Sprechen Sie Dialekte?

Guten Tag. Helfen Sie mir bitte. Beantworten folgende Fragen:

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?
  2. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?
  3. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

Hallo Fragewurm,

Guten Tag. Helfen Sie mir bitte. Beantworten folgende Fragen:

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im
    Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?
  2. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?
  3. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

An WEN richtest du diese Frage?

Deutsche, Schweizer und Österreicher werden diese Frage sehr unterschiedlich beantworten!
Wobei es in Deutschland Regional noch sehr unterschiedlich ist.

MfG Peter(TOO)

Selbst Deutsche, die glauben dialektfrei Hochdeutsch zu sprechen, haben in Wahrheit wenigstens einen leichten Dialekt, der von der hochdeutschen Musteraussprache, -grammatik usw. abweicht. Dialekt ist eben nicht gleich Dialekt, da gibt es wie fast ĂŒberall feinste Abstufungen.

In diesem Sinne spricht also so gut wie jeder Deutsche jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht, unweigerlich mit Dialekt, selbst wenn er nur ganz leicht ist.

Servus,

ich bin vor rund 70 Jahren als ‚Migrant‘ aus Schlesien nach Altbayern gekommen. Meine Mutter hatte die typischen VokalfĂ€rbungen, wie man sie heute noch in der Lausitz antrifft, machte ‚AusflĂŒge‘ ins Niederschlesische so, wie ein MĂŒnchner einen aus dem Oberland nachmachen wĂŒrde, was i.d.R. als peinlich empfunden wird.

FĂŒr mich ist also Bayrisch die ‚erste Fremdsprache‘, die ich soweit beherrsche (und anwende), dass man mich als ‚studierten‘ Bayern durchgehen lĂ€sst. Den Schlesier glaubt mir keiner.

Nachdem meine Sprachaneignung parallel zum Niedergang des Bayrischen als Alltagssprache verlief, kam es dazu, dass ich die bayrische Sprache inklusive Lexik besser kann, als manche Einheimische. Das liegt auch daran, dass in der Gymnasialzeit ‚nach der Schrift‘ gelehrt wurde, dass aber der Soziolekt der SchĂŒler doch noch von den Einheimischen geprĂ€gt war - glĂŒcklicherweise. LektĂŒre von Thoma, Queri et al. haben das Ihre dazu getan, dass ich keinen Sepplhut tragen muss, um als ‚Dasiger‘ durchzugehen.
Heute springe ich - je nach Umfeld - von einem vokalgefĂ€rbten Hochdeutsch ohne Schwierigkeiten ins ‚G’scherte‘, was in einem 4000-Einwohner-Ort im MĂŒnchner SpeckgĂŒrtel als normal gelten kann. Freunde aus Niedersachsen, HH oder B grinsen ĂŒber mein ‚Hochdeutsch‘ und verorten mich selbstverstĂ€ndlich in ‚Tölz oder so‘
Gruß

Kai MĂŒller

Ja, ich spreche SchwÀbisch und kurpfÀlzisch, aber in letzter Zeit eher selten

Hallo,

erstell einen Fragebogen und geh Klinkenputzen.
Die Erfahrung sollte man als Student relevanter FĂ€cher gemacht haben - man muss die Menschen, die man befragt auch mind. mal gesehen haben.

Gruß, Paran

Ja, ich spreche Dialekt. Ostösterreichisch. Ich musste in der Schule erstmal Hochdeutsch reden lernen.
Ich habe eine Zusatzfrage, wie geh es Eurem Dialekt in Eurem Gebiet? Reden die Leute noch Dialekt oder ist schon alles von ‚Hochdeutsch‘ ĂŒberschwemmt?
Liebe GrĂŒĂŸe
Herbie

Moin,

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im
    Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?

da meine Familie aus allen Teilen der Republik zusammengewĂŒrfelt ist, haben wir uns da auf Hochdeutsch geeinigt.

  1. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?

Ab und an. Speziell mit den Menschen hier im Dorf. Allerdings bin ich in einer anderen Gegend dieses Dialektkreises aufgewachsen, sodaß ich hier sozusagen Fremdsprachler bin.

  1. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

Teilweise.
Es passiert mir z.B. immer wieder, daß ich Worte aus dem Dialekt verwende, meinend es wĂ€re Standarddeutsch, und bei Menschen aus anderen SPrachkreisen fragende Gesichter erzeuge.

Gandalf

Hallo,

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im
    Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?

Ich bin mit Hochdeutsch wienerischer PrĂ€gung aufgewachsen - allerdings zweisprachig mit Englisch - danach mit einigen (beabsichtigten) Schul- und Uniwechseln in der Schweiz, in Deutschland und den USA. Zu Hause sprachen wir Hochdeutsch mit Wiener Melodie *g* - ich bin aber eines eindeutigen Wienerischs auch mĂ€chtig. Ebenso kann ich ein ziemlich astreines - aber ebenso ziemlich steriles Theater/Fernsehhochdeutsch, wenn es denn sein muss. Wenn es um die einschlĂ€gigen Soziolekte und ebenso eindeutig definierbaren Wiener Dialekte (Simmering/ Meidling) geht, kann ich nicht so wirklich ĂŒberzeugen - das wird dann eher ein Kopierversuch:smile: Im Freundeskreis - der aus verschiedenen Deutsch-Regionen kommt, sprechen wir Hochdeutsch mit der jeweiligen LandesfĂ€rbung.

  1. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?

Seit ich auf dem Lande lebe immer hĂ€ufiger - aber ich benutze auch in der Hochsprache ganz bewußt österreichische Wörter (ErdĂ€pfel fĂŒr Kartoffeln, Paradeiser fĂŒr Tomaten, etc), um die Eigenheiten der eigenstĂ€ndigen österreichischen Sprache weiterzugeben.

  1. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

ja - siehe oben. Wo es angebracht ist und verstanden wird, immer öfter.
Generell versuche ich, mich der Sprache meiner GesprÀchspartner um der VerstÀndlichkeit willen ein wenig anzupassen ohne dabei meine Sprechgewohnheiten völlig aufzugeben - ich muss einem Dresdner nicht mit breitestem Wienerisch antworten und kann - auf einen fragenden Blick hin - mit Leichtigkeit vom Topfen zum Quark wechseln.
Es sei denn, es geht genau um die Sprachunterschiede - dann darf und muss mich jeder in seinem eigenen Sozio- und Dialekt erfreuen:smile:) und ich darf und muss jederzeit nachfragen können, wenn mir etwas neu und unbekannt ist.

Gruß, Maresa

Hallo Herbie,

Ja, ich spreche Dialekt. Ostösterreichisch. Ich musste in der
Schule erstmal Hochdeutsch reden lernen.

Das ist hier (CH) auch nicht anders.

Ich habe eine Zusatzfrage, wie geh es Eurem Dialekt in Eurem
Gebiet? Reden die Leute noch Dialekt oder ist schon alles von
‚Hochdeutsch‘ ĂŒberschwemmt?

Hier in CH ist Hochdeutsch eine Fremdsprache. Wird also nur verwendet, wenn man muss.
Hier in der Region Basel spricht man auch im angrenzenden Ausland (BW und Elsass) Alemannisch, also wird auch grenzĂŒberschreitend Dialekt verwendet.

Allerdings vermischen sich die Dialekte immer mehr. Vor 40-50 Jahren konnte man noch bestimmen, in welchem Dorf jemand aufgewachsen ist, heute geht dies nur noch GrossrÀumiger.

Innerhalb der deutschsprachigen Schweiz spricht man eigentlich immer seinen Dialekt, manchmal muss man halt Wörter nachfragen.

Die Sprachgrenze zum Französischen ist nicht ganz scharf, da gibt es weder eine geographische noch eine politische Grenze. In Biel sind z.B. auch die Schilder mit den Strassennamen zweisprachig.

MfG Peter(TOO)

UnabhÀngigkeitskrieg 1979
SalĂŒ Peter,

da gibt es weder eine geographische noch eine politische Grenze.

darf man das in Delémont auf der Gasse laut sagen, ohne dass man als Persona non grata des Kantons verwiesen wird?

Schöne GrĂŒĂŸe

MM

Hallo,

da gibt es weder eine geographische noch eine politische Grenze.

darf man das in Delémont auf der Gasse laut sagen, ohne dass
man als Persona non grata des Kantons verwiesen wird?

die deutsch Sprechenden wurden doch anno '79 nicht des neuen Kantons verwiesen.

Gruß
T.

Hallo MM,

da gibt es weder eine geographische noch eine politische Grenze.

darf man das in Delémont auf der Gasse laut sagen, ohne dass
man als Persona non grata des Kantons verwiesen wird?

FĂŒr Basler besteht da keine Gefahr!

Der Konflikt war/ist zwischen Delémont und Bern.
Der Jura gehörte zum Kanton Bern und der Auslöser war, dass ein ausschliesslich französisch sprechender Kandidat ins Berner Kantonsparlament gewÀhlt wurde, welcher dann von den Bernern abgelehnt wurde.

Hinzu kommt eben noch, dass Delémont und Basel etwa 40km auseinander sind und Delémont und Bern etwa 100km. Insofern gehört Delsberg zur Basler Nachbarschaft.

MfG Peter(TOO)

Servus,

ja, die ungefÀhr hundert Leute aus Ederswiler wollte Solothurn wahrscheinlich nicht haben, damit das mit den Grenzen nicht noch komplizierter wird - oder ihnen war die Nachbarschaft wichtiger, und eine neue Amtssprache machte ihnen nichts aus.

Aber sonst war die Sprache schon ein wesentliches Motiv fĂŒr die Abspaltung von Bern.

Schöne GrĂŒĂŸe

MM

Guten Tag.

Guten Abend

Helfen Sie mir bitte.

Will es versuchen

Beantworten folgende Fragen:

RĂŒckfrage: In welchem Dialekt und mit welcher Lexik ist das jetzt ausgedrĂŒckt?

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im
    Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?

Kommt darauf an. Es ist abhĂ€ngig davon, wie mich mein GegenĂŒber anspricht.

  1. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?

siehe Frage 1.
Ausserdem bin ich der Meinung, dass es sehr schwer (vielleicht sogar unmöglich) ist, „fremde“ Dialekte (richtig) zu lernen. Von daher dĂŒrfte es Personen, die mehrere Dialekte sprechen, nur selten geben.

  1. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

Ich bin nicht sicher, ob es DIE Lexik der Dialekt gibt. Ich gehe eher davon aus, dass jeder Dialekt auch seine eingene Lexik hat.
Aber auch da bin ich „freigiebig“ und versuche, mich auf mein GegenĂŒber einzustellen.

Gruß
Jörg Zabel

PS: Zur „wissenschaftlichen Genauigkeit“ gehe ich davon aus, dass die Antworten mindestens genauso gut wie die Fragen sind.

Hallo vad86,

1964 wurde ich in der Pfalz geboren und habe bis zu meinem 23. Lebensjahr nur pfÀlzisch gesprochen (teilweise auch in der Schule im Unterricht). Dann ging ich nach Braunschweig und begann Hochdeutsch zu sprechen. Dies gelang mir so gut, dass man mir - nach Auskunft von Bekannten - meine Herkunft nicht anmerkte.

In die Zeit fĂ€llt auch eine kleine Ankedote, die ich nachfolgend wiedergeben möchte, weil sie meinen Sprachgebrauch dokumentiert: Meine Eltern hatten mich in Braunschweig besucht und mich und meine Freundin zum Essen eingeladen. Beim Essen nun sprach ich mit meinen Eltern pfĂ€lzisch und mit meiner Freundin hochdeutsch. Aufgrund hohen Alkoholgenusses verpatzte ich einen Sprachwechsel und sprach fĂŒrderhin mit meiner Freundin pfĂ€lzisch und mit meinen Eltern hochdeutsch, was mir erst auffiel, als meine GesprĂ€chspartner durch ihre Mimik zum Ausdruck brachten, dass irgend etwas nicht stimmte.

Vor dreizehn Jahren dann bin ich ins Ruhrgebiet gezogen. Der hiesige Dia-/Soziolekt ist sehr gemĂŒtlich, so dass ich ihn mir angewöhnt habe. Man merkt zwar, dass ich nicht „hier von wech“ bin, aber das stört die Leute nicht großartig, da es hier von Albanern bis Zyprioten alle Arten von Zugereisten gibt und der gemeine Ruhri daher sehr sprachtolerant ist. Sorge bereitet mir, dass sich mittlerweile manchmal unbeabsichtigt Wendungen des Ruhrhochdeutschen in meine Rede schleichen.

Im Übrigen habe ich bei Besuchen in der Pfalz den Eindruck, dass mein PfĂ€lzisch noch das von vor dreißig Jahren ist, wĂ€hrend sich bei den „ZurĂŒckgebliebenen“ immer mehr hochdeutsche Einsprengsel ins PfĂ€lzische mogeln. Damals konnte man noch an der Sprache erkennen, aus welche Dorf einer stammte. Das geht heutzutage nicht mehr.

Ansonsten nutze ich in „gemischten“ Gruppen die Sprache um klarzumachen, wen ich gerade anspreche. Auch bei Telefonaten von auswĂ€rts mit pfĂ€lzischen Behörden kann die Verwendung des PfĂ€lzischen hilfreich sein.

GrĂŒĂŸe, Thomas

Hallo,

  1. Wann und wo benutzen Sie Dialekte: zum Beispiel im
    Familienkreis oder in Dialogen mit den Freunden?

Familie, Freunde, kleinere GeschĂ€fte „aufm Dorf“, auf dem Markt, oft einfach aus Spaß.

  1. Sprechen Sie Dialekte oft oder selten?

Kommt auf die Gelegenheit und Stimmung an. Ich spreche mehrere Dialekte. Und wenns passt auch oft. RheinlÀndisch wohl so gut, dass ich mal gefragt wurde ob ich aus der Gegend stamme. Ich finde Dialekte ziemlich interessant (nur mal so am Rande). Beruflich nur Hochdeutsch.

  1. Benutzen Die Lexik aus Dialekten?

Eher Selten.

Gruß
Helena

Hallo!

Ich spreche eigentlich fast immer nach meinen Dialekt, außer mein GegenĂŒber versteht diesen nur schwer, dann bin ich natĂŒrlich gezwungen, deutsch zu sprechen, was mir aber nicht besonders liegt.
Ich finde, dass jeder Dialekt etwas Besonders ist und man diesen nicht abzulegen braucht.
Man kann dann sofort erkennen, wo jedermann zu Hause ist oder eben aufgewachsen ist, und dazu soll man stehen.
Ganz ablegen kann man ihn ohnehin nicht, finde ich und das ist auch gut so!

Liebe GrĂŒĂŸe
harmonie