Sprachenstreit

Hallo Europäer,
kann man sich die 300 Millionen € Kosten für Dolmetscher nicht sparen, wenn jeder Politiker Englisch lernen würde? Man könnte auch Politikern den Zutritt zum Europaparlament verbieten, wenn sie nicht genug Sprachen sprechen oder verstehen. Schließlich dürfen Erwachsene nur Auto fahren, wenn sie einen Führerschein besitzen. Ein Sprachenschein für Politiker wäre demnach sinnvoll.
Franz

Hallo Franz

kann man sich die 300 Millionen € Kosten für Dolmetscher nicht
sparen, wenn jeder Politiker Englisch lernen würde?

Warum gerade Englisch?
Die von den meisten EU-Bürgern gesprochene (Mutter)Sprache ist Deutsch.
Englisch sprachige EU-Bürger sind eine Minderheit. Wenn ich mich nicht irre, wird auch französisch von mehr Menschen in der EU gesprochen als Englisch.

Und wenn es um eine Weltsprache geht, dann wäre wohl eher chinesisch angesagt. :wink:)

Ich denke zwar auch, daß es sinnvoll wäre, wenn sich die Übersetzungen zumindestens auf die Hauptsprachen Deutsch, Englisch, Französisch (Sprachen, die in mehr als einem EU Land Muttersprache sind - *grübel* trifft das auf Englisch überhaupt zu) beschränken würde, aber das wird wohl nie durchsetzbar sein.
Die meisten Europäer sind trotz EU „Kleingeister“ geblieben. Und der Weitblick der Politiker beschränkt sich ohnehin nur von Wahl zur Wahl

Gruß
Edith

ich kanns kaum glauben…
ein beitrag von dir franz der normal klingt und ich zudem noch deiner meinung bin.

das deutsch in der eu mehr gesprochen wird als englisch mag sein. englisch ist jedoch die weltsprache schlechthin. ich finde auch, das man von so hochangesehen, hochbezahlten, hochqualifizierten menschen wie politikern schon erwarten könnte, das sie englisch sprechen.

markus

Wunder geschehen

ein beitrag von dir franz der normal klingt und ich zudem noch
deiner meinung bin.

Danke für das Kompliment, Markus!

Hallo Edith,

kann man sich die 300 Millionen € Kosten für Dolmetscher nicht
sparen, wenn jeder Politiker Englisch lernen würde?

Die Übersetzungskosten steigen sogar noch weiter nach der Osterweiterung.

Warum gerade Englisch?
Die von den meisten EU-Bürgern gesprochene (Mutter)Sprache ist
Deutsch.
Englisch sprachige EU-Bürger sind eine Minderheit. Wenn ich
mich nicht irre, wird auch französisch von mehr Menschen in
der EU gesprochen als Englisch.

Finde ich auch, dass jeder EU-Politiker mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen sollte. Wie will man sonst andere Völker verstehen, wenn man nur eine Sprache spricht?
A la prochaine fois
Franz

Hallo Franz

kann man sich die 300 Millionen € Kosten für Dolmetscher nicht
sparen, wenn jeder Politiker Englisch lernen würde?

Die Übersetzungskosten steigen sogar noch weiter nach der
Osterweiterung.

Ich glaube mich zu erinnern, daß es nach der EU-Erweiterung 380 mögliche Sprachkombinationen gibt.
Ich hätte gerne die Kosten für diese Übersetzungen, die alleine in einer Woche entstehen. Dann würde ich mir in Zukunft das Lottospielen und auf den Sechser hoffen ersparen :wink:

Finde ich auch, dass jeder EU-Politiker mindestens zwei
Fremdsprachen beherrschen sollte.

Wäre schon, wenn das ein Kriterum für EU-Politiker wäre, dann würde die „Kleingeistigkeit“ vielleicht etwas nachlassen.

Gruß
Edith

Hallo,

es geht weniger darum, dass die EU-Politiker bei einer Sitzung nicht richtig checken, um was es eigentlich geht! Wirklich wichtig sind die Übersetzer, wenn es um das Übersetzen von Verträgen geht. Irgendwo in dem Kuddelmuddel steht nämlich, dass man einen Vertrag erst unterschreiben muss, wenn er auch in der Landessprache vorhanden ist. Ergo: Problem!

Und der Absatz:

Ich glaube mich zu erinnern, daß es nach der EU-Erweiterung
380 mögliche Sprachkombinationen gibt.
Ich hätte gerne die Kosten für diese Übersetzungen, die alleine
in einer Woche entstehen. Dann würde ich mir in Zukunft das
Lottospielen und auf den Sechser hoffen ersparen :wink:

ist auch nur teilweise richtig: Verträge werden meist auf Englisch, Frz. oder Deutsch ausgefertig und dann übersetzt. Somit verringern sich die Möglichkeiten erheblich!
Und Sitzungen laufen wie gesagt auf Englisch/Frz. ab, so dass man jetzt „nur“ ca. 20 Übersetzer benötigt.

Ich würde vielmehr dazu raten, eine erheblich höhere Summe bei den Reisekosten der EU-Abegeordneten einzusparen. Oder das Parlament zu verkleinern. Oder die Landwirtschaftshilfen härter runterzufahren. tbc…

Grüße
Andreas

hochangesehen , hochbezahlten,
hochqualifizierten menschen wie politikern

Was ist denn das für ein blöder Witz?

Aber ernsthaft: Der Kohlkönig konnte auch nicht englisch, sondern nur französisch.

Ansonsten soll es ja vorkommen, daß Politiker erst im Alter von jenseits 40 ein international relevantes Amt bekleiden, d.h in einem ALter, in dem man sich mal eben eine Woche hinsetzt und verhandlungssicheres englisch erlernt.

Gruß,
Christian

Hallo Franz!

kann man sich die 300 Millionen € Kosten für Dolmetscher nicht
sparen…

Wollen wir uns in diesem Zusammenhang wirklich über den Gegenwert von nicht einmal 3 Eurofightern unterhalten?
Spaß beiseite: Es geht nicht um z. B. englische Sprachkenntnisse und um sinngemäßes Verstehen. Es geht um verhandlungssichere Sprachkenntnisse, die alle Mehrdeutigkeiten einer Sprache beinhalten. Die Zahl der Menschen, die neben der eigenen Muttersprache eine weitere Sprache derart sicher beherrschen, ist vergleichsweise verschwindend klein.

Die Menschen - alle Menschen! - in den Ländern der EU müssen die getroffenen Vereinbarungen und Regeln verstehen, denn die EU greift in nationale Rechte ein. Von daher führt an der Übersetzung in alle EU-Sprachen kein Weg vorbei. Wer je erlebte, wie trefflich sich unter Deutschen über deutsche Gesetzestexte streiten läßt, käme nie auf die Idee, solchen Streit in einer anderen als der Muttersprache führen zu wollen. Es ist auch kein Zufall, das jemand, der Waren in Verkehr bringt, eine Betriebsanleitung in der jeweiligen Landessprache beizufügen hat. Andernfalls gehen Mißverständnisse, die durchaus extrem teuer werden können, von vornherein zu Lasten des Lieferanten.

Mitarbeiter deutscher Firmen, die sich besonders international geben wollen, verfassen ihre Korrespondenz schon mal in englischer Sprache. Wer halbwegs bei Sinnen ist, sollte aber im Inland unbedingt auf deutscher Vertragssprache bestehen. Wer das mißachtet und sich mit dreisten Fragen „Sie können wohl kein englisch?“ zu fremdsprachlichen Verträgen hinreißen läßt, stolpert leicht in ruinöse Risiken. Weil das ein Selbstgänger der Lebenserfahrung ist und Parlamentarier, nebst der Besatzung aller Amtsstuben sowie aller Menschen der EU-Staaten nun einmal nicht über die Sprachkenntnisse vereidigter Übersetzer verfügen, können dieselben eben nicht eingespart werden.

Gruß
Wolfgang

Politikerauswahl
Hallo Wolfgang,
und ein herzliches Willkommen in einem größeren Europa an unsere östlichen Nachbarn!

Spaß beiseite: Es geht nicht um z. B. englische
Sprachkenntnisse und um sinngemäßes Verstehen. Es geht um
verhandlungssichere Sprachkenntnisse, die alle
Mehrdeutigkeiten einer Sprache beinhalten. Die Zahl der
Menschen, die neben der eigenen Muttersprache eine weitere
Sprache derart sicher beherrschen, ist vergleichsweise
verschwindend klein.

Das ist schon richtig. Ich schätze mal, dass nur ein Promille der Bevölkerung drei Sprachen gleichzeitig richtig beherrschen. Aber das Verhältnis Europapolitiker zu Europabevölkerung dürfte noch viel viel kleiner sein. Wäre es da nicht angebracht, aus dem einen Promille an Sprachkundigen noch einmal ein Prozent herauszufiltern, die auch etwas von Europapolitik verstehen und sich für alle Europäer engagieren?

Die Menschen - alle Menschen! - in den Ländern der EU müssen
die getroffenen Vereinbarungen und Regeln verstehen, denn die
EU greift in nationale Rechte ein. Von daher führt an der
Übersetzung in alle EU-Sprachen kein Weg vorbei.

Welch einfacher Mensch auf dem Lande ohne Internet und ohne Kabel- und Satellitenfernsehen interessiert sich denn für Europapolitik? Solche Leute haben ihren Stammtisch, wo sie etwas sagen können und auch gehört werden. Dort können sie auch über Kommunalpolitik streiten und auf die Politiker schimpfen, aber mit Paragraphen kann man denen nicht kommen, auch wenn sie ins Deutsche übersetzt sind. Wer sich wirklich für Europapolitik interessiert, der lernt auch möglichst viele Sprachen und bereist andere Länder, um deren Sitten kennenzulernen.

Mitarbeiter deutscher Firmen, die sich besonders international
geben wollen, verfassen ihre Korrespondenz schon mal in
englischer Sprache. Wer halbwegs bei Sinnen ist, sollte aber
im Inland unbedingt auf deutscher Vertragssprache bestehen.

Gruß
Wolfgang