Spatzen

Hi.

Folgendes Problem: Wir haben am Haus überall Winkel und Ecken, die von meinem Opa extra angelegt wqurde, um Nistplätze für Spatzen und Schwalben zu bieten. Ist auch echt schön, wenn das Gezwitschere der Jungtiere ständig zu hören ist und wenn die Ausfliegen.

Jetzt ergibt sich aber folgendes: Ich war gerade draussen, die Jungen aus dem Nest über der Tür des Windfangs sind gerade am Fliegen lernen und naja, die hocken alle drei im Moment eng beisammen im Hof in einer Ecke und schlagen ein wenig mit den Flügeln und eins der elterntiere fliegt rum und schimpft. Die Sonne knallt nichtmehr drauf, der Teil vom Hof liegt schon im Halbschatten, in circa einer Stunde wird es an der Stelle schattig sein. Ich werde das jetzt weiter beobachten, aber, kann man im Falle des Falles (also: die Drei raffen sich nicht auf und packen es bis heute abend zurück ins Nest) irgendwas machen? Eventuell ein flaches Schälchen mit Wasser hin oder sowas, damit die wenigstens trinken können? Und wie sieht es später am Abend aus, da es hier eben auch einige Katzen gibt, die frei herumlaufen. Ich fände es echt schade, wenn die Kleinen sterben müssten und werde auch den Hund jetzt erstmal nicht einfach so frei im Hof rumrennen lassen (Dackel-Yorkshire-Mischling, der steht auf Kleinvieh das sich bewegt).

MfG,
TheSedated

Oh Mann… Jetzt hocken die Drei im Hof und ich habe gerade gesehen, dass die irgendwie aneinander festhängen. Also die Hocken hintern an Hintern und schleppen sich so irgendwie durch den Hof, kommen aber nicht voneinander los. Soll ich da eingreifen und die vielleicht zu einem Tierarzt bringen? Oder, keine Ahnung, Tierrettung rufen oder sowas? Hier legt auch gerade ein Gewitter los, in den nächsten paar Minuten.

Hallo

Fang sie ein und versuch erst mal zu sehen, ob du das Problem nicht selber lösen und sie voneinander befreien kannst. Falls ja, setzst du sie an den gleichen Ort zurück; die Eltern werden sich danach weiterhin um die Jungen kümmern (der „Menschengeruch“ ist kein Problem). Falls nein, Nummer einer Wildvogelhilfestation in deiner Gegend heraussuchen und dich nach dem weiteren Vorgehen erkundigen.

Gruss und gutes Gelingen!
D.

Wenn sie schon ausgeflogen sind, brauchen sie auch das Nest nicht mehr. Sie werden von den Eltern gefüttert. Ein sicherer Platz für die Nacht wäre sicher wünschenswert, aber Du kannst da nicht helfen. Einfangen finde ich falsch. Ein Schälchen mit Wasser kann nicht schaden, ob sie es finden ist eine andere Sache.
Udo Becker

Okay, werde ich versuchen sobald sich das Gewitter legt. Stürmt und gießt wie aus Kübeln hier. Die Kleinen hocken gut geschützt unterm Auto im Hof, ich kann sie vom Küchenfenster aus beobachten.

Gewitter ist rum und ich habe die Drei eingefangen. Die sind an den Beinchen mit Kot zusammengeklebt. Habe vorsichtig versuch, die Beinchen zu befreien und den Kot auch etwas angefeuchtet, aber ich habe mehr Angst, denen die Beine zu brechen. Werde nun wohl Tierrettung oder Ähnliches verständigen.

. Einfangen finde ich falsch. Ein Schälchen mit
Wasser kann nicht schaden, ob sie es finden ist eine andere
Sache.

Einfangen, und in ein Schälchen Wasser setzen, damit der Kot aufweicht, ist das Mittel der Wahl.

Viel Glück,
Libero

War auch die empfehlung von Tierarzt und Tierrettung, was ich jetzt auch gemacht habe. Und sogar ein Schälchen mit einem kleinen Ablauf, um das Wasser frisch zu machen. 2 Mal hab ich das nun bisher ablaufen lassen und es sind auch ein paar kleinere Brocken abgegangen. Ich hoffe, das wird noch bis Einbruch der Dunkelheit. Mangels Vogelkäfig will ich die nicht ins Haus holen und draussen lassen ist Dank den Katzen ein Todesurteil, ausser es fällt mir nochwas ein, was Katzen fern hält aber den eltern Zugang lässt.

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Getrennt…
…und es war nicht nur Kot. Die Kleinen hatten sich mit Federn und was im Nest noch so rumliegt die Beine richtiggehend gefesselt und auch abgeschnürt. Das Rumhüpfen hat es wohl nicht besser gemacht. Bei Einem ist ein Beinchen komplett verdreht und reagiert auch nichtmehr bei Berührung an den Krallen, beim Anderen ist ein Unterschenkel sehr dunkel/fast schwarz. Ich denke, die Beiden werden es wohl nicht schaffen, da sie sich auch nicht selbstständig aufsetzen, bzw. sitzen, können.
Das Dritte ist dagegen recht munter und hat, bis auf einen nichtarg abgeschnürten Zeh, äusserlich keine Verletzungen und hüpft auch rum.

Die Trennung geschah jetzt mittels zwei Personen mit Latexhandschuhen, einer kleinen, sehr feinen Schere, einer Lupe und Wasser. Haben alles, was an Zeug und Einschnürungen zu finden war entfernt und die Drei in eine Schale mit etwas trockenem Grasschnitt über einer schicht Zewa gesetzt und an eine ruhige Stelle im Hof gepackt. Die Mutter (denke ich mal) springt schon fleissig drum rum und füttert auch und hat uns bei der Aktion arg beschimpft und sie hat ein paar Spritzer Kot verschossen. Bleibt nurnoch die Frage: Was tun, wenn die Nacht anbricht? Sollte man die Drei vielleicht wieder in ihr geschütztes Nest setzen?

MfG,
TheSedated

Danke für die Rückmeldung!

…und es war nicht nur Kot. Die Kleinen hatten sich mit Federn und was im Nest noch so rumliegt die Beine richtiggehend gefesselt und auch abgeschnürt.

Holla. Wusste nicht, dass es auch Spatzenkönige gibt (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenkönig)

Bei Einem ist ein Beinchen komplett verdreht und reagiert auch nichtmehr bei Berührung an den Krallen, beim Anderen ist ein Unterschenkel sehr dunkel/fast schwarz. Ich denke, die Beiden werden es wohl nicht schaffen, da sie sich auch nicht selbstständig aufsetzen, bzw. sitzen, können.

Was Du beschreibst, scheint häufiger vorzukommen: […] in manchen Fällen wickelt sich faseriges Nistmaterial um die Beine und Füße junger Wildvögel. Dadurch, dass sie sich im Nest bewegen und durch Strampeln die störenden Fetzen an ihren Beinen loswerden wollen, ziehen sich die Schlingen immer fester zu. Das Wachstum der Nestlinge trägt ebenfalls dazu bei, dass die Einschnürungen zusehends enger werden. Die Folge sind schwere Verletzungen, die in einigen besonders tragischen Fällen sogar zum Abtrennen der Beine führen können (Quelle: http://www.wildvogelhilfe.org/gesundheit/beinerkrank… , dort auch weitere Infos)

Bleibt nurnoch die Frage: Was tun, wenn die Nacht anbricht? Sollte man die Drei vielleicht wieder in ihr geschütztes Nest setzen?

Schwierig. Zumindest die stärker verletzten Jungvögel haben mittelfristig wenig Chancen, siehe auch die sehr guten Infos unter: http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/gefunden.html

~//~

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Neuigkeiten
Nach der Aktion gestern geht’s heute nochmal zum Tierarzt, dass der sich die Kleinen anschaut. Wir haben sie in eine ausgepolsterste Schale gesetzt gehabt und die Schale in der Nähe des eigentlichen Nests aufgestellt. Die Eltern haben auch gestern schonwieder gefüttert und den Kleinen geht es nun soweit gut. Das Behelfsnest wurde wohl auch sehr gut angenommen, anders kann ich mir nicht erklären, dass nun ein viertes Jungtier mit in der Schale sitzt, von dem wir bis gerade eben garnichts wussten. Da ich die Mutter nicht beim Füttern stören wollte, warte ich jetzt ein bisschen und Pack die Kleinen dann samt Behelfsnest in einen Schuhkarton mit Löchern und bring sie zur Untersuchung, nicht dass am Ende das vierte Vögelchen vielleicht auch noch die Beine mit irgendwas umwickelt und abgeschnürt hat. Bilder gibt’s dann später auch.

MfG,
TheSedated.