Spielhoellenfrage :)

Hoppa,

jeder Italienurlauber-Spielhallenfan kennt diese Automaten bei denen man mit Pistolenattrappen auf den Bildschirm zielt und schiesst. Das System gibt es meines Wissens nach auch fuer Spielkonsolen zuhause.

Wie jedoch ermittelt der Automat die Position auf die die Pistole zielt. Und wie wuerde so etwas zuhause am Fernseher auch noch funktionieren?

Gruss und Dank im Voraus,
Robert

Applo,

ich denke es funktioniert so:
Das Steuergerät erzeugt auf der Stelle mit dem Bildschirmziel
ein Muster, bzw.eine Frequenz, die an dem Gewehr/Pistole
mittels eines Empfängers detektiert wird.
Der Empfänger ist eine Fotodiode mit vorgesetzter Linse.
Damit wird also ein kleiner Teil des Bildschirms auf die
Fotodiode projiziert.
Bei Abdrücken wird dann also bloß überprüft, ob das Signal
des Bilsschirmziels gerade detektiert wird.
Gruß Uwi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Robert,

Wie jedoch ermittelt der Automat die Position auf die die
Pistole zielt. Und wie wuerde so etwas zuhause am Fernseher
auch noch funktionieren?

zumindest beim Fernseher oder Monitor funktioniert das nach dem Lightpen-Prinzip. Dazu wird der zyklische Bildaufbau ausgenutzt. Die Optik in der Pistole projeziert den „Zielpunkt“ genau auf eine Fotodiode. Sobald der Elektronenstrahl in der Bildröhre den Zielpunkt erreicht und erhellt, gibt die Fotodiode ein Signal an eine Auswerteelektronik ab. Die Auswerteelektronik ist eigentlich nur ein X-Y-Koordinatenzähler, der die Position des Elektronenstrahles synchron mitzählt und dessen Zählerstand durch das Signal der Fotodiode gespeichert wird. Der gespeicherte Zählerstand ergibt also die Position des anvisierten Zielpunktes auf dem Bildschirm.

Jörg

Ja
das ist besser erklärt :smile:
Gruß Uwi

Hoi Joerg,

Klingt einleuchtend, und hab ich mir auch schon ueberlegt. Fuer Spielautomaten und Computer ist das sicher eine plausible Erklaerung. Das Problem, das ich dabei hatte war das folgende:

Eine am Fernseher angeschlossene Spielkonsole!
Hat die Zugriff auf Informationen wie die momentane Position des Schreibstrahls, oder die Bildschirmfrequenz?
Oder anderstherum: Steuert die Konsole den Schreibstrahl direkt per Videosignal, oder ist dieses Signal viel allgemeinerer Natur? (schliesslich funktioniert die Konsole ja mit allen moeglichen Typen von Fernsehern bei allen moeglichen Wiederholungsfrequenzen!)

Schon mal vielen Dank jedoch fuer die interessanten Antworten.

Gruss, Robert

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Hallo Robert,

Klingt einleuchtend, und hab ich mir auch schon ueberlegt.
Fuer Spielautomaten und Computer ist das sicher eine plausible
Erklaerung. Das Problem, das ich dabei hatte war das folgende:

Eine am Fernseher angeschlossene Spielkonsole!
Hat die Zugriff auf Informationen wie die momentane Position
des Schreibstrahls, oder die Bildschirmfrequenz?
Oder anderstherum: Steuert die Konsole den Schreibstrahl
direkt per Videosignal, oder ist dieses Signal viel
allgemeinerer Natur? (schliesslich funktioniert die Konsole ja
mit allen moeglichen Typen von Fernsehern bei allen moeglichen
Wiederholungsfrequenzen!)

Wie schon gesagt wird das Fernsehbild Zeilenweise aufgebaut, dabei werden in einem Durchgang alle gerarden Zeillennummern geschrieben und im zweiten alle ungeraden. Hier bei uns werden 25 ganze Bilder pro Sekunde geschrieben, also 50 Halbbilder (immer 1 Halbbild mit allen geraden und dann eins mit allen ungeraden Zeilen).

Das Ende einer Zeile wird mit einem kurzen Impuls (HSYNC [Horizontal SYNChronisation]) markiert, davor werden die Informationen für Hellikgeit und Farbe übertragen. Wärend diesem Impuls wird der Strahl vom Zeilenende wieder an den Zeilenanfang bewegt. Kurz vor und nach dem HSYNC-Impuls werden keine Bilddaten übertragen.
Am Ende eines Halbildes werden wieder Impulse, ohne Bildimformation gesendet welche eine Dauer einer ganzen Zeile haben (VSYNC [Vertikal SYNChronisation]). Damit wird dann der Strahl wieder an den oberen Bildrand bewegt.
Um die Halbbilder mit den geraden und mit den ungeraden Zeilen zu unterscheiden ist im einen Falle der letzte VSYNC-Impuls nur halb solange wie eine ganze Zeile.

In einem „normalen Ferseher“ ist also der Strahl immer synchron mit dem gesendeten Bild und dein Video spiel weiss auf Grund des von ihm erzeugten Bildsignals immer wo sich der Strahl gerade auf der Mattscheibe befindet. Gut, die Verstärker verzögern das Signal etwas, wodurch sich ein ein kleiner Fehler ergibt, aber das spielt für so ein Spiel noch kein Problem dar.
Schwieriger wird es bei Fernsegeräten mit 100Hz-Technik. Hier werden immer 2 Halbbilder in einen Speicher eingelesen und dann mit der doppelten geschwindigkeit auf den Bildschirm „gezaubert“. Hier dürfte es Probleme mit den Spielkonsolen geben.

Das Normsignal hat einen Pegel von 1.4 Volt, wobei 0.4 Volt als Schwarz dargestellt wird und 1.4Volt als Weiss.
Die V- und HSYNC Impulse werden mit 0V definiert. Dadurch sind sie „schwärzer als schwarz“ und somit nie im Bild sichtbar.

Diese Norm stammt aus den 30er Jahren und Farbe war damals noch gar kein thema beim Fernsehen. Bevor man dann Ende der 60er Jahre das Farbfernsehen einführte musste man einen Trick finden hier noch die Farbe reinzubekommen ohne dass alle ihren alten Fernseher wegwerfen mussten. Beim PAL-System wird nun noch eine Frequenz dem eigentlichen Schwarz/Weiss-Signal überlagert welche die Farbinformation enthält. Die Frequenz und Amplitude dieser Frequenz wurde so gewählt, dass ein normaler S/W-Ferseher dieses Signal zwar als Helligkeitsunterschiede darstellt, diese aber das Bild nicht stören.

MfG Peter(TOO)

Hallo Robert,

Eine am Fernseher angeschlossene Spielkonsole!
Hat die Zugriff auf Informationen wie die momentane Position
des Schreibstrahls, oder die Bildschirmfrequenz?
Oder anderstherum: Steuert die Konsole den Schreibstrahl
direkt per Videosignal,

Die Konsole erzeugt das Videosignal und die Synchronsignale für Bild- und Zeilenrücklauf. Sie „weiss“ daher genau, wo sich der Elektronenstrahl gerade befindet. Das muß sie natürlich auch genau wissen, sonst könnte sie ja kein Pixel an einer definierten Position helltasten.

oder ist dieses Signal viel
allgemeinerer Natur? (schliesslich funktioniert die Konsole ja
mit allen moeglichen Typen von Fernsehern bei allen moeglichen
Wiederholungsfrequenzen!)

Beim Fernseher beträgt die Bildwiederholfrequenz immer 50 Hz und die Zeilenfrequenz 15625 Hz. Anders ist das bei 100-Hz-Fernsehern. Da wird das Bild zwischengespeichert und mit doppelter Frequenz dargestellt. Hier hat die Konsole keine direkte Kontrolle mehr über die Position des Elektronenstrahles.

Jörg

Hi Uwi,

mich beschäftigt auch schon die Frage, ob das überhaupt mit TFT-Schirmen funzt. Dürfte normalerweise nicht. Weißt du was?

fragt:
Frank

Hallo,

mich beschäftigt auch schon die Frage, ob das überhaupt mit
TFT-Schirmen funzt. Dürfte normalerweise nicht. Weißt du was?

nein, mit TFT wird das Lightpenprinzip so nicht gehen,
weil da die Pixel statisch ein-/ausgeschaltet werden, also
keine feste Zeilen-/Bildwiederholfrequenz da ist.

Da könnte man höchstens das Zielobjekt selbst mit einer
def. Frequenz blinken lassen. Das bedingt dann aber eine
ganz andere Steuerung/Auswertung.
Gruß Uwi

Ahhh so!

Viel klarer jetzt alles, danke!

Eine letzte noch:
Plasmabildschirme sind (wie unten schon bei TFT erwaehnt) also nicht nutzbar?!?

Gruss in die Runde
Robert

Eine letzte noch:
Plasmabildschirme sind (wie unten schon bei TFT erwaehnt) also
nicht nutzbar?!?

Nein, auch hier wird das Videosignal elektronisch aufbereitet und der Lightpen würde nicht funktionieren. Der normale Lightpen funktioniert wirklich nur bei direkt darstellenden Röhrengeräten wie Monitore, Fernseher oder Röhrenbeamer.

Jörg

ich denke es funktioniert so:
Das Steuergerät erzeugt auf der Stelle mit dem Bildschirmziel
ein Muster, bzw.eine Frequenz, die an dem Gewehr/Pistole
mittels eines Empfängers detektiert wird.

Das Steuergerät (??? der Computer?) erzeugt garnichts.
Die Diode in der Lichtwumme registriert den hellen Balken, der
vom Elektronenstrahl erzeugt wird und das Programm
berechnet anhand der Zeit und der aktuellen Position des
Strahls ungefähr die Zielposition. Oft wird der Bildschirm
beim Abdrücken kurz weiß geschaltet (er blitzt kurz auf),
damit die Erkennung besser funktioniert. Bei allen Automaten
und Konsolen muß man am Anfang die Wumme Kalibrieren.
Bei Automaten wird das ganze nur über einen Spiegel umgelenkt,
das tut der Erkennung aber keinen Abbruch. Es gab früher auch
Spielautomaten, die das Bild nicht zeilenweise projeziert
haben, sondern die einzelnen Objekte direkt mit dem Elektronen-
strahl auf die Phosphorschicht „gemalt“ haben (z.B. Asteroids).
Auf so einem System funktioniert die Abtasttechnik auch nicht.

Auf TFT funzt das ganze garnicht, zumindest nicht mit
der Abtastmethode…

Alex

Hallo,

Das Steuergerät (??? der Computer?) erzeugt garnichts.

ja doch, beim Prinzip „Fernseher“ wird das Bild zeilenweise
vom Steuergerät erzeugt, was ein entsprechend detektierbares
Signal ergibt oder bei den von Dir erwähnten direkt
projizierenden Geräten (die also ähnlich wie ein Oszi
arbeiteten) wurden ja wohl die Objekte auf’m Bildschirm vom
auch vom Steuergerät/Mikrokontroller erzeugt.

Gruß Uwi

jo, klar hat jedes Gerät (TV) einen entsprechenden Controller,
der ein Signal erzeugt dadurch erzeugt, daß er das Bild
aufbaut… dachte es war ein Signal vom Rechner gemeint.
Sorry, wenn ich hier was falsch verstanden habe…

Alex

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