Hallo Kate,
so kam es mir bisher jedenfalls immer vor.
Ach so, eher spekulativ also?
Hättest du meine Vika gelesen
ich kenne Deine ViKa, und gerade deshalb finde ich diese
Reaktion etwas schwach.
Why? Ich habe es nicht hinterfragt weil mir bei den, zugegebener maßen wenigen Juden, die ich kenne, nie etwas gegenteiliges Begegnet ist.
Und ich kann beim besten Willen nicht hellsehen, auch wenns schön wäre, dass sich das in anderen Gruppierungen anders entwickelt hat, kann ja sein, sag ich ja auch nix gegen, nur woher soll ich es wissen wenn es bei den Leuten hier noch anders ist? Ich unterhalte mich mit ihnen ja auch über diese Sachen und einen Einspruch habe ich bisher nie bekommen.
Dementsprechend habe ich es also schon vorsichtig formuliert („so kam es mir jedenfalls vor“).
Dein „ach so, rein spekulativ also?“ war äußerst giftig, was heißt hier Spekulation? Ich habs mir ja nicht ausgedacht, ich habe es bisher so gelernt und nach persönlichen Erfahrungen keinen Widerspruch erhalten, mehr als nach seinen persönlichen Erfahrungen (das schließt auch lernen als Erfahrung ein) kann ein Mensch nicht wissen, sonst wäre er allwissend. Warum also so giftig? Warst du einfach nur streitlustig drauf?
Mit „möge mir dies verziehen sein, ich kann nicht alles hinterfragen.“ habe ich deine Berichtigungen doch auch anerkannt, was willst du eigentlich noch?
Nun, das Judentum hat sich - wie auch andere alte Religionen
weiterentwickelt, und was zu damaligen Zeiten
niedergeschrieben wurde, kann nicht auf heute 1 : 1 übertragen
werden (Wüste damals - jüdischer Friedhof heute).
Und gerade das müßtest Du als Studentin der
Religionswissenschaft wissen.
Wenn aber sämtliche Professoren deren Texte wir lasen und die
Bibelstellen falsch sind, möge mir dies verziehen sein, ich
kann nicht alles hinterfragen.
Wird aber von Leuten, die hier posten und sich gern und
ausgiebit - zumindest im Brett Religionswissenschaft - auf
ihre Kompetenz als Studentin der Religionswissenschaft
berufen, erwartet, denn: w-w-w ist ein Wissens- und kein
Spekulationsbrett.
Siehe oben, mit Spekulation hat es nichts zu tun, wenn ich von dem ausgehe, was ich von gebildeten Leuten beigebracht bekomme, in deren Bildung ich erstmal vertrauen muss, was in Büchern steht, und für das ich einen Leistungsnachweis leisten muss. Wenn mir niemand etwas anderes gesagt hat, und es bisher in keinem Buch das ich gelesen habe anders stand, woher soll ich es wissen, bis mich jemand darauf hinweist?
Ich habe nie behauptet perfekt zu sein und wer das tut ist mMn sowieso leicht gaga, aber auch wenn ich schonmal begründe, wie ich auf meine Aussagen gekommen bin, bin ich für Verbesserungen offen, war es auch immer. Siehe RelWissbrett, nur für gewöhnlich kommen diese Verbesserungen auch in einem vernünftigen Ton und ohne mich anzugreifen.
Warum? Es ging doch um mehr oder weniger distanziertes
Verhältnis gegenüber Toten und woran man es festmachen kann.
Es ging nicht um Trauerverhalten ja oder nein.
Es ging ja um die Nähe zu den Toten sprich, Leichen, selbst, nicht darum, ob man um diese Personen trauert. Das habe ich mal vorraus gesetzt da in jeder Religion die ich kenne um die Toten getrauert wird und ich das den Juden bestimmt nicht abspreche.
An Sport treiben stört mich nichts - nur wenn es auf einem
Friedhof passiert, den dort finde ich es unangebracht und es
zeigt einen mangelnden Respekt.
Wenn ich gelegentlich Leute, die dies auf einem jüdischen
Friedhof tun, anspreche, ob sie das auch gern auf dem Friedhof
hätten, wo ihre Verwandten bestattet sind, dann gefällt ihnen
der Gedanke nicht sonderlich.
Naja, das ist Einstellungssache. Nach meinen persönlichen (!) Erfahrungen wäre es für mich auch nicht drin, auf einem jüd. Friedhof joggen zu gehen.
Weder vom moralischen Aspekt, noch vom Aufbau her, die jüd. Friedhöfe hier sind eher klein im Vergleich zu den beiden Parkfriedhöfen hier am Stadtrand (wobei wir auch einen haben, der kein Parkfriedhof ist, und wo es logischerweise ruhiger ist, bis auf die Schafe, die nebenan blöken).
Nur ist mir unverständlich, dass man sich über einen Parkfriedhof so aufregen kann und nur, weil 5 Meter weiter noch Leben stattfindet, sofort davon ausgeht, dass die Leute auf die Gräber pinkeln, grillen und Party feiern!!!
Dass also sofort angenommen wird nur, weil die Leute anders an die Sache heran gehen, auch keinen Respekt für die Toten haben, verstehst du?
Schließlich gehöre ich auch zu den Menschen die früher dort Fahrrad gefahren sind und heute mal spazieren gehen und dort auf einer Bank ein Buch lesen.
Macht mich das darum respektlos? Nein, ich achte auf die Gräber. In meiner Gegenwart kann keiner an einem Grab etwas kaputt machen oder Discofox tanzen, über den Toten lästern oder gar aufs Grab treten.
Respekt gehört natürlich dazu, aber das heißt ja nicht, dass man sich selbst so verhalten muss als läge man selbst im Grab.
lg
Kate