Sowjetische Kriegsverbrechen

Hallo,

ja sicher habe ich auch daran gedacht. Das war doch der Hauptgrund dafür, daß die Deutschen oft bei Nacht und Nebel und von einer Stunde auf die andere aussiedeln mußten. Die nachrückenden Siedler hatten einfach auch nichts und waren darauf angewiesen, intakte Bauernhöfe vorzufinden und zu übernehmen - sonst hätten die auch vor dem Nichts gestanden.

Gernot Geyer

Hallo Christian

Und auf diesen Flucht- und Vertreibungszügen sind dann die 2
Millionen umgekommen. So sagen´s zumindest die
Vertriebenenorganisationen.

Während des Kriegs sind ca. 3 Mio. Zivilisten auf Deutscher Seite ums Leben gekommen, davon ca. 500.000 durch Luftangriffe: also passen die 2 Mio. wahrscheinlich.

Gruß

einen Unterschied sehe ich da schon.
Man schiebt ja gerne bei der Sache den Polen, Tschechen,
Russen und sonstwem die Schuld in die Schuhe und redet dann
von Verbechen.
Nur - den Krieg haben die ja nicht angefangen und daß bei
einem Sieg logischweise die Russen einmarschieren mußten,
dafür können die ja erst einmal nichts. Und daraus ergibt sich
als solches ja auch keine Schuld und keine Ursache an einer
zivilen Massenflucht.
Aber gerade bei dieser Fluchtwelle gab es die meisten Opfer -
die fand ja im Winter 44/45 bzw. im zeitigen Frühjahr 45
statt. Da sind ja die Leute haufenweise erfroren und
verhungert - und dafür können die lieben vetriebenenverbände
die Russen nun nicht verantwortlich machen.

Bist du wirklich so naiv oder tust Du nur so? Nach Nemmersdorf, Gumbinnen, Metgethen, Neustettin um nur ein paar zu nennen, war es ja nun wirklich nicht verwunderlich, daß die Leute um ihr Leben rannten. Massenvergewaltigungen waren da noch das kleinste Übel, wenn man Pech hatte wurde man als menschliche Reparationsleistung verschleppt oder einfach umgebracht.Und das waren keine Ausnahmen sondern die Regel. Und jetzt komm mir nicht mit „aber die Deutschen haben ja auch …“. Einen Täter haben die Russen garantiert nicht erwischt, die waren alle längst im Westen.

Die Umsiedlung nach Kriegsende war dagegen relativ geordnet.
Sicher - die Leute wurden vertrieben aus ihrer Heimat, in
Ordnung war das nicht - aber sie wurden nicht umgebracht
dabei. Da hielt sich die Zahl der Toten dann doch sehr in
Grenzen.

Das ist aber lieb. Die Familie meines Großvaters hatte eine ganze Stunde Zeit ihr Zeug zu packen, sonst wären sie von den Tschechen erschossen worden. Soll ich mal nachsehen wieviele Tode es allein bei der Vertreibung in dieser Kleinstadt gegeben hat?

Wobei man sagen muß, daß auch diese Umsiedlung ja
keine Erfindung der Tussen war - darauf hatten sich in Potsdam
alle Alliierten geeinigt. Die wollten ethnisch reine Gebiete
schaffen, um für alle Zeiten eventuelle
Heim-ins-Reich-Bewegungen auszuschließen, wie es sie 1838 in
der CSR gab.

Die Heim-ins-Reich-Bewegungen gab es auch nur weil sich die Alliierten mal in Versailles geeinigt hatten…

Hallo,

man soll es nicht für möglich halten - aber es haben tatsächlich auch Deutsche den Einmarsch der Russen überlebt. Im Osten Deutschlands immerhin ein paar Millionen - auch in Berlin. Und selbst in ostpreußen - sonst hätte es anschließend keine vertreibung mehr geben können.
Also müssen wohl die ganzen Schauermärchen vom bösen Russen, der alle erschießt oder nach Sibirien verschleppt, im Wesentlichen doch Übertreibungen gewesen sein und die verbrechen eher die Ausnahme - obwohl das den betroffenen zugegbenermaßen auch nicht mehr hilft.

Natürlich sind die Sieger nicht gerade mit Samthandschuhen an die Sache herangegangen - und die Tschechen und Polen auch nicht. Aber das zu verlangen wäre wohl etwas viel gewesen nach dem, was die Deutschen zuvor jahrelang angestellt hatten. Sag doch mal einem Russen, dessen Familie von Deutschen erschossen wurde, daß er sich nun rächen darf - angesichts des Gegeiferes, daß unsere Vetriebenenverbände nach nun über 50 Jahren noch anstellen wegen des Unrechtes von damals kann ich so ne Forderung nur als verlogen bezeichnen.

Wie ich schon mal schrieb - Krieg hat die unangenehme Eigenschaft, immer irgendwann auf die Zivilbevölkerung zurückzufallen. Und voerlorenen kriege sowieso - daran sollte man aber bitte auch vorher schon mal denken.

Gernot Geyer

Hallo,

man soll es nicht für möglich halten - aber es haben
tatsächlich auch Deutsche den Einmarsch der Russen überlebt.
Im Osten Deutschlands immerhin ein paar Millionen - auch in
Berlin. Und selbst in ostpreußen - sonst hätte es anschließend
keine vertreibung mehr geben können.
Also müssen wohl die ganzen Schauermärchen vom bösen Russen,
der alle erschießt oder nach Sibirien verschleppt, im
Wesentlichen doch Übertreibungen gewesen sein und die
verbrechen eher die Ausnahme - obwohl das den betroffenen
zugegbenermaßen auch nicht mehr hilft.

Die Deutschen haben auch nicht alle Juden Europas deportiert, obwohl sie viel länger als ein halbes Jahr Zeit hatten. Es hat auch keiner behauptet, daß die Russen alle erschossen oder verschleppt haben. Mancherorts sind sie vielleicht auch wirklich als Befreier aufgetreten und haben Essen verteilt. Fakt ist aber, daß in den Gebieten, welche die Sowjets vor Kriegsende besetzt hatten, wahllos Menschen getötet, verschleppt und vergewaltigt wurden. In den Ostgebieten folgten ihnen oftmals Polen und Tschechen, die auch noch ein paar Rechnungen begleichen wollten. Und was Berlin angeht: dort hat 1945 sogar die KPD an Ulbricht die Bitte rangetragen, Abtreibungskliniken einzurichten, weil es zu viele Vergewaltigungsopfer gab.

Natürlich sind die Sieger nicht gerade mit Samthandschuhen an
die Sache herangegangen - und die Tschechen und Polen auch
nicht. Aber das zu verlangen wäre wohl etwas viel gewesen nach
dem, was die Deutschen zuvor jahrelang angestellt hatten. Sag
doch mal einem Russen, dessen Familie von Deutschen erschossen
wurde, daß er sich nun rächen darf - angesichts des
Gegeiferes, daß unsere Vetriebenenverbände nach nun über 50
Jahren noch anstellen wegen des Unrechtes von damals kann ich
so ne Forderung nur als verlogen bezeichnen.

Dann findest Du es wahrscheinlich auch richtig,

  • daß US-Marines, deren Kamerad im Irak-Einsatz verletzt wurde, sich die erstbeste irakische Familie greifen und lynchen?

  • daß nach dem Bromberger Blutsonntag am 03.09.1939 (bis zu 2000 Deutsche wurden von den Polen umgebracht), mehr als 10.000 Polen in einer Vergeltungsaktion der Deutschen umgebracht wurden?

Die List ließe sich ewig fortführen. Was ich sagen will: diese Auge-um-Auge-Menatlität („bringst Du einen von meinen Leuten um, radiere ich dein Dorf aus“) war auch der Grundsatz der NS-Besatzungspolitik und die Leute die danach handelten oder das heute gutheißen, sind selbst nicht besser als die, die in Nürnberg verurteilt wurden.

Zu meiner Schulzeit gingen im Geschichts-Leistungskurs Stunden mit Filmen, Vorträgen und Ausstellungen über NS-Opfer ins Land, von deutschen Opfern war nie die Rede. Und genau so sieht es auch in Politik und Medien aus. Und dann stellen sich Leute wie du hin und wollen mir erzählen, daß das alles gar nicht so schlimm war und alles nur erfunden ist? Das ist für mich unklar.

Gruß

Falsch.

Die Sowjetunion behielt nach dem Krieg im wesentlichen den Teil Polens, den sie durch den Hitler-Stalin Pakt gewonnen hatte.

Die polnische Bevölkerung (ca. 1,5 Millionen), war in diesen Gebieten in der Minderheit (Belo-russen, Ukrainer usw. stellten die Mehrheit) und wurde in die

Was jedoch gerne meistens unerwähnt bleibt: die Mehrheit der Polen, die sich nach dem Krieg in den ehemaligen deutschen Ostgebieten ansiedelten (mit bis Kriegsende 9-10 Millionen Deutschen) , waren selbst keine Vertriebene, sondern stammten aus Zentralpolen (Raum Warschau usw.), das bei Polen verblieb. Niemand zwang sie, ihre Heimat zu verlassen. Sie wurden vielmehr durch die Proganda in Radio, Zeitungen usw. aufgefordert, die „uralten polnischen Gebiete“ in Besitz zu nehmen.