Das liegt vor allem daran, daß ihr die Zielgruppe abhanden gekommen ist. Die SPD sieht sich selbst immer noch als Partei der Arbeiter, Arbeitslosen, Geringverdiener und Kleinrentner. Diese Gruppe schrumpft aber einerseits (nicht zuletzt Dank der Schörder’schen Reformen und des daraus resultierenden Wirtschaftsaufschwungs) und andererseits hat sich ein Großteil des Restes in Richtung Linkspartei und afd orientiert.
Die Abwanderung in Richtung Linkspartei ist letztlich auch darauf zurückzuführen, daß es Lafontaine & Co. gelungen ist, die Schröder’schen Reformen als unsozial und wirtschaftsfreundlich abzuqualifizieren, was aber bei genauerer Betrachtung schlichtweg falsch ist. Zu dieser genaueren Betrachtung gehört nämlich auch, daß sozial ist, was Arbeit schafft (um mal diesen Ausspruch von Jung bzw. Hugenberg zu verwenden) und die Agenda 2010 ist trotz ihres bescheuerten Titels ein Grund dafür, warum die deutsche Wirtschaft heute da steht, wo sie steht und die Zahl der Arbeitslosten so niedrig ist.
Eine ähnliche Entwicklung droht übrigens auch den Grünen. Umweltschutz kann inzwischen jeder und die Strategie, extremer für Umweltschutz zu sein als alle anderen, ist nicht unbedingt hilfreich. Die Abschaffung des Deutsch-Seins durch Zuwanderung als weiteres wesentliches Parteiziel ist im Moment auch nicht unbedingt dazu geeignet, große Zugewinne an Wählerstimmen zu erreichen.