Business as usual, wenn der Inhalt eines Artikels nicht passt, handelt es sich um Gesülze.
Um Gesülze handelt es sich allerdings, wenn Orban nicht auf internationaler Ebene redet, sondern im eigenen Land. Hier offenbart er das Weltbild eines durchgeknallten Diktators:
In der Welt herrscht ein Wettrennen darum, wer (…) jenen Staat erfindet, der am ehesten dazu in der Lage ist, eine Nation international erfolgreich zu machen. (…) Das „Schlager-Thema“ im allgemeinen Denken ist es, jene Systeme zu verstehen, die nicht westlich, die nicht liberal, die keine liberalen Demokratien, die vielleicht sogar nicht einmal Demokratien sind, die aber dennoch Nationen erfolgreich machen. Die „Stars“ in den internationalen Analysen sind nämlich Singapur, China, Indien, Russland, die Türkei. (…) Das, was wir in den letzten vier Jahren gemacht haben und was wir in den nächsten vier Jahren machen werden, ist tatsächlich auch von daher zu interpretieren. Indem wir uns von den in Westeuropa akzeptierten Dogmen und Ideologien lossagen und uns von ihnen unabhängig machen, suchen wir (….) jene Form der Gemeinschaftsorganisation, jenen neuen ungarischen Staat, die dazu in der Lage sind, unsere Gemeinschaften mit einer jahrzehntelangen Perspektive im großen Wettrennen der Welt wettbewerbsfähig zu machen.
Der Stärkere hat immer recht. Immer ist es der stärkere Nachbar, der bestimmt, wo die Autoeinfahrt ist, immer ist es die Bank, die über den Zinssatz entscheidet, wenn’s sein muss, auch nachträglich.
Die ungarische Nation ist nicht eine schiere Anhäufung von Individuen, sondern eine Gemeinschaft, die organisiert, gestärkt und aufgebaut werden muss. In diesem Sinn ist der neue Staat, den wir in Ungarn aufbauen, ein illiberaler Staat, kein liberaler Staat.
Ich bin gegen jene europäische Politik, die die Einwanderung akzeptiert und unterstützt. Das muss man entschieden, klar und nüchtern aussprechen. Ich konnte das noch nicht zur europäischen Position machen, weil man mich immer überstimmt. (…) Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die ethnischen Grundlagen der Nationalstaaten in Frage gestellt werden. Wollen wir das ?
Und wenn man nachschaut in der Vergangenheit, dann ist es mehrmals vorgekommen, dass gegen den amerikanischen Präsidenten wegen der Überschreitung der Kompetenzen nicht nur geklagt wurde, sondern dass dieser auch verurteilt wurde. Stellen Sie sich das in Ungarn vor ! Dass das ungarische Parlament gegen den Ministerpräsidenten wegen Kompetenzenüberschreitung klagt und das Gericht ihn auch noch verurteilt. Wie lange kann ich da im Amt bleiben, verehrte Damen und Herren ?
http://www.miniszterelnok.hu/cikk/a_munkaalapu_allam_korszaka_kovetkezik
Das Flüchtlingsreferendum ist an einer zu geringen Wahlbeteiligung gescheitert. Ungarns Premier will das Ergebnis aber nicht als Niederlage verstanden wissen
Ungültig? Im Sprachgebrauch von Ungarns rechtspopulistischem Premier Viktor Orbán kommt das Wort nicht vor. Selbst am Tag nach dem Referendum über die EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern, das an der zu niedrigen Zahl gültiger Stimmen scheiterte, blieb es ein Tabu.
http://derstandard.at/2000045319114/Unbeirrt-kaempft-Orban-weiter-gegen-Bruessel
Liebe Selina, Merkel ist kein (politischer) Freund Erdogans. Jedenfalls tauscht sie keine Zungenküsse mit ihn, wie das Orban und Seehofer getan haben. Die Türkei unter Ergogan wird auch niemals in die EU aufgenommen.
Wer sich über die Rolle der Geheimdienste informieren möchte, sollte die Berichterstattung über die Roma-Morde lesen.
Ich will es mir immer noch nicht vorstellen, dass Du und Vdmaster ein Weltbild verteidigt, wie es Orban in seinen Reden entwirft.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider