Sperrung von Pornos in Indien - ist sowas auch in Deutschland möglich?

Hi,

hierbei glauben allerdings nur die Schwachmaten Politiker, dass dort wirklich etwas effektiv gesperrt wurde. Genau wie in Deutschland kann jeder dort auch weiterhin auf die gesperrten Seiten zugreifen und sogar in der Form, dass dieser Zugriff nirgendwo mehr registriert wird.

Hätten unsere Politiker das „Neuland“ verstanden, hätten sie auch „mangels Erfolgsaussicht“ das VDS Gesetz nicht erlassen …

MfG
HH

Hallo zusammen,
mich beschäftigt eine Frage:
Wie kann es sein, dass in Indien vor ein paar Tagen hunderte Porno-Websites gesperrt wurden?
Immerhin ist Indien die größte Demokratie der Welt und wie Deutschland eine parlamentarische Demokratie, wenn ich richtig informiert bin. Ein solches Parlament müsste doch eigentlich den WIllen des Volkes vertreten.
In Anbetracht der Tatsache, dass ca. 30% des gesamten Internettraffics in Indien durch Pornos entsteht, kann es sich hierbei doch kaum um den Willen des Volkes handeln? Wäre es folglich auch in Deutschland möglich, dass das Parlament einfach die Sperrung diverser Internetseiten, die eigentlich gegen keine Gesetze verstoßen veranlasst?
Würde mich sehr interessieren!

MfG heisenberg

Hallo,

natürlich kann das auch in Deutschland passieren. Da ändert man ein bisschen was am Jugendschutzgesetz, ein bisschen was am Telekommunikationsgesetz und fertig sind die Web-Sperren.

Ob man damit dann Glückspiel, Pornographie oder irgendetwas anderes sperrt hängt eigentlich nur noch vom Zeitgeist ab.

Gruß,
Steve

Hallo,

Demokratie heißt nicht, dass immer alle gefragt werden, was sie denn möchten und immer der Wille der Mehrheit (die 30% nicht sind) sofort umgesetzt wird. Das wäre eine direkte Demokratie - je größer das Land, je schlechter die Kommunikationswege, desto schwieriger wäre eine Umsetzung (wenn sie überhaupt gewollt wäre - es gibt genug Gegenargumente gegen eine direkte Demokratie, bei der der Souverän = das Volk jedesmal gefragt würde).

Wenn die Gesetze des Landes (in einer Demokratie von gewählten Volksvertretern erlassen) etwas erlauben oder sogar zwingend verlangen, dann muss sich die Exekutive (also die Menschen und Organisationen, die die Gesetze ausführen müssen) daran halten und sehen, dass die Gesetze umgesetzt werden.

Wie sich das in dem speziellen Fall in Indien verhält, weiß ich nicht, deshalb nur eine allgemeine Erklärung.

Gruß
Siboniwe

Servus,

Mehrheiten mit 30% sind rechnerisch ein bissle schwierig darzustellen.

Schöne Grüße

MM

Hi,

ummm… unseren Politikern gelingt das aber immer wieder …

Was meinst du denn, was die Gehirneinzellerin bei der nächsten BTW sagen wird, wenn sie von ca. 30% der GBV gewählt wurde…

MfG
HH

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Hallo

Die Antwort auf diese Frage von Dir stünde im Handelsblatt v. 04.08.2015, Zitat:

Nach einem Bericht der New York Times geht die Aktion auf den Aktivisten und Anwalt Kamlesh Vaswani zurück: Dieser hatte die Besucherzahlen von Porno-Websites analysiert und die 857 am meisten angesteuerten Seiten auf eine Liste eingetragen. Diese gab er an das Oberste Gericht und wollte die Sperrung der Websites erreichen. Laut Vaswani seien Porno-Seiten der Grund für die Vergewaltigungen junger Frauen in Indien: „Nichts kann eine Person so effizient zerstören, ihren Kopf verdrehen, ihre Zukunft in Luft auflösen und ihr Potenzial vernichten und die Gesellschaft zerstören wie Pornographie“, schrieb Vaswani in seiner Petition. „Sie ist schlimmer als Hitler, schlimmer als Aids, Krebs oder jede andere Epidemie. Sie ist katastrophaler als nuklearer Holocaust, und sie muss aufgehalten werden.“
Als das Gericht seine Petition ablehnte, reichte Vaswani die Liste an Pinky Anand weiter, einen Top-Anwalt der Modi-Regierung. Dieser habe die Liste dann an das Telekommunikationsministerium mit der Bitte weitergeben, „angemessene Maßnahmen zu ergreifen“. Da Regierungsmitglieder offenbar häufiger solche Listen – wenn auch nicht so umfassende – mit diesen Worten an die Beamten geben, fragte das Ministerium nicht weiter und ließ die Seiten sperren.

Ja. Die Vorarbeiten zu solchen oder ähnlichen Aktionen wären zwar umfangreicher, trotzdem wären sie aber grundsätzlich möglich.

MfG
Semsi

Ich wollte hiermit ja keine Mehrheit darstellen, sondern ausdrücken wie viele Menschen dort Pornos schauen ;).