Sprechblasen Sache des Künstlers ?

Hallo !
Ich frage mich gerade, ob das setzen (und ausfüllen) von Sprechblasen eigentlich „Zeichnersache“ ist.
Bei vielen Comics, die in mehreren Sprachen übersetzt werden (z.B. Disney, Simpsons, „Superhelden“ usw) ist es doch schwierig einen Englischen Text Sinngemäß in Deutsch in die selbe Blase zu „pressen“. Manchmal sieht man zwar auch, das die Schrift „übersteht“, das aber meistens nur bei sehr alten Comics. Und daher frage ich mich, ob die Comics (große Serien halt) nur gezeichnet werden, dann ein „Script“ beigelegt wird (oder dem Verlag ohnehin schon vorliegt) und diese dann Digital eingesetzt wird „wo Platz ist“.
Oder zeichnet der Original-Zeichner in Englisch, oder seiner Landessprache und wird dann von den Übersetzern wieder gelöscht und „überschrieben“?
Oder das die Sprechblasen einfach „willkürlich“ gesetzt werden und dann vom Verlag in der entsprechenden Landessprache ausgefüllt werden?

Würde mich mal interesieren, vielleicht weiß das ja jemand genauer.
Gruß
Andreas

Hi Andreas,

ein interessantes Beispiel ist die deutschsprachige
Micky-Maus, weil sich ja Dr. Erika Fuchs nicht mit dem Übersetzten begnügte sondern sprachschöpferisch tätig war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Fuchs

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Alle anderen Comics werden meist nur aus der
Muttersprache des Künstlers übersetzt, politische Comics folgen eigenen Regeln.
Asterix gibt es z.B auch in Latein und auf
Wienerisch.

Gruß
J.

Hallo,

Die Sprechblasen sind Teil der Bildkomposition und somit Zeichnersache.

Bei Übersetzungen ist es nicht üblich sie zu verändern. Um sie, wenn der übersetzte Text etwas länger oder kürzer ist, trotzdem harmonisch zu füllen werden einfach geringe Veränderungen bei Schriftgröße und/oder Zeilenabstand gemacht (z.B. bei den „Simpsons“ ist das recht gut zu erkennen). Das ist heute am Computer kein Problem mehr. Darum sieht man heute auch keine „überquellenden“ oder halbleeren Sprechblasen mehr.

Gruß
Markus

Danke für die Antwort.
Weißt du zufällig auch noch, ob die Sprechblasen dann vom Zeichner in Tusche getextet werden (und hinterher gelöscht werden), oder ob diese freibleiben. Auch ob bei Comics, die International gezeichnet werden grundsätzlich die „Erstausführung“ in Englisch ist, oder in der entsprechenden Landessprache.
Gruß
Andreas

Bei guten Comics, ist es so, daß der Künstler die Blasen grundsätzlich selbst ausfüllt(lettert).So hat er auch die Möglichkeit, Spetialeffekte zu benutzen, so wie z.B. fett für lautes Sprechen oder verzittert wenn jemand Angst hat u.Ä.
Das tut er natürlich in seiner Sprache.

Für Übersetzungen, wird häufig ein Schriftsatz, im Stile des Schreibers erstellt, denn diesen kann man dann, beispielsweise in der Größe, verändern. Bei Spezialeffekten oder Geräuschen, ist aber immer noch Handarbeit gefragt. Wie gut diese ist, kannst du leicht erkennen, wenn Du Dir die fettgedruckten Geräuscheffekte nur mal genauer anschaust. (ein Negativbeispiel sind hier die Simpsons-Comics, bei denen übersetzte Geräusche, einfach mit irgendwelchen Standartschriften eingefügt werden, und so oft, im Bild, wie Fremdkörper wirken -meine Meinung)Überhaupt sollte man Effekte sowieso nicht Übersetzen oder verändern.

Die einzige, die die Geräuscheffekte verändern durfte, war Fr. Dr. Fuchs, deren Ideen(GaloppelGaloppel, Ratzepühhh, Breeems usw) sind Kult!

Gruß
Markus