Spezielle Erkenntnistheorie

Hallo liebe Philosophen,

ich hab mal eine ganz spezielle (wahrscheinlich leichte) Frage
Aber was versteht man eigentlich unter der speziellen Erkenntnistheorie und wer vertritt sie?
Beginnt sie mit Kant oder schon früher? Und wo endet sie? Was sind die Grenzen?

Wenn ihr mir auf eine dieser Fragen Antworten geben könntet wäre ich euch sehr dankbar.

Eure Telea

Hallo

Beginnt sie mit Kant oder schon früher? Und wo endet sie? Was
sind die Grenzen?

Erkenntnistheorie

Schon früher, verlor sich aber vornehmlich nach der Philosophie der
Antike, bis auf ein kleines wiedergewinnens im Mittelalter, und trat
dann erst wieder zu großen Teilen in der Frühen Neuzeit in Erscheinung.

Grenzen

Was man erkennen kann und was nicht, ist nicht nur eine Frage der intellektuellen Potenz, sondern auch eine Frage der Interessen. Unsere Interessen schränken unsere Erkenntnisfähigkeit ein. Wir verdrängen laufend eine ganze Reihe von Tatsachen aus unserem Bewußtsein. Und der Prozeß der Verdrängung wird selbst auch verdrängt.
(Wobei mir klar ist, daß es Verdrängungen im freudschen Sinne gibt, an denen ich nichts ändern kann.)
Wir Menschen können nur innerhalb eines bestimmten quantitativen wie qualitativen Bereichs des Seins etwas erkennen. Innerhalb dieses Bereichs mögen wir auch zu richtiger Erkenntnis fähig sein, das heißt unabhängig von uns existierende objektive Tatbestände werden uns bewußtseinsmäßig gegenwärtig. Aber was wir erkennen können, sind eben immer nur Wahrheiten innerhalb dieses bestimmten Bereichs. Welche Bedeutung diesen von uns erkannten Tatbeständen im Sein schlechthin zukommen, können wir nicht wissen.

Aber auf deine Fragen kann man doch noch viel tiefer eingehen und es folgen bestimmt noch detailliertere Antworten; auf die
Spezielle Erkenntnistheorie - ich bin wohl ein bisschen zu allgemein
geblieben „zu später Zeit“.

Viele Grüße
Andre

Spezielles Copypaste
Hi,

hier im w-w-w ist es üblich und auch gefordert, bei Zitaten die Quelle anzugeben. Das gilt auch für Copypaste aus Internetseiten.

http://www.philolex.de/aufsatz1.htm

Gruß
Metapher

2 Like

Erkenntnistheorie & Wissenschaftstheorie
Hi Telea,

„spezielle Erkenntnistheorie“ ist keine spezielle Erkenntnistheorie. Es sei denn, es ist ein (beliebiger jeweiliger) spezieller Objektbereich thematisiert.

Erkenntnistheorie ist eine von der Antike bis heute durchgängige philosophische Disziplin, die - je nach Standpunbkt - in der Platonischen Akademie („Ideenlehre“) oder bei den Sophisten und der Schule der Skepsis oder bei den Eleaten (Parmenides, Zenon) ihren Anfang hatte - auch wenn sie damals noch nicht so bezeichnet wurde.

Ende des 19. Jhdt gab es dann eine besondere Aufmerksamkeit (anläßlich physikalisch-philosophischer Fragestellungen) auf die Problematik wissenschaftlicher Theoriebildung und Fragen des Geltungsanspruchs von Theorien. So entstand die neue Disziplin der „Wissenschaftstheorie“.

Mitte des XX. Jhdts hat dann der Philosoph Georg Klaus
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Klaus
die Wissenschaftstheorie gelegentlich (u.a. auch in einem Buchtitel) „Spezielle Erkenntnistheorie“ genannt. Vielleicht hast du den Ausdruck aus diesem Zusammenhang?

Gruß
Metapher

Hallo Metapher,

und danke für Deine Antwort. Ich bin fast wahnsinnig geworden, da ich außer diesem einen Buch keine Erklärung der „speziellen Erkenntnistheorie“ gefunden habe. ^^
Ich dachte darüber nach ob sie irgendetwas mit der Kopernikalschen Wende zu tun hat, mit Evolutionärer Erkenntnistheorie oder der Wissenschaftstheorie, doch jetzt bin ich erstmal beruhigt. So werde mich jetzt erstmal wieder über die KdrV und über Herrn Vollmers Evolutionäre Erkenntnistheorie hermachen *s*…

Würde mich freuen, wenn hieraus ein Diskussionsfeld über die Erkenntnistheorie erwächste, denn wie kann man besser verstehen was man in Büchern findet als angewendet im Diskurs.

LG
Telea

Danke für die Antwort,

der Abschnitt bringt mich auf eine Frage zu den Grenzen…
Wenn die Welt eingeschränkt durch die Potenz meines transzendentalen Schemas oder meiner Fähigkeit zur transzendentalen Deduktion scheint, dann beginnt das Problem doch schon in der Fähigkeit meiner Sinne?
Und nicht nur da. Mögen die Sinne Funktionieren wie sie wollten es endet in der Möglichkeit der Evolution!
Hat denn Kant bereits mit solchen Gedanken gespielt, oder sind dies die Ergebnisse der „modernen Erkenntnistheorie“?
Verliert dann nicht bald die Erkenntnistheorie ihren philosophischen Status, da sie von Biologen, Psychologen, Soziologen etc übernommen wird?*G* ( Gut diese Frage sei nur so dahin gestellt, da ich selbst davon überzeugt werde dass keine der Schwesterdisziplinen ohne die andere überleben kann und die Philosophie nur von Erkenntnissen provitieren kann).

LG
Telea

Hallo,

Würde mich freuen, wenn hieraus ein Diskussionsfeld über die
Erkenntnistheorie erwächste, denn wie kann man besser
verstehen was man in Büchern findet als angewendet im Diskurs.

da hast du Recht! Nur solltest du dann, wie du
oben selbst sagtest, keine so „leichte“ Frage stellen.
Diese ist doch beantwortet, was erwartest du mehr?

Gruß
Powenz

Lieber Powenz,

auch wenn die Frage die mir am dringensten auf der Seele lag bereits gelöst zu sein scheint, ist es doch so, dass bereits neue Anknüpfpunkte für eine Diskussion im anderen Ast des Threads stehen. Ebenso sind die Grenzen / Probleme der Erkenntnistheorie noch nicht ausgeschöpft… Was ist mit Whorf, Piaget, Poincare, Jung und Wittgenstein? Und auch wenn Metapher ( so wie ich hoffe „weiß“ was er schrieb) ist doch dies bereits Angriffspunkt genug für eine Diskussion über die Erkenntnistheorie. Denn was kann er überhaupt wissen. Kennst du lieber Powenz denn deinen Namenn?

LG
Telea

1 Like

Hi,

hier im w-w-w ist es üblich und auch gefordert, bei Zitaten
die Quelle anzugeben. Das gilt auch für Copypaste aus
Internetseiten.

trotz des Plagiatspassus geben 50% der gefragten
an, schon einmal eine oder mehrere Passagen ihrer
Magisterarbeit o.ä., kopiert zu haben.
Diesem Schicksal werden auch die Einträge des
www nicht entgehen.
Seit immer unverschämter gegen das Urheberrecht
verstossen wird, google stellt schon ganze
Bücher ohne Erlaubnis ins Netz, wer nicht
damit einverstanden ist, muss SELBST dagegen
Einspruch erheben, stellt sich schon die Frage
nach geistigem Eigentum und der schleichenden
oder gar gallopierenden(?) Form des
Sacrificium intellectus.
Oder sehe ich das zu „schwarz“?
Nein, du brauchst nicht zu antworten, wenn
du nicht willst.

Gruß
Powenz

Dimensionen der Erkenntnis
Hi Telea.

Ebenso sind die Grenzen / Probleme der Erkenntnistheorie noch nicht ausgeschöpft…

Du meinst vielleicht die „Grenzen der Erkenntnis“, die dann auch ein Problem der Erkenntnistheorie sind. Nein, ausgeschöpft ist Erkenntnis sicher nicht und wird sie wohl auch nie sein. Wo die möglichen Grenzen von Erkenntnis gezogen werden, kommt auf die jeweilige Erkenntnistheorie an. Hier kann es meiner Ansicht nach ein Problem sein, wenn eine solche Theorie axiomatisch einen primären Materialismus zugrunde legt und das Mentale als sekundäres, emergentes Phänomen auffasst. Vollmer, mit dem du dich befasst, scheint so vorzugehen. Ich denke, so legt er seiner Theorie eine Eisenkugel an den Fuß, die deren Reichweite einschränkt.

Was ist mit Whorf, Piaget, Poincare, Jung und Wittgenstein?

Whorf ist in wesentlichen Punkten widerlegt worden, Piaget ist ein verdienstvoller Klassiker (der aber in der akademischen Pädagogik überholt ist), Poincare ist mir nicht vertraut, Jungs Archetypenlehre ist fragwürdig und Wittgenstein ist ein einflussreicher Klassiker (Sprachspieltheorie), der aber vielfach weiterentwickelt wurde.

Die fundamentale Bestimmung des Bewusstseins durch das Sprachliche (Signifikantenkette) hat im Anschluss an De Saussure der Strukturalismus, inbesondere Lacan, gut herausgearbeitet.

Ich favorisiere die Erkenntnistheorie von Ken Wilber, die – unter Einbeziehung von Habermas (Ebenen 1 und 2) – drei Erkenntnisebenen annimmt: die empirisch-analytische (die Naturwissenschaften), die hermeneutische (Geisteswissenschaften) und die spirituelle (mystische Lehren wie z.B. Vedanta und Buddhismus). Die erste dieser Ebenen betrifft die Dimension des Messbaren, die zweite die Dimension der Symbole und die dritte die Dimension der transpersonalen Bewusstseinserfahrung, bei der die Objekte der Ebenen 1 und 2 transzendiert werden. Auf jeder dieser Ebenen gelten spezifische Verfahren des Erkenntnisgewinns. Unterschiedlich ist der jeweilige Grad der Objektivierbarkeit. Ebene 1 ist weitgehend objektivierbar, Ebene 2 nur sehr bedingt und Ebene 3 (noch) gar nicht.

Wichtig ist, dass Wilber, wie auch Searle und Varela, eine mehrdimensionale Sicht auf die Wirklichkeit vorschlägt durch das Konzept der „Parallelschaltung“ (meine Formulierung) von Subjekt- und Objektperspektive (mit Searle: Erste-Person-Ontologie und Dritte-Person-Ontologie).

Zu Wilber:

http://wilber.shambhala.com/

Gruß

Horst

Hi Powenz,

Oder sehe ich das zu „schwarz“?

Ich finde nicht, daß du das zu schwarz siehst. Wenn es auch nicht um Verlust an Tantiemen geht, bleibt aber immer noch, daß jemand, der kopierte Texte als eigene ausgibt, in die peinliche Situation geraten könnte, den Inhalt argumentativ verteidigen zu müssen. Das kann hübsch peinlich werden *freu*

Hier im Forum finde ich es halt (neben den Netiquettebedingungen) vor allem unfair, zu copypasten ohne es zu outen. Wenn man sowas nötig hat … naja, du weißt schon, da sind wir uns sicher einig :smile:

Schönen Gruß
Metapher

1 Like

evolutionäre Erkenntnistheorie
Was wir auch wissen und erforschen und messen und beobachten … am Ende ist es immer nur unsere menschliche Sicht der Dinge.
Ein einziger schwarzer Schwan genügt, um „Alle Schwäne sind weiß.“ zu widerlegen.
Was wir auch wissen und erforschen und messen und beobachten … am Ende ist es immer nur unsere menschliche Sicht der Dinge.
Es ist das ewige Problem, wie richtig ist, was wir wissen und über Natur herausfinden …
Nur die evolutionäre Erkenntnistheorie bietet hier einen Ausweg …
Doppelpunkt:
Wäre, was Naturwissenschaft bisher herausgefunden hat, völlig flsch …
wie würde all unsere Technik funktionieren?
Sie funktioniert!
Wäre, was wir überhaupt über unsere Welt wissen völlig falsch, … wie könnten wir darin überleben? (oder uns von den hominiden bis zum sapiens entwickelt haben, überhaupt)
Wior sehen und beobachten und nehmen unsere Welt also so wahr, daß wir darin überleben.
Aber so ist Welt selbst, das Universum ‚an sich‘ nicht alleine:
es gibt schwarze Löcher, Jets, Temperturen unter denen kein Leben existieren kann, usw.
… Fazit: Das Universumn, das Ganze ist größer unbd reichhaltiger, als wir mit unserem Wissen für unseren kleinen Planeten wissen müssen.

wußtest Du das nicht … owT
owT