Spiegel und Photovoltaik

An einem Sonnentag wollte ich einen alten Spiegel entsorgen. Dabei stellte ich fest, dass ein „Nord“- Zimmer meines Hauses leicht zusätzlich erhellt wurde.
Ich betreibe eine kleine Photovoltaikanlage (2,1 KW) und experimentierte nun mit Blech und Alufolie um diesen Effekt messbar auszunutzen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Vorschläge zum Bau von Reflektoren für Licht, thermische Solaranlagen oder
Photovoltaik?
Vielen Dank - ich hoffe auf zusätzlich „Erleuchtung“!

Hallo Herr Herrmann,

wenn das Gebäude offene Lichtwege hergibt kann man auf diese Weise durchaus angenehme Effekte erzielen. Diese Methode wird durchaus auch in der Architektur benutzt, beispielsweise um Tageslicht in Räume zu bringen, wo sonst solches nicht ausreichend ankommen würde.
Tageslicht hat ein anderes Spektrum als Kunstlicht und wirkt sich auch auf die Psyche positiv aus.

Gruß
Rudi Seidel

Guten Abend Herr Seidel,
vielen Dank für die Rückinfo. So war ja auch meine Vorstellung. Nun geht es aber um die technische Ausführung.
Dazu gibt es bereits Tageslichtreflektoren (Velux), welche als Lichtschacht über das Dach geführt werden könnten.
Ich dachte hier an Lösungen mittels eines konkaven Parabolspiegels, um einen Fokus im Raum zu vermeiden und bei einem längeren Sonnenlauf nicht ständig korrigieren zu müssen.
Sind Ihnen dazu bereits Lösungsansätze bekannt?

Das Thema reizt mich um evt. das Poolhaus (liegt leider im Norden hinter meinem Wohnhaus) indirekt nachzuheizen oder die kleine Photovoltaikanlage zusätzlich zu befeuern.
Ich habe aber keine Kenntnis, inwieweit die Sonnenstrahlung in der Wellenlänge wirken wird. Wärme ist Langwellig - kann die überhaupt effektiv reflektieren.
Für Photovoltaik ist ein anderes Spectrum zuständig, ich denke, hier sollte es funktionieren.
Wie gesagt, mir geht es auch um Theorie und u.U. weiß jemand mehr und kann sich hier mit einbringen.

Vorerst vielen Dank und gern halte ich Sie bei Neuigkeiten auf dem Laufenden.

mfg
Uwe Herrmann

Hallo Herr Herrmann,

googeln sie doch mal „Spiegelfolie“ oder „Reflexfolie“, damit kann man prima Spiegel beliebiger Geometrien bauen.
Da gäbs auch noch die Fa Gerriets, die Theaterausstattungen macht:
http://www.gerriets.de/de/

http://www.gerriets.de/_download/produktblaetter/109…

Sie können natürlich auch die silberspiegelnde Seite einer Rettungsdecke verwenden, gibts billig bei ebay.

Konstruktive Finessen kann man sich bei den Solarfritzen holen:
http://solarcooking.wikia.com/wiki/Scheffler_Communi…

http://www.bsrsolar.com/sv/funde_d.html

Die sind zwar eher konvex orientiert, aber die Physik ist dieselbe.

Wärme kann hervorragend reflektieren, deshalb sind ja auch Thermoskannen innen verspiegelt.

Bei der Zusatzbefeuerung für die PV-Anlage ist zu beachten, dass, je flacher der Auftreffwinkel ist, desto mehr wird reflektiert und desto weniger wird transmittiert. Es wäre also günstig, den Lichtweg so zu führen, dass er relativ steil auf das PV-Modul trifft.

mfG
Rudi Seidel

Hallo,

im Prinzip kannst Du natürlich mit Hilfe von Spiegeln mehr Licht=Energie auf Deine Solarzellen bringen.
Ich vermute jedoch, dass Du die Spiegel entsprechend dem Sonnenstand zumindest zwei bis drei mal pro Tag nachstellen müsstest.
Des weiteren ist speziell im Sommer damit zu rechnen, dass die Zellen sich überhitzen, sie sind ja nur für 1x Sonne ausgelegt.
Selbst habe ich keine Erfahrungen damit, d.h. Du musst selbst experimentieren.
Als billiger Spiegel würde sich z.B. ein Rahmen oder eine Platte mit Rettungsfolie bespannt eignen. Oder Alufolie, oder…

Viele Grüße,
Jürgen

Guten Tag Herr Seidel,
von diesem Ansatz ausgehend, suche ich nach technisch umsetzbaren Lösungen. Im Winter werde ich wohl mal einen leichten aber stabilen Parabolspiegel basteln und reflektierend beschichten.
Ich hoffe damit dann Tageslicht in das Haus und evt. auch auf die Solaranlagen zusätzlich zu bekommen.
Die Ergebnisse kann ich dann hoffentlich auch messen, da meine Photovoltaikanlage bereits seit 5 Jahren vergleichbare Ergebnisse vorlegt.
Falls es Sie interessiert, gebe ich gern den Link zu meiner kleinen Hompage an Sie weiter.
Bestimmt werde ich dort von meinen Experimenten berichten.

Vielen Dank für die Antwort

Uwe Herrmann
aus Lauchhammer

Guten Tag Herr Ernst,

vielen Dank für Ihre Antwort,
offensichtlich ist der Gedanke nicht ganz falsch mittels Reflektion noch etwas rauszukitzeln.

Klar, dass die Zellen nicht überhitzen dürfen. Ich dachte hier auch nur an einen geringen zusätzlich Betrag, welcher ggf. bei intensiver Bestrahlung im Sommer auch leicht reduziert werden kann. Aber die ertragsarmen Zeiten reizen mich besonders.
Die Module werden nicht mehr optimal angestrahlt, die Solarintensität ist geringer - und da wollte ich ein wenig nachhelfen.

Ich denke im Winter werde ich mir einen stabilen und leichten Parabolspiegel basteln, diesen reflektierend beschichten und dann drehbar befestigen.
Mal sehen, was dabei rauskommt.
Zum Vergleich kann ich die Daten meiner PV-Anlage der lezten 5 Jahre herannziehen.

Wenn gewünscht, gebe ich den Link auf meine private Hompage gern weiter und dort werde ich dann über die Ergebnisse berichten.

Viele Grüße
Uwe Herrmann
aus Lauchhammer

Hallo Herr Hermann,

ja das interessiert mich schon. Ich werde gerne mal bei Ihnen reinsurfen, wenn Sie mir den Link schicken.

Gruß
Rudi Seidel