Speisekarte auf Jugend Dialekt

hat jemand eine Speisekarte auf Judend Dialekt mit typisch sächsichem Essen

Servus,

ne großen Döner mit allem heißt in Gollmargschdadd auch nicht anders als ne großen Döner mid allem. Und der Unterschied zwischen Fritten rot/weiß und Friddn rod/weiß dürfte eher marginal sein. Sub des Tages heißt Sub däs Doges.

Moral: Bloß die Klangfarbe der Vokale ändern. Aber bitte nicht zu schreiben versuchen, keiner der deutschen Dialekte ist eine Schriftsprache.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Mahlzeit Grußlose/r,

hat jemand eine Speisekarte auf Judend Dialekt mit typisch
sächsichem Essen

hab ich nicht, zumindestens nicht direkt.
Bei uns heißt ein Gyros komplett ‚Assiteller‘ und Fritten mit Currywurst ‚Mantaplatte‘
Frikadellen ‚Bremsklotz‘ und Pizza ‚Mafiatorte‘

So, das kannst Du diaketisch einfärben und feddisch.

Gandalf

ne großen Döner mit allem heißt in Gollmargschdadd auch nicht
anders als ne großen Döner mid allem.

Servus Blumepeder,

>besserwissermodus ON:

Müsste es nicht ‚Döner mir alle s‘ heißen? Oder gibt’s in Chemnitz dem Genitiv noch?

Gruß

Kai Müller

Servus,

keiner der deutschen Dialekte ist eine
Schriftsprache.

Das ist eine Tautologie. Dem steht entgegen, dass mit „Heer und Marine“ jeder Dialekt eine Schriftsprache werden kann (beisp. Dänisch und Norwegisch)

Gruß
R

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Moin,

keiner der deutschen Dialekte ist eine
Schriftsprache.

hm, das wäre mir neu, denn es gibt zig Wörterbücher über Dialekte, von denen ich einige besitze. Mein Dialekt hat viele Geschichten in diesem Idiom als Schriftwerke hervorgebracht und es gibt nicht zuletzt etliche Dialektwikis z.B. http://nds.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:H%C3%B6%C3%B…
http://fy.wikipedia.org/wiki/Haadside
http://frr.wikipedia.org/wiki/Hoodsid
http://ksh.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Houpsigk
http://bar.wikipedia.org/wiki/Hauptseitn

Gandalf

Dialekte und Schriftform
Hiho,

von den verlinkten Seiten kündigt lediglich die Nordfriesische Wiki gleich zu Beginn an, dass sie das nicht leisten kann, was sie gerne leisten möchte, und gibt einen Überblick über die grobe Gliederung der Nordfriesischen Dialekte; sie müsste also in neun verschiedenen Versionen verfasst werden, nur um dann wieder vor dem gleichen Problem zu stehen, dass die grobe Unterscheidung der verschiedenen Dialekte von einer feineren Unterscheidung gefolgt ist.

Einheitliche Dialekte wie „Ostfriesisch“, „Bayrisch“, „Plattdeutsch“ sind eine Erfindung der jeweiligen Redakteure: Es gibt sie nur als artifizielle Konstrukte, die in der Regel durch eine Annäherung ans Schriftdeutsche - Weglassen von lokalen Ausprägungen - vereinheitlicht worden sind. Teilweise findet man bei diesen überregional vereinheitlichten „Schrift-Dialekten“ auch Merkmale, die weder zu der Schriftsprache noch zu den einzelnen Dialekten gehören, die sie zu sein vorgeben - etwa im „Einheitsschwäbischen“ und „Einheitsbayrischen“ eine exzessive Verwendung von Konstruktionen mit zu + Infinitiv.

Kurz: In Brühl spricht man nicht wie in Alfter, in Monreal nicht wie in Ulmen, in Konz anders als in Pölich. Schon deswegen kann man Dialekte nicht schreiben. Die Vereinheitlichung von Sprachen über große Gebiete hinweg gibt es bloß bei Schriftsprachen.

Unabhängig davon müssten für jeden geschriebenen Dialekt Ausspracheregeln erfunden werden, um ihn überhaupt schriftlich wiedergeben zu können. Versuche, Dialekt nach den Regeln des Schriftdeutschen zu schreiben, führen immer zu einer ziemlich unbeholfenen Wiedergabe; am relativ einfachsten geht das wohl bei den mitteldeutschen Dialekten - schließlich wurde die Mutter des modernen Schriftdeutschen, die Lutherbibel, auch in einem solchen geschrieben.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Moin,

es gibt aber Dialekte, wie z.B. das Öcher Platt, das recht einhaitlich gesprochen wird und sprachwissenschaftlich recht gut erschlossen ist. In diesem Dialekt gibt es eine recht breite, im Platt geschriebene Literatur; Theaterstücke, Geschichten, Lieder, Wörterbücher etc.

Die Schriftsprache ist standardisiert und von jedem Sprecher nachvollziehbar.

Gandalf

Moimoi,

ich denke „Schriftsprache“ allein muss noch keine „Orthographie“ implizieren.

Ausserdem kann zum Beispiel das Zimrische der Sieben Gemeinden als gut dokumentierter deutscher „Dialekt“ mit grossem dokumentiertem Textkorpus durchaus als „Schriftsprache“ angesehen werden.
r

Hallo Blumepeder,

in Deinen Ausführungen stimme ich Dir nicht zu. Ich bin da komplett anderer Meinung.

Ganz abgesehen davon ist Baierisch eine Sprache und kein Dialekt.

Schönen Abend wünscht

Alexander

Moin,

Ganz abgesehen davon ist Baierisch eine Sprache und kein
Dialekt.

das hätte ich jetzt gerne näher begründet.
Was unterscheidet denn das Baierische vom z.B. Ripuarischen?

Gandalf

Servus,

die Unterscheidung zwischen den Begriffen Sprache und Dialektgruppe halte ich für eher willkürlich - die sich aus Deiner These ergebende Konsequenz, dass ein Kind aus Weihenstephan das Deutsche als Fremdsprache lernen müsste, aber ein Kind aus Öhringen nicht, halte ich für ziemlich gewagt.

Bairisch ist IMHO eine Gruppe von deutschen Dialekten wie auch e.g. das Fränkische und das Niederdeutsche.

Die einzige deutsche Dialektgruppe, die es geschafft hat, zu einer heute verwendeten Schriftsprache entwickelt zu werden, ist die Gruppe der mitteldeutschen Dialekte. Wenn die Bibel in Freising übersetzt worden wäre und nicht in Eisenach, sähe das möglicherweise anders aus - wenn man sich mittelhochdeutsche Schriftquellen anschaut, darf man „möglicherweise“ durch „höchst wahrscheinlich“ ersetzen.

Sicherlich wird die „Bayrische Wikipedia“ von allen Sprechern bairischer Dialekte verstanden. Das zeigt aber bloß, dass sie in einer artifiziellen Schriftsprache verfasst ist, die den bairischen Dialekten nahe ist. Aber sie ist nicht in einem Dialekt verfasst.

Dass man Fritz Reuters Werke im gesamten niederdeutschen Sprachraum verstehen kann, ist kein Beleg dafür, dass in Stavenhagen und in Walsrode der gleiche Dialekt gesprochen würde - es zeigt lediglich, dass es möglich ist, eine Schriftsprache zu entwickeln, die die niederdeutschen Dialektgruppen zusammenfasst. Unabhängig davon, ob je irgendjemand anders als Fritz Reuter selbst diese Schriftsprache verwendet hat oder nicht.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Groussherzogtum Lëtzebuerg
Moien Blumepeder,

da dürfen meine ehemaligen Nachbarn, die Lëtzebuerger, nicht vergessen werden. Die haben es in jahrzentelanger Arbeit geschafft, ihre regionale Variante des Moselfränkischen, d’Lëtzebuergesch, zu einer „echten“ Schriftsprache zu machen:

Dës Gesetz vum 24. Februar 1984[2] leet fest, datt d’Nationalsprooch vun de Lëtzebuerger d’Lëtzebuergesch ass; datt d’Gesetzestexter an hir Bestëmmungen, wéi s’auszeféiere sinn, op Franséisch geschriwwe ginn; an datt ee(1), wat d’Verwaltungssproochen a juristesch Sprooche betrëfft, vum Franséischen, Däitschen oder Lëtzebuergesche Gebrauch maache kann. Bierger kënnen eng Demande un d’Verwaltung op Lëtzebuergesch, Franséisch oder Däitsch schreiwen, d’Äntwert muss, esou wäit wéi méiglech, an där selwechter Sprooch sinn.
(1) das Wort verstehe ich nicht, vielleicht „außer“
http://lb.wikipedia.org/wiki/L%C3%ABtzebuerg_(Land)#…

Die Sprache wird in den Schulen unterrichtet, es gibt eine offizielle Othographie, eine Grammatik, http://engelmann.uni.lu:8080/portal/luxogramm/de/doc… ,es gibt Wörterbücher L-F und L-D, und beim Ministère de la Culture ist ein irres Online-Wörterbuch in Arbeit:

Der „Lëtzebuerger Online Dictionnaire“ ist ein mehrsprachiges Wörterbuch mit luxemburgischen Wörtern sowie deren deutschen, französischen, englischen und portugiesischen Entsprechungen. Der Gebrauch des luxemburgischen Vokabulars wird anhand von Beispielsätzen auf Luxemburgisch veranschaulicht.
http://www.lod.lu/lod/Aleedung?lang=de&scwidth=1024&…

Falls Du Zeitung lesen willst: http://rtl.lu/home/
oder Radio lauschteren: http://radio.rtl.lu/lauschteren/radiolive/

Tschüss
Der Jadebusen-Pit

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keiner der deutschen Dialekte ist eine
Schriftsprache.

Das ist eine Tautologie. Dem steht entgegen, dass mit „Heer
und Marine“ jeder Dialekt eine Schriftsprache werden kann
(beisp. Dänisch und Norwegisch)

Das stimmt beides nicht so ganz. Denn es gibt ja auf der Welt tausende Sprachen, die definitiv nicht nur Dialekte sind, trotzdem aber weder verschriftlich sind, noch eine Armee oder eine Flotte haben.
Weinreichs Spruch sollte man nicht wortwörtlich nehmen, er meinte damit eher, dass oft politische Entscheidungen dazu führen, das das, was eigentlich als Dialekt gelten könnte, als Sprache bezeichnet wird, es heißt aber nicht, dass eine Sprache ohne Militär keine echte Sprache sein könne.
Es gibt in anderen Sprachen übrigens durchaus verschriftlichte Dialekte, z.B. im Rhätoromanischen, im Mari, die beiden Hauptdialekte des Norwegischen. Die Dialekte des Schweizerdeutschen kommen zum Teil nah an Verschriftlichung ran. Dialekt und Verschriftlichung schließen sich also nicht aus.

Gruß,

  • André

Hoi,

Mägges,
10, vegetarisch
kentacki schreit ficken…

meinst du so was?

Dialektübergreifend…