Spenden für einen Herzenswunsch

Hallo liebe wer-weiss-was Mitglieder,

mein Anliegen ist sehr privat und wird bei vielen vielleicht auf unverständnis stoßen. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht in Ruhe. Ich bin eine junge Mutter (23 Jahre alt) eines tollen Jungen (5 Jahre alt) und war bis Dezember 2009 in einer Beziehung. Diese dauerte 7 Jahre und in dieser entstand auch mein Sohn. Es war eine sehr glückliche Beziehung, mein Partner und ich wussten sehr schnell, dass wir unser Leben miteinander verbringen wollten. Am 22.11.2008 wollten wir heiraten. Wir vereinbarten einen Termin auf dem Standesamt, bestellten uns das Aufgebot und schrieben die Einladungskarten. Als sich herausstellte, dass viele der geplanten Gäste (unter anderem seine Mutter), unter keinen Umständen an diesem Tag die Möglichkeit hatten, anwesend zu sein, cancelten wir den Termin und schoben ihn vor uns her. Schließlich waren wir auch so sehr glücklich und es war ja nicht aus der Welt - dachten wir. Im Dezember 2009 trat mein Partner eine Urlaubsreise mit seinem besten Freund nach Ägypten/Safaga an, um Freunde und Familie des besten Feundes zu besuchen. In diesem Urlaub verunglückte mein Partner tödlich. Er stürzte von der Dachterasse des Hauses. Die Überführung, die Beerdigung und die Zeit der Trauer kostete mich und seine Familie viele tausende Euro und mich meinen Job. Ich war hilflos, todunglücklich uns wusste nicht, wie mein Leben nur weiter gehen sollte… Auf einmal war ich eine alleinerziehende Mutter… Ich musste für jeden neuen Tag kämpfen, war am Ende… Ich hatte nicht viel Zeit, denn ich wusste, ich musste für meinen Sohn da sein. Er hatte schließlich seinen Papa verloren. Also verdrängte ich. Ich raffte mich wieder auf, zog in eine kleinere Wohnung, begann eine zweite Ausbildung im Einzelhandel, welche ich trotz Lehrzeitverkürzung in nur einem Jahr mit Bestnoten und als Kreisbeste abschloss, holte meinen Realschulabschluss nach und werde nun im April 2012 dank eines Stipendiums der IHK eine Fortbildung zur Wirtschaftsfachwirtin beginnen. Übernommen wurde ich von meiner Firma nach der Ausbildung nicht. Meinen Teil der Überführungs- und Beerdigungskosten zahle ich nun von meinem ALG 1 und dem aufstockenden ALG 2 ab. Meinen Sohn trifft das alles sehr hart. Und auch mich, denn nach Ende meiner Ausbildung hatte ich nichts mehr, in das ich mich stürzen konnte und musste gezwungenermaßen wieder über alles nachdenken. Ich merke mehr und mehr, dass ich das alles nicht einmal ansatzweise verarbeitet habe. Mir würde es sehr helfen, den Ort zu sehen, an dem das alles passiert ist. Um begreifen zu können. Ich nahm Kontakt zu den Freunden und der Familie auf, die mein Partner mit seinem besten Freund dort besucht hatte und sie hießen mich jederzeit herzlich willkommen. Sie möchten sich auch viel Zeit für mich nehmen und mir alles zeigen und mit mir darüber sprechen. Leider kann ich mir im Moment und auch in den nächsten Jahren sicherlich keine Reise für meinen Sohn und mich leisten. Die aktuellen Schulden müssen bezahlt werden und durch die Fortbildung werde ich viele weitere Schulden machen, die abgezahlt werden müssen, durch das Stipendium werden leider nicht alle Kosten der Weiterbildung gedeckt (insgesamt 3550,00 Euro) und auch das Meister-Bafög werde ich zu einem bestimmten Teil zurück zahlen müssen.

Nun aber die eigentliche Frage: Ist es möglich, dass ich Spenden für mich sammele, wie schätzt ihr die Erfolgschancen ein und wo könnte ich dies tun? Ich möchte mir keinen lustigen Strandurlaub von jemanden finanzieren lassen, mich zerreist die ganze Situation seit 2 Jahren innerlich.

Ich hoffe auf eure Hilfe, vielen Dank.

Hallo Engel in Zivil,

Spenden werden vom Finanzamt nur als solche anerkannt, wenn Sie einem gemeinnützigen Zweck zukommen. Gemeinnützig heißt dabei einer Gemeinschaft und keinem Individuum, wie Dir.

Natürlich kannst Du um Spenden privat bitten. Du kannst aber keine Spendenbescheinigung ausstellen und das Finanzamt wird dieses Geld als Schenkung deklarieren. Das ist kein sinnvoller Weg.

Ich finde es gut, das Du Dein Schicksal anpackst und versuchst das Beste daraus zu machen. Doch Kosten für die Ausbildung schleppen viele Menschen mit sich herum und allein in meinem Bekanntenkreis sind zwei alleinerziehende Mütter mit jeweils zwei Kindern. An Deiner Stelle würde ich versuchen fördernde Stellen, wie die Einzelfallhilfe der DRK oder anderer größerer Wohlfahrtsorganisationen vor Ort anzusprechen. Es ist sicher nicht leicht, Hilfe anzunehmen, aber diese Organisationen können wirklich helfen. Außerdem gibt es sicher auch eine Tafel in Deiner Stadt oder im Umfeld. Dort sind auch Lebensmittelspenden zu bekommen. Das hilft wirtschaften.

Viele Grüße

Matthias

Hallo liebe wer-weiss-was Mitglieder,

Nun aber die eigentliche Frage: Ist es möglich, dass ich
Spenden für mich sammele, wie schätzt ihr die Erfolgschancen
ein und wo könnte ich dies tun?

Ich hoffe auf eure Hilfe, vielen Dank.