ein großer Schmarrn
Hallo,
http://www.chronologs.de/chrono/blog/natur-des-glaub…
Dieser Artikel ist in meinen Augen ein großer Schmarrn, weil er
alles mögliche in einen Topf wirft, das ganze schön umrührt
und uns als neue Erkenntnis verkaufen will.
Ein Beispiel ist das Vergleichen von ästetischem Empfinden
mit religiösem Denken als Argument für Spiritualität.
Da wird schön schwarz weiß gemalt. Der spirituellen Praxis
wird eine Einsicht in größere Zusamenhänge zugedacht und dies
als Vorteil bei der sozialen Kompetenz bewertet.
Mit der gleichen Argumentation versuchen Theologen zu begründen,
dass nur die Kirchen der Ursprung und Bewahrer der Ethik sein
müssen und Atheisten wegen fehlendem (religösem) Glauben
keine vergleichbare Ethik entwickeln können. Ergo muss den
Kirchen als Hort der Ethik eine Monopolstellung zuordnet werden
(und wer da nicht mitmachen will, kommt die Inquisition? )
„Newberg vertrat daher die Auffassung, dass die spirituelle
Erfahrung eben gerade Zugang zu einem höheren Verständnis der
Realität ermögliche.“
Aha. Wäre dann nur Interessant, wie er Realität definiert
und was höheres Verständnis dieser Realität sein soll.
Mehr als Mystifizierung und esoterische Argumentation kann
ich darin nicht finden.
Aber Zitat:
" …könnte die Spiritualität zur Überschreitung von Atavismen
des Egoismus und der Fremdenfeindlichkeit beitragen.
In der richtigen Dosis können sich die beiden Merkmale also
wohl bestärken."
zeugt doch von einer gewissen Weltfremdheit. Wäre mal interessant
zu wissen, wie sich der Autor die Einhaltung der „richtigen Dosis“
so in Praxis vorstellt?
Dass gewisse Praktiken das Bewußtsein beeinflussen und damit
auch Denkprozesse, die unserer soziales Handeln steuern,
ist wohl nicht so neu.
Mit dem Satz
„Jene, die spirituelle Erfahrungen machten, erlebten diese
als hilfreich für ihr Wohlbefinden.“
Wenn Wohlbefinden dazu führt, dass man nachdem Motto
„Leben und leben lassen“ verfährt, ist ja alles in Ordnung.
In dem Artikel liest es sich aber anders, nählich:
Du mußt an etwas glauben, damit du glücklich und zufrieden
sein kannst und dieser Glaube muß natürlich möglichst
religiös sein aber zumindest bischen mytsisch transzendent
(was auch immer das sein soll).
Wenn man Spiritualität erlernen kann, dann wäre es doch eine
feine Sache, dies allen Menschen zu ermöglichen?
Wie wäre es denn, wenn man selbstständiges Denken erlernen kann,
anstatt sich esoterischen Nonsense und religiöse Dogmen ins
Gehirn pflanzen zu lassen?
Gruß Uwi