Hallo René!
Ich würde sie nach Maßgabe des Gesetzes bestrafen.
Resozialisierungsmaßnahmen als flankierende Hilfestellung sind
natürlich sinnvoll. Allerdings sollten sie sich auf
gemeinnützige Arbeit bzw. psychologische Betreuung wo es Sinn
macht, beschränken.
das ist ja grade die frage, wo ist die grenze? wann macht es
noch sinn? wie wollen wir das beurteilen? und was wenns doch
mal schief geht? exekutieren?
Nein, einsperren.
Ich denke, Du gehst die Sache von der falschen Seite an.
Nicht das ach so arme Opfer ist hier hilfebedürftig, sondern zunächst einmal die Gesellschaft, insbesondere die Opfer. Sie sind schutzwürdig. Das muß die erste Prämisse sein. Wenn man unter dieser Prämisse eine Resozialisierung ansetzt, ist das o.k.
Bleibt sie erfolglos, muß baldmöglichst über eine geschlossene Verwahrung nachgedacht werden.
und wenn man die grenze zu
niedrig ansetzt, besteht dann nicht wieder die gefahr, daß
solche leute vor die hunde gehen, obwohl es durchaus im
machbaren wäre ihnen zu helfen?
Was passiert, wenn man die Grenze zu hoch ansetzt, sehen wir beinahe einmal im Monat an schweren Straftaten und täglich bei kleineren Delikten.
Außerdem ist das Gesetz ja
angewandt worden, sonst wären sie doch nicht in diesem Projekt
gelandet, oder?
Das stimmt. Nur sind die Maßnahmen, die das Jugendstrafrecht fordert, relativ frei auslegbar. Hier kann man einhaken und mit etwas mehr Fokus auf Opfer und Gesellschaft vorgehen.
Und 10-17Jährige nach Erwachsenemgesetz zu behandeln ist
bestimmt auch nicht der letzten Weisheit Schluß.
Natürlich nicht.
Aber sie mit einem Urlaub für ihre Tat zu belohnen auch nicht. Wie gesagt: immer das Opfer im Auge bbehalten.
Wie gesagt: man mißt solchen Leuten zu viel Bedeutung bei.
Um es ganz deutlich zu sagen: Spuren sie nach einem
Unterstützungsangebot immer noch nicht, gibt es eben Wind von
vorne.
Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, wie sieht denn
dieses „wind von vorne geben“ aus? In anderen Ländern werden
Hände oder Füße abgehackt, bringt scheinbar auch nichts,
Todesstrafe ist auch kein 100% Mittel.
Sprechen wir hier nicht von Jugendkriminalität?
Mehr geschlossene Verwahrung z.B.
Es ist wichtig, den Leuten klarzumachen, daß die Gesellschaft sie für ihr Fehlverhalten nicht auch noch belohnen will und daß es nun wirklich ernst wird.
Bleibt eigentlich nur eines: Lebenslang wegschliessen, nie
wieder Rückkehr in die „normale“ Gesellschaft. Ob’s das
bringt?
In manchen Fällen ja.
Es geht, wie gesagt, primär um die Opfer und um die Gesellschaft, weniger um den Täter. Der hat sich entschieden, Mist zu bauen, also muß er die Suppe auch auslöffeln… Und genau diese Konsequenz wird zu wenig vermittelt.
Ich verstehe deine Reaktion auf diese Meldung, aber sie ist
doch emotional motiviert und nicht sachlich, oder?
s.o.
Sachlicher kriege ich es nicht hin.
Oder
würdest du sagen, daß im Bereich der Resozialisierung ein Maß
erreicht wurde, wo es für die Gesellschaft „ernsthaft“
gefährlich wird?
Ja. Siehe Schmökel & Co.
Alle reden zur Zeit davon, daß den
Jugendlichen im Osten Perspektiven vermittelt werden müssen,
um sie z.B. von Ihrer Ausländerfeindlichkeit abzubringen, aber
warum so sozial mit Ihnen umgehen, wir könnten denen doch auch
mal den „Wind von vorne“ ins Gesicht blasen.
Müssen das immer positive Perspektiven sein? Wären die Konsequenzen schärfer, würde es sich mancher vielleicht nochmal überlegen, eine Verbrecherkarriere zu beginnen.
Bin ich dafür verantwortlich, daß jemand, der seinen Hintern keinen Meter aus seinem toten Heimatkaff wegbewegen will, keinen Job hat? Muß ich ein Entertainmentprogramm für Leute finanzieren, die, während ich in der Schule saß und dann studiert habe, nur Bier gesoffen haben? Ich sage eben: nein.
Deiner Meinung nach beachten wir Sie also zu sehr, wenn wir
sie nicht beachten kann das ganze aber viel schlimmer
ausgehen.
Wir sollten sie schon beachten. Nur eben auf eine andere Art und Weise…
Grüße,
Mathias