Sollten Atheisten Weihnachten feiern?

sollten menschen, die sich in keiner verbindung mit dem christlichen glauben sehen dann deren heiligstes fest mitfeiern? fällt das nicht unter religiösen missbrauch? mir erscheint das so frei nach dem motto: hauptsache ich bin dabei.

Hi,

das christliche Weihnachtsfest liegt auf dem Datum eines heidnischen Festes (Wintersonnenwende). Warum solltem an das dann nicht feiern dürfen? Die Römer waren es glaub ich die das extra so gelegt haben, damit das Christentum für die eroberten Völker leichter „verdaulich“ war, vertrauter. Die Scxhenkerei kommt auch daher, nicht vom christlichen Teil, sondern vom heidnischen.
Wer hat also wem was geklaut?

die Franzi

Nimm es als Event!
Feiern aus Anlass der Feier!
Ausserdem ist es ein Zeichen von Toleranz :slight_smile:

Man könnte auch fragen, ob überhaupt Christen Weihnachten feiern sollten.
Hierzu ein Auszug aus dem Wikipediaartikel zu Weihnachten:
Weihnachten ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste des Kirchenjahres. Die weihnachtliche Festzeit beginnt mit der ersten Vesper von Weihnachten am Heiligabend (siehe dazu auch Christvesper) und endet in der römisch-katholischen Kirche mit dem Fest Taufe des Herrn am Sonntag nach Erscheinung des Herrn. Der erste liturgische Höhepunkt der Weihnachtszeit ist die Mitternachtsmesse (siehe Christmette). Vor der Liturgiereform von 1963 erstreckte sich der Weihnachtsfestkreis, der den Advent als Vorbereitungszeit einschließt, bis zum Fest Darstellung des Herrn am 2. Februar, umgangssprachlich Maria Lichtmess oder Mariä Lichtmess genannt.
Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember erst seit 336 in Rom belegt. Wie es zu diesem Datum kam, ist umstritten. Diskutiert wird eine Beeinflussung durch den römischen Sonnenkult: Kaiser Aurelian hatte den 25. Dezember im Jahr 274 als reichsweiten Festtag für Sol Invictus festgelegt; zwischen diesem Sonnengott und „Christus, der wahren Sonne“ (Christus verus Sol) zogen die Christen früh Parallelen.[1]
Christen und Nichtchristen feiern Weihnachten heute meist als Familienfest mit gegenseitigem Beschenken; dieser Brauch wurde seit 1535 von Martin Luther
als Alternative zur bisherigen Geschenksitte am Nikolaustag propagiert,
um so das Interesse der Kinder auf Christus anstelle der
Heiligenverehrung zu lenken.[2] In römisch-katholischen Familien fand die Kinderbescherung weiterhin lange Zeit am Nikolaustag statt. Hinzu kamen alte und neue Bräuche verschiedener Herkunft, zum Beispiel Krippenspiele seit dem 11. Jahrhundert, zudem der geschmückte Weihnachtsbaum (16. Jahrhundert), der Adventskranz (1839) und der Weihnachtsmann (19. Jahrhundert). Dieser löste in Norddeutschland das Christkind und den Nikolaus
als Gabenbringer für die Kinder ab. Viele Länder verbinden weitere
eigene Bräuche mit Weihnachten. Der Besuch eines Gottesdienstes am
Heiligen Abend ist auch bei Nicht-Kirchgängern oder Konfessionslosen weit verbreitet.

Weihnachten wird heute in unseren Breiten eher als traditionelles Familienfest verstanden. Dass dabei die Geburt eines Mannes gefeiert wird, von dem man garnicht wissen kann, ob es ihn wirklich gab, spielt dabei keine wirkliche Rolle. Weihnachten ist eine kulturelle Tradition die selbst von Anhängern anderer Religionen übernommen wurde, sofern sie eben in diesem Kulturkreis leben.

Atheisten könnten vielleicht auch einfach sagen, dass sie an diesem Tag garnicht Weihnachten feiern, sondern die Sonnenwende. Ähnlich feiern manche Atheisten auch nicht das Osterfest, sondern das Hasenfest, das ebenfalls auf eine viel ältere Tradition zurück geht.

Ui, geht’s noch ne Nummer größer?

Unser Weihnachtsfest ist eine Ansammlung christlicher und heidnischer Bräuche und inzwischen ein festverwurzelter Teil unserer Kultur - unabhängig vom tatsächlichen Ausüben der christlichen Religion.
Das sieht man schon daran, dass es Menschen gibt, die nur an Heiligabend in den Gottesdienst gehen und nur deshalb nicht aus der Kirche austreten, weil sie gern kirchlich heiraten wollen.

Was genau verstehst du denn dann unter Missbrauch und wer sollte den verfolgen?

Bei uns wird ja auch Halloween gefeiert, was zu meiner Kindheit und Jugend noch völlig unbekannt war. So globalisieren sich Gesellschaft und Kultur.

Dieses Motto gilt doch für viele Feste und Feierlichkeiten. Willst du darüber nun die moralische Keule schwingen?

Gruß

Hallo,

also zu der Wortkombination fallen mir ganz andere Sachen ein. Christliche Kinderheime, Chorknaben, Ministranten und deren Probleme mit Priestern z.B…

Gruß, Paran

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Kannst du mal bitte vor die Tür gehen oder den Fernseher anschalten und mir dann sagen, was Weihnachten mit dem Christentum zu tun hat? Na?

Nur, um mal eines klarzustellen: Du zitierst diese Zeile von mir, ich habe sie aber auch nur aus dem Ursprungsposting zitiert!

Hallo,

mal ganz andersrum: wem schade ich, wenn ich als Atheist, Weihnachten - wie auch immer - feiere? Oder das Lichterfest? Oder Diwali?

Grüße
Siboniwe

Zu schnell geklickt:

Wie stehst du dazu, wenn ich als Atheist einen Gottesdienst besuche - warum ist egal, ich könnte eingeladen worden sein, aus Neugierde, wegen einer Beerdiung - und dann mitsinge (weil ich gern singe und die Lieder kenne), mich erhebe, wenn gebetet wird (wo ist die Grenze - darf ich aufstehen? darf ich die Augen schließen und „in mich gehen“? darf ich die Hände falten? Darf ich mich hinknien?)

Ich würde erst einmal davon ausgehen, dass heutiges Weihnachten und so wie es überall gefeiert wird, nur noch wenig mit einem christlichen Weihnachtsfest zu tun hat. Es ist schon lange Bestandteil der Kultur und selbst Mitglieder anderer Religionen haben immer weniger ein Problem es darum mitzufeiern.

Ansonsten leben wir in einer freien Gesellschaft und jeder kann feiern, was und wie er es will.

Anders sieht es aus, wenn man Gast bei Christen ist und hier ist es dann doch einfach ganz normaler Respekt, dass man dieses vorher anspricht und sich dann einfach entsprechend anpasst.

Wo also ist hier nun das Problem bzw. wieso wird eines daraus gemacht?

Stimmt schon, leider nicht mehr viel. Auch das finde ich nicht richtig.

Man spricht auch vom Fest der Liebe und die Liebe willst du Nicht-Gläubigen hoffentlich nicht absprechen.

Weihnachten ist nicht das „heiligste“ Fest der Christen.

Beatrix

meinen Segen haben sie.

Die beiden Weihnachtstage sind in Deutschland gesetzliche Feiertage. Auch Atheisten haben frei, sofern sie Arbeitnehmer sind.

Die Pfarrer sind froh, wenn die Kirchen endlich mal voll sind und sie nicht vor einer handverlesenen Kleingruppe predigen müssen. Die machen keine Eingangskontrollen und fragen die Besucher (Gott sei Dank) nicht, ob sie auch im biblischen Sinne gläubig sind.

Und zu Hause darf sowieso jeder machen, was er will, solange er niemanden schädigt.

FG myrtillus

Die Probleme, die es nicht nur in Einzelfällen gibt, sind die interreligiösen Besuche z.B. bei öffentlichen Advents- und Weihnachtsfeiern der Caritas mit (kostenlos) vollen Kuchen- und Kekse-Tellern auf den Tischen, die bei den meist alkoholkranken Stammgästen dort nicht sehr beliebt sind und schon vor dem Ende der Veranstaltungen in mitgebrachte Taschen und Plastiktüten wandern. :yum:

Diese Situation ist mir aus anderen Zusammenhängen bekannt, allerdings habe ich keinerlei Problem damit. Es handlet sich hier um eine Veranstaltung, bei der die Caritas etwas mit den Gästen zusammen feiern will. Das dabei nicht alle Gäste gleichermassen davon betroffen sind, ergibt sich mir aus der Situation. Das dabei sich auch nicht alle Gäste ganz korret verhalten, ist ebenso zu erwarten.

Was ist hierbei nun genau dein Problem und welche Rolle hast du bei der Situation?

Und woran machst du nun genau fest, dass es sich bei diesem Missverhalten um Atheisten geht?

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OK, erwischt! Ja, ich war’s – Du kannst Dir kaum vorstellen, was jenseits der indischen, orientalischen und türkischen Restaurants hierzulande beim gemeinsamen Fastenbrechen im Ramadan abends in den Moscheen auf die Tische kommt … kostenlos!