Hallo Namenlose/r
ich habe ganz schön Bammel vor Spinnen, ja eine regelrechte Phobie.
Wenn Du eine echte Spinnenphobie hast, also beim Anblick einer Spinne in unkontrollierbare Panik ausbrichst. hast Du ein Problem. Aber dagegen soll es Therapien geben.
Wen Du nur eine Abneigung gegen Spinnen hast, sie also zwar eklig findest, sie aber anschauen kannst, ohne gleich wegzulaufen, gibt es noch Hoffnung. Du musst Dich namlich in jedem Fall an den Gedanken gewöhnen, mit Spinnen zusammenzuleben.
Ich habe früher bei meinen Kanufahrten in Finnland ein Zelt der Bauart „Tipi“ benutzt, mit einem Mittelmast, der durch eine Öffnung im Innenzelt ragte. Nun hat es in Finnland im Sommer massenhaft Mücken und die sind extrem unangenehmer als Spinnen. Unser Innenzelt verfügte im Eingang über ein Moskitonetz, nur die Öffnung für den Zeltmast war frei.
Mücken sind Spezialisten darin, auch durch kleinste Öffnungen ins Innere eines bewohnten Zeltes zu gelangen, trotzdem hatten wir damit nur wenig Probleme. Immer, wenn wir unser Zelt aufgebaut haben, fing kurze Zeit später eine Spinne, in der Regel eine Kreuzspinne, an, ihr Fangnetz dort oben zu bauen. Da kam kaum eine Mücke unbehelligt durch.Wenn wir beim Weiterfahren unser Zelt abgebaut haben, haben wir immer sorgfältig darauf geachtet, diese Leibwächter-Spinne, und noch einige andere, die sich auf der Zeltplane aufhielten, unverletzt einzusammeln und in einiger Entfernung auszusetzen.
Im Umgang mit solchen Ängsten, wie Du sie vor Spinnen hast, habe ich auch einige Erfahrung. Bei mir sind es Schlangen. Ich habe mir die allgemeine Angsr vor ihnen abtrainiert, indem ich solche Schlangen, von denen ich mit Sicherheit wusste, dass sie mir nicht gefährlich sind, angefasst habe. Die erste Schlange, die ich berührt habe, war eine ca. 4m lange Riesenschlange, die auf einem Straßenfest von fünf Leuten durch die Menge getragen wurde. Zu meinem Erstaunen fühlte sie sich nicht glitschig an, sondern sie hatte eine wunderbar trockene, leicht genarbte und warme Haut. Diese Erfahrung habe ich in Afrika noch bei mehreren kleineren Schlangen gemacht.
Ich habe zwar immer noch einen gesunden Respekt vor Giftschlangen, z.B. Kreuzottern und den in Finnland recht häufig vorkommenden Vipern, aber ich habe keine panische Angst mehr, sondern ich habe sie immer, wenn sie den gleichen Zeltplatz wie ich beansprucht haben, durch sanfte Berührungen mit einem Zweig überredet, auf ihre Rechte zu verzichten.
Ich hätte natürlich auch in Panik ausbrechen können, aber was hätte es mir genützt. Schlangen sind genau so ein Bestandteil der freien Natur wie Spinnen ein Bestandteil Deiner Wohnumgebung sind. Es hilft nichts, man muss sich arrangieren.
Auch Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als Dich mit „Deinen“ Spinnen zu arrangieren.
Gelegentlich kommt es vor, dass eine dicke fette Spinne in meiner Badewanne sitzt. Da auch ich nicht gerne größere Spinnen anfasse, sauge ich sie mit dem Staubsauger ein. Das überlebt die Spinne, sie macht sich irgendwann, wenn der „starke Wind“ aufgehört hat, auf den langen Marsch durch die Institutionen den Staubsaugerschlauch in die Freiheit.
Hakuna matata
merimies