Hallo Eva!
Waffenöl oder Schmierfett sind verschiedene Substanzen. Es gibt graphithaltige Schmierstoffe, nach deren Handhabung die Finger pechschwarz und nur schwer wieder sauber zu bekommen sind. Graphithaltige Stoffe werden aber nicht für Schusswaffen und nicht zur Reinigung verwendet.
Unter Waffenöl versteht man i. d. R. ein sog. Weißöl, das es je nach Verwendungszweck in verschiedenen Reinheitsgraden gibt. Weißöl ist farblos, wird für Maschinen in der Lebensmittelindustrie verwendet, aber auch als Abführmittel, als Massageöl und für den wunden Babypo. https://de.wikipedia.org/wiki/Weißöl
Fast nur aus Weißöl besteht auch das bekannte Waffenöl Ballistol, das durch irgendwelche Zusätze goldgelb aussieht. Es ist niedrigviskos (dünnflüssig) und verharzt auch nach langer Zeit nie, eignet sich zur Pflege von durch Salz angegriffenen Hundepfoten ebenso wie zur Desinfektion kleiner Wunden, zur Lederpflege, als Rostschutzmittel, zum Beseitigen vielerlei Verschmutzungen und als Möbelpolitur. Es ist das geeignete Öl für feinmechanische Sachen wie Nähmaschinen und Uhren und zur Pflege von Schusswaffen. Dabei kann man schon mal schmutzige Finger bekommen, aber nicht vom Öl, sondern weil das Öl allen möglichen Dreck gelöst hat.
http://www.ballistol-wiki.de/index.php/Ballistol_Öl
Ballistol hat sich seit über 100 Jahren bewährt, aber von Erfindung und geheimnisvoller Zusammensetzung reden nur Marketingleute. Es ist Paraffinöl (Weißöl) mit Farb- und Duftstoffen. Medizinisches Weißöl ist reiner, glasklar und geruchlos, zudem billiger. Ein Kanister ersetzt in der Drogerie ganze Regalmeter mit „Spezialmitteln“ (alles nur Weißöl mit Duft- und Farbstoffen) für Baby- oder Möbelpflege, Nähmaschinenöl, Waffenöl, Rostschutz u. v. m.
Gruß
Wolfgang