Spitzkegeliger Kahlkopf? Gefahr für unsere Kinder im Garten?

Servus,

das könnte Psilocybe lanceata sein.

Bevor Du zu Ausrottungsaktionen schreitest, mache Dir klar, was Du als ordentliche Hubschraubermama und -oma alles ausrotten müßtest, wenn Du die Kinder mehrerer Generationen vor allen Pflanzendrogen in ihrer Umgtebung bewahren wolltest:

  • Fliegenpilze
  • Tollkirschen
  • Stechäpfel
  • Bilsenkraut
  • Engelstrompete

im Ziergarten

  • Aztekensalbei
  • Alraune

und in der Küche

  • Muskatnuss

Kurz: Wenn Du Kinder und Jugendliche vom Konsum von Rauschdrogen fernhalten möchtest, ist der Weg, ihnen jeden Kontakt mit Rauschdrogen unmöglich zu machen, von vornherein zum Scheitern verurteilt; und dass man unbekannte Pilze und Beeren nicht „probiert“, gehört sowieso zu jeder Erziehung, sobald ein Kind im Freien laufen kann.

Schöne Grüße

MM

Hallo, seit einigen Tagen beobachten wir immer häufiger meist junge Leute die über unsere Pferdeweide und auch durch unseren angrenzenden Garten wandern und Pilze suchen. Mein Mann hat heute 2 Jugendliche gefragt, was genau sie denn suchen. Darauf antworteten die beiden mit einen „Spitzkegeligen Kahlkopf“ . Im Internet haben wir jetzt gelesen das diese Pilze als Drogen gesammelt werden. Da wir selber Kinder mehrerer Generationen hier haben, hat uns das jetzt etwas nervös gemacht. Wir haben uns heute etwas umgesehen und die Pilze auf den Fotos gefunden. Ich hoffe das uns hier möglichst schnell jemand helfen kann ob das wirklich diese „Drogenpilze“ sind und falls ja, ob wir Maßnahmen ergreifen können damit diese nach der Entsorgung möglichst garnicht oder weniger in unserem Garten wachsen?

Mit freundlichen Gruß Emma

Danke erstmal für die schnelle Antwort, Aufklärung ist ganz sicher das wichtigste. Nur leider grenzt unser Hof direkt an einen Ferienhof und mittlerweile sieht man schon 13-15jährige mit taschenmessern dort über die Wiese stolzieren. Ich bin ja schon froh das die Jugendlichen dann „wenigstens“ finden was sie suchen und nicht irgendwelche tödlichen Pilze dort seit Tagen sammeln anscheinend.

Servus,

auf Wiesen Pilze zu sammeln, ist ein sehr guter Einstieg in diese Wissenschaft, und dass man einen Pilz mit dem Messer abschneidet und nicht ausreißt, sollte man von Anfang an lernen.

Warum auf Wiesen, insbesondere Weiden mit Pferdeäpfeln und Kuhfladen?

Weiil der Wiesenchampignon extrem leicht erkennbar und nicht mit irgendeinem ungenießbaren oder gar giftigen Nachbarn zu verwechseln ist.

Wenn man anfängt, alleine in die Pilze zu gehen, und das ist in dem Alter 13-15 super, auch wenn nach überstandener Pubertät vielleicht nichts mehr davon übrig bleibt, sollte man sich auf Wiesenchampignons, Totentrompeten (heute à la mode zu Herbsttrompeten umgetauft), Pfiffferlinge so man hat, Maronenröhrlinge, „Hexeneier“ von Schopftintlingen und Braunkappen konzentrieren: Die sind allesamt leicht zu erkennen, man kann sich die wesentlichen Merkmale ohne viel Mühe einprägen.

Schöne Grüße

MM

Hallo

Sieht mir schwer nach dem begehrten Pilzli aus…(meines Wissens gibts in Europa nichts wirklich gefährliches, was ernsthaft verwechselt werden könnte - wobei bei Jugendlichen manchmal trotzdem das „wird schon der Richtige sein“ mitspielen könnte).

Wie willst du die Pilze ausrotten? Dazu müsstet ihr eure Pferde abschaffen und Pferdemist (und Mist allgemein) komplett von eurem Grundstück verbannen.
Ausserdem: In eurem Garten haben anderer Leute Jugendliche doch aber eigentlich nichts verloren? Könnt ihr die nicht verscheuchen?

Ich gebe zu, ich bin früher auch suchend über die Weiden gestolpert und die dortigen Bauern haben immer gewusst, was die jungen Leute dort suchten und sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht - der schweizer Jura gilt allerdings auch als in wenig anarchistisch und verboten war der Besitz damals sowieso noch nicht (Der Besitz ist in CH inzwischen verboten, in DE glaub ich auch).

Was eure Kinder betrifft, würde ich mir keine Sorgen machen, die Leute suchen Pilze und das reicht als Erklärung (ich habe beim Sammeln auch oft Champignons gefunden - gibst die in euren Wiesen auch?)

Die älteren Jugendlichen in deiner Familie dürften um die Pilze sowieso wissen - entweder sammeln sie die, wenn ihr es nicht mitbekommt, schlimmer wäre es, wenn sie entdeckt hätten, dass man die vielleicht sogar am Ferienhof verticken könnte…oder sie haben keinerlei Interesse an den Gewächsen (und letzteres wird Jahre bevor die Jugendlichen Jugendliche sind gefestigt - da lässt sich nun auch nichts mehr gross bewirken).

Ihr könnt euer Grundstück absichern, die Inhaber des benachbarten Ferienhofs darauf ansprechen (vielleicht haben die ja noch nicht kapiert, was ihre Gäste da so treiben), die Polizei einschalten oder das Ganze auf sich beruhen lassen.

Und da ich gerade dran denke: Ich hatte ein paar Studienkollegen, die gern allerlei ausprobiert hatten (einer davon ist inzwischen ein in akademischen Kreisen bekannter Ethnobotaniker/-pharmakologe - Hobby zum Beruf sozusagen) - die von Martin bereits erwähnten Stechapfel und Muskatnuss waren die beiden Pflanzen, mit denen die Versuche der Burschen eher übel ausgegangen sind (beim Stechapfel sogar beinahe tödlich) - und das wächst bzw. steht in fast jedem Garten und Küchenschrank.

Gruss, Sama

Servus,

auch in dieser Kunst ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und auch so etwas Banales wie „dunkle Lamellen > Wiesenchampignon - helle Lamellen > Knollenblätterpilz“ muss man genauso lernen wie die schon viel weniger banale Unterscheidung eines genießbaren Röhrlings vom Satansröhrling, der durchaus nicht immer so eindeutig gefärbt ist wie in den Bestimmungsbüchern.

Was die heiklen Experimente angeht, ist bei den einheimischen Pflanzendrogen übrigens Atropa Belladonna vermutlich die, die den ausgefallensten Trip macht und gleichzeitig die von Toxizität und Suchtpotenzial her gefährlichste. (Ich verrate jetzt nicht woher ich das weiß, mir ist das Hl. „Erfahrungswissen“ zu sehr Mode im neuen wewewa; jedenfalls: Wenn Bäume in allen Regenbogenfarben leuchten, am eigenen Stamm hinunterfließen und mit Dir reden, hast Du jedenfalls keine Schneiders Späte Knorpelkirsche gegessen.) Ein hübsches Exempel für die Notwendigkeit, strikt auf „was man nicht kennt, probiert man nicht“ zu drillen, weil die leuchtenden schwarzen Beeren doch gar so süeze ausschauen…

Schöne Grüeze

MM
Ex-Aviator hyposciamilis

Der spitzkegelige Kahlkopf ist ein schwach giftiger Pilz, der Halluzinationen hervorruft. Das Wort schwach bezieht sich dabei auf einen Erwachsenen und eine kleine Pilzmenge. Da es auch auf Wiesen viele Giftpilzarten gibt, sollte man Kinder dazu erziehen, niemals unbekannte Arten und niemals rohe Pilze zu essen. Da der eigentliche Pilz unterirdisch wächst, ist kaum möglich, die Pilze auszurotten.
Hajo