Sozialratswahl

Hallo,
kann wirklich keinen Bereich finde, wo meine Frage richtig hin passen würde.
Man möge verschieben, wenn es Passenderes gibt:

Hier liegt der Stimmzettel für die Briefwahl /Sozialversicherung.
Ich habe mich wohl damit beschäftigt, in der Zeit war ein Artikel, aber wirklich schlauer bin ich nicht.
Habe schon überlegt, das zu ignorieren, aber mir fiel das Forum ein, vielleicht kann mir jemand weiter helfen.
Alle Themen, für die die jeweiligen Bewerber werben sind für mich so mittel interessant. Oder alle ein bisschen.
Ist es vernünftig, einfach das Team meiner Krankenkasse zu wählen, wäre das im Zweifel am meisten in meinem eigenen Interesse?

Wie wichtig ist diese Wahl?

Grüße 987

Spricht nichts dagegen. Es spricht aber auch nichts dagegen wenn ein Gewerkschaftsmitglied seine Gruppe wählt oder ein Rentner seine Interessenvertretung in der Kasse.

MfG
duck313

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Servus,

hast Du Dir denn das Material mit der Vorstellung der einzelnen Listen schicken lassen?

Mögliche Kriterien für eine Stimmabgabe wären z.B.:

  • Altersdurchschnitt der Kandidaten bzw. Anteil der Kandidaten unter 70
  • Unabhängigkeit von Kirchen und Religionen
  • Unabhängigkeit von Gewerkschaften
  • Position, die betreffend künftige Finanzierung der Altersrenten bezogen wird (in etwa drei Jahren, wenn wir angerollt kommen, wird das Umlagesystem recht schnell recht wacklig werden, wenn man es genau so lässt, wie es ist)
  • Position, die betreffend Finanzierung von Reha-Maßnahmen durch die Rentenversicherung bezogen wird

Einen „Wahlomat“ zu dem Thema findest Du hier:

https://parteivergleich.eu/index.php?Wahl=Sozialwahl_2023

Sie ist die - gemessen an der Zahl der Wahlberechtigten - drittwichtigste Wahl in Deutschland. Was „Selbstverwaltung der Sozialversicherungsträger“ bedeutet, liest Du bitte in Grundzügen selber nach und fragst dann, wenn noch Fragen offen bleiben.

Angesichts der noch nie besonders hohen, aber seit der Jahrtausendwende dramatisch gesunkenen Wahlbeteiligung halte ich persönlich eine Beteiligung an der Wahl für enorm wichtig - so sollte man ein Instrument bürgerlicher Selbstverwaltung nicht verkommen lassen, finde ich.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,
also gut -warum das wichtig ist, habe ich im Verhältnis zur Zeit, die ich dafür einsetzen kann, in Grundzügen verstanden.
Danke für den Wahlomat-link, dort konnte ich auch die einzelnen Bereiche erkennen, um die es geht.

Bin freilich nicht schlauer.
Als freiwillig Versicherte gehöre ich nicht zur klassischen Zielgruppe vieler dieser Themen.
Beim Wahlomat bin ich bei der Barmer gelandet (stimmt zu fast 100% mit meinen Antworten überein), meine eigene KK (TKK) erscheint im Ergebnis nicht einmal. Die Gewerkschaften, die ich gestern noch aus einem alten linken Gefühl gewählt hätte, weichen am stärksten von meinen Antworten ab.
Nun frage ich mich, wähle ich meine KK, oder wechsele ich zur Barmer (Nicht wirklich ganz ernst gemeint.Die Unterschiede zwischen den Ebenen sind mir bewusst.)
Dem Wahlomat folgend sollte ich jedenfalls die Barmer wählen.
Habe ich etwas übersehen, spricht etwas dagegen?

Dank & Gruß,
987

Hallo,
nicht nur bei den Krankenkassen, auch bei der Rentenversicherung findet in diesem Jahr wieder einmal die Sozialversicherungswahl statt. Bei dieser Wahl wird sozusagen der „Bundestag“ der jeweiligen Institution gewählt und es gibt hier nur die „Listenwahl“. Je nachdem, welche „Partei“ sich zu dieser Wahl angemeldet hat, erscheint sie dann auch auf dem Wahlzettel. Für meine Krankenkasse habe ich gestern per Briefwahl gewählt, hätte aber auch meine Stimme online abgeben können. Für Dienstag ist schon der Wahlschein für die Rentenversicherung angekündigt.
Ich kann nur empfehlen an dieser Wahl teilzunehmen, egal ob Pflicht- oder freiwillig versichert.
Gruss
Czauderna

Servus,

um die Ecke rum schon: z.B. würde eine (zur Erhaltung der Finanzierbarkeit der Altersrenten) Entlastung der Rentenversicherung von Reha-Maßnahmen, die dem Charakter ihrer Leistungen nach irgendwo zwischen KV und RV angesiedelt sind, zu einer höheren Belastung der Krankenkassen führen - falls man sie nicht generell einschränken will.

Denk daran, dass der nur ein Hilfsmittel ist, dem Du nicht schematisch zu folgen brauchst. So ist mir die Liste der BIV wegen des niedrigen Anteils von Siebzigjährigen und des Altersdurchschnitts der Kandidaten unmittelbar sympathisch, und auch, weil sie sich als Newcomer positionieren möchte, der in der Lage ist, die anstehenden Themen unabhängig von den mindestens seit Demontage-Kanzler Schröder sehr fest gefügten und in sich selber vor sich hinrödelnden Lagern und Grabensystemen zu betrachten: Eine Herangehensweise, die mir gut gefällt, auch wenn ich Standpunkte (hier: „Wir brauchen mehr Reha-Maßnahmen“ und „Kein Abweichen von der aktuellen Umlagefinanzierung der Renten“) nicht teile - vgl. den Tübinger OB und den aktuellen Landwirtschaftsminister (den ersten „Fachfremden“ seit sehr langer Zeit): Bei beiden teile ich viele Standpunkte nicht, aber ich finde es schön, dass mal was anderes passiert als das gebetsmühlenhafte Daherleiern von Dingen, die man seit Jahren schon auswendig kann. Auch Gegenargumente sollten von Zeit zu Zeit abgestaubt werden.

Diese Aspekte kommen beim „Wahlomat“ gar nicht vor.

Jetzt bist Du immer noch nicht schlauer, aber Du hast vielleicht noch ein-zwei Aspekte mehr an der Hand.

Schöne Grüße

MM

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So, fertig, und sicherlich erheblich besser, als gar nicht.
Vielen Dank!

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Ich würde da jetzt nicht „vernünftig“ als Attribut nennen (egal in welche Richtung man tendiert).

Ich persönlich halte das für kein Kriterium. Man kann es auch als Negativpunkt ansehen, weil das gewählte Gremium IMHO eine gesunde kritische Sicht auch die GKVen haben sollte.

Hallo,
in diesem Gremium bei der Krankenkasse sitzen Mitglieder(Versicherte) dieser Krankenkassen, was auch z.T. schon aus den Namen zu erkennen ist, z.B. „DAK-Mitgliedergemeinschaft“, d.h. es sitzt kein Versicherte/r der TK bei der Barmer in deren „Parlament“. Von daher ist natürlich die gesunde und kritische Sicht bei allen gewählten Listenvertretern gegeben oder auch nicht.
Bei einigen Kassen gibt es auch „Arbeitgebervertreter“, die werden aber nicht gewählt, sondern entsandt (soweit ich das noch in Erinnerung habe).

Bei der Rentenversicherung ist das naturgemäß etwas anders

Gruss
Czauderna

Servus,

bleiben die Listen 2, 5 und 12 der Gewerkschaften, 9 der Beamten und 11 und 6 der römisch-katholischen Kirche. Wie gesund deren Sicht im gegebenen Zusammenhang ist, sei dahingestellt.

Schöne Grüße

MM

Ich hab die gewählt, die in der Listenbeschreibung nicht gendern. In diesem Fall zufällig die Barmer.

Gruß T

Oha. Ich glaube, ich sollte den Brief doch nicht abschicken.