Sprachkurse für Flüchtlinge - Wo finde ich Materialien?

Wie kann man Kindern mit Migrationshintergrund helfen die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu lernen? Ich habe bei der Stadt München bereits angefragt und die sind immer auf der Suche nach Helfern, die eigenständig mit anderen Unterrichtsstunden leiten.

Gibt es irgendwo kostenfreie Unterrichtsmaterialien oder Konzepte auf die ich evtl. zurückgreifen kann? Meine Gruppe spricht wahrscheinlich Englisch als Brückensprache (noch nicht ganz sicher)

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Dieses Problem haben jetzt wahrscheinlich sehr viele Leute.

http://www.daf-links.de/linksammlung/materialien.html

http://wikis.zum.de/willkommen/Materialien

Viel Erfolg
Beatrix

Ich glaube der beste Unterricht ist es, dich mit diesen Menschen einfach zu unterhalten. Beim Sprechen lernt man eine andere Sprache doch eh am besten oder nicht? Ich glaube nicht, dass Kinder oder auch Erwachsenen davon profitieren, wenn sie theoretisch wissen, wie der Dativ oder der Genitiv im Deutschen aussieht. Bring ihnen einfach Sätze bei, die ihnen im Alltag nützlich sein können und bau dann einfach darauf auf. Mit Kindern könntest du Geschichten lesen, mit Erwachsenen einfach mal zum Bäcker um die Ecke um auf Deutsch ein Brot und 2 Brezen zu bestellen. Vielleicht kannst du Englisch als „Brückensprache“ verwenden… Probier dich aus. Ich finde dein Engagement aber toll.

Hallo,

bitte das UP richtig lesen:

  1. sie arbeitet mit Kindern
  2. „einfach unterhalten“ - das geht erst, wenn ein Grundwissen vorhanden ist - die Menschen brauchen aber Unterricht, der ihnen dieses Grundwissen erstmal beibringt. Einfach Sätze beibringen, lehrt einem Schüler nur diesen Satz. „Ich hätte gern ein Brot.“ - wenn er aber ein Brötchen will oder gar ein Stück Fleisch oder die Rückfrage kommt: „Hätten Sie es gern geschnitten?“ oder „Es kostet drei Euro.“ dann ist das Gespräch schon zu Ende (abgesehen davon, dass die meisten Flüchtlinge im Supermarkt einkaufen gehen, da ist ihnen besser damit gedient, dass sie Zahlen lesen können).

Genitiv und Dativ etc., das kommt erst viel später. Sie brauchen als erstes ein bisschen Vokabular - hier kommt schon ein Problem: viele der jetzt Angekommen müssen erst in der lateinischen Schrift alphabetisiert werden, sie können nur arabische Schrift (und sag nicht, sie wollen erst sprechen, dann schreiben - das stimmt, aber sie müssen sich Notizen machen, sonst können sie sich Gelerntes nur sehr schwer wiederholen).

Ganz generell: man muss ihnen Werkzeug in die Hand geben, dass sie erst verstehen, dann sich ausdrücken können. Deine anderen Vorschläge, mit Erwachsenen einfach in die Stadt zu gehen und sich dort mit ihnen umzusehen, ist natürlich immer ein guter Vorschlag - aber Sprachunterricht ersetzt es nicht.

Ein paar Hilfen wurden gegeben - auch ich habe mir einiges Material zusammengesucht (weil das Material, das ich zuerst hatte, einfach nicht funktioniert hat). Aber für Kinder speziell kenne ich nichts - man müsste auch konkreter wissen, wie alt die Kinder sind bzw. ob man sich über Englisch verständigen kann oder eben nicht.

Wenn die Kinder im Grundschulalter oder kleiner sind, dann sind Lieder immer hilfreich. Meine Kinder haben ein wenig Arabisch gelernt - was sie heute, mehr als 10 Jahre später noch wissen, sind Lieder. Ich weiß nicht, was „Geburtstag“ auf Arabisch heißt, aber ich konnte mich neulich verständigen, weil ich „Happy Birthday“ auf arabisch ansingen konnte.

Grüße
Siboniwe

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Hallo,

du solltest zuerst sicher sein, dass du über’s Englische gehen kannst, dann hast du ganz andere Möglichkeiten.

Ist das nicht der Fall, wirst du erst einmal mit Schrift anfangen müssen.
Ich habe dieses Alphabetisierungsprogramm aus Österreich bis jetzt am besten gefunden:
http://issuu.com/integrationsfonds/docs/alpha_123_grundkurs?e=5869606/6772252
und denke, das ist auch für Kinder nutzbar.

Grüße
Siboniwe

Ausschlaggebend ist definitiv das Alter der Kinder und über welche Fähigkeiten sie bereits verfügen. Erst wenn du das weißt kannst du dich spezifische und sinnvoll auf den Unterricht mit ihnen vorbereiten. Wenn die Kinder z.B. kein Englisch sprechen erfordert das ein viel größeres Maß an Initiative von dir, da du dir selbst ja ein bisschen die Muttersprache der Flüchtlinge aneignen oder zumindest vor den Stunden einzelne Sätze recherchieren müsstest.
Wie dem auch sei; immer wichtig bei der erfolgreichen Arbeit mit Kindern ist, dass du sie nicht überforderst, ihnen Spaß am Lernen vermittelst und viele verschiedene Sinne und Lerntypen ansprichst (singen, malen, vorlesen, Gegenstände erfühlen lassen und dabei die Namen lernen, Videos zeigen, spielen, tanzen…)
Wgn. den Unterrichtsmaterialien kannst du vlt. mal in der Uni nachfragen. Die machen bei uns auf jeden Fall auch Deutschunterricht für Flüchtlinge. Eventuell geben die dir kostenlos Materialien!

Vielen Dank euch allen.

Ich habe mir jetzt das Workbook Thannhauser Modell geholt. Hier kann ich wohl mit Brückensprache etc. ohne groß Grammatik und mehr Spiel und Spaß.

Ich hoffe das klappt wie geplant. Evtl. berichte ich.