Soziologen - Magister

Hallo Zusammen!

Ich frage mich, was der Unterschied zwischen einem Diplomsoziologen und einem Soziologen auf Magister unterscheidet. Konzentriert sich der Diplomsoziologe nur auf Soziologie und der Magistersoziologe auch auf andere Bereiche, weil er drei Fächer studiert (was nicht als mehr Arbeit gemeint ist)?? Was ist inhaltlich der Unterschied?

Kann sich der Magistersoziologe auch Soziologe nennen?

Stimmt es, dass Soziologen in vielen Bereichen arbeiten können (Marktwirtschaft, Soziales, etc.)?

Würde mich über Erfahrungsberichte von Soziologen freuen!

*Diana

Hallo Diana

Ich frage mich, was der Unterschied zwischen einem
Diplomsoziologen und einem Soziologen auf Magister
unterscheidet.

In erster Linie natürlich der Titel;
viele Unis bieten Soziologie allerdings nur als Diplomstudiengang an;
ich selbst musste das an der LMU München auch erleben ;-(((

Konzentriert sich der Diplomsoziologe nur auf
Soziologie und der Magistersoziologe auch auf andere Bereiche,
weil er drei Fächer studiert (was nicht als mehr Arbeit
gemeint ist)??

Nein, es geht nicht um die reine Konzentration auf bestimmte Bereiche, sondern in erster Linie um die Vergleichbarkeit der Abschlüsse.

Während ein Diplom-Soziologe in ganz Deutschland in etwa (zumindest den Basics nach) gleiche Fähigkeiten erworben hat, ist ein Magisterstudiengang so frei, dass man die Magister kaum vergleichen kann.

Auch im Diplomstudiengang Soziologie hat man Nebenfächer, diese sind jedoch im Unterschied zum Magisterstudiengang nicht (fast) frei wählbar, sondern wählbar sind immer nur bestimmte Blöcke.

In meinem Fall war es, dass das Grundstudium komplett standardisiert war, und dass man für das Hauptstudium zwischen Nebenfachkombinationen wählen konnte: BWL, VWL, Psychologie.

In jedem dieser Blöcke gab es wiederum die Möglichkeit aus -ich glaube- acht Optionen (welche jeweils in Zusammenhang zum Haupt-Nebenfach, also BWL, VWL, Psychologie stehen) sich sein zweites Nebenfach auszuwählen.

Solche Vorgaben, die also dem Studenten bereits die Wahlmöglichkeit der Nebenfächer einschränken, weil nur bestimmte Kombinationen zugelassen sind, kennt der Magisterstudiengang nicht.
Hier gibt es weder ein so starr standardisiertes Grundstudium, noch eine vergleichbare Beschränkung der Nebenfächer.

Unterschiedlich ist übrigens auch die Form, in der die Prüfung abgehalten wird.

Was ist inhaltlich der Unterschied?

Was meinst Du mit „inhaltlich“?
Theoretisch könnte der Magisterstudent seine Kombination so aussuchen, dass sie dieselbe wäre wie die des Diplomstudenten …, er muss aber nicht …

Kann sich der Magistersoziologe auch Soziologe nennen?

Solange er sich nicht „Diplom-Soziologe“ nennt.
„Soziologe“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung, sondern ein Bildungstitel, und der Magistersoziologe hat ja auch Soziologie im Hauptfach studiert, trägt den Titel M.A.

Vgl. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Magister

Stimmt es, dass Soziologen in vielen Bereichen arbeiten können
(Marktwirtschaft, Soziales, etc.)?

Theoretisch können Soziologen in allen möglichen Bereichen arbeiten, allerdings auch in keinen.

Auch der Ausbildungsgang der Diplomsoziologie bereitet nicht auf einen spezifischen Beruf vor, sondern ist das was man eine „Schlüsselqualifikation“ nennt.

Faktisch ist es aber so, dass die Diplomsoziologen statistisch betrachtet bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt finden als die Magistersoziologen, und dass im Rahmen des Diplomstudiengangs der Soziologie die Wahl der Nebenfächer dafür entscheidend ist.

Arbeitsmarkttechnisch gesehen ist dort BWL und Methodologie die erfolgreichste Nebenfachkombination (hab im Studium mal eine solche Studie, die dies für die LMU München nachgewiesen hat, mit ausgewertet).

Viele Grüße
franz

Hallo Franz!

Erstmal Danke für deine ausführliche Antwort!

Verstehe ich dich richtig, dass du nicht gerne Diplom-Soziologie studiert hast, sondern lieber auf Magister studiert hättest - aufgrund der freien Nebenfächerwahl? Hatte aufgrund des Satzes

ich selbst musste das an der LMU München auch erleben ;-(((

den Eindruck.

Eine persönliche Frage, wenns dir nichts ausmacht: Wo arbeitest du jetzt? Bist du zufrieden?

Kurz zu mir:

Studiere auf Magister Soziologie; meine Nebenfächer sind Psychologie udn Philosophie. Stehe kurz vor dem Abschluss.
Habe nach dem Abi (orientierungslos wie ich war) einfach die Fächer angefangen, weil sie mir Spass machen (dachte, daraus wird sich was ergeben). Jetzt habe ich ein tolles Praktikum gemacht und möchte im Sozialen Dienst in einem Altenheim arbeiten. Ich habe Angst, dass ich mit diesem Studiengang nichts finde. Arbeite nach 2monatigem Praktikum weiter ehrenamtlich in diesem Bereich und erhoffe mir natürlich Berufspraxis (bis zum Abschluss wäre das ein Jahr).
Deswegen interessiert es mich, wie es anderen ergangen ist.

Die öffentliche Meinung über Soziologen ist ja oftmals nicht die Beste - was mich verunsichert, da ich Soziologie interessant finde.

Würdest du es nochmal studieren?

Liebe Grüsse*Diana

Hallo Diana,

Verstehe ich dich richtig, dass du nicht gerne
Diplom-Soziologie studiert hast, sondern lieber auf Magister
studiert hättest - aufgrund der freien Nebenfächerwahl?

Ja, Du verstehst richtig (allerdings habe ich das Studium nie als Berufsausbildung, sondern als Allgemeinausbildung gesehen; bin also in dieser Frage nicht gerade repräsentativ)

Eine persönliche Frage, wenns dir nichts ausmacht: Wo
arbeitest du jetzt? Bist du zufrieden?

kann ich ganz leicht beantworten: bin in Babypause :wink: (und jobbe ganz einträglich als Nachhilfelehrer)

Studiere auf Magister Soziologie; meine Nebenfächer sind
Psychologie udn Philosophie.

So war meine Fächerkombination damals auch, allerdings im Rahmen des Diplomstudiengangs :wink:

Stehe kurz vor dem Abschluss.

super!

Habe nach dem Abi (orientierungslos wie ich war) einfach die
Fächer angefangen, weil sie mir Spass machen (dachte, daraus
wird sich was ergeben). Jetzt habe ich ein tolles Praktikum
gemacht und möchte im Sozialen Dienst in einem Altenheim
arbeiten. Ich habe Angst, dass ich mit diesem Studiengang
nichts finde.

Das ist beim Magister immer so die Sache …

Arbeite nach 2monatigem Praktikum weiter
ehrenamtlich in diesem Bereich und erhoffe mir natürlich
Berufspraxis (bis zum Abschluss wäre das ein Jahr).
Deswegen interessiert es mich, wie es anderen ergangen ist.

Da kann ich wie gesagt nicht als Vergleich dienen, weil ich mein Soziologiestudium von vorneherein nur aus Interesse, nicht als berufliche Perspektive begonnen habe.

Die öffentliche Meinung über Soziologen ist ja oftmals nicht
die Beste - was mich verunsichert, da ich Soziologie
interessant finde.

das mit der öffentlichen Meinung ist schon richtig, aber davon braucht man sich glaube ich nicht allzu sehr irritieren lassen.

Würdest du es nochmal studieren?

Ehrlich gesagt nein; allerdings eben aus meiner heutigen Sicht; ich habe mich einfach „wissenschaftlich“ weiterentwickelt und habe im Anschluss an das Soziologie-Studium Philosophie-Magister studiert.

Alles in allem aber war Soziologie schon ein guter Einstieg in meine Interessensgebiete.

Viele Grüße
franz

Danke für deine Antwort!

Wünsche dir noch viel Spass in der Babypause! :wink:

LG*Diana

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