Sozialpsychologisches Einstellungsmodell

Hallo zusammen,
Viele von Euch haben sich bestimmt schon mal mit dem Begriff der Einstellung auseinander gesetzt: Es gibt viele unterschiedliche Auffassungen darüber, wie sich die drei Einstellungskomponenten (affektive- kognitive- und verhaltensbasierte Komponente) zueinander verhalten.

Ich suche konkret nach einem Einstellungsmodell, welches explizit davon ausgeht, dass eine Kausale Beziehung existiert, dahingehend dass die verhaltensbasierte Ebene durch die kognitive und die affektive Ebene determiniert wird.

Einfach ausgedrückt: Gedanken und Gefühle beeinflussen Verhaltensabsichten.

Falls jemand ein (möglichst einfaches) theoretisches Modell kennt, welches auf meine Annahme zutrifft, wäre ich dankbar für eine Antwort!

Gruß,
Stefan

Tut mir Leid, da kann ich dir nicht weiterhelfen.

Hallo Stefan,

leider komme ich erst jetzt dazu Deine Frage zu sehen und ich hoffe, dass es nicht schon zu spät bzw. hinfällig ist?

In erster Linie würden mir verschiedene Modelle aus dem Neuromarketingbereich einfallen. Da wird ja durchaus eine kausale (oftmals sogar unilineare!) Beziehung zwischen Gefühlen und Verhalten (hier: der Kunden) suggeriert. Das gute an diesen Modellen / Theorien ist dann - warum nur? -, dass sie auch noch recht einfach und zumeist schon anschaulich dargestellt sind. In Deutschland dürfte sicherlich das Limbic-Modell von Dr. Häusel am Relevantesten sein. Du dürftest eine sehr (!) kurze Einführung und Erklärung hierzu auf der Seite der Beratung „Gruppe Nymphenburg“ finden. Ausführlich, wenn leider auch ohne viel theoretischen / wissenschaftlichen Unterbau, gibt es das Modell bspw. in seinem Buch „Emotional Boosting“. Dr. Häusel hat auf haeusel.com auch eine eigene Seite.

Dachtest Du prinzipiell an derartige Theorien / Modelle aus den Bereichen Neuro-, Kognitionswissenschaften? Oder hattest Du etwas Anderes im Sinn? Ich frage deswegen, da ich sichergehen will, dass ich nicht vollkommen auf dem falschen Weg bin und Dir hier eteas schreibe was für Dich letztlich nicht hilfreich ist.

Ein schönes Wochenende & beste Grüße,
Konrad.

Hallo Konrad,
Es geht in eine etwas andere Richtung - ich hätte vielleicht vorher etwas genauer drauf eingehen sollen:
Ich will versuchen, negative Handlungsintetnionen gegenüber bestimmten Personengruppen (Menschen mit HIV/AIDS) zu erklären.

Es gibt Theorien die davon ausgehen, dass alle drei Einstellungskomponenten (Gefühle, Kognition, Verhalten (Verhaltensintention) gleichberechtigt sind, es gibt aber auch zwei Arbeiten, die davon ausgehen, dass Gefühle und Kognition die Verhaltensintention beeinflussen: Verhaltensintention wird sozusagen als „näher an Verhalten“ betrachtet, als die übrigen beiden Einstellugskomponenten. Leider wird der Einstellungsbegriff in beiden besagten Arbeiten intuitiv, also ohne ausführliche, (einstellungstheoretische) Grundlage verwendet.

Trotzdem werde ich dem von Dir vorgeschlagenen Modell mal nachgehen.

Gruß,
Stefan

Hallo Stefan,

ein solches Modell hat bereits Lewin mit seiner Feldtheorie vorgelegt. Auch die Dissonanztheorie seines Schülers Festinger hat dies im Blick, ebenso wie andere sozialkognitive Ansätze. Einen guten Überblick liefert das Sozialpsychologie-Lehrbuch von West & Wicklund.

Viele Grüße,

Arnold