Sonderzahlungen Personal monatlich aufteilen

Hallo,

mein Chef möchte, dass ich die Sonderzahlungen der Mitarbeiter vom Juni (bspw. 30%) und November (bspw. 50%) monatlich aufteile und in die GuV stelle (Excel). Nun frage ich mich, wie ich das anstellen soll.
Wir erhalten monatlich die Abrechnungen, Journale usw. 

Wenn ich nun vom Januar bis Mai vom Brutto aller Mitarbeiter 80% nehme und das durch 12 teile, wie gehe ich dann im Juni vor? Nur noch 50% abzgl. der gezahlten Sonderentgelte vom Juni?

Und wie geht es dann im Juli weiter? Wieder 80% oder dann nur noch 50%, weil der erste Teil schon gezahlt wurde?

Im November brauche ich doch gar nichts mehr berechnen oder? Weil die Sonderzahlungen dann im Brutto schon drin stecken.

Im Dezember lösche ich dann in Excel alle Sonderentgelte, da ich sonst ja zu viel berechnet habe. Korrekt?

Ich mache mich da wahrscheinlich unnötig verrückt.

Viele Grüße

Chipsss

Servus,

für beide Sonderzahlungen wird monatlich eine Rückstellung von 1/12 der Sonderzahlung gebildet; mit Abrechnung/Auszahlung grenzt Du die bis Bilanzstichtag verbleibenden Zwölftel aktiv ab. Die ARA, mit der die Aufwendungen nach Abrechnung/Auszahlung auf den Rest des Wirtschaftsjahres verteilt werden, ist zulässig, weil Du unterjährig nicht nach HGB bilanzieren musst.

Wenn ich nun vom Januar bis Mai vom Brutto aller Mitarbeiter 80% nehme und das durch 12 teile

Uffbasse! Wenn Du die Rückstellungen und ARA für die beiden Sonderzahlungen Juni und November nicht nach Sonderzahlung und möglichst auch nach Mitarbeitern separat führst (für so eine massenhafte Rechnerei gibts ja Excel), kommst Du ruckzuck ins Schleudern, insbesondere bei unterjährigen Eintritten und Ausscheidern.

Außerdem brauchst Du für die monatliche Abgrenzung nicht das Brutto, sondern Brutto plus Arbeitgeberanteile SV + KV - so wie Du die Urlaubsrückstellung auch entwickelst.

Wenn Dir eine Berechnung pro Mitarbeiter zu viel ist, solltest Du die Gehälter zumindest nach unter/über Beitragsbemessungsgrenze gruppieren.

Im Dezember solltest Du nichts mehr löschen müssen, weil das Urlaubsgeld ab Juni und das Weihnachtsgeld ab November durch ARA weiter entwickelt wird. Falls wegen Rundungsdifferenzen, Rechenfehlern oder fehlenden Informationen doch noch was zum Stichtag auf der Rückstellung oder in der ARA steht, wird das per/an Aufwand glattgezogen.

Damit Du Dich mit den Kollegen von der Lohnabrechnung nicht in die Hörner kriegst, täte ich für die Abgrenzung der beiden Sonderzahlungen ein oder zwei Aufwandskonten einrichten, die nicht in der Bruttolohnverbuchung angesprochen werden: Dann ist klar dokumentiert, wo Deine Baustelle aufhört und die der Lohnabrechnung anfängt.

Schöne Grüße

MM

Hllo,

mein Chef möchte, dass ich die Sonderzahlungen der Mitarbeiter vom Juni (bspw. 30%) und November (bspw. 50%) monatlich aufteile und in die GuV stelle (Excel).

Was bezweckt der Chef damit?

Nun frage ich mich, wie ich das anstellen soll.
Wir erhalten monatlich die Abrechnungen, Journale usw. 

Wenn ich nun vom Januar bis Mai vom Brutto aller Mitarbeiter 80% nehme und das durch 12 teile, wie gehe ich dann im Juni vor? Nur noch 50% abzgl. der gezahlten Sonderentgelte vom Juni?

Und wie geht es dann im Juli weiter? Wieder 80% oder dann nur noch 50%, weil der erste Teil schon gezahlt wurde?

Im November brauche ich doch gar nichts mehr berechnen oder?
Weil die Sonderzahlungen dann im Brutto schon drin stecken.

Im Dezember lösche ich dann in Excel alle Sonderentgelte, da ich sonst ja zu viel berechnet habe. Korrekt?

Ich mache mich da wahrscheinlich unnötig verrückt.

Das Ganze klingt doch eher nach Kostenrechnung bzw. interner Rechnungslegung, während GuV mehr nach externer klingt. Es geht also darum, die anfallenden Kosten korrekt(er) zu verteilen, wobei die Sonderzahlungen nur ein Teil dieser Übung sind?
Im Prinzip braucht doch nur sämtlicher Aufwand für Personal durch 12 geteilt werden, damit ich weiß, was jeden Monat anfällt. Für die Sonderzahlungen wären das also jeden Monat 1/12 von 80% des (Grund)Gehalts.
Grüße

Hallo,

ja genau, es geht darum, die anfallenden Kosten besser zu verteilen. Ich mache jeden Monat eine GuV, in dem die kumulierten Sonderentgelte mit eingetragen werden. Eine GuV auf den Cent genau und eine mit den kumulierten Sonderentgelten. Alles in Excel.

Nun hadere ich eben mit der Vorgehensweise. Monatlich berechne ich von den Bruttopersonalkosten 80% und diese teile ich durch 12. Diese Summe addiere ich dann im Februar mit der Summe vom Januar und immer so weiter. Das mache ich in der Personaltabelle. (Ist das so korrekt?)
Nun müssten die SV-Beiträge noch hinzukommen, das stimmt.

In der GuV-Tabelle übernehme ich dann die Summe der Personaltabelle. In dieser Tabelle muss ich aber auch in einer Zeile die Personalkosten selbst eintragen (in einer Summe, wo dann in den jeweiligen Monaten die Sonderentgelte mit drin stecken). Eine Zeile darunter die kumulierten Sonderentgelte. Es ist schwierig, das zu erklären.

Wenn nun im Juni und November die Bruttopersonalkosten inkl. der Sonderentgelte aufgeführt werden (die bekomme ich eben leider nicht getrennt zugeschickt) und dann eine Zeile darunter die kumulierten Sonderentgelte aufgeführt werden, dann ist das doppelt enthalten. Oder verstehe ich hier was falsch?

Viele Grüße

Chipsss

Kreativität des internen Rechnungswesens
Servus,

Oder verstehe ich hier was falsch?

dieser Zweifel spricht für das von mir vorgestellte Modell, den ganzen Schweppel in der FiBu abzubilden: Dort gibt es im Gegensatz zum internen Rechnungswesen die strikte Bindung einer Buchung an Konto und Gegenkonto, so dass in diesem Punkt keine Zweifel entstehen können.

Warum soll man sich mit Exceltabellen quälen, wenn man das gewünschte Ergebnis billiger auf Knopfdruck haben kann?

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ja genau, es geht darum, die anfallenden Kosten besser zu verteilen. Ich mache jeden Monat eine GuV, in dem die kumulierten Sonderentgelte mit eingetragen werden. Eine GuV auf den Cent genau und eine mit den kumulierten Sonderentgelten. Alles in Excel.

Ich muss mal blöd fragen, ob bzw. welche FiBu-Software genutzt wird. Sämtliche Geschäftsvorfälle werden doch nicht in Excel-Tabellen gebucht? Mit fällt jetzt keine FiBu-Software ein, die mir nicht auf Knopfdruck jederzeit eine GuV oder Bilanz ausgibt. Aber sowas wird es sicherlich geben. Genauso wird es welche geben, wo man nicht gleich noch eine Kostenrechnung machen kann. Genauso

Nun hadere ich eben mit der Vorgehensweise. Monatlich berechne ich von den Bruttopersonalkosten 80% und diese teile ich durch 12. Diese Summe addiere ich dann im Februar mit der Summe vom Januar und immer so weiter. Das mache ich in der Personaltabelle. (Ist das so korrekt?)

Kann man so machen.

Nun müssten die SV-Beiträge noch hinzukommen, das stimmt.

Ja, wie der Urlaub selbst und die Feier- und Kranktage, die ja nicht gleichmäßig über die 12 Monate verteilt anfallen. Kommt eben auch drauf an, wie genau man das am Ende machen will/muss.

In der GuV-Tabelle übernehme ich dann die Summe der Personaltabelle. In dieser Tabelle muss ich aber auch in einer Zeile die Personalkosten selbst eintragen (in einer Summe, wo dann in den jeweiligen Monaten die Sonderentgelte mit drin stecken). Eine Zeile darunter die kumulierten Sonderentgelte.
Es ist schwierig, das zu erklären.

Also es gibt da eine Zeile Personalkosten in der jeweils die ausgezahlten Gehälter und SV-Abgaben (kumuliert) drin stehen. Und in der Zeile darunter stehen die kumulierten fiktiven Sonderzahlungen. Erstmal klar.

Wenn nun im Juni und November die Bruttopersonalkosten inkl. der Sonderentgelte aufgeführt werden (die bekomme ich eben leider nicht getrennt zugeschickt)

Und das lässt sich auch nicht ändern?

und dann eine Zeile darunter die kumulierten Sonderentgelte aufgeführt werden, dann ist das doppelt enthalten. Oder verstehe ich hier was falsch?

Also es steht beides da. Und natürlich kann man FiBu und Kostenrechnung dann nicht einfach addieren. Entweder man macht es wie vorgeschlagen, mit einer Rückstellungs-/Abgrenzungslösung in der FiBu oder man stellt neben die FiBu eine Kostenrechnung.

Grüße