Spanisch: Inhaltsangabe

Hallo Immo!
Vielen Dank für Deine Antwort!

Wenn ich Dich recht verstehe, meinst Du, es sei schwer,
deklinieren zu lernen, wenn man aus einer Sprache kommt, in
der nicht dekliniert wird, und dass die lebenden romanischen
Sprachen solche seien.

Ja, genau das ist gemeint. :o)))

Zunächst zum zweiten Teil: Wenn wir Rumänisch ausschließen
(und vielleicht noch Roma oder Rätoromanisch, da kenn ich mich
nicht so aus), stimmt es natürlich, dass der Fall eines
Substantives in den romanischen Sprachen nicht morphologisch
gekennzeichnet wird (außer durch das a im
Spanischen bei Personen).

Ich kann keinen Vergleich stellen wie Du es machst, aber wenn ich mir Katalanisch, Spanisch und Französisch anschaue, so stelle ich fest, daß entweder gibt es eine Regel, die besagt wann ein Wort männlich oder weiblich ist, oder man sieht es „mit bloßem Auge“. (Oder meinst Du etwas anderem?)

Das heißt aber nicht, dass diese
Sprachen nicht deklinieren. Probier’s doch mal mit Pronomina,
dann erkennst Du die Fälle sofort: „Ich gebe es ihm“ bzw. „Ihr
war anzusehen, dass sie geweint hatte“

Ich wußte, daß dieser Einwand kommt! ;o)) Das ist tatsächlich die Ausnahme, die die Regel bestätigt ;o)) Aber eins kannst du mir glauben: Wenn man NUR das als Beispiel hat, um zu wissen wofür Deklinationen gut sind oder wie diese funktionieren, kommt man nicht arg weiter. Zumindest nicht, wenn man diese „deklinationlose“ Sprachen als Muttersprache hat. Und erst recht nicht, um diese Deklinationen zu lernen. (Bei mir persönlich war es ein bißchen anders weil in meiner Familie gibt es jemand der absolut Zweisprachig ist und bei dieser zweiten Sprache, wie wir scherzhaft zu sagen pflegten, „dekliniert man sogar die Kommas“)

Deshalb habe
ich an anderer Stelle im Forum auch den Hinweis gegeben, beim
Lehren der deutschen Fälle mit Pronomina zu beginnen.

Das finde ich auch einen ausgezeichneten Tipp und ich glaube es wird in den meisten Schulen, wo Deutsch für Ausländer gelehrt wird, auch so getan. Das Problem ist, daß wenn man weiter geht, kommt man irgendwann mal an einen Punkt wo man Wörter hört, diese mehr oder weniger unbewußt lernt, und man nicht weiß welchen Artikel es hat. Und mMn. genau da fangen die wirkliche „Tücken“ der deutsche Sprache an. Als Beispiel: Du lernst die deutsche Deklinationen, sprich die Wortendungen, je nach Fall (z.B. Dativ: -m für das männlich; -r für das weibliche; -m für das Neutrum) Und jetzt kriegst du ein Wort, z.B. Tisch. Tja!.. Wie komme ich dahinter welche Artikel braucht genau dieses Wort (also, sagt man: Der Tisch, die Tisch oder das Tisch?) MMn. ist das genau den Grund weshalb ein nicht-deutsch-Muttersprachler das nie 100% richtig machen wird.(Ausser er schrumpft sein Wortschatz auf ein absolutes Minimum und davon lernt er auswendig die passende Artikeln.)

Und jede
Sprache muss auf die eine oder andere Weise folgende Sätze
unterscheiden können:
Wenn man weiß, wie die eigene Sprache damit umgeht, kann man
auch die entsprechende Regel in der Fremdsprache verstehen.

Das stimmt. Allerdings manchmal ist diese Umgang so dermaßen anders, daß Dir Deine eigene Muttersprache keine große Hilfe ist. Aber im prinzip gebe ich dir Recht. Ich sage immer: „Eine Sprache hilft immer eine neue zu lernen“. Und das basiert auf dem was Du gerade gesagt hast.

Das stimmt. Aber Inhaltsangaben macht man immer von Büchern,
notfalls auch mal von Kurzgeschichten, aber kürzer darf’s dann
nicht mehr werden.

Haargenau so kenne ich das. Deshalb war für mich die Fragestellung nicht nachvollziehbar (Und diese ist mir noch jetzt auch nicht)

das, was Du jetzt hier machst, ist die „resumen del resumen“.

Nicht ganz. Ich habe den Artikel nicht zusammengefasst,
sondern nur so abgeändert, dass er den Anforderungen einer
Inhaltsangabe genügt.

OK: Ich glaube wir sind uns einig nennen das aber anders. Aber im Prinzip denke ich, wir sind miteinander einverstanden.

Ich habe also alle Wertungen und
Wiederholungen gestrichen, entscheidende Punkte evtl.
neutraler Formuliert, und viel mehr eigentlich nicht.

Das ist für mich was wir, zumindest damals, „Resumen“ genannt haben.

Inhaltlich habe ich nichts ausgelassen.

Genau. Darf man auch nicht ;o))

(Ich hatte nur keine Lust, mal eben eine Inhaltsangabe
komplett selbst zu verfassen :smile:

Kann ich sehr gut nachvollziehen. Und getreu meine Aufgaben damals, hatte ich angefangen, geistig diese zu korregieren! ;o)) (Damals haben wir eben „resumenes“ gemacht und dann jemand anders in der Klasse „zum korregieren“ gegeben. Und zum Schluß hat der Dozent diese gesammelt und dann beides korregiert.)

Liebe Grüße,
Helena

Hallo Helena!

dass der Fall eines
Substantives in den romanischen Sprachen nicht morphologisch
gekennzeichnet wird (außer durch das a im
Spanischen bei Personen).

Ich kann keinen Vergleich stellen wie Du es machst, aber wenn
ich mir Katalanisch, Spanisch und Französisch anschaue, so
stelle ich fest, daß entweder gibt es eine Regel, die besagt
wann ein Wort männlich oder weiblich ist, oder man sieht es
„mit bloßem Auge“. (Oder meinst Du etwas anderem?)

Hier haben wir aneinander vorbei geredet, ich meinte Fälle (casos), nicht Genera. Und der einzige Anhaltspunkt für die Deklination im Spanischen ist nun mal das a wie in „espero a una mujer“ oder „conozco al señor“.

Das Problem ist, daß wenn man
weiter geht, kommt man irgendwann mal an einen Punkt wo man
Wörter hört, diese mehr oder weniger unbewußt lernt, und man
nicht weiß welchen Artikel es hat. Und mMn. genau da fangen
die wirkliche „Tücken“ der deutsche Sprache an. Als Beispiel:
Du lernst die deutsche Deklinationen, sprich die Wortendungen,
je nach Fall. Und jetzt kriegst du ein Wort,
z.B. Tisch. Tja!.. Wie komme ich dahinter welche Artikel
braucht genau dieses Wort (also, sagt man: Der Tisch, die
Tisch oder das Tisch?) MMn. ist das genau den Grund weshalb
ein nicht-deutsch-Muttersprachler das nie 100% richtig machen
wird.

Das ist nicht einmal typisch deutsch, es lässt sich nur vermeiden, wenn man eine Sprache one Genera lernt (z.B. Ungarisch). Ansonsten – wie merke ich denn, dass el hambre weiblich ist? Ich kann nur darauf warten, dass ich eine Verbindung mit Adjektiv höre, bevor ich selbst eine bilden muss. Im Deutschen ist es genauso, man wartet auf einen Artikel oder ein Adjektiv, und wenn ich dann höre: „Das ist unser neuer Tisch“, dann weiß ich’s ja, dass es der Tisch ist. In den meisten Fällen unterscheiden sich nur leider Neutrum und Maskulinum nicht, so dass dort bei seltenen Wörtern selbst Muttersprachler Probleme haben.

Das stimmt. Aber Inhaltsangaben macht man immer von Büchern,
notfalls auch mal von Kurzgeschichten, aber kürzer darf’s dann
nicht mehr werden.

Haargenau so kenne ich das. Deshalb war für mich die
Fragestellung nicht nachvollziehbar (Und diese ist mir noch
jetzt auch nicht)

Die ursprüngliche Frage bezog sich auf einen Zeitungsartikel (ich nehme mal an, von einiger Länge), indem der Satz vorkam:
„Gestern hat die Polizei 2 Personen festgenommen, die versucht haben, nach Spanien zu gelangen.“
Dieser Satz war offenbar so wichtig (oder schon zusammengefasst), dass er im resumen erscheinen sollte, und die Frage war nun, in welcher Zeitform. In einer deutschen Inhaltsangabe würde ich z.B. schreiben:
„Am Vortag hat die Polizei … festgenommen …“ bzw. „Die Polizei nimmt Personen in Gewahrsam, die versuchen, illegal nach Spanien zu gelangen“, je nach Kontext; jedoch hätte ich nie „gestern“ schreiben können und auch nicht „Die Polizei nahm … fest“. Das ist einfach gegen die Grundsätze der Inhaltsangabe.
Nun ja, die Frage ist ja, glaub’ ich, mittlerweile zufriedenstellend beantwortet.

Liebe Grüße,
Immo

Hallo Immo!

Hier haben wir aneinander vorbei geredet, ich meinte Fälle
(casos), nicht Genera.

OK. Jezt weiß ich was Du meinst.

Und der einzige Anhaltspunkt für die
Deklination im Spanischen ist nun mal das a
wie in „espero a una mujer“ oder „conozco
al señor“.

Entschuldige aber ich muß dich widersprechen. Es gibt noch ein Anhaltspunkt auf Spanisch für Deklinationen, nämlich: „Yo, me, mí, conmigo; tú, te, tí, contigo;“ usw… Und auf dem bezog ich mich.
Und wenn Du meine Meinung wissen möchtest, so ist diese Präposition zum „complemento (in-)directo“ nicht einen Beispiel dafür, wenn man Deklination als Wortendung definiert. Und eine Präposition macht nicht eine Deklination. So ist es meine Meinung.

Das ist nicht einmal typisch deutsch, es lässt sich nur
vermeiden, wenn man eine Sprache one Genera lernt (z.B.
Ungarisch).

Ja klar! Ich sage nicht, daß so etwas nur auf Deutsch vorkommt. Nur es ist so, daß irgendwann mal kommt der Punkt, wo man eine Sprache vom Hören (weiter-)lernt. Und dann ergeben sich eben diese Worten bei denen man nicht weiß was für ein Genus es hat. Vorallem dann, wenn man in das Land lebt, wo diese Sprache ofiziell ist und die meisten Einwohner es als Muttersprache haben. Frei nach dem Motto: „Entschuldigen Sie, Herr Polizist, ist „Knolle“ was sie mir jetzt geben, weiblich, männlich oder neutrum?“ ;o))

Ansonsten – wie merke ich denn, dass el
hambre
weiblich ist?

Ich glaube es gibt Regeln. Zumindest für die meisten Wortern auf Spanisch. Im Gegensatz zu Deutsch, wo es nur für max 0,05% der Wörter eine Regel zur Genus-Bestimmung gibt (z.B. Di Worteer, die mit „-ung“ enden sind weiblich)

Ich kann nur darauf warten,
dass ich eine Verbindung mit Adjektiv höre, bevor ich selbst
eine bilden muss.

Genau! Und da liegt der Hase: Und wenn es dann kommt, dann passt man gerade nicht darauf auf, oder wenn man es selber verwenden muß, hat man es vergessen, oder, oder…

In den meisten Fällen unterscheiden sich nur leider
Neutrum und Maskulinum nicht, so dass dort bei seltenen
Wörtern selbst Muttersprachler Probleme haben.

Hihihihi! Das fiel mir sehr früh auf (die ersten male als ich nach Deutschland kam), mit dem Wort „Butter“. Die Bayern sagen so und der Rest der Muttersprachler so. ;o)) (Da dachte ich mir: Wenn die Deutsche das selbst nicht wissen, was müssen wir, Ausländer, denn noch alles lernen?) ;o)) ;o))

Die ursprüngliche Frage bezog sich auf einen Zeitungsartikel
(ich nehme mal an, von einiger Länge), indem der Satz vorkam:
„Gestern hat die Polizei 2 Personen festgenommen, die versucht
haben, nach Spanien zu gelangen.“
Dieser Satz war offenbar so wichtig (oder schon
zusammengefasst), dass er im resumen erscheinen sollte, und
die Frage war nun, in welcher Zeitform.

Also: Viiiiielen herzlichen Dank, Immo! Wirklich! Endlich weiß ich was genau gefragt wurde!!!
So gesehen, ich denke es muß sich unbedingt an der Rest des Textes anpassen. Ich kann nicht eine Vergangenheit-Form benutzen, wenn den ganzen Text im Präsens gehalten wurde (Auch wenn diese so ist, wie ich in meinen Beispiele genannt habe: „Colón descubre América en 1492“ -Was übrigens sogar in die Zukunft geschrieben werden kann!! z.B. „Después de rogar a la reina durante mucho tiempo, Colón conseguirá zarpar desde el Puerto de Palos“)

In einer deutschen
Inhaltsangabe würde ich z.B. schreiben:
Das ist einfach gegen die Grundsätze der Inhaltsangabe.

Und das ist auch was, was ich nicht so recht nachvollziehen konnte: Wir reden ja nicht von einer deutschen Inhaltsangabe, sondern von einer spanischen. So gesehen, gelten mMn. nicht die deutsche Vorgaben dafür sondern die spanischen.

Nun ja, die Frage ist ja, glaub’ ich, mittlerweile
zufriedenstellend beantwortet.

Ja, glaube ich auch. Weiter per E-Mail OK?

Liebe Grüße,
Helena