Hallo Paul,
Ich bekomme so immer noch eine Spannung angezeigt.
welchen Wert bekommst du denn jetzt angezeigt?
In deinem UP schreibst du u.a.:
„Die gemessenen Spannungen bewegten sich im Bereich von 30 mV. Wie kann“
Wie ich annahm, hast du den 200 mV Meßbereich am: „DT 830B Digital Multimeter“ bei deinen Versuchen (Eintauchen der Meßspitzen in diverse Flüssigkeiten) eingestellt.
Bei solchen Messungen im niedrigen Voltbereich, sollte man die „COM“ Meßleitung zum Digital-Multimeter erden. Ich nahm stillschweigend an, daß du das als ausgebuffter Experimentator bei deinen beschriebenen Versuchen im mV Meßbereich auch machst.
Mein COM Anschluß der Meßanordnung ist über eine metallische Bandrohrschelle, die sich in direktem metallischem Kontakt mit einem Heizungsrohr befindet, geerdet.
Bei meiner Versuchsanordnung schwankte bei destilliertem Wasser, Leitungswasser und bei NaCl-haltigem Wasser die Anzeige im 200 mV-Bereich zwischen – 0,1 mV, 0,0 mV und + 0,1 mV.
Diese Schwankung ist auch vorhanden, wenn die beiden Meßspitzen (COM geerdet) sich im Trockenen durch Luft getrennt voneinander in Ruhe befinden (King Craft KMM-940 Multimeter).
Falls du bei deinen Messungen (200 mV Bereich, COM geerdet, Meßleitungen verdrillt) immer noch im 30 mV Bereich liegen solltest, könntest du dir die beiden untenstehenden Literaturstellen besorgen und die Vorschläge ausführen, versuchsweise eine neue Batterie in das DT 830B Digital Multimeter einbauen oder ein anderes Gerät ausleihen.
Zu deiner Frage:
Was sollte das Umwickeln bringen? Durch Induktion den
störenden Strom ausgleichen?
Ich ziehe seit Jahren bei diffizilen Spannungs-/Strommessungen das Buch von Erwin Neher „Elektronische Meßtechnik in der Physiologie“. Springer Verlag (1974) zu Rate.
Das Buch ist grundlegend, praktisch, sehr gut verständlich und gar nicht professoral obwohl E. Neher später (1991) auf dem Gebiet der Physiologie/Medizin den Nobelpreis bekam.
Zur obigen Frage siehe etwa auf Seite 79: „2.8 Elimination von Störeinflüssen
Naturgemäß gibt es bei empfindlichen Messungen eine große Zahl von Schwierigkeiten.“
Es werden dann u.a. elektrostatische und induktive Einstreuungen genannt.
Und auf Seite 82: „2.8.3 Abschirmung und Erdung
Neben der Elimination von Störquellen ist eine gut durchdachte Abschirmung und Erdverschaltung die beste Gewähr für störungsfreie Messungen.“
Falls du dich dafür interessierst, solltest du dir ausführliche Abhandlungen über Einstreuungs- und Erdungsprobleme anschauen wie z.B.:
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M.L. Wolbarsht: Interference and its Elimination. In: Physical Techniques in Biological Research, Bd. V (W.L. Nastuk, Hrsg.). New York: Academic Press 1964
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R.L. Schoenfield: Bioelectric Amplifiers. In: Physical Techniques in Biological Research, Bd. V (W.L. Nastuk, Hrsg.) New York: Academic Press 1964.
Unser Elektroniker in der Firma verwendete nur abgeschirmte und geerdete Meßleitungen. Falls jemand Messungen ohne Erdung ausführte, änderte er das ab und sagte: „Ohne Erdung hängt die Messung in der Luft“.
Viel Erfolg
Sven Glückspilz