Somalia - Piraten, wie gehen die Piraten vor?

Im Golf von Aden kaperten Piraten mehrfach Riesengroße Schiffe.
Kann mir jemand in kurzen Worten sagen. wie diese kleinen, schwach bewaffneten Piraten überhaupt an die Besatzung der Riesengroße Schiffe
heran kommt? Die Riesentanker/Schiffe sind doch mehr als 10 Meter hoch
und die kleinen Piratenschiffe sind doch schnell zu orten, sodass man in der nähe stationierte Flugzeuge anfordern könnte (zB. die USA in Saudi A. oder Flugzeugträger in der nähe).
Vielleicht denke ich als Leihe zu simpel, deshalb wäre ich sehr dankbar für eine einfache aber logische Antwort zu dem Thema.
In den Medien wird immer nur von der Kaperung gesprochen und nie von der Vorgehensweise dieser Piraten.

Danke… Sascha S.

In den Medien wird immer nur von der Kaperung gesprochen und
nie von der Vorgehensweise dieser Piraten.

Dann guckst du die eindeutig die falschen Sendungen,es wird auch immer wiederdie Methode gezeigt, 2 Boote mit Leine verbunden die sich durch das zu kapernde Schiff selber ranziehen lassen und 10m hohe Bordwände sind nix Problem für ordentliche Piraten

Danke… Sascha S.

büdde

Wallfower

und die kleinen Piratenschiffe sind doch schnell zu orten,
sodass man in der nähe stationierte Flugzeuge anfordern könnte
(zB. die USA in Saudi A. oder Flugzeugträger in der nähe).

und wenn die flugzeuge da sind, was passiert dann?:smile:

die haben solche roten knöpfe im cockpit, wo man drauf drücken kann:smile:

Ja sollen sich die Flugzeuge denn herbeamen, wenn so ein Schiff als Piratenboot erkannt wird, oder versenken wir vorsorglich einfach alle Fischerboote dort…

Ja sollen sich die Flugzeuge denn herbeamen, wenn so ein
Schiff als Piratenboot erkannt wird, oder versenken wir
vorsorglich einfach alle Fischerboote dort…

die letzte Version ist die Sicherste:wink: Fischer haben übrigends keine Speedboote,AK47 und RPGs

Ich will damit nur sagen, dass der Punkt auf dem Radar nicht zwingend sagt um was es sich handelt.

Hallo,
ich verstehe nicht so ganz, warum es bisher nur überhebliche Antworten zu dieser sinnvollen Frage gibt. Ist es peinlich, wenn man kein Piratenexperte ist?

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es so:

  • normaler Weise sind ja Frachtschiffe nicht bewaffnet und so durch bewaffnete Männer auch in kleinen Booten eben gefährdet. Eine normale Besatzung besteht nicht aus James-Bond-Agenten sondern Männern, die in keiner Weise darin geübt sind, Piraten abzuwehren.

  • Das Meer vor Somalia ist eben doch riesengroß. Wenn also ein Kapitän den Angriff der Piraten erkennt und ein Notsignal abgibt, dauert es eben eine Weile, bis der nächste Kampfhubschrauber eingreifen kann. In der Zeit haben die Piraten Schiff und Besatzung in ihre Gewalt gebracht und das Militär kann nix mehr machen.

  • Die Schiffe der Piraten sind klein und ihre Ausrüstung vieleicht armselig, aber wenige moderne Maschinengewehre sind eben (lokal) schon ein extremes Machtinstrument!

Wer präzisere Informationen hat, möge mich ergänzen oder berichtigen!
Karl

Hi

ich weiss gar nicht was an meinem Post überheblich sein sollte?? Wenn man sich die richtigen Sender anguckt, kann man das beinahe täglich sehen.

Wallflower

Im Golf von Aden kaperten Piraten mehrfach Riesengroße
Schiffe.
Kann mir jemand in kurzen Worten sagen. wie diese kleinen,
schwach bewaffneten Piraten überhaupt an die Besatzung der
Riesengroße Schiffe
heran kommt? Die Riesentanker/Schiffe sind doch mehr als 10
Meter hoch

Da gab es schon lange vor Kaisers Zeiten mit Enterhaken (deswegen heißen die auch so) versehende Taue mit denen man eine beliebig hohe Bordwand hochklettern kann, wenn man ein wenig damit umgehen kann.

und die kleinen Piratenschiffe sind doch schnell zu orten,

Wie denn das? Auf einer Fläche, die weit größer ist, als das Mittelmeer ist ein kleines Speedboat einfach zu orten? Sicherlich nicht. Und selbst wenn man ein Schiff oder Boot orten kann: In diesen Gewässern gibt es tausende kleiner Schiffe und Boote…

sodass man in der nähe stationierte Flugzeuge anfordern könnte
(zB. die USA in Saudi A. oder Flugzeugträger in der nähe).

Was sollen denn irgendwelche Kampfjets gegen ein kleines Schlauchboot unternehmen, dass sie auf Grund ihrer Geschwindigkeit kaum visuell und auf Grund der Größe der Boote auch nicht wirklich technisch erfassen und identifizieren können?
Nette Idee, aber in der Realität nicht umsetzbar.

In den Medien wird immer nur von der Kaperung gesprochen und
nie von der Vorgehensweise dieser Piraten.

Doch klar, Speedboat nähert sich Handelsschiff, Piraten entern Handelsschiff mit Enterhaken sofern sie nicht entdeckt werden, Schiff ist gekapert.
Je größer das Schiff, desto größer die toten Winkel. Und auch große Tanker haben heutzutage kaum mehr als 20 Mann Besatzung, die anderes zu tun haben, als Ausguck zu spielen. Und es mag irritierend klingen, aber nach hinten guckt bei Schiffen meist niemand. :wink:
Und unbewaffnete Mannschaften haben meist wenig Lust Piraten mit unausgegorenen Abwehrversuchen sauer zu machen - zumindest nicht, wenn sie keine große Todessehensucht verspüren.

Gruß Andreas

Hallo,

die wohl interesssantere Frage ist wohl: wie finden die Piraten die Frachtschiffe?

Denn auf offener See, auf einer zigTausend Quadratkilometer grossen Flaeche, einen Frachter so auf gut Glueck zu finden, na ja ich weiss nicht… und dann noch gerade einen der nicht bewacht wird… keinen Begleitschutz hat… und zufaellig auch kein patrolierendes Kriegschiff in der Naehe ist…, die Kerle muessen Hellseher sein.

Es liegt doch wohl die Vermutung nahe, das sie von Hintermaennern mit exacten Informationen ueber die Zielobjekte (GPS Koordinaten, Ladung, Besatzung etc) versorgt werden. Und eben diese Hintermaenner werden wohl auch einen Grossteil des „Erloeses“ einstreichen.

Und diesen Hintermaennern gilt es das Handwerk zu legen, aber wie so oft wird das nicht passieren.

Tschau
Peter

Hallo Peter,

auch wenn das Meer einem unendlich groß erscheint so gibt es doch festgelegte Routen die von fast allen Schiffen benutzt werden. Die großen Tanker und Frachtschiffe die heutzutage auf dem Meer tuckern sind alle groß, dick, häßlich und meistens so beweglich wie ein Berg. Sie benötigen also einen gewissen Spielraum an freiem Seeraum um relativ sicher manövrieren zu können. Hinzu kommt noch der Tiefgang den diese Schiffe aufweisen.

Wenn du all das weißt und dir dann eine Seekarte vom Golf von Aden anschaust kannst du dir in etwa ausrechnen welche Routen diese Schiffe nehmen. Dann mußt du dort nur noch deine Schiffe in Position bringen, abwarten und das entsprechende Glück haben. Voilà, schon kannst du einen Tanker/Frachter entern und kapern.

Gruß
Michael

die wohl interesssantere Frage ist wohl: wie finden die
Piraten die Frachtschiffe?

Indem sie an der richtigen Stelle warten - und zwar an der „Hauptverkehrsstraße“. Das tiefergehendes Wissen offensichtlich fehlt zeigt ja der Darwinaward würdige Angriff auf den Betriebsstofftransporter „Spessart“ der Marine.

Gruß Andreas

Hi,

die wohl interesssantere Frage ist wohl: wie finden die
Piraten die Frachtschiffe?

Mit Hilfe des AIS:
http://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Identificatio…

WoDi

In Satiresendung erklärt
http://www3.ndr.de/sendungen/extra_3/media/extra922…

Halo Andreas!

Die Piraten brauchen kaum tiefer gehendes Wissen. Großer Pott, nur ein paar Mann Besatzung, natürlich unbewaffnet (alles andere wäre auf Handelsschiffen unvertretbar), dazu die Erfahrung, dass Kaperung nach einigen Wochen Geduld Bares bringt - das reicht an Wissen. Zukünftig achten die Kaperer vielleicht noch auf den Anstrich ihrer Opfer. Auffällig unauffällig eintönig angepinelt, heißt Finger weg. Aber was solls, die paar Militärpötte sind eh kein Problem. Sind schließlich genügend andere Leute unterwegs. Außerdem fängt die Sache jetzt erst an, neben dem famosen Geschäftserfolg auch noch Spaß zu machen. Da haben die großen Mächte fast der ganzen Erde ihr Arsenal aufgeboten und es ändert nicht wirklich etwas.

Das tiefere Wissen und vorheriges Denken könnte aber bei all den Nationen helfen, die Marine entsandten. Nämlich:

  • In einem Seegebiet von etlichen Millionen Quadratkilometern ist es schier aussichtslos oder purer Zufall, kleine schnelle Boote rechtzeitig zu erkennen.
  • Es mag seltsam klingen, aber gegen Piraten kann man wirksam nur an Land vorgehen.
    Beides hätten Militärs und Politiker vorher wissen sollen/können/müssen.

Und außerdem könnte es nicht schaden, über Ursachen der Piraterie nachzudenken. Ursache sind destabilisierte Staaten, in denen Anarchie herrscht. Dieser Zustand hat seine Quelle in der Armut. Menschen, die nichts zu verlieren haben, kommen auf die seltsamsten Ideen. Für die Armut sind nicht etliche reiche Staaten alleine verantwortlich, aber eine gehörige Portion Mitverantwortung gibt es. Jedes einzelne Containerschiff, das an Somalia vorbei schippert, stellt einen höheren Wert als das BIP des afrikanischen Landes dar. Ich will die Piraterie bestimmt nicht gutheißen, aber verstehen kann ich die Leute.

Es kann nicht schaden, das Nach-, besser noch das Vordenken, in einen größeren Kontext zu stellen. So brauchen die Industriestaaten Rohstoffe. Dabei ist es seit langer Zeit üblich, willigen Rohstofflieferanten großmütig zu helfen. Waffen für Rohstoffe ist dabei eine beliebte Variante. Oder subventionierte Lebensmittel, z. B. Milch und Fleisch. Auf das die Landwirtschaft in den ohnehin armen, unterentwickelten Ländern endgültig vor die Hunde gehe.

Wir haben so viele Rohstoffe, dass z. B. Autorennen veranstaltet werden. Sprit wird just for fun vergeigt. Aber wir sind ja umweltbewusst und mischen dem Benzin Palmöl bei. Dafür wird in großem Stil z. B. in Indonesien Wald abgebrannt. Die Bevölkerung, die vorher von der Natur lebte, hat hinterher nichts mehr. Wie lange geht es wohl (für uns) gut, bis Unruhen ausbrechen und wieder ein Land in der Anarchie versinkt?

Unser Ratzinger nutzt seine Autorität in armen Ländern, um den gläubigen Leuten zu verkünden, Kondome und die Pille sowieso seien Teufelszeug. Seid fruchtbar und mehret euch. Dass sich Überbevölkerung und Armut gegenseitig bedingen, dass das Bevölkerungswachstum zu den gravierendsten Problemen der Menschheit gehört, ist ihm offenkundig egal. Dieser unsägliche Typ verübt ein Verbrechen an der Menschheit! Aber wenn die Länder nur arm genug und von Unruhen zerrüttet sind, liefern wir gerne Waffen. Und sollte uns ein Regime nicht in den Kram passen, findet sich gewiss wieder ein Minister, den 80a des Strafgesetzbuches nicht interessiert und der deshalb verkündet, Deutschland müsse verteidigt werden.

Vielleicht erscheint Dir der Bogen zu groß gespannt. Er ist noch längst nicht groß genug. Europäer, Russen inbegriffen und Amerikaner nutzen ihre Macht überall auf dem Globus mit der größten anzunehmenden Dämlichkeit.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
komisch nur, dass bei der angeblich völligen Aussichtslosigkeit der Marinepräsenz, die Zahl der Piratenangriffe und Kaperungen in den letzten Wochen drastisch zurückgegangen ist.

Die haben da wohl gerade tariflichen Urlaub und es geht danach weiter.

Gruß
Werner

Großer Pott, nur ein paar Mann Besatzung, natürlich unbewaffnet :frowning:alles andere wäre auf Handelsschiffen unvertretbar),

Mag dich irritieren: Aber auf vielen Handelsschiffen liegen immer ein paar Sturmgewehre griffbereit im Schrank. Die Piratenproblematik gibt es nicht erst seit gestern. Den internationalen Seehandel gefährdet sie nämlich schon seit ungefähr 10 Jahren massiv, auch wenn das bis vor zwei, drei Jahren eher in den Gewässern um Indonesien und in der Straße von Malakka ein Problem war.

Das tiefere Wissen und vorheriges Denken könnte aber bei all
den Nationen helfen, die Marine entsandten. Nämlich:

  • In einem Seegebiet von etlichen Millionen Quadratkilometern
    ist es schier aussichtslos oder purer Zufall, kleine schnelle
    Boote rechtzeitig zu erkennen.

Das ist auch nicht das Ziel des Einsatzes. Das Ziel ist es betroffenen Schiffen schnell helfen zu können, Angriffe abzuwehren, die Versorgungsschiffe der Piraten aufzuspüren und mit Präsenz abzuschrecken.

  • Es mag seltsam klingen, aber gegen Piraten kann man wirksam
    nur an Land vorgehen.

„Nur“ ist hier das falsche Adverb. „Vor allem“ wäre richtiger.

Beides hätten Militärs und Politiker vorher wissen
sollen/können/müssen.

Wie du der Diskussion, insbesondere in der deutschen Presse entnehmen konntest und kannst wusste man dies, weiß man es immernoch und sucht nach wie vor nach entsprechenden Lösungen.
Das ändert trotzdem nichts an der Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen wie „ATALANTA“.
Wenn es brennt, dann lösche ich und diskutiere nicht erst die Notwendigkeit von neuen Brandschutzmaßnahmen - das kann ich immernoch machen, wenn der Brand unter Kontrolle ist.

Und außerdem könnte es nicht schaden, über Ursachen der
Piraterie nachzudenken.

Wieso gehst du davon aus, dass man das nicht tut? Liest du keine Zeitung?
In Somalia ist der Grund für die Piraterie relativ einfach darin zu sehen, dass tausende vom Fischfang abhängige Menschen ihre Lebensgrundlage verloren haben, weil europäische und asiatische Fischereiunternehmen die dortigen Fischgründe überfischen. Von irgendwas muss der Mensch leben und es hat sich leider gezeigt, dass man (auf Grund der unverantwortlichen Handlungsweise von Regierungen und unternehmen, die Lösegelder gezahlt haben) von Piratierie ganz gut leben kann.

Vielleicht erscheint Dir der Bogen zu groß gespannt.

Nö, ich verstehe nur nicht, warum du explizit mir das ganze erzählst.

Gruß Andreas