Spanische Museen, insb. Guggenheim, Bilbao

Hallo zusammen,
im Mai möchten wir gerne o.g. Museum besichtigen.
Hinfliegen wäre natürlich prima, aber wir wollen für das Ganze nicht den Preis eines Kleinwagens ausgeben …
Also habe ich mal Ryan-Air (ab Frankfurt-Hahn) geprüft, die fliegen leider nur nach Barcelona und das scheinen dann noch mal fast 900 km mit Bahn oder Auto zu sein!

Alternativ wäre evt. auch eine kleine Rundreise, da es ja auch noch andere tolle Museen in Spanien gibt. Zeit hätten wir von ca. 20.05. bis 31.05. (das ist von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten - oder ist da vielleicht sogar alles geschlossen?, ist ja überwiegend katholisch dort).
Wenn jemand einen Tipp hat, oder eine solche (Rund)Reise selbst schon gemacht hat - bin für alles dankbar.

Tini

Hi Tini!

Tatsächlich ist die Fahrt von Barcelona nach Bilbao ziemlich umständlich. Ich habe es persönlich (noch)nie gemacht eben aus diesem Grunde. Ich will aber unbedingt das Guggenheim-Bilbao besuchen (zumal ich das in NYC und in Venedig sehr genossen habe!)

Eine Möglichkeit, die ich Dir empfehlen würde ist, daß Du nach Flüge im Süd(-west)Frankreich schaust. Da Bilbao sehr nahe an der französischen Grenze liegt, könnte das, m.E. eine interessante Lösung sein. Da ich jetzt aber nur begrenzt Internet-Zugang habe, kann ich das jetzt für Dich ins Netz nicht schauen (dafür Sorry!!). Aber vielleicht stellst Du die entsprechende Frage im „Reise“-Brett.

Sollte das nicht klappen, schau bitte die „Renfe“-Verbindung (Spanische Bahn) evtl von Madrid aus. Ich kann mir vorstellen, daß Du auf diesen Wege, besser dran bist. Und Madrid ist, ohne wenn und aber, eine durch und durch hochinteressante Stadt mit absolut sehenswerten Museen (zB Richtung moderne Malerei das „Museo Reina Sofia“ oder das „Museo Thyssen-Bornemisza“. Beide kenne ich und von beiden bin ich schlchtweg begeistert!!!)

Schönen Gruß und viel Spaß in Spanien!
Helena
PS. Du kannst mich gerne hier im Forum weiter Fragen! :o))
PS2. Am 22. Mai heiratet unser Kronprinz Felipe seine Letizia. D.h. die Stadt Madrid wird besonders geschmückt sein!!!

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Hallo Tini,

Rundreise ist bisschen schwierig in Spanien, weil sich alles auf Madrid orientiert - auch wenn man das in Catalunya nicht gerne hören mag.

Von Barcelona-Sants nach Bilbao ist man mit dem (im nicht sehr teuren Schlafwagen komfortablen) Nachtzug etwa neun Stunden unterwegs. Tagsüber (Umsteigen in Miranda del Ebro, sonst ein direkter Talgo täglich) gehts etwas schneller.

Aaber: Die Verbindung geht über Zaragoza, und von dort ist man in etwa 40km mit dem Bus in Fuentetodos. Im Geburtsort von Francesco de Goya y Lucientes findet man dauernd ausgestellt dessen Radierungszyklen „Caprichos“ und „Desastres de la Guerra“, die im Madrider Prado nur zeitweise zu sehen sind. Allein die zwei Zyklen sind schon die ganze Reise wert, und der Besucherandrang ist etwas geringer als im Madrider Prado.

Wenn man vom Umsteiger in Miranda del Ebro noch ein bisschen weiter bis Burgos fährt, kann man sich dort die Kathedrale zu Gemüt führen. Nicht nur ein großartiger Bau, sondern auch mit einem kleinen einzigartigen Detail versehen: Chorgestühl mit Misericordien, die mit eindeutig erotischen Darstellungen versehen sind.

Zaragoza ist auch deswegen eine Pause wert, weil die landschaftlich sehr eindrucksvolle Eisenbahnlinie Zaragoza - Teruel - Sagunt jetzt wieder eröffnet ist. Obwohl nicht Kastilien, bietet die Fahrt Zaragoza-Teruel und zurück ein hübsches spanisches Bilderbuch vor dem Fenster. (In Teruel kann man ein paar Gedenkminuten für Orwell, Hemingway oder - je nach persönlicher Position - auch v. Richthofen & Kameraden einlegen.)

Informationen zu den Eisenbahnfahrplänen seit kurzem auch in http://reiseauskunft.bahn.de und - aktuell, detailliert, aber ohne Umsteigeverbindungen bei http://www.renfe.es

Viel Spaß wünscht

MM

HI Martin!

Hallo Tini,

auch wenn man das in Catalunya nicht gerne hören mag.

Ich glaube, man soll ein bißchen die Vorurteile ablegen. Vor einigen Jahren war es bestimmt so, aber diese Konkurrenz zwischen Madrid und Barcelona ist jetzt nur auf kulturelle Ebene geblieben, ausgenommen Fußball. In Catalunya hören wir nämlich alles gerne was nicht beleidigend ist und Tatsachen entspricht. Wie zB Deine Aussage, daß die Zugverbindungen oft von Madrid aus gemessen wird. Das stimmt und ich glaube das ist noch einen „Anhängsel“ (sag man so??) aus der Franco’s Diktatur.

Von Barcelona-Sants nach Bilbao ist man mit dem (im nicht sehr
teuren Schlafwagen komfortablen) Nachtzug etwa neun Stunden
unterwegs. Tagsüber (Umsteigen in Miranda del Ebro, sonst ein
direkter Talgo täglich) gehts etwas schneller.

Aaber: Die Verbindung geht über Zaragoza, und von dort ist man
in etwa 40km mit dem Bus in Fuentetodos. Im Geburtsort von
Francesco de Goya y Lucientes findet man dauernd ausgestellt
dessen Radierungszyklen „Caprichos“ und „Desastres de la
Guerra“, die im Madrider Prado nur zeitweise zu sehen sind.

Von Fuentetodos habe ich nichts erwähnt, vorallem deshalb weil anhand der Fragestellung ich mir gedacht habe, sie interessiert sich eher für moderne Malerei. Deshalb wohl auch mein Hinweis auf das Thyssen Museum (obwohl es durchaus auch Meisterwerke von antiken Malern beherbergt) und auf das „Reina Sofia“ (wo u.A. das Picasso’s „Guernika“ zu bewundern ist)

Allein die zwei Zyklen sind schon die ganze Reise wert, und
der Besucherandrang ist etwas geringer als im Madrider Prado.

Das meistbesuchte Museum in Spanien, übrigens ;o))

Wenn man vom Umsteiger in Miranda del Ebro noch ein bisschen
weiter bis Burgos fährt, kann man sich dort die Kathedrale zu
Gemüt führen. Nicht nur ein großartiger Bau, sondern auch mit
einem kleinen einzigartigen Detail versehen: Chorgestühl mit
Misericordien, die mit eindeutig erotischen Darstellungen
versehen sind.

Das ist bekanntlich einer der größten Meisterwerke der gothischen Architektur Spaniens. Es ist auf jeden Fall ein Besuch wert, das stimme ich voll zu. Doch wenn sie nur ein paar Tage Zeit hat, weiß ich nicht in wie weit sie nach Burgos fahren soll…

Viel Spaß wünscht
MM

Schönen Gruß aus Spanien, Provinz Girona!
Helena

Hola Helena,

auch wenn man das in Catalunya nicht gerne hören mag.

Ich glaube, man soll ein bißchen die Vorurteile ablegen. Vor
einigen Jahren war es bestimmt so, aber diese Konkurrenz
zwischen Madrid und Barcelona ist jetzt nur auf kulturelle
Ebene geblieben, ausgenommen Fußball.

Sicherlich. Die Phantasien von einer hidalgohaften „Hispanidad“, die nichts und niemanden neben sich dulden mag, überlassen inzwischen wohl die meisten gerne den Herren mit den schwarzlackierten Sardinenbüchsen auf dem Kopf. Ist auch ganz gut so, das Land ist zu reich, um auf Kastilien und Madrid reduziert zu werden.

In Catalunya hören wir
nämlich alles gerne was nicht beleidigend ist und Tatsachen
entspricht.

Umgekehrt erlebt man als Fremder zwei Seiten der forciert wieder gebrauchten katalonischen Sprache: Geschrieben (z.B. in Museen) ist sie sehr hilfreich, weil sie vom Französischen aus für jemanden mit wenig Spanischkenntnissen gut verständlich ist. Gesprochen sieht es ganz anders aus - da ists nicht immer einfach, mit mühsam gelernten zehn Worten Spanisch auf jemanden zu treffen, der so tut, als könne er nur Catalan reden. Diese Spielchen kennen wir ja auch aus Schwaben und Bayern, wo jeder auch Deutsch kann, und wo es ein Zeichen von falschem Chauvinismus ist, wenn man es gegenüber Fremden nicht benutzt.

Von Fuentetodos habe ich nichts erwähnt, vorallem deshalb weil
anhand der Fragestellung ich mir gedacht habe, sie
interessiert sich eher für moderne Malerei. Deshalb wohl auch
mein Hinweis auf das Thyssen Museum (obwohl es durchaus auch
Meisterwerke von antiken Malern beherbergt) und auf das „Reina
Sofia“ (wo u.A. das Picasso’s „Guernika“ zu bewundern ist)

Hier könnten wir jetzt diskutieren, welche Bedeutung Goya als einer der (meine persönliche Meinung) wichtigen Begründer der Moderne in der Malerei hat. – Aber es ist richtig, eigentlich hat man als Freund von Museen schon große Mühe, überhaupt von Barcelona weg zu kommen: Mit und bei Miro kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen, die Sammlung ist hervorragend untergebracht und gehängt. Von und über Gaudí kann man nicht gut reden, der ist glaube ich nur an Ort und Stelle wirklich genießbar: Aber dann wirklich grandios.

Allein die zwei Zyklen sind schon die ganze Reise wert, und
der Besucherandrang ist etwas geringer als im Madrider Prado.

Das meistbesuchte Museum in Spanien, übrigens ;o))

Leider, wie ich meine: Dem Prado geht es wie dem Louvre - Grob geschätzt ein Drittel der Besucher sind nur dort, weil man „dort gewesen sein muss“ - dadurch wird die Sicht auf die Schätze nicht besser. Einen Prado-Besuch im Februar fand ich sehr viel reicher als einen anderen Besuch im Juni…

Doch wenn sie nur ein
paar Tage Zeit hat, weiß ich nicht in wie weit sie nach Burgos
fahren soll…

Das bietet sich an, wenn man mit der Eisenbahn unterwegs ist, weil man bei den meisten Verbindungen in Miranda del Ebro einfach sitzen bleiben muss, und umgekehrt viele Züge nach Bilbao schon von Burgos her kommen: Von daher ist der zusätzliche Zeitaufwand nicht sehr groß, und die etwas mühselige Fahrerei wird aufgelockert.

Natürlich ist dann die Versuchung groß, dann auch gleich noch den Abstecher nach Valladolid zu machen. Und wenn man da ist, gleich noch nach Segovia und nach Madrid zu fahren. Und nach Aranjuez, und nach Toledo.

Du hast vollkommen recht: Drei Wochen ist das mindeste, was man an Zeit rechnen sollte! Um dann zu konstatieren „You ain’t seen nothing yet…“.

Schöne Grüße

MM

Hola Martin!
Danke für Deine nette, schöne und auch hilfreiche Antwort zu meinem Posting!

Hola Helena,

auch wenn man das in Catalunya nicht gerne hören mag.

Ich glaube, man soll ein bißchen die Vorurteile ablegen. Vor
einigen Jahren war es bestimmt so, aber diese Konkurrenz
zwischen Madrid und Barcelona ist jetzt nur auf kulturelle
Ebene geblieben, ausgenommen Fußball.

Sicherlich. Die Phantasien von einer hidalgohaften
„Hispanidad“, die nichts und niemanden neben sich dulden mag,
überlassen inzwischen wohl die meisten gerne den Herren mit
den schwarzlackierten Sardinenbüchsen auf dem Kopf.

??? Sorry ich kann das nicht folgen! WEr sind diese Herren???

Ist auch
ganz gut so, das Land ist zu reich, um auf Kastilien und
Madrid reduziert zu werden.

Ganz bestimmt!!! Deshalb finde ich sehr Schade wenn Turisten sich nur auf Sonne-Strand-Säufen in Spanien beschränken. Aber jeder das was er will/verdient ;o))

In Catalunya hören wir
nämlich alles gerne was nicht beleidigend ist und Tatsachen
entspricht.

Umgekehrt erlebt man als Fremder zwei Seiten der forciert
wieder gebrauchten katalonischen Sprache: Geschrieben (z.B. in
Museen) ist sie sehr hilfreich, weil sie vom Französischen aus
für jemanden mit wenig Spanischkenntnissen gut verständlich
ist.

Als Einheimische und Muttersprachlerin beider Sprachen kann ich das nicht beurteilen. Aber da ich in der Schule mehrere Jahre lang Französisch hatte, glaube ich, mir erlauben zu dürfen, zu sagen, daß der französischen Sprache in ihrer Grammatik und Wortschatz dem Katalanisch eher ähnelt wie dem Spanisch. (Sorry für den fürchterlichen Satzbau!!!)

Gesprochen sieht es ganz anders aus - da ists nicht immer
einfach, mit mühsam gelernten zehn Worten Spanisch auf
jemanden zu treffen, der so tut, als könne er nur Catalan
reden.

Ich weiß ja nicht wann Du zuletzt bei uns, hier, warst. Jedenfalls habe ich den Eindruck gewonnen, daß Touristen und im Allgemein Ausländer gegenüber tun sich die meistens hier die Mühe, auf Spanisch zu reden. Jedenfalls ist es so, daß alle, die heutzutage Katalanisch können, auch Spanisch reden können, mehr oder weniger gut, klar!

Diese Spielchen kennen wir ja auch aus Schwaben und
Bayern, wo jeder auch Deutsch kann, und wo es ein Zeichen von
falschem Chauvinismus ist, wenn man es gegenüber Fremden nicht
benutzt.

Das finde ich persönlich Zeichen einer Überheblichkeit, die voll fehl am Platze ist. Aber es gibt Menschen die fest der Meinung sind, nur durch die Sprache (eben die Katalanische) ihre „Katalanität“ beweisen zu können.

Von Fuentetodos habe ich nichts erwähnt, vorallem deshalb weil
anhand der Fragestellung ich mir gedacht habe, sie
interessiert sich eher für moderne Malerei. Deshalb wohl auch
mein Hinweis auf das Thyssen Museum (obwohl es durchaus auch
Meisterwerke von antiken Malern beherbergt) und auf das „Reina
Sofia“ (wo u.A. das Picasso’s „Guernika“ zu bewundern ist)

Hier könnten wir jetzt diskutieren, welche Bedeutung Goya als
einer der (meine persönliche Meinung) wichtigen Begründer der
Moderne in der Malerei hat.

Gewiß lange!! ;o)))

– Aber es ist richtig, eigentlich
hat man als Freund von Museen schon große Mühe, überhaupt von
Barcelona weg zu kommen: Mit und bei Miro kann man gut und
gerne einen ganzen Tag verbringen, die Sammlung ist
hervorragend untergebracht und gehängt.

Das stimme ich auch voll zu!!!

Von und über Gaudí

Wenn wir von Malerei reden, ist Gaudí leider kein Begriff. Er war ein begnadeter und hervorragender Architekt. Gemalt hat er nichts ausser die Entwurfe zu seinen architechtonischen Werke.

kann man nicht gut reden, der ist glaube ich nur an Ort und
Stelle wirklich genießbar: Aber dann wirklich grandios.

Grandios ist wirklich DAS Wort, um Gaudí, sein Werk zu bezeichnen!

Allein die zwei Zyklen sind schon die ganze Reise wert, und
der Besucherandrang ist etwas geringer als im Madrider Prado.

Das meistbesuchte Museum in Spanien, übrigens ;o))

Leider, wie ich meine: Dem Prado geht es wie dem Louvre - Grob
geschätzt ein Drittel der Besucher sind nur dort, weil man
„dort gewesen sein muss“ - dadurch wird die Sicht auf die
Schätze nicht besser.

Ich glaube so etwas bezieht sich leider nicht nur auf Louvre und Prado sondern auch an all die größten Mussen (Pinakotheken) dieseer Welt. Es gibt Leute, die müssen sonstwo gewesen sein um das sagen zu dürfen. Aber von wirkliche Interesse ist meistens, kein Spur (So meine Meinung) Genau das erlebe ich immer wieder bei Dalí-Museum in Figueres.

Einen Prado-Besuch im Februar fand ich
sehr viel reicher als einen anderen Besuch im Juni…

Kann ich ganz bestimmt nachvollziehen und verstehen.

Doch wenn sie nur ein
paar Tage Zeit hat, weiß ich nicht in wie weit sie nach Burgos
fahren soll…

Natürlich ist dann die Versuchung groß, dann auch gleich noch
den Abstecher nach Valladolid zu machen. Und wenn man da ist,
gleich noch nach Segovia und nach Madrid zu fahren. Und nach
Aranjuez, und nach Toledo.

Na dann, wenn wir sie schon nach Toledo geschickt haben, dann könnte sie auch gleich zu dem neu eröffneten und zu 100%-ig hochinteressante Picasso-Museum in Malaga, Picasso’s Geburtsort in Andalusien. ;o))) Schade dafür ist nur, daß sie nicht ein paar Monate in Spanien bleibt, denn so auf die schnelle und mit kurzen abstechern haben wir sie durch ganz Spanien „chauffiert“! ;o)))

Du hast vollkommen recht: Drei Wochen ist das mindeste, was
man an Zeit rechnen sollte! Um dann zu konstatieren „You ain’t
seen nothing yet…“.

Genau!!! Siehe oben…

Schöne Grüße

MM

Auch Dir ganz liebe schöne Grüße,
Helena

Hallo nochmal,

Die Phantasien von einer hidalgohaften
„Hispanidad“, die nichts und niemanden neben sich dulden mag,
überlassen inzwischen wohl die meisten gerne den Herren mit
den schwarzlackierten Sardinenbüchsen auf dem Kopf.

??? Sorry ich kann das nicht folgen! WEr sind diese Herren???

Einer der ersten bleibenden Eindrücke von Madrid 1977, nicht so lang nach dem Tod des Caudillo: Ich wollte es kaum glauben, welcher Respekt den Civiles entgegengebracht wurde (im tiefen Süden bis heute noch wird!), die für mich mit diesen albernen Blechhüten nur vorgestrig und lächerlich wirkten. Bis mir Helena (sie hieß auch so) erklärte, dass sie nicht erwartete, dass nur wegen des Regierungswechsels plötzlich niemand mehr verschwinden würde - da hab ich mir dann die steinernen Gesichter angeschaut und fand sie gar nicht mehr lächerlich.

Wenn wir von Malerei reden, ist Gaudí leider kein Begriff. Er
war ein begnadeter und hervorragender Architekt. Gemalt hat er
nichts ausser die Entwurfe zu seinen architechtonischen Werke.

Auch hier ließe sich eine ausführliche Diskussion anknüpfen: Zusammen mit Hundertwasser ist er wohl einer der bedeutenden Meister einer „malerischen“ im Gegensatz zur üblichen „graphischen“ Architektur. Bloß daß Gaudí der bessere Statiker war, also nicht nur äußerlich „behübscht“ hat wie Hundertwasser, sondern die Grundsätze von Horizontale und Vertikale weitgehend auflösen konnte, und so tatsächlich aus einem Gebäude eine Art Gemälde machen - oder eben einen „Steinbruch“…

Ich glaube so etwas bezieht sich leider nicht nur auf Louvre
und Prado sondern auch an all die größten Mussen
(Pinakotheken) dieser Welt.

Um zum Thema des Brettes zurückzukommen: Zwei (fast) Geheimtips haben wir letzten und vorletzten Sommer aus dem Südosten mitgebracht: Die schon einigermaßen bedeutende Pinakothek in Budapest (nationalisiert aus der Sammlung der Familie Esterhazy) und vor allem die tschechische Nationalgalerie in Prag-Holesovice: In Budapest durchaus wertvolle alte Meister (vor allem Holländer und Schwaben), 19. Jahrhundert von italienischer Landschaft bis französische Impressionisten, etliches Barock/Rokoko, unter anderem auch die stolze Wasserträgerin von Goya - und dieses in fast menschenleeren Sälen. Man steht oder sitzt da und die Dinge können wirken. - Gleiches gilt für die tschechische Nationalgalerie: Es gibt kaum Besucher, entsprechend kaum Ablenkung - fast eine Art Rausch!

Diese beiden Sammlungen sind übrigens gute Argumente dafür, dass in einer touristisch interessanten Stadt Bier, Gulasch und Schweinsbraten gar nicht billig genug sein können - da kann dann jeder dahin, wo es ihm am besten gefällt, gleichzeitig oder nacheinander, und es müssen nicht alle auf einmal die Mona Lisa anlächeln.

Na denn, irgendwann ist wieder Urlaub…

Schöne Grüße

MM

Schon off-topic
Hallo nochmal, auch von mir! ;o)))

Einer der ersten bleibenden Eindrücke von Madrid 1977, nicht
so lang nach dem Tod des Caudillo:

Gott sei Dank ist so was nun wirklich überholt. Franco starb, endlich, am 15. November 1975. 2 Jahre später hatten wir die ersten wirklich demokratischen Wahlen und das ist nun fast 30 Jahre zurück. Was war, beispielsweise in/mit Deutschland 1975 im Vergleich mit 1945??? Auch überholt, oder???

Ich wollte es kaum glauben,
welcher Respekt den Civiles entgegengebracht wurde
(im tiefen Süden bis heute noch wird!),

Das widerspreche ich, denn ich habe engerre Verwandten in Andalusien und weiß deshlab wovon ich rede…
Jedenfalls hatte diese sog „Respekt“ mit der Angst zu tun. Denn in unserer unseligen Diktatur dürften die sog. „Guardia Civil“ so ziemlich alles machen, mit den Verhafteten und denen die man irgendwie darunter stufen konnte. Als Beispiel: Meine eigenen Oma war 5 Jahre in Gefägnis weil sie eben einen für Franco den brutalsten Vebrechen begangen hatte, die man nur machen konnte: Sie war Witwe eines Mannes (mein Opa), der sich in unsere „Guerra Civil“ (Burgerkrieg) stark gegen ihn und den Faschisten gekämpft hatte. Er selbst wurde kurz vor Kriegesende, ermordet.

die für mich mit diesen albernen
Blechhüten nur vorgestrig und lächerlich wirkten. Bis mir
Helena (sie hieß auch so) erklärte, dass sie nicht erwartete,
dass nur wegen des Regierungswechsels plötzlich niemand mehr
verschwinden würde - da hab ich mir dann die steinernen
Gesichter angeschaut und fand sie gar nicht mehr lächerlich.

Wie oben geschildert, gehört so was endlich der Vergangenheit. (Selbst wenn m.M.n., heutzutage, in die spanische Regierung Leute sind, die gerne einiges aus diesen grausamen Zeiten noch für sich übernehmen würden)

Auch hier ließe sich eine ausführliche Diskussion anknüpfen:
Zusammen mit Hundertwasser ist er wohl einer der bedeutenden
Meister einer „malerischen“ im Gegensatz zur üblichen
„graphischen“ Architektur. Bloß daß Gaudí der bessere Statiker
war, also nicht nur äußerlich „behübscht“ hat wie
Hundertwasser, sondern die Grundsätze von Horizontale und
Vertikale weitgehend auflösen konnte, und so tatsächlich aus
einem Gebäude eine Art Gemälde machen - oder eben einen
„Steinbruch“…

Ich denke, daß dies nicht im Sinne von der Fragestellende ist. Sie wollte, glaube ich, ein Museum besuchen, das überwiegend Moderne Malerei ausstellt und, so habe ich das verstanden, Malerei des 20. Jh. Alles andere ist, wie der Titel dieses Postings sagt, off-topic.

Ich glaube so etwas bezieht sich leider nicht nur auf Louvre
und Prado sondern auch an all die größten Mussen
(Pinakotheken) dieser Welt.

Um zum Thema des Brettes zurückzukommen: Zwei (fast)
Geheimtips haben wir letzten und vorletzten Sommer aus dem
Südosten mitgebracht: Die schon einigermaßen bedeutende
Pinakothek in Budapest (nationalisiert aus der Sammlung der
Familie Esterhazy) und vor allem die tschechische
Nationalgalerie in Prag-Holesovice: In Budapest durchaus
wertvolle alte Meister (vor allem Holländer und Schwaben), 19.
Jahrhundert von italienischer Landschaft bis französische
Impressionisten, etliches Barock/Rokoko, unter anderem auch
die stolze Wasserträgerin von Goya - und dieses in fast
menschenleeren Sälen. Man steht oder sitzt da und die Dinge
können wirken. - Gleiches gilt für die tschechische
Nationalgalerie: Es gibt kaum Besucher, entsprechend kaum
Ablenkung - fast eine Art Rausch!

Leider aber weit weg von Spanien…! ;o)))
Und vermutlich wenig moderne, im o.g. Sinne (Malerei des 20. Jh.)

Na denn, irgendwann ist wieder Urlaub…

Ja, genau. Und dann, soll Dein Urlaub Dich nach Spanien führen, so wirst Du sehen, daß auch hier (ich sitze gerade in einem Internet-Café mitte in Barcelona, bei PlaÇa Catalunya), die Geschichte, Geschichte ist, man draus lernt und die Zeiten sich gewaltig ändern…

Schöne Grüße
MM

Auch Dir einen schönen Gruß
Helena

Hallo Tini,
War schon öfter in Spanien und möchte dir noch einen Tip ans Herz legen, wenn du dich auch für moderne Architektur intressierst (ist ja auch in Bilbao nicht uninteressant).
In Valencia wurden untre dem Thema „Stadt der Künste und Wissenschaften“ (oder so ähnlich) in den letzten Jahren mehrere Einrichtungen eröffnet: Ein Wissenschafts- und ein modernes Kunstmuseum und ein Kino, teilweise unter Wasser. Sind echt irre Gebäude, futuristischer Stil mit auch interessanten Außenanlagen.
Du findest da sicher was im Internet dazu, da kannst du ja mal schaun, ob dir das gefällt. Auch Valencia ist ganz nett, eher richtig spanisch, nicht viele Touristen.
Man kann mit HLX ganz billig nach Valencia kommen. Wie du von da nach Bilbao kommst, kann ich dir allerdings nicht sagen, kannst du aber sicher rausfinden.
Vielleicht fahre ich dieses Jahr auch nochmal hin…
Grüße,
Tina

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Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für die angeregte Diskussion. War leider ein paar Tage krank und konnte mich deshalb nicht beteiligen.
Den „Input“ werde ich entsprechend verarbeiten und hoffe dass ich es tatsächlich schaffe hinzukommen.

Danke Tini

Wir haben vor einem jahr die gleiche Reise unternommen
damals war die günstigste verbindung mit britisch arways über london (stansstead)
p.s. : der flughafen in bilbao ist sehenswert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nimm hlx für 20€
Hallo Tini,

der billigste Weg nach Bilbao ist mit hlx ab Stuttgart, Köln-Bonn oder Hamburg. Wenn Du Glück hast bekommst Du das Oneway-Ticket bereits ab 20€ (ich bin auf der Strecke grad häufiger unterwegs und hab auch bei Buchung von nur 14 Tagen im Voraus noch nie mahr als 45€ pro Flug bezahlt).
Der Flughafen in Bilbao ist etwas ausserhalb der Stadt, aber es fahren alle 30 Minuten Busse in die City und zum grossen Busbahnhof genannt Termibus (Kosten: 1,10€ pro Person). Von dort aus kann man dann sowohl Bilbao als auch das gesamte Baskenland sehr gut mit Öffentlichen erkundigen. Im Gegensatz zum allgemeinen Ruf sind die Öffentlichen auch sehr pünktlich und sauber. Einen Abstecher wert ist auf jedenfall noch San Sebastian-Donostia, das viele als die schönste Stadt Europas bezeichnen. Auch die Strände rund um Deba sind absolut sehenswert. Bei einem längeren Aufenthalt lohnt sich auch noch ein Trip in die Berge, vor allem nach Aranzatxu, einem beieindruckenden Kloster und der Geburtsstätte der modernen baskischen Sprache. Falls Du noch weitere Fragen hast, melde Dich am besten per Mail.

Viele Grüsse und viel Spass im wunderschönen Baskenland wünscht
Nina