Spiritualität als (erlernbare) Fähigkeit

[MOD] Re: anläßlich: Brettbeschreibung
Hallo Ernst,

Vielleicht könnte der MOD das zum Anlass nehmen,

Ich verstehe den Anlass nicht.

(ehemals noch abstrusere) Brettbeschreibung mal richtig zu entrümpeln
anstatt sie nur, wie geschehen, zu reformieren.

Naja, selbst trotz Brettbeschreibung haben doch Diskussion stattgefunden?!

Hier lese ich heraus, dass Du die derzeitige Beschreibung weniger abstrus findest. Also weniger „verworren“ und „absonderlich“. Ich verstehe dabei den Unterschied zwischen entrümpeln und reformieren nicht. Der gesamte Beschreibungstext wurde geändert.
Ich kann/möchte/will (Modalverb nach Wahl einfügen) keine Gegenstandsbeschreibung von „Geisteswissenschaften allgemein“ liefern, da es sich um einen pluridisziplinären Bereich handelt, der mannigfaltige Gegenstände wie auch Methoden beherbergt. Mir war wichtiger, den „Geist“ zu beschreiben, wie ich mir vorstelle, wie hier miteinander in Kontakt getreten werden soll.

M.E. ist die Beschreibung des ähnlichen Brettes „Sozialwissenschaften allgemein“ ein gutes Muster dafür.

Ein Muster wofür? Geht es um eine Gegenstands- und/oder Methodenbeschreibung, die Du vermisst?

Was soll denn beispielsweise der Link zum Philosophenlexikon,
nachdem es das Spezialbrett „Philosophie“ ja selbst gibt?

Ist das des Pudels Kern?

Sorry, ich glaube, dass ich Deine Intention nicht verstanden habe.

Beste Grüße

Michael

Guten Tag!

Vielleicht könnte der MOD das zum Anlass nehmen,

Ich verstehe den Anlass nicht.

Der Anlass war die Frage, ob das UP im richtigen Brett gelandet wäre.
Die Brettbeschreibung ist dafür sicherlich der geeignete Referenzpunkt.

Ich kann/möchte/will (Modalverb nach Wahl einfügen) keine
Gegenstandsbeschreibung von „Geisteswissenschaften allgemein
liefern, da es sich um einen pluridisziplinären Bereich
handelt, der mannigfaltige Gegenstände wie auch Methoden
beherbergt.

Eben deshalb der Verweis auf das Brett „Sozialwissenschaften allgemein“, das vor dem exakt gleichen Problem steht.
Dort wurde es -aus meiner Sicht- schlau gelöst, in dem in wenigen Sätzen eine abstrakte (intensionale) Definition der Sozialwissenschaften gegeben wurde, gefolgt von einer Liste der zugehörigen Wissensgebiete (extensionale Definition).

Mir war wichtiger, den „Geist“ zu beschreiben, wie
ich mir vorstelle, wie hier miteinander in Kontakt getreten
werden soll.

Was soll man sich denn beispielsweise unter „nicht unbedingt wissenschaftliche[r] Philisterei“ vorstellen?
M.E. solte in einem so leicht moderierbaren Brett die Thematik des Brettes in der Brettbeschreibung im Vordergrund stehen gegenüber diesen Dingen des „Inkontakttretens“.

Was soll denn beispielsweise der Link zum Philosophenlexikon,
nachdem es das Spezialbrett „Philosophie“ ja selbst gibt?

Ist das des Pudels Kern?

Nein, das war nur eine Randbemerkung.
Seit 10 Jahren ist dieser Link ein Atavismus übrigens :wink:
/t/sinn-dieses-brettes-philosophie/645080/2

Sorry, ich glaube, dass ich Deine Intention nicht verstanden
habe.

Es ging um einen -selbstverständlich subjektiven- Brettbeschreibungsverbesserungs vorschlag :wink:

Eine Brettbeschreibungsverbesserungsaufforderung gabs übrigens zuletzt hier :wink:
/t/team-aus-gegebenen-anlass/6109513

E.T.

Spiritualität ist erlernbar

Wenn man sich in dem, was man meint, zu sein, selbst
überschreitet… wenn man eine tiefe, einmalige Erfahrung
macht, dann ist das in meinem Verständnis eine spirituelle
Erfahrung.

Der Havard-Professor William James, Philosoph und Psychologe zugleich, hat dies erforscht und spricht bei besonderen spirituellen Erfahrungen von einem Aufgehen eines „kleinen Selbst“ in ein „größeres Selbst“. Die Psychologie als Wissenschaft vom Menschen hat diese Forschungen aber danach nicht mehr weiter vertieft, sondern eher bekämpft, aus einem tiefen Misstrauen den Religionen gegenüber, was ich sehr gut verstehen kann. Ich glaube aber, dass sich auch in der „experimentellen“ Psychologie seit dem Ende des Behaviorismus, der 50 Jahre lang die Lehrmeinung innerhalb der Psychologie beherrschte und der seine weltanschauliche Grundüberzeugung von dem russischen Militärarzt Prof. Ivan Pawlow bezog, durch die „kognitive Wende“ ein grundsätzlicher Paradigma-wechsel vollzogen hat. Die Gegenposition zur Verhaltenspsychologie, die sich besonders im Management-Training noch immer großer Beliebtheit erfreut, ist die Humanistische Psychologie, die von dem amerikanischen Psychologen und Universitäts-Professor Abraham Maslow begründet wurde und der bei einer höheren spirituellen Entwicklung von so genannten „Gipfelerfahrungen“ spricht.

Die konsequente Weiterführung der Humanistischen Psychologie, die als Alternative zur Verhaltenspsychologie und Psychoanalyse eine „dritte Kraft“ innerhalb der unüberschaubaren Vielzahl verschiedener psychologischen Schulen darstellt, ist die Transpersonale Psychologie. Hauptvertreter der Transpersonalen Psychologie ist der US-Philosoph Ken Wilber. Man muss aber noch weiter gehen als nur zur Unterscheidung der drei mit einander konkurrierenden Hauptrichtungen in der Psychologie. Auch in der medizinischen, das heißt in der klinischen, Psychologie werden heute spirituelle Erfahrungen zur Förderung des Selbstgefühls und Selbstbewusstseins bei Patienten mit psychosomatischen Störungen unterstützt. Das gilt insbesondere auch für Sucht-Patienten, die mit spiritueller Erfahrung lernen können, von ihrer Sucht-Fixierung los zu lassen.

Das heißt: Die gesundheitliche Wirkung und die positiven Aspekte durch spirituelle Erfahrungen werden heute in der Psychologie fast allgemein (vor allem auch in Kliniken!) anerkannt, denn die Spiritualität kann (auch völlig ohne Glauben an eine Religion!), von allen Menschen selbstverantwortlich erlernt werden, zur lebenslangen Identitäts- und Bewusstseinsbildung.

Die Erlernbarkeit von spirituellen Gipfelerfahrungen halte ich gerade auch in Bezug auf die heutige Informationsexplosion der globalen Mediengesellschaft für nützlich, denn spirituelle Erfahrungen sind auch dann möglich, wenn man nicht unbedingt an einen Gott glaubt, obwohl ein Gottesglaube eventuell spirituelle Erfahrungen wesentlich erleichtern kann.

Gruß
C

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wer im Glashaus sitzt …
Hallo,

Sag’ doch einfach, dass Dich das intellektuell überfordert,
das wäre doch ehrlich.

ich habe in meinem erste Posting zum Thema recht ausführlich
meine Meinung geäußert und einige Argumente aufgeführt,
die an Textstellen (siehe: Zitate) aufgehangen sind.

Die einzige Erwiderung deinerseits kam zum allerletzten Satz,
den du inhaltlich noch nicht mal richtig erfassen konntest.

Eine Argumnentation deinerseits habe ich bis jetzt in keinem
Posting dazu gefunden, nur dass du meinst meinen Text zerpflücken
zu müssen und mit solchen Äußerungen wie:

"Du kannst aber nichts dazu sagen, wie das vonstatten gehen soll... ich nehme an, dass Du darüber auch wenig zu sagen hast?"
"Du denkst anscheinend bis zum Balken vor der Stirn und erzählst hier einen von selbssständigem Denken"
"Und hast Du das schon einmal versucht?"
"Super, und sonst noch was zum Thema?" 
"Wie fragt man denn "kritisch"?"

deine überaus hohen rhetorischen Fähigkeiten zu demonstrieren :wink:

Stattdessen blähst Du Dich auf und hast
rein gar nichts zu dem Thema zu sagen, das irgendwie halbwegs
inhaltlich noch irgendwie anspruchsvoll wäre.

Ahja.
Sollcher zwingenden Argumentation kann natürlich niemand standhalten.

P.S. Sicher überfordert Dich das auch, aber hier noch eine
Definition, die ich erstmal so als grobe Richtschnur gar nicht
schlecht finde:

Überaus kluge Argumente du so losläßt. Meine Hochachtung :smile:

„Unter Spiritualität wird die Wahrnehmung der Wirklichkeit als
Einheit und das Anerkennen des Geistigen als Realität
verstanden.“
http://www.psychologie-spiritualitaet.sbg.ac.at/kong…

Ahja. Mal eine ganz andere Definition.

Nu ist bloß das Problem, dass man sich in dem ganzen von dir
verlinkten Text immer auf Spiritualität im Kontext von Religion,
Glauben an Gott usw. bezieht und du findest nun weit unten in
diesem Text eine Definition, die komplett aus dem Rahmen fällt
und IMHO ziemlicher Humbug ist und komplett nicht sagend.

-> „Wahrnehmung der Wirklichkeit als Einheit“
Da sage ich mal, das jeder von sich behaupten wird, die
Wirklichkeit als Einheit zu betrachten.

-> „Anerkennen des Geistigen als Realität“
Eine Bauernweisheit! Habe ich kein Problem mit. Natürlich
ist auch das geistige eine Realität. Als Materialist gehe ich
weiter und sage: Man kann es sogar auf chemische Prozesse
zurückführen und man kann es in gewissem Umfang sogar schon
messen. Was bitte ist daran nun spirituell???

Da kann ich nur sagen, sauber ins Knie geschossen.
Gruß Uwi

Hallo,

Man kann also kaum Zulu-Negern im finstersten Busch von Afrika
ihre Weltanschauung, ihr Selbstkonzept und ihre Identität
widerlegen, denn dies wäre ganz sicher zum Scheitern verurteilt.

naja, das sehe ich rein aus geschichtlichen Tatsachen
und Erfahrung etwas anders.

Z.B. die christl. Missionierung ganzer Völker ist ja real
passiert und passiert immer noch.
Generell hat es offenbar geklappt, dass man unzähligen
Stämmen und Völkern die Weltanschauung deutlich verändert,
ihr Selbstkonzept zumindest teilweise genommen und ihre
Identität weitgehend beeinflusst hat.

Der Enkel des Buschneger wohnt heute evtl. im Slam und verbrennt
auf der Müllhalde Schrott. Der hat ganz sicher ein anders
Weltbild, Selbstkonzept und Identität als sein Großvater.

Ebenso passiert die wirtschaftliche, politische und kulturelle
Beeinflussung immer und überall.
Europa wurde in den letzten 60J z.B. stark durch USA beeinflusst.

Mio. DDR-Bürger mußten sich quasi über Nacht auf ein verändertes
Weltbild und neues Selbstverständnis einlassen und so mancher
hat seine Identität dabei verloren.

Mit logischen Argumenten erfolgt das natürlich eher selten,
aber auch Logik ist zumindest Bestandteil solcher Beeinflussungen
(z.B. wenn Länder sich zu einer großen EU zusammenschließen).

Dass wir Menschen sehr flexibel sind, war ein wesentlicher Grund
für das Überleben in den letzten Jahrtausenden.
Gruß Uwi

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Hi

Wenn man sich in dem, was man meint, zu sein, selbst
überschreitet… wenn man eine tiefe, einmalige Erfahrung
macht, dann ist das in meinem Verständnis eine spirituelle
Erfahrung.

Der Havard-Professor William James, Philosoph und Psychologe
zugleich, hat dies erforscht und spricht bei besonderen
spirituellen Erfahrungen von einem Aufgehen eines „kleinen
Selbst“ in ein „größeres Selbst“.

Diesen Def. finde ich sehr gut.

Das Problem, ist dass diese Aufgehen von sehr vielen und unterschiedlichen „Erleuchtungen“ Erlebnissen bestehen kann.

Z.B wenn ich im Zustand hypnogener Haluzination einen Musikstück plötzlich in einer unbekannten Tiefe erlebe ist das nur ein Aspekt von Spiritualität zu dem ich den Zugang erarbeitet habe.
( bitte nur nicht sich gleich triggern lassen von dem Wort Haluzination, man nennt halt den Zustand so und erlebt jeder Stinkno, nur manche achten einfach nur nicht darauf)

Gruß.

Balázs

Hauptsache gläubige Christen
Hi,

du bringst drei Beispiel für äußere Veränderungen: 1) Die Zulu-Neger in Afrika, die wie viele andere Naturvölker weltweit vom Christentum missionarisch verändert wurden. Man darf aber nicht vergessen, dass diese Veränderungen oftmals nur oberflächliche Schichten der Psyche berühren und dass die Macht der Gewohnheit sehr viel tiefere Schichten dynamisiert.

So haben die christlichen Missionare zum Beispiel alle Primitiv-Götter radikal bekämpft und diskreditiert. Doch allmählich bildeten sich Misch-Weltanschauungen mit den alten Gewohnheiten aus und wurde weiter zusammen mit dem christlichen Glauben in abgewandelter Form beibehalten. Auf meiner Hinterweltinsel beten die Leute zum Beispiel eine angemalte Holzfigur an. Und es gibt jedesmal Streit, welche Gruppe die „Jungfrau Maria“ am längsten tragen darf in der Prozession. Selbst die Bürgermeister prügeln sich um die Gunst, diese Holzfigur tragen zu dürfen. Ich sehe darin tiefe religiöse archaische Gewohnheiten, die mit der oberflächlichen Weltanschauung des Christentums zusammen vermischt auftreten.

Für mich ist das ein Beweis dafür, wie tief verwurzelt der religiöse Glaube an äußere Götterfiguren und Götzen immer noch bei den Einheimischen verwurzelt ist. In ähnlicher Form gilt das auch für die Zulu-Neger. Und in Mexiko zum Beispiel, wo der Katholizismus besonders absolutistisch ist, gedeiht trotz der christlichen Weltanschauung der Glaube an früher Geister, magische Rituale und Schamanismus wie eh und je, und die christlichen Wächter der einzigen und absoluten „wahren“ Weltanschauung drücken beide Augen zu, und lassen es gewähren, wenn die Mexikaner nur weiter das Etikett nach außen tragen, gläubige Christen zu sein.

Auch bei Beispiel 2) der DDR-Bürger ist Ähnliches zu beobachten. Die neue Identität des Westens durchdringt gewiss nicht die ganze Psyche aller DDR’ler. Viele hängen nach wie vor an den alten Werten des „real existierenden Sozialismus“, weil diese Weltanschauung ihnen ein Wir-Gefühl propagierte.

Und dass wir bei Beispiel 3) ca. 60 Jahre von den Amerikanern beeinflusst wurden, hat zwar oberflächlich unsere Identität nach dem Zweiten Weltkrieg radikal verändert, aber im Gegensatz zu den Amis sind wir Deutsche immer noch an einen historisch lange Zeit verinnerlichten Glauben gebunden, durch staatliche Ordnung müssten alle immer „gleich“ sein…

Gruß
C.

Hallo,
ich will nicht behaupten, dass sich unter teilweiser Änderung
der Umstände Menschen gleich komplett ändern.
Das erwartet ja auch jemand.

Aber je extremer die Änderung der Umstände ist, umso stärker
wird sich dies auf die Weltanschuung und Identitätsgefühle
auswirken.
Wenn es nicht so wäre, hätten wir nicht überlebt.

Deshalb ist deine jetzige Aussage einer nur teilweisen Anpassung
und der meist stärkeren Verharrung in Traditionen natürlich richtig.

Dein Ausgangsposting hatte aber eine deutlich absolutere
Aussage gemacht.
Gruß Uwi

1 Like

Hallo

Ich hab einmal auf die genannte Seite geschaut, aber dazu sag ich lieber nichts, denn es ist mir einmal zuviel zu lesen, die Absicht/Botschaft oder das Thema ist mir nicht schnell erkennbar, außerdem liegt zuviel Pseudo auf dem Tisch.

Meine Meinung zur Frage ist, das alle Menschen schon mindestens einmal etwas von Spiritualiät gehört haben sollten, und dies auch kein Alkohol darstellt. Das nächste ist, das jedermann auch etwas über die grundsätzlichen Richtungen der doch sehr unterschiedlichen spirituellen Bestrebungen erfahren können sollte.
Und für sinnvoll halte ich auch grundsätzliche Kenntnisse zu möglichen Eigenschaften des menschlichen Geistes.

Das gibt jeden die Möglichkeit, sich in Richtung Spiritualität weiter zu entwickeln, was immer es auch zunächst sein mag.

Etwas anderes ist die Forderung einer spirituellen Leistungsfähigkeit bei allen Menschen.
Das muss ich klar ablehnen. Ich will keine Tiere, keine Verbrecher, keine Grobmotoriker, keine(„bösen“ oder „albernen“) Spione, keine kranken Egotypen und was es da sonst noch so alles gibt, auf der Leitung stehen haben.
Hier sollte es möglich sein, eine Art natürliche Entwicklung zu finden, erlangen, anzubieten oder wie man es besser formulieren kann.

MfG
Matthias