bereich: da gibt’s viele Vorschriften, da ist’s wirklich einfacher, wenn man das von Anfang an so lernt und sich das nicht mit „ähnlicher“ Ausbildung aneignen muss. Aber wie Toyotaaa immer so schön singt „Nichts ist unmöglich“.

Generell kann ich Dir nur raten, und Du bist ja nun auch keine 16 mehr: überlege Dir ganz konkret, was Dein Traumjob mal ist und dann arbeite darauf hin. Und wenn Du dafür noch ein bissle Zeit brauchst, dann nimmst Dir die eben (auf ein paar Monate kommt’s jetzt auch nimmer an…). Sprich notfalls mit Menschen, ob sie sich Dich in diesem Traumjob vorstellen könnten (wähle dazu Freunde, die Dir auch ne ehrliche Antwort geben - oder auch die Berufsberatung vom Arbeitsamt).

Viel Erfolg