Spickzettel Seafood

Hallo Leute,

vermutlich kennen das die meisten von Euch, die schon mal im südlichen Europa Urlaub gemacht haben: Unsere europäischen Nachbarn können aus vielen Tieren, die unter Wasser leben, köstliche Mahlzeiten bereiten - aber was isst man da? Der Steinbeißer-Artikel hat es mal wieder gezeigt: Egal ob Fisch, Mollusken, Krebsartige, Schalentiere, Muscheln, Schnecken etc.: Überall heißen die anders (was man den Franzosen, Italienern und Spaniern ja auch nicht verübeln kann), dann gibt es noch Varietäten, endemische Tiere, eingeflogene Tiere (weil die heimischen Fischgründe die Erwartungen der Touris nicht mehr erfüllen können). Es gibt lokale Benennungen und wenn es der Wirt gut meint, setzt er auch die ausländischen Namen auf die Speisekarte - nur, dass die auch nicht immer stimmen: der Wirt soll ja kochen und kein Fremdsprachenexperte sein. Deshalb wächst in mir von Urlaub zu Urlaub der Wunsch nach einem kleinen Büchlein, das am besten in die hohle Hand passt und somit noch ins Fluggepäck und das unter einem Foto des betreffenden Tieres die französischen, spanischen, portugiesischen, italienischen, griechischen, kroatischen, englischen, deutschen, lokalen und zur Sicherheit auch die wissenschaftlichen Namen des betreffenden Tieres aufführt. Ich glaube, das wäre für viele Liebhaber von Meeresfrüchten aller Art ein deutlicher Gewinn. Die Rückseite jeder Seite bleibt für eigene Notizen frei (Vorkommen, eingeflogen, viele Gräten, lokale Namen), so dass man mit der Zeit weiß, worauf man sich einlässt.

Und nun die Frage: Weiss jemand von Euch, ob es sowas bereits gibt (oder zumindest was in der Richtung)?

Grüße, Thomas

Und nun die Frage: Weiss jemand von Euch, ob es sowas bereits
gibt (oder zumindest was in der Richtung)?

wieviele mehrhundertseitige bände sollte so ein vielsprachiger kulinarikspickzettel umfassen? die fleischesser möchten natürlich auch noch, die gemüsefreunde sowieso, dann gäbe es noch ausführlichen informationsbedarf bei diversen zubereitungsarten etc. pp.

es gibt den spickzettel trotzdem. in digitaler form. name: wikipedia.

am beispiel des steinbeißer-artikels und seinen zwei antworten ist das gut nachvollziehbar. man frage die im ausgangsartikel genannten informationen

ca. 70 cm lang Steinbeißer französische Sprache Seewolf
(in französisch: loup d’Atlantique)

30 sekunden in wiki ab. steinbeißer führt direkt zu seewölfe
http://de.wikipedia.org/wiki/Steinbei%C3%9Fer_%28Fis…

loup d’Atlantique führt in der französischen wiki über die dort vorgeschlagene korrektur „loup atlantique“ direkt zu
http://fr.wikipedia.org/wiki/Loup_atlantique

der wechsel von der französischen zurück in die deutsche wiki führt zu
http://de.wikipedia.org/wiki/Gestreifter_Seewolf

bei der ansicht einer ausländischen speisekarte klappt das ebenso. ein daddelgerät aka smartphone vorausgesetzt.

Hallo,
unter dem Begriff „Gastronomische Wörterbücher“ wirst fündig du werden. Diese Bücher und Büchlein sind zudem noch reichlich illustriert, so dass man auch dem tauben (sehr viele Kellner in fremden Landen sind für nicht korrekt ausgesprochene Speisenbezeichnungen „taub“) Kellner verständlich machen kann, was man möchte. Aber Vorsicht! Man bringe ihm auch bei, dass man das auch entsprechend zubereitet haben möchte, und nicht wie abgebildet in Rohform.
GD Jaromir

Hallo ka.trin,

bei der ansicht einer ausländischen speisekarte klappt das
ebenso. ein daddelgerät aka smartphone vorausgesetzt.

da hast Du sicherlich recht. Aber: wäre ich internetsüchtig, wüsste nie, wo ich wäre und müsste immer erreichbar sein, besäße ich ein smartphone. Besitze ich aber nicht. Wäre ich darüber hinaus noch geschäftstüchtig, schriebe ich eine App, welche mit Hilfe der eingebauten Kamera einen Fisch identifiziert oder einen Namen in beliebiger Sprache einliest, ein Bild zur Überprüfung der Übereinstimmung, den deutschen Namen, Rezeptvorschläge und Übersetzungsvorschläge für Zubereitungsarten in der jeweiligen Sprache („an den Gräten noch leicht glasig bitte“) zurückliefert und letztere auf Wunsch auch ausspricht. Bin ich aber auch nicht.

Ich habe nichts gegen moderne Technologien. Ich würde ein ipad auch nicht ohne Not als Schneidbrett benutzen (dadurch werden die Messer so schnell stumpf). Aber im Urlaub hätte ich doch lieber einen flexiblen Datenspeicher aus nachwachsenden Rohstoffen, der die Daten auch ohne Strom hält, eine Notizfunktion mit Hilfe eines graphitbasierten Eingabetools unterstützt, feuchtgikeitsresistent ist und einen schnell wahlfreien Zugriff auf die Daten unterstützt. Vulgo: ein Buch - oder besser: ein Büchlein im Format A7, das man vor dem Restaurantbesuch schnell in die Hosentasche steckt und, angekommen, mit Grandezza wieder hervorzaubern kann.

Ich habe, offen gestanden, genug von Tischgemeinschaften die zerfallen, weil alle nach einer Frage, die ad hoc niemand beantworten kann, hektisch zu ihren internetfähigen Endgeräten greifen, um die Frage zu beantworten, alternative Antworten zu finden und das gesamte Themenumfeld umfassend zu recherchieren.

Ups, das ist jetzt doch etwas o.t. geworden, aber es hat mich gerade übermannt. Aber ehrlich und im Ernst: ich werde alt. Auf die Idee mit dem smartphone wäre ich echt nicht gekommen. Ich gehöre noch zu der Generation, die angst vor den Kosten eines Ferngesprächs hat. Von roaming gar nicht zu reden. Also trotzdem: Danke!

Grüße, Thomas

du wirst dich vielleicht wundern, da bin ich in fast allen punkten, insbesondere diesem

Ich habe, offen gestanden, genug von Tischgemeinschaften die
zerfallen, weil alle nach einer Frage, die ad hoc niemand
beantworten kann, hektisch zu ihren internetfähigen Endgeräten
greifen, um die Frage zu beantworten, alternative Antworten zu
finden und das gesamte Themenumfeld umfassend zu
recherchieren.

deiner meinung.

auf deine frage nach einem so umfassenden wörterbuch - vielsprachig, wissenschaftlich, regional, lokal, warenkunde - kann es trotzdem keine andere empfehlung als die elektrische variante geben.

klar sind kulinarische wörterbücher für dich noch eine alternative. aber wohl eher nicht in din-a7 und in allen sprachen.

das rascheln und blättern bei tisch, angestrengt die speisekarte im blick, ist übrigens auch nicht der bringer.

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Hi,

ich möchte mich da ka.trin vollumfänglich anschließen. In einem Buch zu blättern ist in einer Konversation genauso ablenkend wie auf dem iphone herumdrücken.

Natürlich kann man mit einem Buch nicht telefonieren etc, es besteht also nicht die versuchung, damit was anderes zu tun als die Bezeichnung einer Speise nachzuschauen. Wenn du fürchtest, dieser Versuchung zu erliegen, oder einfach die Kosten für einmal im Jahr nachschlagen nicht in Kauf nehmen möchtest (beides kann ich verstehen), dann musst Du akzeptieren, dass du Deine Ansprüche zurückschrauben musst, wenn das Buch gleichzeitig erhältlich und transportabel sein soll.

die Franzi,
iphone und -padlos

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Ihr habt ja recht…
…mit allem, was Ihr schreibt. Ich wollte auch kein Kompendium, das alle möglichen Fälle erschlägt (Maximalforderungen wird ja ja stellen dürfen, in der Diskussion wird man schnell genug runtertitriert). Ein Büchlein in der Größe eines Langenscheidt-Universalwörterbuchs (ca. Zigarettenschachtelgröße, aber dünner) mit 120 Seiten und entsprechend den 120 häufigsten/beliebtesten Meeresfrüchten und den Namen auf deutsch, spanisch, portugisisch, französisch und italienisch hätte mir ja gereicht („Was war nochmal der Unterschied zwischen Krake und Kalmar?“ „Die Chipirones sind doch die ganz kleinen Tintenfische, die im Ganzen frittiert werden, oder?“ „Was war nochmal der Unterschied zwischen Crasostrea japonensis und Crasostrea gigas?“).

Grüße, Thomas

Hi,

Und nun die Frage: Weiss jemand von Euch, ob es sowas bereits
gibt (oder zumindest was in der Richtung)?

Zumindest aus Greenpeace-Sicht gibts sowas
(gegen überfischung der Meere) auch zum Download:

http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/

lg,
vordprefect