Spiegel, Focus, Stern - oder was ganz anderes?

Hallo liebe www-ler!

Ich weiß, dass diese Frage schon ganz oft im Netz diskutiert wurde und auch, dass die Antwort darauf nicht eindeutig sein kann, aber ich möchte mal eure persönliche, aktuelle Einschätzung dazu hören:

Ich bin 19, werde Ende des Jahres 20 und bin in diesem Jahr mit der Schule fertig geworden (Abitur).
Politik, Gesellschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften waren ehrlich gesagt nie meine besten Fächer, einfach deswegen, weil mir lange Zeit das Interesse daran gefehlt hat. Nun merke ich aber, dass der Drang nach „Wissen“ auch in diesen Bereichen immer stärker wird.

Ich möchte also mitbekommen, was in der Welt passiert - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und so weiter.

Nun ist es so, dass ich mir weder eine klassische Zeitung (egal ob täglich oder einmal in der Woche), noch die reine Information übers Netz vorstellen kann. Bei der Zeitung liegt mir einfach das Format nicht, und am PC kann ich nicht so lange und konzentriert lesen, wie mit einer Zeitschrift in der Hand.

Deswegen meine Frage:

Wie schaut es aktuell mit Spiegel, Stern und Focus aus - welche Zeitschrift lohnt sich, von welcher sollte ich lieber die Finger lassen?

Gibt es zu den üblichen Verdächtigen mittlerweile irgendwelche Alternativen, und wenn ja welche?

Ich freue mich sehr auf eure Antworten und Ratschläge.

Liebe Grüße,
Anna.

Hi Anna,

Wie schaut es aktuell mit Spiegel, Stern und Focus aus -
welche Zeitschrift lohnt sich, von welcher sollte ich lieber
die Finger lassen?

Für mich gibt es da nur den „Spiegel“ *g

Der „Stern“ ist heute (!) das, was man früher „Illustrierte“ nannte. Themen angerissen und hübsch und leicht lesbar journalistisch zusammengebastelt. Keine größeren intellektuellen Anforderungen. Viele Bilder, die viel Platz für gescheite Artikel wegnehmen. Das Rätsel ist ganz ok. Und Til Mette!

Den „Focus“ nenne ich immer die BILD-Zeitung für Spiegel-Leser.

Gruß,

Anja

Hallo Anja,

Für mich gibt es da nur den „Spiegel“ *g

Im Prinzip stimme ich dir zu, auch was du über Stern und Focus (bäh!) schreibst, aber leider ist der Spiegel auch nicht mehr das, was er mal war.

Ich würde mich heutzutage nie mehr auf eine Publikation verlassen, sondern immer so weit wie möglich ausholen, um mich zu informieren.
Dazu gehört mit Sicherheit auch Die Zeit. Und Internetausgaben von Zeitung - gerade auch international, schon deswegen, weil ich z.B. hier nicht The Mail & Guardian kaufen kann.

Gruß
Elke

Hi Elke,

Dazu gehört mit Sicherheit auch Die Zeit.

Sicher, für mich auch - aber sie mag die Formate ja nicht - und da ist die ZEIT noch die „Größte“ von allen.

Die FR hat übrigens jetzt ein hübsch handliches Format. Das mochte ich erst nicht, jetzt bin ich aber begeistert, weil man die bequem auch auf einem Biertisch lesen kann.

Gruß,

Anja

Hallo,

Dazu gehört mit Sicherheit auch Die Zeit.

Sicher, für mich auch - aber sie mag die Formate ja nicht -
und da ist die ZEIT noch die „Größte“ von allen.

Das sollte keine Kritik an dir sein, mir ist halt nur beim Erwähnen von Zeitungen eingefallen, dass ich sie gern lese (mich eigentlich nur oft ärgere, dass ich nicht die Zeit (sic!) habe, alle Artikel, die mich interessieren, zu lesen).

Die FR hat übrigens jetzt ein hübsch handliches Format. Das
mochte ich erst nicht, jetzt bin ich aber begeistert, weil man
die bequem auch auf einem Biertisch lesen kann.

Stümmt. Und in den Öffis ist es auch leichter.

Gruß
Elke

Hallo,

ich kann meinen Vorrednern nur vollumfänglich beipflichten.

leider ist der Spiegel auch nicht mehr das, was er mal war.

Das habe ich denen sogar schon mal persönlich gesagt, als sie mich wegen meiner Abokündigung kontaktierten - und trotzdem ändern die nix!

Ich würde mich heutzutage nie mehr auf eine Publikation
verlassen, sondern immer so weit wie möglich ausholen, um mich
zu informieren.

Neben der Tatsache, dass verschiedene Medien unterschiedlich schnell berichten, ist nämlich auch in Betracht zu ziehen, dass teils unterschiedliche Berichtsschwerpunkte gesetzt werden oder aber, dass eine unterschiedliche Bewertung seitens der Kommentatoren durchaus maßgeblich zur eigenen Meinungsbildung beitragen kann.
Das kann sogar besonders spannend sein, wenn man z.B. die Kachelmann-Berichte von Friedrichsen und Schwarzer vergleichend liest.

Übrigens würde ich unbedingt noch die F.A.Z und die Sueddeutsche Zeitung anraten.
Zum „Vergleichslesen“ noch den Berliner Tagesspiegel und Die Welt (bitte nicht lachen).

Internetausgaben von Zeitung - gerade auch international,
schon deswegen, weil ich z.B. hier nicht The Mail &
Guardian
kaufen kann.

Ich persönlich bevorzuge vor der Presse des King George aber doch lieber die Presse der „rebellischen Kolonien“ wie z.B. N.Y. Times oder Tribune

MFG Cleaner

Hallo zusammen,

Ich weiß, dass die SZ, Zeit, TAZ usw. sicherlich gut sind, aber eben nicht das, was ich suche.
Ich dachte eher an ein Magazin, einfach weil es sich für mich eher anbieten würde als eine Zeitung.
Wenn ich über ein Thema noch andere Standpunkte lesen will, ist es sicherlich auch kein Problem, diese Informationen übers Internet oder TV zu bekommen. Ich bin aber auch ganz und gar nicht „faul“, mir meine eigene Meinung zu bilden (allerdings bitte nicht auf Grundlage von BILD-Berichten :wink:) und sehe daher die Zeitschrift nur als Anlaufstelle für erste Informationen, alles andere handle ich dann mit meinem Hirn aus.

Hallo,

Das habe ich denen sogar schon mal persönlich gesagt, als sie
mich wegen meiner Abokündigung kontaktierten - und trotzdem
ändern die nix!

Sauerei!

Ich persönlich bevorzuge vor der Presse des King George aber
doch lieber die Presse der „rebellischen Kolonien“ wie z.B.
N.Y. Times oder Tribune

Ich schrub von dieser Zeitung.
Ebenfalls rebellisch.
War in den späten 80ern noch eine Wochenzeitung und de rigueur, wenn man nicht der Regierungspropaganda aufsitzen wollte.

Gruß
Elke

Servus,

zu meinem Bedauern (weil ich öfter mal die Meinung nicht teile) ist die FAZ die letzte halbwegs seriöse Zeitung in D. FR und SZ sind grauenvoll abgeschmiert, vergess den Plunder. Die taz ist seit sie ihre Aufgabe, die Vernichtung des ID, erfüllt hat, funktionslos udn damit hohl, und am allerschlimmsten ist die Entwicklung, die die Stuttgarter Zeitung, einstmals Hochburg und Wahrerin des echten (nicht finanz-)Liberalismus im Sinn von Theodor Heuss, genommen hat - besser nicht Hinschauen, es ist bloß zum Heulen.

Sonst gibt es brauchbare deutschsprachige Zeitungen nur in der Schweiz (NZZ), für Alternativen mit „angenehmeren“ Standpunkten muss man Spanisch (El Pais) oder Französisch (Le Monde) lesen können. Lohnt sich aber, zwar nicht finanziell, aber mental.

Schöne Grüße

MM

Hi Martin,

Die taz ist seit sie ihre Aufgabe, die Vernichtung des ID,

Sag mir bitte, was ist ID?

Danke und Gruß
Didi

oder was ganz anderes?
The Economist. Deutschsprachiger J(o)urnalismus ist qualitativ nicht auf einem Niveau mit Englischsprachigen Journalismus.
Deutschsprachige Printmedien die umfassend und journalistisch informieren sind mir unbekannt.

die Alternative gibt es und heißt…

Deswegen meine Frage:

Wie schaut es aktuell mit Spiegel, Stern und Focus aus -
welche Zeitschrift lohnt sich, von welcher sollte ich lieber
die Finger lassen?
Gibt es zu den üblichen Verdächtigen mittlerweile irgendwelche
Alternativen, und wenn ja welche?

DEUTSCHLANDFUNK

gruß
ad

PS: du kannst dir spiegel, stern und focus nicht nur sparen
diese alternative ist qualitativ soger „besser“

Hallo AD,

DEUTSCHLANDFUNK

Ich kenne den Deutschlandfunk nicht. Kann er qualitativ mit HR-Info mithalten?

Gruß
Carlos

Hallo,

bei deiner Einschätzung bleibst du so vage, dass man damit eigentlich nichts anfangen kann.

zu meinem Bedauern (weil ich öfter mal die Meinung nicht
teile) ist die FAZ die letzte halbwegs seriöse Zeitung in D.

Weshalb?

FR und SZ sind grauenvoll abgeschmiert, vergess den Plunder.

Warum?

Die taz ist seit sie ihre Aufgabe, die Vernichtung des ID,
erfüllt hat, funktionslos udn damit hohl,

Weshalb und was bedeutet ID?

und am allerschlimmsten ist die Entwicklung, die die Stuttgarter
Zeitung, einstmals Hochburg und Wahrerin des echten (nicht
finanz-)Liberalismus im Sinn von Theodor Heuss, genommen hat -
besser nicht Hinschauen, es ist bloß zum Heulen.

Warum?

Sonst gibt es brauchbare deutschsprachige Zeitungen nur in der
Schweiz (NZZ), für Alternativen mit „angenehmeren“
Standpunkten muss man Spanisch (El Pais) oder Französisch (Le
Monde) lesen können. Lohnt sich aber, zwar nicht finanziell,
aber mental.

Sammelfrage für diese Zeitungen:
Worauf begründet sich deine persönliche Einschätzung?

Gruß
Spatzi

Hallo,

Ich möchte also mitbekommen, was in der Welt passiert - in
Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und so weiter.

wie aktuell soll’s denn sein?
Spiegel, Stern und Focus erscheinen nicht täglich, weshalb Berichte in diesen Magazinen schon überholt sein könnten, wenn du sie liest.

Nun ist es so, dass ich mir weder eine klassische Zeitung
(egal ob täglich oder einmal in der Woche), noch die reine
Information übers Netz vorstellen kann. Bei der Zeitung liegt
mir einfach das Format nicht, und am PC kann ich nicht so
lange und konzentriert lesen, wie mit einer Zeitschrift in der
Hand.

Ich finde das Format von Tageszeitungen nicht hinderlich. Man kann sie in einzelne Teile zerlegen und knicken und damit kann man sie auch auf einem kleinen Tisch oder auf dem Klo lesen.
Der Vorteil von Nachrichten auf dem (Tablett-?) PC besteht meiner Ansicht nach darin, dass man Texte speichern und auch später lesen kann. Bei einer gedruckten Tageszeitung stapelt sich das Papier und man verliert eher die Übersicht.

Deswegen meine Frage:
Wie schaut es aktuell mit Spiegel, Stern und Focus aus -
welche Zeitschrift lohnt sich, von welcher sollte ich lieber
die Finger lassen?

Um sich eine eigene Meinung über Printmedien zu bilden, hilft nur lesen und vergleichen.

Gruß
Spatzi

Hallo,

Ich kenne den Deutschlandfunk nicht. Kann er qualitativ mit
HR-Info mithalten?

Ich bin ja auch ein ziemlich häufiger HR-Info-Hörer, aber wenn ich nicht regelmäßig zu SWR-Kontra umschalte (Deutschlandfunk ist bei mir der Empfang qualitativ schlecht), dann fangen meine Ohren an zu bluten, weil 1. so vieles immer wieder wiederholt wird (liegt am Medium Radio) und 2. ich keine Börsenberichte alle 20 Minuten ertragen kann.

Gruß
Elke

Hallo Anna,

die beste Alternative ist mMn. die Tagesschau. Zumindest, wenn du wirklich bloß an Informationen interessiert bist.

Das Problem mit sämtlichen Zeitungen/ Magazinen, die ich bisher gelesen habe, ist nämlich, dass sie allesamt Meinungen verkaufen. Ist ja auch ok, aber für die reine Information fürchterlich nervig.

Wenn ich auf spiegel-online wochenlang lese, dass Angela Merkel keine Führungsstärke zeigt, und sie damit die Republik in den Abgrund reißt, nur um dann einige Zeit später zu lesen, dass Angela Merkel mit ihrer neuen Führungsstärke die Republik in den Abgrund reißt …

… dann glaube ich einfach nicht mehr, dass da unvoreingenommene Journalisten Informationen recherchieren und mir zugänglich machen wollen. Sondern da geht es letztlich nur darum, die Fakten mit allen Mitteln auf eine vorher festgelegte politische Meinung herunterzubrechen.
Meinung kann ich mir selbst bilden, die muss ich mir nicht anlesen.

Für das aktuelle Weltgeschehen reicht die Tagesschau vollkommen.
Und für die Hintergründe (Friedensgespräche im Nahost-Konflikt sind ja schön, aber wenn du nicht weißt, worum es da eigentlich genau geht?) würde ich einfach gezielt suchen. Ich finde immer, dass Wikipedia da ausreicht. Einen groben Überblick erhält man dadurch schon, und alles andere überfordert anfangs auch schnell.
(Ich wollte z.B. mal wissen, wieso der Wert einer Währung international festgelegt wird, und wie das funktioniert. Da brauchte man schon mal ein halbes BWL-Studium, um den Wikipedia-Artikel dazu zu verstehen. Und dann hat man ja auch nur gefährliches Halbwissen …)

Was an Zeitungen/ Magazinen übrigens auch schnell nerven kann ist die ausgesprochen anspruchsvolle Qualität der Sprache. Ich habe nämlich häufig das Gefühl, dass Journalisten - gerade der anspruchsvollen Zeitungen, etwa der „Zeit“ - in ihren Artikeln ganz besonders deutlich machen müssen, dass sie furchtbar intellektuell sind, weil sie ja auch für eine ganz intellektuelle Lesergruppe schreiben. :wink:
Das nervt. Es ist keine Kunst, komplizierte Dinge kompliziert auszudrücken. Sie in klaren, verständlichen Worten zu erklären, ohne den Inhalt leiden zu lassen, ist wirklich anspruchsvoll. Macht nur keiner. Wie sähe das denn aus, wenn jeder Simpel versteht, was da steht. Pulitzerpreisverdächtig sicher nicht. :wink:

(Nur um es klarzustellen, ich verstehe selbstverständlich, was da steht. Ich bin ja schließlich eine von der anspruchsvollen Zielgruppe. *g* Aber die Art der Sprache nervt mich trotzdem gewaltig.)
Naja, das ist halt meine Meinung.

Liebe Grüße,

larymin

taggesschau? Also bitte. Selektives zusammenschnippseln von Agenturmeldungen. Deswegen gibt es solche Desinformationsendungen auch in keinem anderen westlichen Land.

Liebe Anna!

Ich würde mir,als selbstbewußte Bürgerin nicht nehmen lassen, die Informationen die ich brauche o h n e fremde Unterstützung zu holen und zu sortieren.
Um ausgewogen informiert zu werden kann man sich keine bestimmten Zeitungen oder Medien aussuchen. Das ist ein Widerspruch.
Ein Weg ist, sich anfangs vor Ort zu interessieren und sich zu engagieren.Durch die Beteiligung am Geschehen taucht man sozusagen in die Thematik ein und entwickelt ein Gespür für Zusammenhänge.Zeitungen beispielsweise können bestenfalls Beiwerk sein.

Im Grunde genommen formulierst du ein Problem unserer noch jungen Demokratie: Das Gefühl als Bürger/In von seinem „Politiker/In“ nicht mehr wahrgenommen und daher auch nicht „sachgemäß informiert“ zu werden, anderseits aber auch nicht zu wissen welche „Ersatzinformationsquelle“ zur Verfügung stünde.

Gruß

Wader Hans

Das!..
…ist eine gute, nicht billige, weil unabhängige Publikation!
Hallo,
geballte Information, ohne Werbung. Journalistisch sauber, ohne Bilder!
Grüße
Capman42