Sollten Geschäfte nicht auch noch am Sonntag geöffnet haben?

Moin,

es würde mir völlig ausreichen, wenn Geschäfte nur 35h/Woche geöffnet hätten. Montag bis Freitag von 17-22h und am Wochenende von 13-18h.
Wie du leicht erkennen kannst, scheint dein Argument nicht aufzugehen, dass ja eh jeder genug Zeit zum einkaufen hat.

Meine „Bankgeschäfte“ erledige ich übrigens online und Ämterbesuche lege ich bevorzugt in meinen Urlaub oder bitte Freunde darum mir auszuhelfen wo das geht.

VG
J~

Moin,

es ist tatsächlich so, dass das Problem bei Lebensmitteln kaum noch besteht. Mit Grauen erinnere ich mich noch an Ladenschlusszeiten von gesetzlich 18:30h M-F und ~13h am Samstag. Zum Glück gab es bei uns einen Großmarkt in der Nähe den ich nutzen durfte (und der bei weitem nicht nur Lebensmittel anbot) der zwar um 18:30h seine Türen schließen musste, die Kassen aber erst um 20h oder so.

Allerdings muss man auch andere Dinge als Essen einkaufen und da sieht es nicht so rosig aus. Klamotten und Schuhe kaufe ich drum (und auch weil mir die Auswahl in den Läden zu gering ist) fast ausschließlich online - und das, obwohl es so eigentlich komplizierter ist die Ware auszusuchen.

VG
J~

Moin,

jaja früher ™. Da hat man noch in dem Ort gearbeitet, in dem man wohnte und hatte keine „stundenlangen“ Arbeitswege und den auch nur einmal mit seinem einen einzigen Job.
„Mutti“ hat ja außer des „bisschen“ Haushalts+Kinder eh nicht gearbeitet und hatte drum den ganzen Tag Zeit einzukaufen. Auch die Klamotten für „Vatti“, die sie ihm dann morgens raus legte. Klar brauchte „Vatti“ da keine längeren Ladenöffnungszeiten.
Tja und hätte sich die Welt nicht weiter gedreht, wäre sie immer noch so wie früher :slight_smile:

VG
J~

Moin,

die auf Initiative der Kirchen eingeschränkt wurde. Sorry, aber ich muss dabei immer an das Wort „Deal“ denken. Wie kann man mit einer nicht-gesetzgeberischen Institution rechtlich bindende Verordnungen „aushandeln“ mit der „Vereinbarung“, dann hinterher deswegen nicht verklagt zu werden?
Ich hätte da auch ein Anliegen, akzeptiert mich die Landesregierung auch als Verhandlungspartner wenn ich dieser verspreche, sie hinterher nicht zu verklagen, wenn sie in meinem Sinne entscheiden?

VG
J~

Hallo,

und auf den Gedanken, dass:

  • im Ort gearbeitet
  • Mutti hat eh nicht gearbeitet
  • Vatti die Sachen rausgelegt

vielleicht nicht alles schlecht war kommst du nicht?

Ich erkenne durchaus auch Nachteile, wenn heute jeder arbeiten muss und sich dafür die Kinder spart.

Wir ergötzen uns an Rekordzahlen bei den „sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern“, unseren Konsumtempeln und dem Geplapper von Selbstverwirklichung durch den Beruf und merken nicht, dass unsere
Familien kaputtgehen, unsere Arbeitsplätze unterbezahlt sind und ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung dabei depressiv wird (was wir aber als burnout bezeichnen).

Gruß
Tycoon

Die Zusatzkosten für dieses Personal zahlt dann wer?
Richtig - die Kunden.

Krümel

Nur anders verteilt?
Gerade das Verkaufspersonal besteht doch aus sehr vielen Frauen.
Ist natürlich toll wenn man unter der Woche 2 Tage frei hat und dafür am WE wenn die Familie zuhause ist arbeiten darf.
Warum nicht auch Schule und Kindergarten am Wochenende?
Warum nicht die Ämter und Banken 7 Tage/Woche geöffnet?
Ich fände es auch gut wenn ich Sonntags zur Zulassungsstelle gehen könnte oder meinen Personalausweis am Samstagnachmittag beantragen.
Warum nicht JEDEN Arbeitsplatz 7/Tage die Woche besetzen und jeder hat an anderen Wochentagen mal frei?
Warum soll es ausgerechnet das Verkaufspersonal treffen die auf der Einkommensskala sowieso ziemlich weit unten stehen?

Krümel

Und wen hast du damals kurz vor Ladenschluß in den Supermärkten getroffen?
Genau die gleichen Leuten wie heute. Rentner, Angestellte/Beamte mit Arbeitszeiten von 8-16 Uhr, Lehrer (damals gab es noch keine Ganztagsschulen).
Mir hat mal ein Rentnerehepaar erklärt warum sie so spät einkaufen gehen müssen.
Ausschlafen, frühstücken, Zeitung lesen, Küche sauber machen, Spaziergang, Mittagessen zubereiten, Mittagessen, Küche sauber machen, Mittagsschlaf, Spaziergang und dann war es eben schon 18 Uhr bis man einkaufen gehen konnte. „Ich stör ja niemand mit meinen paar Artikeln“.

Früher :wink: hat man seine Einkäufe besser geplant eben weil man nicht auf die Schnelle noch irgendwo rein konnte.
Kleidung und Schuhe wurden bei uns am Samstagvormittag oder an den wenigen verkaufsoffenen Sonntagen eingekauft - weil das einzigste Auto unter der Woche vom Alleinverdiener gebraucht wurde um zur Arbeit zu fahren.

Krümel

Keine Ahnung. Ich habe weder Umfragen gemacht noch Protokoll geführt.

Ja, früher war eh alles besser. Da hat man seine Nahrung einfach im Wald erschlagen oder - ein paar Jahrtausende später - die Frau hat eingekauft, während sie mit den zehn Kindern durch die Straßen stromerte und der Mann setzte sich spätabends an den gedeckten Tisch, nachdem er 14 Stunden unter Tage geackert hat und die Kinder schon seit vier Stunden im Bett waren.

Ich für meinen Teil bin ganz zufrieden mit dem Weg, den die Zivilisation seitdem eingeschlagen hat.

1 Like

Moin,

Wo genau habe ich das denn die aktuelle Situation bewertet? Es war früher halt einiges anders - im Erwerbsleben und auch beim Einkaufen. Deswegen finde ich es auch quatsch, wenn man NUR EINE Sache von früher mit heute vergleicht.

Naja, so einfach ist der Zusammenhang nicht. Wenn man mal Deutschland mit Schweden vergleicht wird das schnell klar:

Deutschland 2012: Frauen-Erwerbstätigenquote 68,0%
Schweden 71,8%

Deutschland 2011: Geburtenrate 1,39 (eine der niedrigsten weltweit)
Schweden 2006: 1,85 (eine der höchsten in der EU)

(Quellen: wikipedia und https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/11/PD15_409_126.html)

In Schweden arbeiten also mehr Frauen die gleichzeitig mehr Kinder bekommen. Es muss also noch andere Gründe für das Eine wie das Andere geben.

VG
J~

Keine Ahnung. Ich habe weder Umfragen gemacht noch Protokoll geführt.

Ich auch nicht, aber die Damen und Herren um die 70 sind bestimmt nicht nach ihrem späten Feierabend noch einkaufen gegangen.

Ja, früher war eh alles besser.

Dummes Gelabber…
Habe ich das etwa behauptet?
Etwas Organisation und Planung und schwupps läuft es. Nicht immer alles kurzfristig entscheiden und dann wundern wenns nicht läuft.
Nicht von anderen verlangen was man selbst nicht bereit ist zu geben.
Du willst Öffnungszeiten 24/7? Dann sei auch bereit deinen Teil dazu beizutragen und in deinem Job Samstagabend oder Sonntagnachmittag zur Verfügung zu stehen.
Dein Chef freut sich bestimmt, vor allem wenn du du auf entsprechende Nacht- und Sonntagszuschläge verzichtest.

Krümel

Nein, aber mir ist auch nicht klar, warum Du Geschichten von anno dunnemal anführst, die mit der heutigen Welt nichts zu tun haben.

Habe ich nie behauptet. Vielmehr äußerte ich an anderer Stelle in diesem unübersichtlichen früher sog. Artikelbaum, daß längere Öffnungszeiten als die heutigen irgendetwas bringen.

Allerdings ist das ganze - wie so oft - eine Frage der Fragestellung. Um mal eine uralte Ausgabe des MAD-Magazines (Rubrik: wie man Umfragen mit der Art der Fragestellung manipuliert) relativ frei und übersetzt zu zitieren:
Variante 1:
Wollen Sie, daß die Geschäfte rund um die Uhr geöffnet haben, damit auch alleinstehende Mütter noch die Gelegenheit haben, die notwendigen Einkäufen nach ihren fünf Nebenjobs zu erledigen, damit ihre Kinder etwas zu essen auf dem Tisch haben?
Variante 2:
Wollen Sie, daß die Geschäfte rund um die Uhr geöffnet haben, damit die Arbeitgeber die Konsumenten auch noch um den letzten Dollar erleichtern und aus ihren Angestellten das letzte bißchen Leben und Freizeit heraussaugen können?