Hallo!
Weiß jemand von euch, wie man originalgetreue Spaghetti Carbonara kocht?
Viele Grüße und danke im Voraus.
Hallo!
Weiß jemand von euch, wie man originalgetreue Spaghetti Carbonara kocht?
Viele Grüße und danke im Voraus.
Wir sind nicht faul, nur geduldig.
Wie wäre es, ein bisserl zu googeln und nachlesen???
https://yumtamtam.de/Rezepte/Spaghetti-Carbonara.html#xtor=SEA-10068-GOO-[52931472663]-[263731050123]-S-[spaghetti%20carbonara%20rezept]
Auf jeden Fall ohne Sahne!!!
Es gibt eine deutsche und eine it. Version. Dort auch lokale Unterschiede.
Eher weniger originalgetreu, das Rezept. Bauchspeck ist zu verwenden!
Etwa 150 g Bauchspeck in dünne Streifen schneiden und ohne Fett langsam braten, bis er transparent wird. Vier Eidotter in eine Schüssel geben und mit etwa 100 g Pecorino verrühren, dazugeben, in die leicht abgekühlte Sauce etwas Nudelkochwasser von den Spaghetti hinzugeben und mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und Salz abschmecken.
Wichtig: Nicht zuviel Hitze!
Ein sich bei Google „gut“ bewerten lassender „Italiener“ hier am Ort ist so nett und erklärt auf seiner Karte die Carbonara so: „mit Käse, Ei, Schinken und Sahnesauce“. Der Schinken wird dann durch kleine Buchstaben ganz unten als „Kochschinken aus Formfleisch“ enttarnt.
Die Sahne dient dazu, trotz Unfähigkeit und falscher Zutaten eine Art Cremigkeit zu erzielen.
Und wer gebratenen Speck in irgendeinem Rezept auf der Welt durch Kochschinken ersetzt, vertraut halt weiter nur auf die Blödheit seiner Gäste. Das ist ungefähr so, als wenn man ein Auto bestellt und ein GoCart geliefert wird.
Schräg gegenüber werkelt der vermeintliche „Edel-Italiener“ (wobei beide Restaurantinhaber aus Albanien stammende Vornamen tragen), der den selben Mist anbietet - 50% teurer, dafür auf Designertellern. Der übersetzt übrigens „Scampi“ mit „Garnelen“. Wobei dieser Beschiss ja mittlerweile üblich ist.
Ein weiteres Restaurant ist diesmal vom echten Italiener geführt - der benutzt tatsächlich laut Karte „Pancetta“ (also immerhin Speck), aber diesmal „mit Eiern in Sahnesauce“ - ohne Käse, ohne Hartkäse und erst recht ohne Pecorino. Da habe ich allerdings noch nie gegessen, da ich weiß, dass die dort den Ofen mit altem Palettenholz befeuern. (Palettenholz wird gegen Schädlinge behandelt - ich habe keine Ahnung, ob es da Rückstände gibt und wie die sich beim Verbrennen verhalten würden, ich will es aber auch gar nicht erst testen).
Pack ordentlich Sahne, Fett und Würze ins Essen, dann schmeckt es der breiten Masse meistens.
Originale gibt es viele. Früher hat man ja zu dem gegriffen was an Zutaten verfügbar war. Und diese waren regional verschieden. Für mein Rezept mache ich eine Sauce/Creme aus geriebenem Parmesan, Rahm und Eidotter, Salz und Pfeffer. Dies über die heißen Spaghetti. Dann dazu grobe schwach in etwas Butter angebratene Stückchen von Bauchspeck.
Udo Becker
Klar. Mit der Aussage gibt es überhaupt keine erkennbaren Rezepte! So äußern sich eigentlich nur die, die gar keinen Bock haben, sich mit Regionenküche zu beschäftigen.
Was ist die Motivation, sich mit so einer Haltung in so eine Diskussion einzumischen? Es verbietet dir keiner, die „Carbonara“ mit Rahm zu kochen, wenn es dir besser schmeckt, du eine Cremigkeit haben möchtest, die du anders nicht hinbekommst, weil du keine Lust auf die zugehörige Technik hast oder du sie nicht kennst.
Es gibt aber andere Menschen, die wollen es gerne genauer. So jemand hat hier gefragt.
Natürlich sind solche „Originalrezepte“ nicht aufs Gramm normiert. Aber es gibt nun mal Zutaten, die in ein solches Rezept gehören und solche, die da nichts verloren haben. Dann kommt noch hinzu, dass nicht alle Einheimischen sich an das Original halten. Unvorstellbar dann noch, dass es manche Rezepte gibt, die sich nach Regionen unterscheiden. Nur um das erkennen zu können, kann man die nicht frei nach Schnauze kochen.
Ich sehe das eher wie Udo Becker. Und übertrage die Erwartung, nach dem „Original“ zu kochen mal einfach auf „Kartoffelpuffer“, die schon anderswo in Deutschland anders heißen und mit minimalen Veränderungen zur nur „Kartoffel mit Zwiebeln“ - Variante auch in der niederländischen, jüdischen oder syrischen Küche vorkommen.
Die Suche nach dem einzig geltenden Original kommt mir da etwas schräg vor.
Es handelt sich sehr oft auch bei anderen Gerichten um eine geschmacklich überzeugende Zubereitungsart von vorhandenen Basiselementen, die in der jeweiligen Region aus welchem Grund auch immer überzeugend war. Wozu vor diesem Hintergrund die Suche nach einem Originalrezept helfen soll, kann ich mir nicht erklären. Man kann aber ja viele Hobbys haben.
LG
Amokoma1
Wie sollte es bei einer Frage nach einem
Rezept um eine
gehen?
Und der deutsche Bauchspeck hat mit Panchetta, die da eigentlich reingehört, auch so viel mit einer Paella zu tun wie eine asiatische Reispfanne. Nicht, daß man Spaghetti Carbonara nur so kochen dürfte, wie sie in der Toskana zubereitet wird, aber wenn schon die Frage in Richtung Original geht, darf man darauf auch eingehen.
Dein Beispiel ist super. Es zeigt sehr gut, wie wichtig eine Unterscheidung ist. Ich könnte als ähnliches Beispiel Fleischklopse, -bällchen, Buletten etc. anführen.
Das sind simple Zubereitungsarten, die nur auf den ersten Blick sich kaum unterscheiden. Kann doch jeder würzen wie er will. Kann er auch. Aber gerade bei diesen simplen Zubereitungsarten ist es gut möglich, zu unterscheiden, woher sie eigentlich kommen, wenn man die „Originalrezepte“ vor Augen hat. Ob in einen Kartoffelpuffer Mehl rein kommt oder nicht, ob Zwiebeln reinkommen, oder die Kartoffeln pur genommen werden, ob und wenn ja welche Gewürze genommen werden, daran kann man Herkunft erkennen, wenn man sich ein wenig mit der Esskultur einzelner Länder beschäftigt.
Genauso geht es bei den Fleischbällchen, die auch immer „nur“ eine Hackfleischmasse sind. Aber schon die Art des verwendeten Fleischs kann da einen Hinweis geben, woher das Rezept kommt.
Ja, man kann das erkennen und großes Herrschaftswissen ist es nicht.
Es ist auch kein Zufall, warum sich bestimmte Varianten in bestimmten Regionen ausgebreitet haben. Das hat mit der (früheren) Verfügbarkeit von Zutaten zu tun, manchmal mit Hygienefragen, es gibt religiöse Einflüsse und geografische. All das nennt man Esskultur, Sie bildet sich ebenso regional aus, wie andere Alltagskultur, z.B. die Bauweise von Häusern. Kann man alles doof, scheiße, überflüssig finden. Und man kann es völlig abfällig bewerten, wie du es tust.
Komisch ist aber, dass immer wieder Fragen auftauchen auch von Menschen wie dir, die dann plötzlich doch mal wissen wollen, wie etwas geht. Zum Beispiel dann, wenn sie im Urlaub irgendein Gericht gegessen haben, das sie gerne zu Hause nachkochen wollen. Jemand, der sich mit regionalen Rezepten beschäftigt und seinen Blick für so etwas ein wenig geschärft hat, kann meist problemlos „aus der Hüfte“ ein Rezept liefern, das in die Zone 80, 90 oder mehr Prozent Treffer kommt.
Tja- oder man macht es wie du und Udo. Dann wäre die Pauschalantwort: Macht jeder wie er mag. Fahr halt nochmal hin, wenn du es noch einmal essen willst.
Um „geschmacklich überzeugen“ geht es dabei übrigens nicht oder äußerst nachrangig.
Wenn ich da mal diskret korrigieren darf: Die Carbonara kommt aus Latium.
Du darfst; ich war in Gedanken so bei der Pancetta, die ich in der Toskana gegessen habe, daß ich gleich das ganze Gericht dorthin verlagert habe. Man sehe es mir nach. Aber die Pancetta war wirklich so gut, daß man da schon mal den Überblick verlieren kann.
Die Frage ist halt, wüsstest Du wo Du bei Dir Pancetta sicher bekommst?
Ja, weiß ich. Der Erwerb vor Ort ist aber auch gar mehr nicht zwingend erforderlich. Mittlerweile gibt es das auch ganz banal und in diversen Formen und Farben online. Z.B. bei gustini.de
Okay, hier also „the original thing“
Rein gehört demnach guanciale (gepökelte, luftgetrocknete Schweinebacke)
[quote=„MacGuffin, post:20, topic:9473110, full:true“]
Nun kommen wir in den Bereich der semantischen Spitzfindigkeiten. Speck ist in Italien keine Bezeichnung, die sich - wie bei uns in der Regel - nur auf Bauchspeck bezieht, sondern auch (also zusätzlich) auf Backe und ich meine auch Nacken (mag mich da aber täuschen).
Der Punkt, weswegen ich Pancetta erwähnte, ist, daß die im Gegensatz zum normalen Bauchspeck gewürzt und luftgetrocknet ist, was noch einmal einen ganz anderen Geschmack ausmacht. Gilt so natürlich auch für Guanciale.
Was das „Original“ angeht: es gibt ja mehrere Geschichten über die Herkunft der Carbonara und eine davon lautet, daß gegen Kriegsende US-amerikanische Soldaten ein paar Sachen zusammenrührten, die für sie typisch Italienisch waren und die italienischen Köche das dann nachahmten und in der damaligen Nahrungsmittelknappheit alles an fettigem Fleisch nahmen, was sie bekommen konnten. Pancetta war da so gut wie Guanciale.
Ich glaube, bei allen Details ist der entscheidende Punkt, daß in eine Carbonara niemals nicht Sahne gehört und da sind wir uns ja einig.
Ich habe die Geschichte auch so ähnlich mal gehört, dass die GIs Ihre Nudeln „with bacon and eggs, please!“ bestellten und dass daraus das Rezept entstanden sei. Eine nette Anektode, auch wenn sie nicht unbedingt stimmen muss
Die italienische Wikipedia hat noch eine andere Variante:
Im Zweifel hilft der google translator.