Spritzgießwerkzeug über Auswerferstifte belüften gegen Vakuum

Hallo!

Mein Kunde sagt, bei einem Werkzeug für eine hohle, rechteckige Schale aus sprödem Polystyrol bildet sich beim Auswerfen Vakuum, und die beiden Auswerferstifte 10 mm drücken Risse in die Kunststoffschale.

Es eilt sehr.

Ich denke, die billigste und schnellste Lösung ist, wenn er die Auswerferstifte mit einem Winkelschleifer seitlich anschleift, also ein Kreissegment herausschleift, und das bis ein Millimeter vors Ende, so dass oben nur ein Millimeter als volle Kreisfläche bleibt. Dann noch die Auswerferführungen freibohren bis auf wenige Zentimeter, und vielleicht die Auswerfergeschwindigkeit etwas reduzieren.

Eine Belüftung mit Druckluft halte ich für unnötig, und wäre auch nicht möglich, da sich das Kunststoffteil verkanten würde.

Ich habe nicht viel Erfahrung damit. Was meint ihr, geht das so?

Falls nicht, wäre der Schaden nicht groß, zwei Auswerferstifte 10 x 200 kosten nicht viel.

Oder spricht was dagegen?

Oder gibt es eine bessere Lösung?

Danke.

Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

Wir drehen und im Kreis!

Weisst du noch, was ich dir geschrieben habe, als du nach dem billigsten Angebot für den Kunststoff gefragt hast?
Das die Form auf den Kunststoff zugeschnitten ist und ein Wechsel des Kunststoffs Probleme machen kann!

Was Jet in deinem Fall Sinnvoll ist, kann man so nicht sagen, dazu müsste man erst einmal die Form sehen!
Möglicherweise sind die Auswerfer auch total falsch platziert.

Das Problem scheint das Vakuum zu sein, um es zu Überwinden braucht es eine Kraft, welche in das Werkstück eingeleitet werden muss.
Wenn dies an der falschen Stelle geschieht, spielt die Form des Auswerfers gar keine grosse Rolle, die eingeleitete Kraft erzeugt Risse.

Um das Vakuum abzubauen, kann man nur belüften.
Es ist dann eine Einstellungssache, ob man wirklich nur belüftet oder mit der Druckluft auch auswirft. Da kann man alles dazwischen einstellen und dann verkantet es auch nicht.

Vielleicht ist die Form auch einfach Mist. Einfach die Form des Werkstücks in einen Klotz zu fräsen ist der einfache Teil. Das Knoff Hoff steckt dann im ganzen Rest, wie wird die Form geteilt, wie die Kanäle zum Einspritzen gelegt, wie wird ausgeworfen usw.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Die Form ist für diesen Kunststoff zugeschnitten, daran liegt es nicht. Die Auswerfer sind nicht falsch platziert, das Vakuum würde auch bei anderer Platzierung entstehen. Um das Vakuum abzubauen, kann man nur entlüften, wie du ganz richtig schreibst, und dazu möchte ich die Auswerfer abschleifen, damit Luft an den Auswerferstifen vorbeiströmen kann. Druckluft ist nicht nötig, atmosphärische Luft genügt, es müssen nur Öffnungen rein.

Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

Dann hat der Formenbauer nichts getaugt!
Ich hoffe die Form war wenigstens billig?

Allerdings wird dann beim Spritzen der Kunststoff in diese Kanäle gedrückt …

Man müsste also eine Entlüftungsbohrung in die Form machen und diese mit einem Stift verschliessen.
Vor dem Auswerfen wird dann zuerst der Stift herausgezogen.

Allerdings ist der Bohrungsdurchmesser abhängig vom Luftdruck.
Mit Pressluft kann man eine sehr kleine Bohrung machen, welche nicht mit einem Stift verschlossen werden muss, allerdings besteht die Gefahr, dass die Bohrung verstopft. Ein paar Bohrungen mit etwa 0.5mm Durchmesser sollten genügen.

Nur Atmosphärisch musst du schon einige mm Durchmesser bohren und die Mechanik kommt auch noch dazu.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Der Formenbauer ist der billigste, den ich kenne.

Ich nehme an, du hast meine Frage nicht richtig gelesen. Der Kunststoff kann nicht in die Kanäle gedrückt werden, weil die Auswerferstifte da drin sind. Man muss keine Bohrung machen und auch nicht mit einem Stift verschließen, das ist alles schon vorhanden in Form der Auswerferstifte. Und die Stifte werden nicht herausgezogen, sondern hineingedrückt, weil es Auswerferstifte sind, und nicht Kernzugstifte, nur so nebenbei. Durchmesser ist 10 mm, zwei Stück.

Also noch mal in aller Kürze:

Ich will die Auswerferstifte anschleifen, um sie als Entlüftungsventile nutzen zu können. Ich glaube, das ist möglich, und das einzige, was ich wissen will ist, ob jemand da Probleme sieht, und wenn ja, welche.

Grüße

Andreas

Dachte ich mir schon. Der macht die Form nach der Zeichnung, macht sich aber keine Gedanken wie das Teil dann unbeschädigt aus der Form raus kommt!
Ein besserer Formenbauer macht z.B. erst einmal eine Computersimulation und sieht in dieser auch die auftretenden Kräfte oder er ist ein alter Hase und hat das im Gefühl.
Die wollen dann aber beim ersten Mal etwas mehr Geld, dafür funktioniert die Form ohne sie mehrmals umarbeiten zu müssen, bis sie brauchbar ist. Der Billige rechnet je nach dem schon damit, dass er umarbeiten muss und somit gar nicht billiger ist. Wenn er den Auftrag genau nach deiner Zeichnung erledigt, ist er fein raus und du bezahlst mehrmals.

Ich habe dich schon verstanden, aber ausser dir weiss keiner wie dein Scheissteil aussieht und wie es in der Form liegt!

Das Vakuum ist zuerst da, zwischen Werkstück und Form ist keine Luft.

Normalerweise mach man das Werkstück etwas konisch, dann hat man mit dem ersten 0.1mm beim Auswerfen schon einen Luftspalt um das ganze Werkstück. Zudem kann dann auch nichts verkanten.

Also ist dein Werkstück vermutlich zylindrisch ausgeführt worden.

Jetzt weiss man nicht einmal ob das Problem ist, dass sich das Werkstück als Kolben verhält oder als der dazugehörige Zylinder oder beides!

So lange wie alle Angaben geheim sind, ist es auch die Lösung!

Man brauch jetzt nicht die genaue Masszeichnung des Teils, aber die Abmessungen sollten mindestens der Grössenordnung bekannt sein, zwischen 10mm und 10 cm ist halt schon ein Unterschied.
Wandungsstärken sollten genau sein, ebenfalls der Winkel, falls das Teil konisch ist.

Ferndiagnosen sind schon schwer, ohne Angaben sind sie aber unmöglich!

MfG Peter(TOO)

Der Werkzeugbauer macht sonst immer beste, fehlerlose Arbeit, und wie das Teil aussieht, spielt für die Beantwortung der Frage keine Rolle.

hi,

dann fräst die Stifte doch an und bete - wenn du schon nicht rechnen willst - dass genügend unkomprimierte Luft daran vorbeiströmt, um einen 20 cm Kolben oder auch einen 2 cm Würfel ausdrücken zu können.

Du willst, bzw. kannst den Auswerfer auch nicht komplett bearbeiten. Daher bleibt letztlich doch immer noch ein Abdruck bis die Luftöffnung offen ist und tiefere Abdrücke, wenn der Auswerfer erst einen zu großen Unterdruck aufbauen muss, da die Öffnung zu klein ist.

wozu dann die Fragerunde?

grüße
lipi

Ich bin bei deinen ganzen Spritzgussfragen raus, es macht so keinen Sinn!