Hallo Ute,
Du steckst wirklich in einer Situation in der es schwierig ist, die richtige Entscheidung zu treffen: Deine Tochter besitzt die abstrakten sprachlichen Fähig keiten, die sie für eine Einschulung braucht, aber sie verfügt noch nicht über die artikulatorischen Fertig keiten, ihre Gedanken korrekt auszusprechen.
Jetzt habe ich Angst!
Du solltest auf keinen Fall Angst haben.
- Bis zur Einschulung ist es noch fast ein Jahr; in dieser Zeit kann Deine Tochter in der logopädischen Therapie riesige Fortschritte machen.
- Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann denke nicht „sie muss auf eine Sprachförderschule“. Sieh vielmehr die Tatsache , dass eine Sprachförderschule Deiner Tochter die Möglichkeit bietet ihre Artikulationsfähigkeit so zu verbessern, dass sie anschließend im „normalen“ Schulbetrieb mitmachen kann.
- Die sogenannten „Muss-Kinder“ kann man von der Einschulung zurückstellen lassen. Unsere Tochter hatte ähnliche Schwierigkeiten wie Deine und wir haben sie zurückstellen lassen.
Ein Jahr lang hat sie einen Sprachheil-Kindergarten besucht, und das war gut für sie. Ein Kind, das nicht korrekt artikulieren kann, fühlt sich evtl. von seinen Lehrern ungerecht beurteilt: „Ich weiß doch alles, und nur weil ich es nicht richtig sagen kann, bekomme ich keine guten Noten“.
Und noch schlimmer für das Kind: es wird evtl. von Klassenkameraden gehänselt oder gar abgelehnt.
Also: mach Dir keine Sorgen . Aber erkundige Dich schon mal, welche weiteren Beratungsmöglichkeiten es gibt. Auf die Meinung einer einzigen Therapeutin solltest Du dich nicht verlassen.
Bei unserer Tochter hat ein Kinderpsychologe prophezeit dass wir froh sein könnten, wenn sie die Sonderschule mit einem Abschluss beendet.
Sie hat den Realschluss-Abschluss geschafft.
Grüße
Pit