Sound invertieren Tiefen - Höhen

Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einer Methode, bei der ich Sound invertieren kann. Sprich ich will, dass alle Bässe zu Höhen werden, alle Höhen zu Bässen usw…

Wie geht das? Ist das technisch überhaupt möglich? Und falls ja, mit welchem Programm geht das? Geht das auch mit einer Livespur?

Danke!

Hallo,

Wie geht das? Ist das technisch überhaupt möglich? Und falls
ja, mit welchem Programm geht das? Geht das auch mit einer
Livespur?

Das geht mit einem sogenannten Equalizer. Das kannst Du entweder in hardware kaufen oder in vieler Software ist das auch enthalten (Winamp, Audacity, etc.). Das geht Live genauso wie bei fertigen Songs - der „Ton“ muss eben nur durch das Stück hardware oder Software durch.

Gruß
h.

Hallo kleines H,

ich glaube, das quadrat und du meinen etwas verschiedenes:
Ein Equalizer verstärkt oder schwächt einzelne Frequenzen/Frequenzbänder.
Was the square aber sucht (wenn ich das richtig verstanden habe), ist etwas, das z.B. aus 100 Hz 5000 Hz macht, und umgekehrt. Wie das gehen soll, und wo da die Grenze zwischen „Tiefen“ und „Höhen“ sein soll, weiß ich aber auch nicht.

Gruß, Andreas

Hallo… wenn ich deine Anfrage richtig verstehe, willst du aus tiefen Tönen hohe Töne machen und aus hohen Tönen tiefe.

Wenn dem so ist, finde ich die Idee zwar interessant, halte sie aber für sehr schwierig. Warum? Generell ist es ja durchaus möglich, Töne zu transponieren, allerdings bedeutet das, dass sich die Anzahl der Schwingungen pro Zeitintervall ändert.

Stell dir nur einen Ton mit sagen wir 100Hz (100 Schwingungen pro Sekunde, ein eher tiefer Ton) vor. Man kann künstlich eine Transposition durchführen, sagen wir auf 400Hz. Das bedeutet, dass ein Programm 300 neue Schwingungen pro Sekunde dazudichten muss. Bei einem einzigen gleichbleibenden Ton gar kein Problem, bei einem realen, immer leicht schwankenden Klang, bei dem die Amplitude (=die Höhe der Auslenkung der Schwingung, entspricht der Lautstärke) auch noch dynamisch ist, wird das Ergebnis zumindest nicht wahnsinnig befriedigend.

Wenn du nun einen Sound auf die erwähnte Weise umkehren willst, musst du den Klang zunächst in Einzeltöne zerlegen und dann die hohen in tiefe und die tiefen in hohe umwandeln. Sollte von den Arbeitsschritten her durchaus möglich sein, allerdings mit Artefakten, die den Klang nicht unbedingt schöner machen.

Als deutlich leichtere Alternative wäre es möglich, zB. eine MIDI-Datei mit einem Skript umzuschreiben. Man müsste nur ein Ton vorgeben, an dem sich alles spiegelt (sprich: alles darunter gilt als tief, alles darüber gilt als hoch) und dann die die Töne mit ihrem jeweiligen Konterpart austauschen. Das müsste sogar recht einfach gehen, wenn jemand ein bisschen programmieren kann und sich in den Aufbau von MIDI-Dateien einliest.

Jepp. Das ist alles andere als trivial.

Relativ simpel ist die Veränderung der Tonlage durch Veränderung der Abspielgeschwindigkeit. Diese Manipulationsmöglichkeit ist schon uralt, da sie sich im Analogzeitalter schon realisieren ließ, indem man Schallplatten oder Magnetbänder schneller oder langsamer spielte.

Eine solche Manipulation betrifft dann aber das gesamte Spektrum, ist aber nicht schädlich für das Signal. Doppelkassettendecks nutzten das vor dreißig Jahren, um Kassetten in der halben Zeit zu kopieren. Nachteil ist aber das Tonhöhe und Abspielgeschwindigkeit im linearen Verhältnis stehen.

Ich kann mich Erinnern, dass erst vor einigen Jahren auf der Musikmesse ein PC-Programm als Neuigkeit vorgestellt, dass durch digitale Manipulation eine Tonhöhenveränderung mit gleichbleibender Geschwindigkeit ermöglichte.
Hier steht ein wenig über diese Technik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonhöhenänderung

Problematisch dürfte allerdings sein, was man sich unter Bässen und Höhen vorstellt. Die meisten natürlichen Signale haben schließlich einen sehr breitbandigen Charakter. Instrumente erkennt man z.B. an den Obertönen.

Ciao, Allesquatsch

Relativ simpel ist die Veränderung der Tonlage durch
Veränderung der Abspielgeschwindigkeit. Diese
Manipulationsmöglichkeit ist schon uralt, da sie sich im
Analogzeitalter schon realisieren ließ, indem man
Schallplatten oder Magnetbänder schneller oder langsamer
spielte.

Jo, das habe ich in den 70ern mit meinem damaligen Grundig Tobandgerät gemacht.

Eine solche Manipulation betrifft dann aber das gesamte
Spektrum, ist aber nicht schädlich für das Signal.
Doppelkassettendecks nutzten das vor dreißig Jahren, um
Kassetten in der halben Zeit zu kopieren. Nachteil ist aber
das Tonhöhe und Abspielgeschwindigkeit im linearen Verhältnis
stehen.

Außerdem hatten die das Problem, dass beim Abspielen aus z.B. 12 kHz dann 24 kHz wurden und dass konnte die Aufhnahme-Seite nicht verarbeiten. Alle Aufnahmen wurden recht dumpf.

Ich kann mich Erinnern, dass erst vor einigen Jahren auf der
Musikmesse ein PC-Programm als Neuigkeit vorgestellt, dass
durch digitale Manipulation eine Tonhöhenveränderung mit
gleichbleibender Geschwindigkeit ermöglichte.
Hier steht ein wenig über diese Technik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonhöhenänderung

Mein Samplitude-Programm „kann“ das. Klingt aber schrecklich, ähnlich wie hoch komprimiertes MP3.

Problematisch dürfte allerdings sein, was man sich unter
Bässen und Höhen vorstellt. Die meisten natürlichen Signale
haben schließlich einen sehr breitbandigen Charakter.
Instrumente erkennt man z.B. an den Obertönen.

Wenn man sich irgendwo eine „Mittenfrequenz“ vorstellt und alle Frequenzen daran spiegelt (wobei noch zu überlegen wäre, ob man hier linear oder logarithmisch vorgeht), dürfte das recht eigenartig klingen. Instrumente jedefalls wird man mit Sicherheit nicht mehr erkennen können.

Ciao, Allesquatsch

Gruß, Andreas

Interessante Idee, kann man aber nicht brauchbar umsetzen.

Generell kannst Du zwar mit DSP-Skripten jedes einzelne Band (aller 20000 pro Kanal) isoliert auf das jeweils „gegenüberliegende“ Band der Spiegelhälfte des Spektrums pitchen. Aber damit wirst Du einen Amplitudenbrei erzeugen, der mit dem Original so gar nichts mehr gemein hat. Zudem ist im oberen teil des Spektrums je nach Klang, Quelle, Aufnahme und Dithering ganz schöner Krach zu hören - wenn man es einfach nur runterpitcht und lauter macht, denn es ist ja auch abgesenkt. Und um einfach nur einen krassen Verzerrsound hinzubekommen, dazu gibt es genug andere Möglichkeiten…die auch nicht so ressourcenfressend sind.

Hallo Filmblut,

es lag mir fern, sowas umsetzen zu wollen. Zumal ich auch keine Ahnung habe, wozu sowas gut sein sollte.

Gruß, Andreas

Hi Andreas…ich bezog mich auf den Ursprungsfragesteller mit der Ausgangsproblematik. Habe meine Antwort nur diesem Beitragsast angefügt, weil nun inzwischen schon einige Ansätze und Überlegungen angebracht wurden. Bin halt eher aus der normalen Foren-Fraktion, die mit den Baum-Strukturen nicht so viel anfangen können :frowning:

Ich hab damals zu meinen Synthiefrickeltagen gelegentlich über sowas nachgedacht, aber eher auf synthetische Modulationen angewendet, nicht auf Aufnahmen bezogen…wie schon geschrieben, es wird alles andere als brauchbar klingen. Und als Avantgarde-Geschräbbel verkauft lockt man mit solchen Basteleien heutzutage keinen Nerd mehr hinter dem Ofen hervor.

Schon OK
Hallo Filmblut,

ist OK.
Mir fiel jetzt noch ein, dass beim „Spiegeln“ der Frequenzen ja nicht nur die Klangfarbe von Instrumenten kaputt geht. Jegliche Melodie eines Liedes wird ja auch völlig verwurstelt. ob das noch im Sinne des „Erfinders“ ist ? …

Gruß, Andreas

Hallo The Square,

das ist auf alle Fälle eine interessante Idee. Das Ergebnis würde ich gerne mal hören.
Ich kennen leider kein Programm oder Audio-Plugin, das so etwas machen würde.
Das ist keine so simple Umrechnung, wie z.b. ein Lautstärke verändern, oder eine Datei rückwärts abspielen.

Man könnte über eine Fourier-Transformation die Datei in einzelne Frequenzbilder zerlegen. Dann müsste man eine Spiegelfrequenz festlegen (das Spektrum ist ja nach unten und oben offen, es gibt also keine natürliche Mitte).
Dann müsste man sich überlegen, ob man die Frequenzen linear oder exponentiell spiegeln möchte. Also eine Oktave über der Mitte soll eine Oktave unter der Mitte werden, oder 100Hz über der Mitte sollen 100Hz unter der Mitte werden?
Dann alle Frequenzbänder umrechnen und die Wellenform resynthetisieren.

So etwas lässt sich sicherlich mit Audio-Programmiersprachen wie Max MSP, Super Collider oder PureData realisieren. Dürfte allerdings, wie alle Umrechnungen mit Fourier-Transformation, je nach gewünschter Qualität, sehr rechenintensiv sein.

Ansonsten würde ich nach experimentellen Spektral-Effekten Ausschau halten. So etwas, wie einen Multiband-Pitch-Shifter.

Wenn es dir reicht einfach in zwei Bändern die Höhen runter und die Bässe hoch zu pitchen, kannst du auch dein Signal splitten. Also das Signal auf zwei Kanalzüge schicken, bei dem einen ein Hochpassfilter und einen Pitchshifter (runtergepitcht) einfügen. bei dem anderen Kanal ein Tiefpassfilter und ebenfalls einen Pitchshifter (hochgepitcht). Die Cutoff-Frequenz bei Hochpass und Tiefpassfilter sollten die gleiche sein.
Dann bleiben allerdings Bässe und Höhen in sich jeweils in der Richtigen Reihenfolge. Also Melodien werden immer noch die gleichen sein. Nur mit einem sehr merkwürdigen Sound. :smile:

Hi,

diese Frage solltest du mal im Forum Amateurfunk stellen. Dort gehört das zum Standardwissen. Stichworte: SSB, Demodulation des inversen Seitenbandes. Das Verfahren, rein analog, wurde früher auch zur zur Verschleierung von Sprache angewendet.

Grüße, Uwe