Spiritualität ohne Religion

Hallo zusammen,
da ich nicht gläubig oder religiös, aber trotzdem an Spiritualität interessiert bin, suche Literatur, die mir zeigen kann, wie ich mich auch ohne einen Gott spirituell weiterentwickeln kann.
Danke für Hinweise.

Mit freundlichen Grüßen
Castiglio

Was ist das überhaupt?
Guten Tag Castiglio,

was ist »Spriritualität« denn überhaupt?

Kannst du mir das erklären, damit ich es mal irgendwann verstehe?

Danke & Gruß

Stefan

Hallo,

Spiritualität - Glaube - Religion zu trennen, ist m.E. nicht möglich. Sie haben Gemeinsamkeiten.

Spannend hinsichtlich Spiritualität fand und finde ich (für mich)
https://www.amazon.de/Eros-Kosmos-Logos-Eine-Jahrtau…
und anschließend
https://www.amazon.de/Integrale-Spiritualit%C3%A4t-S…

Ob es für dich passend ist, musst du selbst heraus finden.

Franz

Spiritualität in Philosophie und Religion
Hi.

da ich nicht gläubig oder religiös, aber trotzdem an
Spiritualität interessiert bin, suche Literatur, die mir
zeigen kann, wie ich mich auch ohne einen Gott spirituell
weiterentwickeln kann.

Was dir unter dem Stichwort „Spiritualität“ empfohlen werden könnte, hängt natürlich stark davon ab, wie man diesen Begriff definiert. Im wesentlichen, meine ich, bedeutet er, dass die Wirklichkeit als Ganzes „geistig“ ist, also nicht in Kategorien fassbar, die auf materielle Objekte bzw. materielle Prozesse anwendbar sind. Aus spiritueller Sicht ist es sogar falsch, das Materielle konzeptuell in einen Gegensatz zum Geistigen zu stellen. Es gilt eher als ein bestimmter, und zwar ziemlich niedriger, Modus des Geistigen.

Spirituell sind also Lehren, die diesen Gegensatz nicht verabsolutieren. In diesem Sinne ist z.B. die konventionelle christliche Lehre mit ihrem strikten Dualismus von Gott und Welt nicht spirituell, sondern Ausdruck eines materialistischen Denkens. Gleiches gilt für die konventionellen Formen des Judentums und des Islam. Es gibt allerdings in all diesen monotheistischen Traditionen spezielle Ausformungen spiritueller Natur, die sich in der Kabbala, im Sufismus und in der christlichen Mystik zeigen und die mehr oder weniger in Opposition zur offiziellen (dualistischen, also materialistischen) Lehre stehen. Hier wird auch die strikte Trennung von Göttlichkeit und menschlichem Ich abgelehnt, was ein typisches Merkmal des Spirituellen ist.

Auch die fortgeschrittenen Lehren des Buddhismus und hinduistischen Vedanta kann man als „spirituell“ bezeichnen, was vielleicht in ersterem Fall den Einspruch des buddhistischen Forumsexperten herausfordert, da der Spiritualitätsbegriff gerne von Esoterikern verwendet wird (ohne dass diese ihn erfunden hätten). Es gibt aber DBU-Seiten, auf denen der Begriff methodisch verwendet wird, z.B. im Titel eines Vortrags eines Tibeters auf einem DBU-Kongress.

Die ursprüngliche Lehre des Buddha, die noch einen strikten Dualismus von Samsara und Nirvana betonte, kann genau genommen nicht als spirituell bezeichnet werde. Die spätere Mahayana-Lehre hat diesen Gegensatz dann relativiert und in eine Quasi-Identität übergeführt, was man als spirituell bezeichnen kann.

Im Vedanta geht man von einem universellen geistigen Prinzip aus (Brahman), welches alle Erscheinungen hervorbringt. Das Selbst des Subjekts (Atman) ist im Kern identisch mit dem Brahman. „Maya“ ist die Kraft, die das Ich über die wahre Natur der Wirklichkeit täuscht. Damit ist auch der Vedanta eine spirituelle Lehre, im Grunde sogar der Klassiker unter allen spirituellen Lehren.

Noch ein Wort zur „Weiterentwicklung“: Darüber lesen (Theorie) ist natürlich nur die halbe Miete. Die entsprechende Praxis gehört dazu. Dafür stehen diverse Methoden zur Verfügung, die dir aber sicher bekannt sind.

Chan

Hi,
dann frag doch mal hier im Forum nach, du bist doch bei „wer-weiss-was“.
Würde mich auch interessieren.
Gruß
C.

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Ist´s denn sooo schwer?

Würde mich auch interessieren.

Du hast vor einer Woche hier angefragt, dann ein paar Hinweise bekommen und hast nach wie vor die Möglichkeit, im Internet zu recherchieren (Suchwort „Spiritualität“ bringt fast 8 Mio Treffer, an erster Stelle der durchaus informative Wiki-Artikel). Außerdem gibt es in jeder Buchhandlung Bücher zum Thema.

Wie kommt es also, dass du immer noch nicht weißt, was Spiritualität ist? Willst du nicht oder kannst du nicht?

Chan

„Nicht nur die konkreten Ausprägungen der Spiritualität unterscheiden sich, sondern auch das grundsätzliche Verständnis.“ (Wiki-Artikel)

Außerdem sind es schon zwei Leute, die es nicht so genau wissen.

Was sagen denn die Philosophen über das Thema?

Hallo,

was ist »Spriritualität« denn überhaupt?

Kannst du mir das erklären, damit ich es mal irgendwann
verstehe?

Ich vermute Du meinst: Spiritualität
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualität

»Spriritualität« kenne ich auch nicht.

Grüße
K.

Plotin, Shankara

„Nicht nur die konkreten Ausprägungen der Spiritualität
unterscheiden sich, sondern auch das grundsätzliche
Verständnis.“ (Wiki-Artikel)

Kein Grund, irritiert zu sein. Der kleinste Nenner aller Interpretationen ist, dass die Wirklichkeit vollständig geistig ist, dass der Mensch die Fähigkeit hat, die Wahrheit dieser Wirklichkeit unmittelbar zu erkennen und dass die Mitte seines geistigen Seins mit dieser Wirklichkeit zusammenfällt.

Dieser Nenner bzw. diese Definition entspricht weitgehend den philosophischen Lehren von Plotin und Shankara.

Jedwede theistische Ausformung dieses Konzepts ist ein Sonderfall, der un-spirituelle Elemente enthält. Diese entstehen durch die Vermengung von Spiritualität und Mythologie. Die monotheistischen Systeme sind Beispiele dafür. Überall dort, wo sich das Spirituelle innerhalb der Theismen (Juden-, Christentum, Islam) gegen die mythologischen Verbrämungen behaupten konnte, entstanden die diversen mystischen Strömungen (Kabbala, christliche Mystik, Sufismus). Sufisten z.B. können als atheistisch gelten in dem Sinne, als sie einen von der Welt getrennten Schöpfergott nicht anerkennen.

Chan

PS. Die Wikiseiten über Plotin und Shankara. Das Universum als alles in sich einschließender und durchdringender Geist wird bei ersterem „Hen“ genannt, bei letzterem „Brahman“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Plotin

http://de.wikipedia.org/wiki/Vedanta

Auf Wilber hinzuweisen, war zwar sehr freundlich von Franz, sein Studium setzt aber voraus, dass man sich mit den traditionellen Lehren z.B. Plotins und Shankaras befasst und sie verstanden hat.

Hi,

Was sagen denn die Philosophen über das Thema?

gar nichts. Spiritualität ist kein philosophisches
Thema. Man kennt den Begriff Spiritualismus als
Gegensatz zum Materialismus. Extreme, wo die
Eigenständigkeit des Materiellen geleugnet und
nur Bewußtsein bzw. das Geistig-Seelische als
Wirklichkeit betrachtet werden, findet man im
in Formen des Idealismus, bei Leibniz oder
Hegel und ganz ausgeprägt bei Berkeley.

http://universal_lexikon.deacademic.com/123575/Spiritualismus

Häufig bezeichnet man auch bestimmte Formen
des Idealismus als Spiritualismus. Wenn die
Bezeichnung Spiritualität einfliesst ist das
ein Zeichen für ein Abdriften ins Religiöse
o.ä.

„Philosophische Spiritualität“
findet man bei Leuten oder Gruppen,
die den Begriff „Philosophie“ für sich
adaptiert haben, wie hier:

http://www.zsb-germany.de/phi.html

Weil du den wiki-Artikel vor dir hast,
betrachte diese Aussage:

„Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.“

Wie wollte man hier philosophieren?
Eine Verbindung zum Jenseits z.B.?

Gruß
Junktor

Spiritualität als Element des Philosophischen
Hi.

Was sagen denn die Philosophen über das Thema?

gar nichts. Spiritualität ist kein philosophisches
Thema. Man kennt den Begriff Spiritualismus als
Gegensatz zum Materialismus. Extreme, wo die
Eigenständigkeit des Materiellen geleugnet und
nur Bewußtsein bzw. das Geistig-Seelische als
Wirklichkeit betrachtet werden, findet man im
in Formen des Idealismus, bei Leibniz oder
Hegel und ganz ausgeprägt bei Berkeley.

Interessanter Einwand, der aber die historischen Entstehungsbedingungen des Idealismus unter den Tisch fallen lässt. Der Deutsche Idealismus hätte nämlich ohne vorausgehende Formen der Spiritualität gar nicht entstehen können. Er ist quasi eine intellektualisierte Form der Spiritualität. Wie es dazu kam und kommen musste, dazu später.

Philosophie entstand durch die Anwendung abstrakter Begrifflichkeit auf spirituelle (mystische) Erfahrungen. Daran, denke ich, besteht kein ernsthafter Zweifel. Die griechische Philosophie verdankt ihren Ursprung der Gedankenarbeit eindeutig spiritueller Menschen wie Pythagoras, Parmenides, Heraklit und Platon. Plotin setzte den Platonismus fort. Warum waren diese Leute spirituell? Weil sie über mystische Erfahrungen verfügten, also das „Geistige“ der Welt empirisch erlebt hatten. Das gilt für die erstgenannten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit und für Plotin mit absoluter Sicherheit, da er über seine drei Erleuchtungserlebnisse berichtet hat.

Insbesondere die Werke von Heraklit, Platon und Plotin waren Grundlage für den Deutschen Idealismus. Hegel ließ sich aber auch von späteren Spirituellen inspirieren wie Bruno, Eckhart, Cusanus, Paracelsus und Böhme.

Wenn du also sagst:

Spiritualität ist kein philosophisches Thema…

…dann stimmt das nicht. Es stimmt auch nicht in Bezug auf Schopenhauer, der sein Konzept der spirituellen Philosophie des Vedanta verdankt. Es stimmt im 20. Jh. auch nicht in Bezug auf die Philosophien von A.N. Whitehead, Karl Jaspers und Emmanuel Levinas und natürlich auch nicht auf Wilbers Konzept, um mal die offensichtlichsten Fälle zu nennen.

Dass sich die moderne Philosophie im großen und ganzen aber vom Spirituellen ablöste, hat ganz klar seinen Grund zum einen

* in der jahrtausendelangen Dominanz der christlichen Theologie, welche das Thema Spiritualität für sich vereinnahmte und jede diesbezügliche Strömung, die nicht mit dem Dogma vom Einen (personalen) Gott übereinstimmte, unter Anwendung institutioneller Gewalt unterdrückte. ´Spiritualität´ stand somit seit Beginn der Aufklärung unter dem Zeichen des (kritisch betrachteten) Christlich-Religiösen.

* in der philosophischen Fokussierung auf das Transzendentale, also das Subjektive (Cartesianische und Kantische Tradition), und auf das Gesellschaftspolitische (Marxistische Tradition). Bei Habermas kreuzen sich beide Strömungen.

Weil du den wiki-Artikel vor dir hast, betrachte diese Aussage:
„Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch
immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum
Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.“
Wie wollte man hier philosophieren?
Eine Verbindung zum Jenseits z.B.?

Du verabsolutierst hier einen Begriff von Philosophie, der das Transzendente als praktisches Thema per definitionem ausschließt. Ich sehe dafür bei dir keinen anderen Grund als die Fixierung auf einen bestimmten Philosophiebegriff. Dass das aber nicht der einzig mögliche ist, geht aus der Entwicklungsgeschichte der antik-spirituellen Philosophie klar hervor.

Warum, frage ich dich, soll man das Transzendente einzig und allein den religiösen Institutionen und Gruppierungen überlassen, die bekanntlich dazu neigen, ihre mythologischen Phantasien in diesen Bereich hineinzuprojizieren? Ist es nicht sinnvoller, das Transzendente mit einer vom allem Mythischen gereinigten begrifflichen Klarheit, aber auch mit dem Bemühen um unmittelbaren Zugang zu dieser Sphäre zu thematisieren? - statt es zum staubtrockenen Objekt akademischer Philosophiehistoriker und zum Spielball in den Händen religiöser Phantasten verkommen zu lassen?

Chan

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Epiphanie
Hi H.

Was sagen denn die Philosophen über das Thema?

gar nichts. Spiritualität ist kein philosophisches
Thema…

Interessanter Einwand, der aber die historischen
Entstehungsbedingungen des Idealismus unter den Tisch fallen
lässt. Der Deutsche Idealismus hätte nämlich ohne
vorausgehende Formen der Spiritualität gar nicht entstehen
können. Er ist quasi eine intellektualisierte Form der
Spiritualität. Wie es dazu kam und kommen musste, dazu später.

Das ist deine subjektive Interpretation, das solltest
du dabei nicht vergessen zu erwähnen. Und du solltest
eine Begründung dafür liefern, warum das keine
intellektuelle Leistung sein sollte!?
Das unterscheidet eben grad Philosophie von
Esoterik, individuellen Interpretationen, religiösen
Dogmen etc., dass sie keine Apriori-, sondern
Aposteriori-Urteile fällt. Und selbst wer
präskriptiv Beobachtungen zur Sturkturentwicklung
einer These sammelt, kommt um die, wie man so
schön sagt: „intellektuelle Redlichkeit“ nicht
herum, will er ernstgenommen und nicht der
blossen Wortspielerei verdächtig werden.
Wer eine individuelle Vorstellung zur Prämisse
macht, wird auch entsprechende Konklusionen
finden, nur ob das (ganz) dann der Wirklichkeit
entspricht, ist eine andere Frage.

Philosophie entstand durch die Anwendung abstrakter
Begrifflichkeit auf spirituelle (mystische) Erfahrungen.
Daran, denke ich, besteht kein ernsthafter Zweifel.

Du hast daran keinen Zweifel! Da kenne ich jede
Menge Leute, die das ganz anders sehen! :wink:)
Und diese Erfahrung hast du, glaube ich allein
in diesem Forum schon oft genug gemacht.

Erleuchtungserlebnisse

Epiphanie, so wie jedes subjektive Erlebnis,
kann nie objektiviert werden. Und vor allem
nicht, wenn man das nicht selbst erlebt, sondern
nur gelesen hat.
Interessant hierzu, für den Fragesteller, wäre eher
ein Blick in die transpersonale Psychologie, die
sich mit solchen Phänomenen beschäftigt!

http://de.wikipedia.org/wiki/Transpersonale_Psychologie

Aber natürlich findet man auch philophische Abhandlungen
über das Thema, wie hier als Beispiel:

http://www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/Metzin…

Aber es gibt keine Antwort auf die des
Fragestellers, was sagt die Philosophie dazu!
Man findet noch nicht einmal den Begriff.
Weil er zu schwammig, zu unpräzise ist
und sein muss! Denn er thematisiert eine
uns unbekannte Welt!

Insbesondere die Werke von Heraklit, Platon und Plotin waren
Grundlage für den Deutschen Idealismus. Hegel ließ sich aber
auch von späteren Spirituellen inspirieren wie Bruno, Eckhart,
Cusanus, Paracelsus und Böhme.

Wenn du also sagst:

Spiritualität ist kein philosophisches Thema…

…dann stimmt das nicht.

Dann zeig uns wo das ein Thema wäre!
Du sagst uns nur, was du denkst!

Wilbers Konzept

Dieser hat nicht den Anspruch Philosoph zu sein.
Wie er selbst sagt, (in Eros Kosmos Logos),
mußte er die begrenzenden Wissenschaften verlassen,
um über den Tellerrand zu schauen. Das halte ich
übrigens für legitim, wenn man das vorher auch klar
macht und das tust du eben nie. Deshalb unsere
Dissonanzen, du verabsolutierst andauernd deine
Ansichten. Obwohl wir manchmal nicht so weit
weg voneinander sind, unterscheiden sich unsere
grundsätzlichen Herangehensweisen doch gewaltig.
Ich stelle meine Vorstellungen beispielsweise
dauernd in Frage.

Dass sich die moderne Philosophie im großen und ganzen aber
vom Spirituellen ablöste, hat ganz klar seinen Grund zum einen

* in der jahrtausendelangen Dominanz der christlichen
Theologie, welche das Thema Spiritualität für sich
vereinnahmte und jede diesbezügliche Strömung, die nicht mit
dem Dogma vom Einen (personalen) Gott übereinstimmte, unter
Anwendung institutioneller Gewalt unterdrückte.

Wieder so ein Punkt, da irrst du dich gewaltig:
Nicht die Wissenschaft ist der große Feind der Religion,
sondern die Spiritualität! Der immanent-epistemische
Gehalt wird sich nicht an Dogmen oder Vorgaben
halten, sondern an der Wirklichkeit! Die Religionen
haben sich ein trojanisches Pferd eingenistet.

Du verabsolutierst hier einen Begriff von Philosophie, der das
Transzendente als praktisches Thema per definitionem
ausschließt.

Nein, nur handle ich in der herausgebildeten und sich
bewährten Tradition des Aposteriori-Urteils.

Ich sehe dafür bei dir keinen anderen Grund als
die Fixierung auf einen bestimmten Philosophiebegriff. Dass
das aber nicht der einzig mögliche ist, geht aus der
Entwicklungsgeschichte der antik-spirituellen Philosophie klar
hervor.

Das ist ein anderes Thema und nicht umsonst haben sich
hier Spezialgebiete gebildet, DEREN Erkenntnisse
dann in die philosophischen Betrachtungen einfliessen.
Wie z.B. oben erwähnte transpersonale Psychologie,
soziologische Systemtheorie usw. Evolvierende Systeme
oder emergierende Tendenzen lassen sich apriori eben
nicht formulieren. Wie denn auch Horst? Wie kann man
zukünftig-unbekanntes transzendieren?

Warum, frage ich dich, soll man das Transzendente einzig und
allein den religiösen Institutionen und Gruppierungen
überlassen,

Wer sagt das? Wolltest du nicht sogar einmal
ein Brett „Spiritualität“ in diesem Froum
installieren? Da verstehe ich dich gut,
du suchst einen Weg, der nicht im naiv-esoterischen
oder verabsolutierend-begrenzend positivistischen
oder dogmatisch-religiösen Fahrwasser angesiedelt
ist. Da sind wir uns einig! Um über den Tellerrand
schauen zu können und das scheint mir auch der
Antrieb des Fragestellers zu sein, bedarf es den
Mut andere Perspektiven als die bekannten einzunehmen.

Wobei man an der Realität nicht vorbeikommt:

Die wenigsten spirituell arbeitenden Leute
haben wirklich irgendwelche epiphanen Erlebnisse.
Da kann man sich zu Tode zazen…
Und auch die Risiken, wie spirituelle Krisen
darf man nicht verharmlosen. Wer den Weg geht,
wird sich in der Situation wiederfinden, wo er
sein „ICH“ aufgeben muss. Wo unbewußte Ängste
nicht mehr verdrängt werden. Wo die Stürme der
Evolution in Orkane übergehen. Das ist kein
Spielzeug und keine Philosophie. Es ist die
Domäne der Reife. Genau so fatal wie der Tod.
Ohne Umkehrmöglichkeit.
Imho solltest du ein wenig respektvoller damit
umgehen und versuchen die überheblich-profanisierende
Grundtendenz, die man dir manchmal anmerkt,
zu überwinden. Und das meine ich nicht böse,
sondern im Gegenteil, wünsche ich dir dabei
von Herzen alles Gute!

Gruß
Junktor

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Hi.

da ich nicht gläubig oder religiös, aber trotzdem an
Spiritualität interessiert bin, suche Literatur, die mir
zeigen kann, wie ich mich auch ohne einen Gott spirituell
weiterentwickeln kann.

Was dir unter dem Stichwort „Spiritualität“ empfohlen werden
könnte, hängt natürlich stark davon ab, wie man diesen Begriff
definiert. Im wesentlichen, meine ich, bedeutet er, dass die
Wirklichkeit als Ganzes „geistig“ ist, also nicht in
Kategorien fassbar, die auf materielle Objekte bzw. materielle
Prozesse anwendbar sind.

Aus spiritueller Sicht ist es sogar
falsch,

Ich würde hier statt falsch eher verständlich sagen da Falschheit muss ja bewiesen werden langt nicht nur zu ahnen.

das Materielle konzeptuell in einen Gegensatz zum
Geistigen zu stellen. Es gilt eher als ein bestimmter, und
zwar ziemlich niedriger, Modus des Geistigen.

Willkür pur bzw. reines Wunschdenken.
Genau so kann man den Gegenteil klar behaupten und dafür sind die Indizien erdrückend.
Keine Info ohne Träger, keine Infoübertragung ohne Energie und Punkt

Das sind ja zugegeben nur empirische Tatsachen aber man kann sie gut auch letztendlich als Dogmen bezeichnen meinetwegen:smile:
Nur seeeehr gut brauchbare Dogmen sind sie, ganz im Gegenteil den anderen Artgenossen:smile:))

Chan

Balázs