Spielende Kinder ein Grund für Mietminderung

Ich kann nur noch den Kopf schütteln:

http://www.sueddeutsche.de/,imml2/immobilien/mietenv…

Auszug:
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Urteil

Spielende Kinder als Mietminderung

Mieter dürfen die Miete mindern, wenn Kinder vor dem Haus Fußball spielen. CDU und Grüne sind empört: Kinderlärm sei doch vielmehr Zukunftsmusik.
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Der Richter gab einem Mieter Recht und erlaubte ihm, die Miete um fünf Prozent zu reduzieren. Das gelte aber nur für den Zeitraum, in dem der Vermieter noch keine Verbotsschilder aufgestellt habe. Mit den Schildern habe er seine Sorgfaltspflicht erfüllt.
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Ich glaub ich mach gleich mal 'ne Schilderfabrik auf. Falls das Urteil des Amtsgerichts Frankfurt Bestand haben wird, werden die Verbotsschilder vor den Mietshäusern nur so aus dem Boden sprießen.

Wir Deutschen spinnen doch.

Gerhard

Lärm und Schicht
Hallo,

Wir Deutschen spinnen doch.

Deinem Photo in der Visitenkarte entnehme ich, daß Du einem Bürojob nachgehst. Üblicherweise finden derartige Aktivitäten zu den üblichen Bürozeiten statt, d.h. Dein Arbeitstag spielt sich irgendwann zwischen 7 und 20 Uhr ab.

Es soll Leute geben, zumindest hörte ich davon, die auch nachts arbeiten müssen und tagsüber dann ihren Schlaf nachholen. Ein solcher fährt Dich demnächst von der Partytour nachhause, bedient Dich in der Kneipe oder führt an Dir u.U. mal eine Notoperation durch, nachdem Du auf dem nächtlichen Ausflug ins Bad in das lustige kleine Fahrtenmesser Deines evtl. vorhandenen Kindes getreten bist.

Ich könnte mir vorstellen, daß diesen Menschen egal ist, ob sie von einer Preßlufthammerversammlung oder fußballspielenden Kindern vom Schlaf abgehalten werden.

Gruß,
Christian

Hallo,

  • ich habe einen Bürojob

  • ich habe (noch) keine eigenen Kinder

  • ich bin froh, wenn mich jemand nach Hause fährt, den Blinddarm nachts um drei raus nimmt, usw.

  • ich verstehe, daß diese Menschen tagsüber ihren Schlaf brauchen

  • ich verstehe, daß Kindergeschrei dabei stört (stören kann)

aber: Ich verstehe nicht, warum die Verantwortung dafür dem VERMIETER auferlegt wird.

Denn das Urteil richtet sich nicht an die Eltern der spielenden Kinder, sondern an den Vermieter, der eine Mietminderung akzeptieren muß, weil er keine Spiel-Verbotsschilder aufgestellt hat. Hätte er dies getan, wäre er aus dem Schneider.

Wie gesagt, wenn das Urteil bestand hat, welchem Vermieter könnte man es verübeln, rings um seine Häuser solche Verbotsschilder aufzustellen?

Und ein Nachtrag: nein, ich selbst bin kein Vermieter.

Gerhard

Hallo nochmal,

aber: Ich verstehe nicht, warum die Verantwortung dafür dem
VERMIETER auferlegt wird.

ist generell so in Deutschland. Der Mieter zieht ins perfekte Heim und sobald die böse Außenwelt den Mieter belästigt, wird der Vermieter zur Rechenschaft gezogen. Nicht zu verstehen, nicht zu ändern und führt dazu, daß weniger Leute Wohnraum vermieten als das eigentlich vorhätten.

Gruß,
Christian

Frage: Und was macht der genervte Eigentümer-Nachbar?
Hunde haben Bellverbot, Kinder dürfen nerven?
Bin Nachbar von schreiendem Kind. Schreit 4-5 Stunden täglich auf der Terrasse oder in der Wohnung.
Ganz ehrlich, es nervt.
Das mit dem Vermieter ist Deutschland. Schicksal. Aber wenn meine Nerven auf Zukunft kaputt gehen sollen dann lieber Kinder die Klappe halten.
Hab nix gegen Kinder im Allgemeinen aber dagegen daß sie unentwegt plärren. Dazu gibts Kinderspielplätze.
Hoffe ich werd nicht falsch verstanden aber ich bin genervt!

Gruß Steffen

Hallo Gerhard.

Ich bin Lehrer und habe den ganzen Tag lärmende Kinder um mich rum.

ABER: ob du es glaubst oder nicht, für mich gibt es einfach kaum ein beruhigenderes Geräusch als spielende Kinder.
Es stört mich perönlich überhaupt nicht.
Was mich total nervt, sind die Idioten, die in ihren Wagen die Musik aufdrehen. Auch im Haus selbst sind Radio und TV Geräusche für mich tödlich nervig. Babygeschrei allerdings auch.

Was ich damit sagen will, es hat nichts mit dem Beruf zu tun, welches Geräusch einen nervt. Sicher mehr damit, welche Einstellung man den Geräuschen / Geräuschverursachern gegenüber hat.
Kinderstimmchen beim Spielen zu hören - ich finde kaum etwas schöner und entspannender.
Bevor jetzt Kommentare kommen:
dies ist meine rein subjektive Meinung.
MFG
Henning

Hi,

Was ich damit sagen will, es hat nichts mit dem Beruf zu tun,
welches Geräusch einen nervt.

wer hat denn was von Beruf gesagt?

Interessiert,
Christian

Hallo Christian,

Hatte ich dich falsch verstanden?
„Deinem Photo in der Visitenkarte entnehme ich, daß Du einem Bürojob nachgehst.
Es soll Leute geben, zumindest hörte ich davon, die auch nachts arbeiten müssen und tagsüber dann ihren Schlaf nachholen.Ich könnte mir vorstellen, daß diesen Menschen egal ist, ob sie von einer Preßlufthammerversammlung oder fußballspielenden Kindern vom Schlaf abgehalten werden.“

Ja, du meinst hier mehr die Arbeitszeiten, aber für mich wäre es schon ein Unterschied, welche Art von Geräuschen es sind.
Ich kann prima beim Lärm spielender Kinder schlafen.
MFG
Henning

P.S.
In anderen Ländern haben die Leute auch keine Probleme damit.

Hallo,

Es soll Leute geben, zumindest hörte ich davon, die auch
nachts arbeiten müssen und tagsüber dann ihren Schlaf
nachholen. Ein solcher fährt Dich demnächst von der Partytour
nachhause, bedient Dich in der Kneipe oder führt an Dir u.U.
mal eine Notoperation durch, nachdem Du auf dem nächtlichen
Ausflug ins Bad in das lustige kleine Fahrtenmesser Deines
evtl. vorhandenen Kindes getreten bist.

Natürlich gibt es diese Leute und es ist auch gut so, dass es sie gibt. Nichtsdestotrotz muss man sich dann irgendwie mit seiner Umwelt arrangieren. Ansonsten gibt es nämlich nirgends mehr Bereiche, wo Kinder spielen dürfen, denn im Zweifel wohnt dort immer jemand, der nachts arbeiten muss. Und ja, Kinder sind nunmal laut. Wenn sie das aber nicht sein dürfen und irgendwo weggesperrt werden, naja, dann darf man sich nicht wundern, wenn sie fett werder und/oder irgendwann völlig durchdrehen.
Die Leute die ich kenne und mit Lärm ein Problem haben, schwören übrigens auf Ohrstöpsel.

Ciao
Kaj

Habt ihr den Artikel wirklich gelesen?
Hi,

Mieter dürfen die Miete mindern, wenn Kinder vor dem Haus Fußball spielen.

Fußball hat ja doch noch eine höhere Lärmentwicklung zur Folge als andere Kinderspiele, meist sind dabei ja auch mehr Kinder als „normal“ auf einem Haufen. Selbst hier mitten in der Stadt gibt es genügend Bolzplätze in der Nähe, die dafür primstens geeignet sind - direkt vor’m Haus muß also nicht sein und ist meistens ja sogar gefährlich für die Kinder.

Das heißt, hier geht um eine a) überflüssige, b) gefährliche* und c) überdurchschnittlich laute Geschichte.

Deshalb finde ich das Gerede von Kindefeindlichkeit und die „Toleranzkeule“ etwas unangebracht.

Gruß,

Malte.


* ich unterstelle hier mal, daß der Ort der Handlung nicht in einer Spielstrasse oder Fußgängerzone liegt, sondern an oder auf Straße oder Fußweg.

Hi,

Bin Nachbar von schreiendem Kind. Schreit 4-5 Stunden täglich
auf der Terrasse oder in der Wohnung.

kannst du die Gründe hierfür erahnen?
Liegt der Verdacht nahe, das Kind ist vernachlässigt?
Dass Kids schreien, o.k., aber so lange und jeden Tag? Ist es ein Baby? Beschwert sich sonst niemand? Was sagt die Mutter?

Ganz ehrlich, es nervt.

Gleibe ich, aber check doch Mal, woran das liegt.

Diphda, die früher Kindergeschrei besser abkonnte

Hi,

Natürlich gibt es diese Leute und es ist auch gut so, dass es
sie gibt. Nichtsdestotrotz muss man sich dann irgendwie mit
seiner Umwelt arrangieren. Ansonsten gibt es nämlich nirgends
mehr Bereiche, wo Kinder spielen dürfen, denn im Zweifel wohnt
dort immer jemand, der nachts arbeiten muss.

das ist ja wirklich ein klassischer Fall: Menschen ziehen in die Nähe des Flughafens, greifen die Förderungen für den Lärmschutz ab und beschweren sich anschließend, daß der Flughafen da ist.

Hier ist der Fall anscheinend anders gelagert: Fläche ist für Kinderspiele nicht vorgesehen, Kinder spielen dort. Schlußfolgerung: Da hat sich jemand auf Basis der gegebenen Informationen was anderes vorgestellt.

Die Leute die ich kenne und mit Lärm ein Problem haben,
schwören übrigens auf Ohrstöpsel.

Du kannst Dir auch die Gehörgänge zugipsen: Irgendwas bekommst Du trotzdem mit. Ich werde auch nicht wach, wenn vor meiner Haustür einer vor sich hindieselt. Macht er das aber eine halbe Stunde, helfen auch die besten Ohrstöpsel nicht mehr.

Gruß,
Christian

Hi,

Ja, du meinst hier mehr die Arbeitszeiten,

ich meine nur die Arbeitszeiten.

aber für mich wäre
es schon ein Unterschied, welche Art von Geräuschen es sind.

Bohrmaschinen und heulende Laubbläser kann ich auch schlechter vertragen als ein klassisches Orgelkonzert. Und?

Ich kann prima beim Lärm spielender Kinder schlafen.

Vielleicht solltest Du dann mit dem armen Menschen die Wohnung tauschen :wink:

In anderen Ländern haben die Leute auch keine Probleme damit.

Ich weiß ja, daß das immer wieder kolportiert wird, aber es ist wenig zielführend, wenn man in Punkto Kinderfreundlichkeit die Innenstadt einer deutschen Großstadt mit einem Urlaubstädtchen an der Cote d´azur vergleicht.

Gruß,
Christian

vor meinem Büro spielen täglich Kinder (von 4 bis 14 Jahren), machen einen Heidenlärm, kicken, machen Fahradrennfahrten, kurz, alles was Spass macht und natürlich Lärm (dann machts noch mehr Spass).
Mich störts nicht.
Selbst wenn ich ein Mittagsnickerchen mache: mich störts nicht.
Mich störts höchstens, wenn mal ein Tag Ruhe ist.
Mich stört es auch nicht, wenn mal der Ball in meinen Garten fliegt. Und sollte mal eine Scheibe zu Bruch gehen… was solls: da gibt´s noch einen Papa, der entweder versichert ist oder das aus der Tasche zahlt.
Habe selbst einen Haufen Lärm früher gemacht.
Warum also nicht auch die heutige Jugend?
Mal sehen, was ich mit 120 sagen werde. Ich glaube das gleiche wie heute. :smile:
Grüße
Babalou

handelt es sich um eine zu vernachlässigende Einzelmeinung eines AGs.
Wobei sich das Urteil nicht auf üblichen Lärm durch Kinder bezieht. Es ist auch erstaunlich, was das Urteil zudem aussagt. Stellt der VM im Hof ein Schild auf und untersagt Kindern das Spielen, dann ist er als Vermieter nicht haftbar zu machen, es entstehen ihm gegenüber auch keine Möglichkeiten von Schadenersatzansprüchen oder Mietminderungen. Im Klartext bedeute dies, wenn der Vermieter ein Schild aufstellt, dann kann weder ein Mieter keine Mietminderung wegen Lärm geltend machen, wenn er das Schild nicht aufstellt, kann jemand die Miete mindern. Verzeihung, von Berufs wegen kritisiere ich normalerweise ein Gericht nicht, aber dies was da abgeurteilt wurde ist ein Schmarren. Wie soll jemand Lärm verbieten können, wenn durch ein Schild sich niemand haftbar machen lässt.

Für den Lärm durch übliches Spielen auf den gemeinschaftlichen Grundstücksflächen gelten weiterhin die Urteile BGH WM 93, 277 oder OVG Münster WM 87, 269. Soweit ich mich erinnere hat auch ein weiteres OVG eine solche Entscheidung zu Gunsten der Kindern gefällt.

Ich kann nur noch den Kopf schütteln:

http://www.sueddeutsche.de/,imml2/immobilien/mietenv…

Auszug:
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Urteil

Spielende Kinder als Mietminderung

Mieter dürfen die Miete mindern, wenn Kinder vor dem Haus
Fußball spielen. CDU und Grüne sind empört: Kinderlärm sei
doch vielmehr Zukunftsmusik.

Klar ist, dass Kinderlärm durch Spielen, wenn in einem Hof der Ball gegen Garagentore oder Wände knallt nicht zum üblichen Lärm gehört. Ein Hof ist kein Bolzplatz. Die Politiker beider Parteien sind „arme Geister“. Sie verkennen den Inhalt dieses Urteiles und dessen fehlende Wirkung in anderen Fällen.

Der Richter gab einem Mieter Recht und erlaubte ihm, die Miete
um fünf Prozent zu reduzieren. Das gelte aber nur für den
Zeitraum, in dem der Vermieter noch keine Verbotsschilder
aufgestellt habe. Mit den Schildern habe er seine
Sorgfaltspflicht erfüllt.
***

Ich glaub ich mach gleich mal 'ne Schilderfabrik auf. Falls
das Urteil des Amtsgerichts Frankfurt Bestand haben wird,
werden die Verbotsschilder vor den Mietshäusern nur so aus dem
Boden sprießen.

Das Urteil hat über diesen Fall hinaus keine Wirkung.

Wir Deutschen spinnen doch.

Bei manchen Deutschen gebe ich Dir recht.

Gruss Günter

Guten Abend!

Also über so viel unnötige Bürokratie in unserem ach so verdammt kinderfreundlichem Land kann ich auch nur noch den Kopf schütteln.

Wegen welchem Blödsinn manche Menschen (wahrscheinlich aus lauter Langeweile oder Frust über die eigene Kinderlosigkeit) gleich zum Gericht gehen müssen, kann ich längst nicht mehr nachvollziehen.

Kommunikation und Verständnis verkommen in unserem Land immer mehr zu hohlen Phrasen.

Kann man denn nicht zuerst einmal die Kommunikation mit den Verantwortlichen suchen ohne gleich auf Konfrontation zu gehen?

Ich denke solche Menschen sind nur auf ihren persönlichen Profit aus und sind mittlerweile so abgestumpft, daß sie gar nicht mehr sehen, welchen Schaden sie dadurch anrichten.

Die machen selbst vor Kindern nicht Halt, um ihr Recht durch zu pauken; ohne Rücksicht auf Verluste.

Quo vadis Deutschland?

Thomas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin,
es soll Menschen geben die mit Lärm ein Problem haben weil sie
a)zu Gut hören
b)keine Nerven mehr haben,
c)sich schlecht konzentrieren können
d)wenn sie genau das tun durch den Krach abgelenkt werden.
usw.

Wir haben auch Krach gemacht. Richtig und es gab auch in den 70er genügend Beschwerden. Nur rannte damals nicht jeder sofort zum Anwalt.
Hab ich auch nicht getan. Wunderte mich hier nur über die Antwort daß Mietminderung daraus entstehen kann.
Das aber sind 2 Baustellen.
Gruß Steffen

Hallo Günter,

danke für deine Antwort. Denn,wie ich vielleicht in meinem Ausgangs-posting nicht ganz klar gemacht habe, richtet sich mein Unverständnis nicht gegen den Mieter, der seine Miete mindern möchte, noch gegen den Vermieter, der das natürlich nicht möchte, sondern gegen das Gericht, das den Unterschied zwischen Mietminderung ja/nein davon abhängig macht, ob man ein Verbotsschild aufstellt.

Gerhard