Sprachreisen organisieren, was muss ich beachten?

Hallo liebe Helfer,

ich bin Studentin (Französisch und Geschichte auf Gymnasiallehramt), stehe kurz vorm Abschluss und möchte nun Sprachreisen nach Frankreich, aber auch umgekehrt organisieren. In meinen Semesterferien habe ich in einer Sprachschule gearbeitet und einer französischen Schülergruppe Deutschunterricht gegeben, da kam mir die Idee, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen.
Erfahrung im Unterrichten und Aufenthalt organisieren habe ich etwas durch den vorherigen Nebenjob, Kontakte an französische Schulen habe ich auch durch diverse Praktika.
Nun stellen sich mir aber noch ein paar Fragen: Muss ich ein Kleingewerbe anmelden, oder ginge das noch „nebenbei“?
Soweit ich weiß, gibt es keine Vorschriften, was an Zertifikaten vorhanden sein muss, ist das richtig?
Gibt es aus rechtlicher Sicht sonstige Falltüren?

Ich danke Euch im Voraus für Eure Hilfe und Anregungen :smile:

Viele Grüße
coccinelle

Hallo,

leider bin ich für dieses Thema nicht der richtige Ansprechpartner - habe davon gar keine Ahnung.
Sorry.

Viel Erfolg trotzdem!

… Muss ich ein

Kleingewerbe anmelden, oder ginge das noch „nebenbei“?
Soweit ich weiß, gibt es keine Vorschriften, was an
Zertifikaten vorhanden sein muss, ist das richtig?
Gibt es aus rechtlicher Sicht sonstige Falltüren?

sobald gegen Entgeld eine Dienstleistung angeboten wird, muss ein Gewerbe angemeldet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob haupt- oder nebenberuflich. Kleingewerbe (ohne MwSt.) oder „normales“ kommt auf das zu erzielende Einkommen an.
Vorschriften bei Sprachreisenanbietern kenne ich mich nicht aus.

VG Sunana

Meine allererste ganz kurze Einschätzung: Du scheinst da sehr naiv heranzugehen. Aber der Reihe nach:

Sprachreisen organisieren - was genau meinst Du damit, und was bezweckst Du damit? Willst Du als Anbieter auftreten, der ein Komplettpaket an Einzelkunden oder Gruppen verkauft? Willst Du für Interessenten deren individuelle Sprachreise ausarbeiten, aber die Leistung nicht selber verkaufen?

Ich gehe jetzt mal vom ersten Szenario aus - Du arbeitest was aus, das dann „verkauft“ wird.

Gewerbeanmeldung ist Pflicht für eine solche Tätigkeit, genau wie eine gute (!) Betriebshaftpflichtversicherung (gegen Forderungen aus der Durchführung). Zertifikate o.ä. brauchst Du nicht, aber als Reiseveranstalter greifen für Dich dann die selben Hürden wie sie für jedes Reisebüro greifen - Du verkaufst das Gesamtpaket, und auch wenn Dein Busunternehmer, Schulpartner, Unterkunftsgeber usw. pleite geht schuldest Du als Vertragspartner des Kunden die volle Leistung (auch wenn Du selber pleite gehst).

Bitte tu Dir selber den Gefallen und kalkuliere mal eine typische, von Dir angedachte Sprachreise durch:

Wie genau sieht Dein Angebot aus (mit An-/Abreise? Unterkunft wie genau? Unterricht wie genau, welche Qualifikation des Lehrpersonals? wo wird unterrichtet? welches Rahmenprogramm ist inclusive, welches ist optional gg. Aufpreis?
Welche Ressourcen brauchst Du (Transport, Unterrichtsräume, Lehrpersonal, Unterkunft, Betreuer vor Ort, Rahmenprogramm), zu welchen Preisen kaufst Du diese Ressourcen ein, was davon ist 1:1 abhängig von der Anzahl der Personen (z.B. Unterkunft), was ist in „Blockgrößen“ einzukaufen (z.B. Schulungsräume, Busse)?
Welchen Preis kannst Du am Markt für Dein Angebot realisieren (Vergleich mit etablierten Anbietern), was bleibt pro Kunde in der Erstbetrachtung übrig, wieviele Kosten hast Du „overhead“ (Werbung, Verwaltung, …), ab wieviel Kunden pro Reise kommst Du in die Ertragszone usw.?
Wenn Du dann noch von den prognostizierten Einnahmen 20% abziehst wg. kurzfristiger Preisänderungen und Rückforderungen, Zahlungsausfälle usw. - wenn dann noch Geld übrig ist, dann nur zu. Ich kann gerne einmal eine Kalkulation von Dir gegenrechnen.

Mag sein daß Du es nicht des Geldes wegen machen willst, aber zuschießen willst Du sicherlich auch nicht. Habe lange genug in der Branche gearbeitet - da wird nichts verschenkt.

Hi.

leider kann ich Dir nicht helfen, da das nicht mein Fachgebiet ist.

Gruß
Tina

Hallo Steffen,

das stimmt, auf den ersten Blick sieht das sehr naiv aus, allerdings aus dem Grund, dass ich versucht habe, meine Frage so kurz wie möglich zu
formulieren, damit erstmal ein Überblick entsteht, wer mir helfen könnte und wer nicht :wink:.

Ich möchste Sprachreisen in dem Sinne organisieren: Ich möchte diverse französische Gymnasien in Paris anschreiben, zu denen ich Kontakte durch meine
Arbeit in der Sprachschule knüpfen konnte. Schülern sollen nun Angebote für eine beispielsweise 10-tägige Sprachreise nach Deutschland.

Der Transport soll mit inklusive sein, entweder mit der Bahn oder Flug/Rail&fly, je nach Angebot. Hier in Deutschland sollen die Jugendlichen in Gastfamilien untergebracht werden,
also findet die Reise optimalerweise in den deutschen Schulferien statt (die frz. Ferien im Sommer sind wesentlich länger). Der Aufenthalt soll sich dann so gestalten,
dass die Jugendlichen 4 Unterrichtseinheiten à 40 Min pro Tag haben, Beginn ist morgens um 8, sodass die „Gasteltern“ nicht zwangsweise Urlaub haben müssen.
Den Unterricht übernehme ich mit meinem Lebenpartner, der auch Lehrer ist. Die Schüler machen einen Eingangstest und werden dann einer von zwei Gruppen nach
Leistung zugeteilt. Stattfinden soll der Unterricht in den Semesterferien der Uni bzw VHS, die uns die Räume für geringe Entgelte zur Verfügung stellen.

Die Mittagspause verbringen wir mit den Schülern, daran schließt sich das Nachmittagsprogramm an. In der Mittagspause trifft ein Betreuer zu uns,
mein Bruder (Sozialwissenschaftler). So ist es gedacht, die Lohnkosten zu reduzieren, bleibt alles familienintern.

Nachmittagsprogramm ist dann regional ausgerichtet und wetterabhängig, beispielsweise Minigolf, Stadtführung, Ausflug ans Meer, etc. Ob das was Größeres
drin ist, bezweifele ich, aber mal sehen. Ich habe nun feste Angebote von Anbietern eingeholt - dann mal sehen.

Achso, das hätte ich fast vergessen: die Sprachschule, für die ich gearbeitet habe, hat die Gastfamilien regional geworben. Das lief so, dass Werbung gemacht wurde
und die Familien „gecastet“ wurden (wenn man das denn so nennen darf :wink: ). Als Aufwands- und Kostenentschädigung bekam die Familie eine Pauschalsumme gezahlt.
Das lief immer echt super und die Familien sind kontinuierlich dabei geblieben, eine Familie schon seit 12 Jahren.
Ist es da okay, wenn ich mich jetzt schon mal umsehe und ein wenig werbe, ohne schon ein Gewerbe angemeldet zu haben? Hoffe, ich hab sonst nichts Wichtiges vergessen?

Vielen Dank schonmal für deine Mühe! Wäre auch super nett, wenn du es alles einmal gegenrechnen könntest, wenn ich die Angebote eingeholt hab! Nicht, dass ich mich da in was reinreite :wink:

Liebe Grüße
Lena

Ohne Gewerbeschein und ohne entsprechende Rückdeckungen aus Versicherungen wird das ganze nicht klappen!
Oder wolltest Du bei irgendjemanden irgendwas buchen und hast im Zweifel keinen rechtlichen Hinterhalt!

Ziehe bitte genauere Erkundigungen ein - sonst wird’s für Dich teuer!

Hallo coccinelle,
leider kann ich Dir nicht weiterhelfen. Vielleicht hast Du ja noch andere Antworten bekommen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, die Frage in anonymisierter Form im Forum zu stellen.
Viele Grüße
Trillian

Hallo Coccinelle,

ich habe selbst vor kurzem eine eigene Agentur aufgemacht. Vielleicht magst du dich mit mir zusammentun? In jedem Fall kann ich dir natürlich einige Tipps geben. Die wichtigste Frage ist ob du
Reiseveranstalter werden willst oder Vermittler. Daraus resultieren dann auch die rechtlichen Fragen.
Sehr wichtig ist meiner Meinung auch nicht nur ein paar Sprachschulen sondern einen sehr guten Überblick über das Angebot im Vergleich zu haben.

Wie gesagt, du kannst dich gerne melden.

Silvia (www.francaisenfrance.de)

Hey coccinelle,

warum bewirbst du dich nicht bei einem Sprachreisenanbieter? Die suchen doch bestimmt so gut qualifizierte Mitarbeiter. Kenne jetzt nur LISA Sprachreisen http://www.lisa-sprachreisen.de/ aber das Netz ist ja bestimmt voll mit sowas.

Viele Grüße
Gerd