Spargelreste verwerten

Hallo,
die Spargesaison beginnt und ich liebe es!
Jetzt ist das deutsche Kaisergemüse nur mal nicht ganz günstig.
Mir stellt sich die Frage: Taugt es, die Schalen und die holzigen Abschnitte noch in ein Süppchen zu verarbeiten ( oder auch gerne andere Vorschläge).
Bei mir gibt es nur kleine Mengen und relativ wenig Abfall. Kann ich diese einfrieren und sammeln?
Verdirbt Einfrieren die angepriesenen guten Eigenschaften des Spargels?
Sind die Schalen tatsächlich so massiv von Pestiziden belastet ?
Danke an Euch Kochkönige!
LG, Mao

Abschnitte, Schalen und Kochwasser werden bei uns traditionell als Basis für eine Spargelsuppe verwendet. Und kann ich die nicht gleich verarbeiten, halten die auch ein paar Tage im Kühlschrank.

Moin,
also wenn du ohne Pestizde willst, kauf Biospargel. Bei kleinen Mengen ist da der Aufpreis, wenn du den Gesamtaufwand siehst, und wie oft du Spargel isst, den Effekt wert, finde ich. Sonst kauf nicht bei …, sondern beim Erzeuger deines Vertrauens. Und die Pestizde dürften, wenn, dann im Spargel genauso wie in der Schale sein, weil ja kein Teil direkt bespritzt werden kann.
Wenn du eh nur kleine Portionen hast, warum dann sammeln für eine große Suppe? Eine kleine Suppe frisch (vom Vortag ein Teil des Spargelsuds und Schalen+Enden - alles nur im Kühlschrank aufbewahrt - kochen und ein bisschen andicken) ist doch besser als die große Suppe von eingefrorenen Schalen, finde ich auf jeden Fall.
Spargel ist an sich so etwas besonderes, dass man da nicht klotzen sollte, sondern lieber lecker als viel!
Fingerlicking thoughts,
ynot

Dann kaufe den Spargel schon geschält. Ist dann zwar ein bisschen teurer, aber du hast keine „Abfälle“.
Die Schalen und holzigen Abschnitte koche ich immer extra mit aus, entweder für Suppe oder auch zum Würzen für Hühnerfrikassee. Du kannst auch zusammen mit Basilikum eine schöne Mousse basteln und zum Spargel servieren.
Ansonsten kannst du die Rester auch einfach mit in das Kochwasser vom Spargel geben, kommt noch ein bisschen mehr Geschmack.
Zum Thema einfrieren kann ich leider keine Erfahrungswerte geben, weil ich es noch nicht gemacht habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass nicht mal der Geschmack sondern mehr die Konsistenz leidet. Ich befürchte, der Spargel wird dann ziemlich weich. Wer es mag, ok. Ich mag Spargel lieber noch etwas bissfest.

Soon

Ich koch erst Schalen und holzige Abschnitt ca. ´ne 1/2 Stundee aus (natürlich nach dem sorgfältigen Waschen der ganzen Stangen schälen), giess den Sud durch ein Sieb, füll das mit Wasser auf soweit nötig und koch erst darin den Spargel. Erst diesen Sud, der dann übrieg bleibt, verwende ich dann für Spargelsuppe oder frier ihn ein oder füll ihn kochend in so´n Twist off Glas. Kann man dann für alles Mögliche verwenden. ramses90

Danke für Eure Anregungen.
Allerdings koche ich meinen Spargel nicht mehr, sondern gare ihn in Alupäckchen mit viel Butter, Salz und einem Hauch Rohrzucker im Backofen.
Der Sud geht natürlich als Saucenersatz auf den Teller.
Ich glaube, die Resteverwertung erübrigt sich somit.
Egal. Es hätte sein können.
Ich danke dennoch.
LG, Mao

Servus,

Von welchen Wirkstoffen und Mitteln sprichst Du genau?

Welche systemisch wirkenden Pflanzenschutzmittel werden denn in Spargelkulturen zwischen November und April angewendet?

Schöne Grüße

MM

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Warum? Nur weil du Schalen und Abschnitte dann gesondert mit Wasser aufsetzen musst? Auch diejenigen, die den Spargel kochen, setzen den Spargelfond oft getrennt auf, und nutzen das Kochwasser des Spargels anderweitig, oder messen dem gar keine Bedeutung zu (großer Fehler!), und schütten es einfach weg.

Hallo,
habe gerade gelesen, dass man die Schalen auch einfrieren kann.
Dann kann ich also doch sammeln. Ich probiere es mal so.

Hallo Aprilfisch,

wer lesen kann, ist klar im Vorteil, es steht in der Frage von Mao, nicht ich spreche davon, ich nehme nur Bezug auf die Frage

und stelle in Frage, dass sich das Vorkommen unerwünschter Stoffe in den Schalen wesentlich von dem im Rest vom Spargel unterscheidet, da der Spargel nicht überirdisch wächst und so nicht direkt mir dem in Berührung kommt, was von oben kommt. Also auch mit Spritzmitteln, und dabei sind auch Pestizide in irgendeiner Form. Sonst nix.
Wie immer steht bei mir nix zwischen den Zeilen.
Grüße, ynot

Alleine von den „Resten“ kleiner Spargelmengen kriege ich ehrlich gesagt keine nach Spargel schmeckende Suppe hin. Entweder mehr ( auch ganze Stangen in Stücken) rein, dann mit einem guten Schuss Weißwein kochen , passieren oder zermürben und mit ein bisschen Sahne, Eigelb und Butter binden. Das gibt eine gute Spargelcremesuppe.
Oder aber einfach aufkochen und die BrüHe als Kochwasserersatz für eine andere Suppe nehmen. Passt auch gut zu Brüheresten vom Hühnchen. Dann halt lange reduzieren, damit Geschmack rauskommt.
LG
Amokoma1

Servus,

ja, da hast Du allerdings recht - dass das Propagandaschlagwort bereits in der Frage vorkommt, hatte ich überlesen.

Für alle, die interessiert, nochmal kurz zum Thema „Pflanzenschutz in Spargel“:

Spargel ist ein hübsches Beispiel dafür, dass (a) „Bio“ ursprünglich als Form der Landbewirtschaftung nicht so sehr auf bestimmte Qualitäten der Produkte bezogen war, sondern auf Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt - konventioneller Spargel ist vernachlässigbar mit Pflanzenschutzmitteln belastet -, und dass (b) ein ganz erheblicher Unterschied zwischen „Bio“ nach VO 834/2007 (EU) und „Bio“ nach den Richtlinien von Erzeugerverbänden wie Demeter, Naturland usw. besteht - die einzige wirklich schlimme Auswirkung von Spargelanbau auf die Umwelt, nämlich ein extrem hoher Austrag von Stickstoff ins Grundwasser und in die Vorfluter, ist bei „Bio“-Spargel keine Spur anders als bei konventionell angebautem, solange dieser bloß nach der „Öko-Verordnung“ der EU und nicht nach Richtlinien eines Erzeugerverbandes angebaut wird, in denen die Verwendung von (mineralischem) Kalkammonsalpeter ausgeschlossen oder wenigstens auf vernünftige Mengen beschränkt ist.

Um das aus dem US-Amerikanischen übernommene Wort, das im Deutschen keinerlei Daseinsberechtigung hat und hier anders als in den Staaten nur zur Propaganda verwendet wird, weil eben die Silbe „Pest“ darin vorkommt, mal ein bissele konkreter zu beleuchten:

  • Herbizide:

Werden vor Abschluss der Ernte nur in Grünspargelkulturen angewendet, in klassischem Weißspargel nur im Zeitraum ab Ende des Stechens bis spätestens August. Das „Standard-Herbizid“ im Spargel, Clomazon, hat im Boden eine Halbwertszeit von 90 Tagen, d.h. nach sieben Monaten ist praktisch nichts mehr davon übrig. Clomazon wird nicht von den Spargelstöcken aufgenommen.

  • Fungizide:

Wichtiste Wirkstoffe sind Dithianon und Kupferhydroxid, beide für Menschen vollkommen harmlos.

  • Insektizide:

Das im Spargel mit „Calypso“ vorherrschend verwendete Neonicotinoid Thiacloprid ist tatsächlich ein Hammer, aber nicht für Menschen, sondern für Bienen. Dass es als „nicht bienengefährlich“ eingestuft wird, liegt an der Methode, mit der das untersucht wird - Randolf Menzel von der FU Berlin und auch das INRA teilen diese Ansicht nicht, aber Einzelheiten dazu würden hier zu weit führen. Kurz: Konventionell angebauter Spargel macht auch in dieser Hinsicht dem Menschen, der ihn isst, egal ob geschält oder ungeschält, überhaupt nichts aus - dass er einen im Umfang nicht einschätzbaren Beitrag zum allgemeinen Sterben von Bienen und anderen Insekten leistet, steht auf einem anderen Blatt: Diese Wirkung (und ähnliche) sind beiläufig bei praktisch allen „Bio“-Lebensmitteln das einzige rationale Motiv, sie vorzuziehen, und eben nicht die hysterische Angst um das Wohlergehen des eigenen Bauchnabels. Und wenn es dabei nur „EU-Bio“ ist, darf man das weitgehend als Beutelschneiderei abhaken.

Schöne Grüße

MM

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Nach meiner Erfahrung nicht. Da ich nur ein kleines Beet mit Grünspargel habe, sammle ich die täglich wachsenden Stangen immer erst 3-4 Tage lang und friere sie sofort ein.
Udo Becker