Liebe/-r Experte/-in,
ich wohne in Havixbeck, und dieser Ort wurde 890 n.Ch. GELDRIKE genannt. Nun haben hier die Heimatforscher beschlossen.
Geld Rike = Geld + Rike = Hecke. 890 n.Ch.
Ich vermute: Geldrike ist ein Personenname.
Wenn man im Niederdeutschen Geldrike sagen würde dann würde das: Cheldrike sein.
Der Begriff GELDRIKE wurde im Kloster Werden 890 n.Ch. aufgeschrieben, der heilige Liudger der Gründer des Klosters war einige Jahre in York (England)bevor er von Karl dem Großen zum Bischof eingesetzt wurde. Seine Schüler und Mitbrüder sprachen wahrscheinlich auch lateinisch und englisch.
Im Englischen werden einige „e“ wie „i“ gesprochen, wenn das bei Cheldrike auch möglich oder wahrscheinlich sein könnte, wäre mir schon sehr geholfen.
Zur Information: Childerich war ein von den Römern akzeptieter Regent in Austrasien (Belgien Niederrhein Münsterland) um 460 n.Ch. seine Frau hieß Basina. Basinseli hieß der Ort 890 n.Ch. der 10 km von Geldrike (Havixbeck) entfernt ist und heute Bösensell genannt wird.
Der Sohn von Childerich und Basina war Chlodwig der Große.
Lieber Ludwig Weßels,
leider kann ich Ihnen nicht weiterhelfen, da mein Schwerpunkt woanders liegt (gegenwartssprachliche Syntax und Grammatik). Ich hoffe aber, Sie finden Auskunft bei einem anderen Experten!
Freundliche Grüße
Ulrike Schäfer
Hallo Ludwig,
ich kann dir zumindest Teilantworten geben, die dich auf der Suche nach der richtigen „Übersetzung“ für den Namen „Geldrike“ zumindest weiterbringen könnten.
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Du schreibst: „Im Englischen werden einige „e“ wie „i“ gesprochen, wenn das bei Cheldrike auch möglich oder wahrscheinlich sein könnte, wäre mir schon sehr geholfen.“
Die Verschiebung von „e“ zu „i“ (z. B. „meet“ wird wie „miet“ gesprochen) im Englischen ist Teil der „Frühneuenglischen Vokalverschiebung“, die erst ca. 600 Jahre nach dem fraglichen Zeitpunkt stattfand ("http://de.wikipedia.org/wiki/Frühneuenglische_Vokalv…). Der Einfluss des Englischen zur Zeit um 890 n. Chr. kann also m. E. zur Erklärung von „Cheldrike“ nicht herangezogen werden. -
Wohl aber könnte die so genannte „Zweite Lautverschiebung“ in den germanischen Sprachen, die in den von dir genannten Zeitraum fällt und bis ca. 900 n. Chr. abgeschlossen war ("http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Lautverschiebung"), unter sprachgeschichtlichen Gesichtspunkten eine Herkunft des Ortsnamens „Geldrike“ aus dem Eigennamen „Childerich“ plausibel machen. Denn in dieser Zeit wurde der Frikativ (Reibelaut) „hh“ zwischen Vokalen zu „k“ wurde(z. B. wurde althochdeutsch „rīhhi“ zu niederländisch „rijk“). Dies wäre dann auch bei „Childerich“ -> „Geldrike“ der Fall. Einzelheiten zu dieser Verschiebung findest du in dem letztgenannten Wikipedia-Artikel unter der Überschrift „Phase 1“.
Viele Grüße
Jan-Peter
altenglisch „rihhi“
Lieber Ludwig,
da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, von diesem Tehma habe ich wenig Ahnung. Viel Glück bei der Recherche!
Susi
Hallo Ludwig,
ich weiß nicht genau, wie deine Frage lautet.
Bei solchen Herleitungen bin ich immer sehr vorsichtig - letztlich wird vieles im Dunkeln bleiben, leider…
Liebe Grüße,
Uwe Peschka
Danke Susi das Du mir geantwortet hast.
Alles Gute, Ludwig
Lieber Ludwig,
meine Hauptexpertise ist Anglistische und Romanische Sprachwissenschaft, daher kann ich leider nichts zu dieser Frage sagen.
Sorry und herzliche Grüße
Nanika
Ich bin kein Experte für historische Sprachwissenschaft oder Namenskunde und kann Ihnen daher in dieser Frage leider nicht weiterhelfen.
Ich wünsche viel Erfolg bei der weiteren Suche nach Antworten
Beste Grüße
Hallo!
Ich wollte mich nur schnell für die nicht erbrachte Antwort entschuldigen… habe etwas recherchiert, bin aber nicht weitergekommen – aber ich kann auf jeden Fall einen kompetenten Helfer benennen: Die Forschergruppe NAMEN der Universität Regensburg:
http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_IV…
Nochmals: Entschuldigung!