Spanferkelkeule mit Niedriggarmethode - wie?

Mahlzeit!
Ich möchte eine Spanferkelkeule (Gewicht 1,3 kg mit Knochen) gerne mit der Niedriggarmethode zubereiten. Der Knochen soll drin bleiben. Weiterhin möchte ich eine schön knusprige Haut/Schwarte.
Wie wäre denn da die Vorgehensweise bezüglich Temperatur und Garzeit?
Ich habe auch ein Fleischthermometer, bis zu welcher Temperatur muss die Keule gegart werden?
Soll ich den Braten wenn er fertig ist mit einer Marinade (Honig,Sojasauce etc.) einpinseln und mit dem Gasbrenner abflammen damit die Kruste knusprig wird? Oder zum Schluss noch unter den Grill?

fragende Grüsse
Hindu

ja wie denn?

Hi!
Habe mich noch nicht so intensiv mit der Niedriggarmethode auseinandergesetzt und bin da etwas skeptisch: Ist es denn bei so deftigen Gerichten wie Spanferkel über sinnvoll? Ist nicht ein wesentlicher Bestandteil bei der Zubereitung von Spanferkel, dass bei großer Hitze (möglichst über offenem Feuer) die Speckschicht des Ferkels ausgebraten wird, damit sie nicht so dick und zäh bleibt? Und ist nicht die große Hitze/das offene Feuer für die leckere, krosse Kruste verantwortlich? Sollte man bei solch rustikalen Gerichten vielleicht insgesamt die überlieferte Zubereitungsart respektieren?

irritierte Grüße

the_digger

Hallo, Hindu,

da das ja nun kein wirklich großes Stück Fleisch ist, würde ich es anbraten, dann in den Bräter, Beigaben zu, wenn gewünscht und ab in den Ofen. 80-100°, Fleischthermometer, 57°c.
Dann Fleischthermometer raus, Marinade oder eine Mischung aus braunem Bier und Met drüberpinseln und knusprig übergrillen.
Das sollte es gewesen sein.
1 kg jedoch würde ich einfach würzen, anbraten und dann 1 Stunde bei 200° in den Ofen, die letzten 10 Minuten mit Oberhitze oder Grill.

Gutes Gelingen,

Marcus

Danke für die Antworten!
Für die NT-Methode wollte ich mich hauptsächlich aus Zeitgründen entscheiden, ich habe den ganzen Sonnabendnachmittag zu tun und wollte das Teil schon Mittag in den Ofen stellen -> und Abends herausholen. Aber vielleicht mache ich ihn doch klassisch, gibt es halt etwas später was zu beißen.

Grüße
Hindu

Hi!

Habe mich noch nicht so intensiv mit der Niedriggarmethode
auseinandergesetzt und bin da etwas skeptisch: Ist es denn bei
so deftigen Gerichten wie Spanferkel über sinnvoll? Ist nicht
ein wesentlicher Bestandteil bei der Zubereitung von
Spanferkel, dass bei großer Hitze (möglichst über offenem
Feuer) die Speckschicht des Ferkels ausgebraten wird,

Spanferkel haben in aller Regel nur eine hauchdünne Speckschicht unter der Haut.
Viel Hitze führt da nur zu Trockenheit, bzw. Lederhärte

damit
sie nicht so dick und zäh bleibt? Und ist nicht die große
Hitze/das offene Feuer für die leckere, krosse Kruste
verantwortlich?

ja, aber nur für sehr kurze Zeit.

Sollte man bei solch rustikalen Gerichten
vielleicht insgesamt die überlieferte Zubereitungsart
respektieren?

wo möchtest Du denn bei der Überlieferung anfangen?
Steinzeit = offenes Feuer und Ast zum Dranstecken; je nach Hunger sitzt der Koch 3 Stunden davor oder weniger. Dreht/wendet er den Bratspieß nicht mit Geschick, verbruzelt ein Teil vom Schweinchen, der andere bleibt halbroh.

frühe Neuzeit = Kohleherd mit Bratrohr, Hitze nicht gut zu steuern. Es hängt vom Geschick des Kochs ab, ob das Fleisch im Rohr mehr schmort, oder doch mehr brät.
Vergiß nicht, dass noch meine Großmutter meinte, Fleisch, das nicht breiweich von den Knochen fällt, ist ungenießbar.
Welches, das zart rosa ist, hätte sie mit allen Zeichen des Abscheus zurückgewiesen. Iiii - blutig/Salmonellen- /Trichinengefahr!

So und was ist nun die Dir liebste Tradition?

viele Grüße
Geli

Hi!

Habe mich noch nicht so intensiv mit der Niedriggarmethode
auseinandergesetzt und bin da etwas skeptisch: Ist es denn bei
so deftigen Gerichten wie Spanferkel über sinnvoll?

Vor allem bei deftigen Gerichten! Einen Grießauflauf könnte ich mir da nicht so gut vorstellen.

Ist nicht
ein wesentlicher Bestandteil bei der Zubereitung von
Spanferkel, dass bei großer Hitze (möglichst über offenem
Feuer) die Speckschicht des Ferkels ausgebraten wird, damit
sie nicht so dick und zäh bleibt?

Das Fleisch wird auch beim NT-Verfahren erst von alles Seiten kurz angebraten und dann im offenen Bräter bei 80°C für 6-8 Stunden in den Ofen gegeben, nach der halben Bratzeit mal wenden. Meine so zubereiteten Braten (Gans, Lammkeule, Schweinebraten, Hirsch) waren alle außen knusprig, innen zart, saftig und rosa, aber nicht blutig.

Sollte man bei solch rustikalen Gerichten
vielleicht insgesamt die überlieferte Zubereitungsart
respektieren?

Tue ich doch! Als ich meinem Vater von dieser tollen, „neuen“ Methode erzählte, meinte er, das habe seine Mutter immer so gemacht, Samstag abends den Braten für die Großfamilie ins Rohr, Sonntag nach der Kirche war er fertig.

Trau Dich ruhig, es einmal auszuprobieren, mit weniger Aufwand hast Du noch nie einen perfekten Braten gezaubert.

Grüßle
Regina

und wer hat´s erfunden (etwas ot)
servus

Sollte man bei solch rustikalen Gerichten
vielleicht insgesamt die überlieferte Zubereitungsart
respektieren?

Der Angloamerikaner Sir Benjamin Thompson ( 1753-1814 ) …
siehe: http://kochtopf.twoday.net/20050908/

ist Dir dies überliefert genug?

guten Appetit
ED