Spürhunde: Blut- und Leichengeruch

Moin,

können entsprechend ausgebildete Spürhunde zwischen Blut- und Leichengerüchen unterscheiden?
In einem Interview sagt der Leiter einer deutschen Polizei-Hundeschule, dass Blut und Leichen für Hunde gleich riechen, weil Leichen genauso wie Blut in ein Verwesungsstadium übergehen, in dem sich charakteristische Eiweißstoffe zersetzen, auf die die Hunde konditioniert werden.
Deshalb sei auch nicht feststellbar, ob die Gerüche von einem Toten  oder  z.B. einem Verletzten stammen.
Andererseits soll z.B. die britische Polizei Spürhunde gemeinsam einsetzten, die entweder auf Blutgerüche oder auf Leichengerüche konditioniert sind.
Haben die britischen Spürhunde einen besseren Geruchssinn :wink: oder sind sie besser ausgebildet?
Welchen Sinn hätte noch der Einsatz solcher Hunde, wenn nicht zwischen Nasenbluten und Leiche unterschieden werden könnte? 

Gruß
Pontius

Moin,

Hallo,

Welchen Sinn hätte noch der Einsatz solcher Hunde, wenn nicht
zwischen Nasenbluten und Leiche unterschieden werden könnte? 

also, ich bin kein Hund…
der Unterschied ist aber trotzdem folgender: das Wasser (Plasma) im Nasenblut liegt, anders als das im anderen Gewebe gebundene, in liquider Form vor, deshalb fließt es ja. Stirbt der Mensch stockt der Blutfluss, es „trocknet“ und wird dann wie das rechstliche Gewebe von Baktierien zersetzt. Lebt der Mensch wird er nicht bakteriell zersetzt! Diese Bakterien des Zersetzungsprozesses sind der Indikator für die Hunde!

Deshalb sei auch nicht feststellbar, ob die Gerüche von einem Toten oder z.B. einem :Verletzten stammen.

Doch, aus o. g. Gründen.

Gruß
Pontius

Gruß
rolli

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Welchen Sinn hätte noch der Einsatz solcher Hunde, wenn nicht
zwischen Nasenbluten und Leiche unterschieden werden könnte? 

Stirbt der Mensch stockt der Blutfluss, es „trocknet“ und wird dann
wie das rechstliche Gewebe von Baktierien zersetzt. Lebt der
Mensch wird er nicht bakteriell zersetzt! Diese Bakterien des
Zersetzungsprozesses sind der Indikator für die Hunde!

Wenn ein verletzter, aber noch lebender Mensch Blut verliert und es nicht beseitigt wird, trocknet dieses doch auch und wird bakteriell zersetzt. Wo ist da „bakteriell“ der Unterschied zu einem Blutenden, der stirbt und kurz danach vom „Tatort“ entfernt wird?

Deshalb sei auch nicht feststellbar, ob die Gerüche von einem Toten oder z.B. einem :Verletzten stammen.

Doch, aus o. g. Gründen.

Also stimmt es nicht, was der Experte gesagt hat oder es wurde falsch wiedergegeben.

Gruß
Pontius

Vermutlich wurden diese Hunde auf frisches Blut abgerichtet. Das könnte vielleicht nützlich sein, wenn ein flüchtiger Straftäter eine blutende Wunde hat.

Hallo,

Hallo,

Wenn ein verletzter, aber noch lebender Mensch Blut verliert
und es nicht beseitigt wird, trocknet dieses doch auch und
wird bakteriell zersetzt. Wo ist da „bakteriell“ der
Unterschied zu einem Blutenden, der stirbt und kurz danach vom
„Tatort“ entfernt wird?

ich zitiere noch einmal die Ausssage des Leiters der deutschen Hundeschule aus deinem UP:
„…dass Blut und Leichen für Hunde gleich riechen, weil Leichen genauso wie Blut in ein Verwesungsstadium übergehen, in dem sich charakteristische Eiweißstoffe zersetzen, auf die die Hunde konditioniert werden.
Deshalb sei auch nicht feststellbar, ob die Gerüche von einem Toten oder z.B. einem Verletzten stammen.“

Er meint also Blut - ob von Leiche oder Lebenden ist egal - das bakteriell zersetzt ist.

Also stimmt es nicht, was der Experte gesagt hat oder es wurde
falsch wiedergegeben.

Welchen Experten meinst du jetzt?

Im Kontext zu der Frage
„Haben die britischen Spürhunde einen besseren Geruchssinn :wink: oder sind sie besser ausgebildet?“
kann ich nichts sagen." Englische" Hunde haben mit Sicherheit kein besseres Riechorgan als Deutsche. Vlt. sind besagte englische Hunde nur Bikonditioniert verspielt und ausgebildet.

Und dazu:
„Welchen Sinn hätte noch der Einsatz solcher Hunde, wenn nicht zwischen Nasenbluten und Leiche unterschieden werden könnte?“

Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, als dass z. B. in einem Erdbebenschutthaufen sowohl Leichen, als auch blutende, lebende Verschüttete von ein und demselben hund gefunden werden können.

Gruß
Pontius

Gruß
rolli

Also stimmt es nicht, was der Experte gesagt hat oder es wurde
falsch wiedergegeben.

Welchen Experten meinst du jetzt?

Ich meine den Leiter der Polizei-Hundeschule.
Wenn nicht er beurteilen kann, zu was seine Hunde fähig sind, wer dann?

„Welchen Sinn hätte noch der Einsatz solcher Hunde, wenn nicht
zwischen Nasenbluten und Leiche unterschieden werden könnte?“

Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, als dass z. B.
in einem Erdbebenschutthaufen sowohl Leichen, als auch
blutende, lebende Verschüttete von ein und demselben hund
gefunden werden können.

Das Interview bezog sich auf einen Vermisstenfall , bei dem eine Straftat vermutet wird. Die Hunde sollen auch noch nach mehreren Monaten, trotz gründlicher Reinigung, Blut- bzw. Leichengeruchsspuren wahrgenommen haben.

Vermutlich wurden diese Hunde auf frisches Blut abgerichtet.
Das könnte vielleicht nützlich sein, wenn ein flüchtiger
Straftäter eine blutende Wunde hat.

Die Geruchsspuren waren bereits mehrere Monate alt und das Blut nicht mit bloßem menschlichen Auge zu erkennen.

Hallo,

können entsprechend ausgebildete Spürhunde zwischen Blut- und
Leichengerüchen unterscheiden?

Natürlich, sofern es um frisches Blut geht.
In der weiteren Diskussion kommt aber ganz klar raus, dass du von altem verwesten Blut ausgehst.

Zitat: Die Geruchsspuren waren bereits mehrere Monate alt und das Blut nicht mit bloßem menschlichen Auge zu erkennen.

Jagdhunde werden auf frisches Blut abgerichtet
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fhund
Jäger wollen ja auch kein As finden.

In einem Interview sagt der Leiter einer deutschen
Polizei-Hundeschule, dass Blut und Leichen für Hunde gleich
riechen, weil Leichen genauso wie Blut in ein
Verwesungsstadium übergehen, in dem sich charakteristische
Eiweißstoffe zersetzen, auf die die Hunde konditioniert werden.

Eben altes verwestes Blut. Sollte doch im Kontext klar geworden sein.

Deshalb sei auch nicht feststellbar, ob die Gerüche von einem
Toten  oder  z.B. einem Verletzten stammen.

Logisch, wenn es um altes Blut geht.

Andererseits soll z.B. die britische Polizei Spürhunde
gemeinsam einsetzten, die entweder auf Blutgerüche oder auf
Leichengerüche konditioniert sind.

Auch klar, siehe oben „Schweißhunde“.

Haben die britischen Spürhunde einen besseren Geruchssinn :wink:
oder sind sie besser ausgebildet?

Quatsch. Hunde werden auf ganz bestimmte Gerüche konditioniert.
Die einen eben auf frisches Blut und die anderen auf Verwesungsgeruch, noch andere auf Drogen oder Sprengstoff.
Gruß Uwi

Hallo,

Andererseits soll z.B. die britische Polizei Spürhunde
gemeinsam einsetzten, die entweder auf Blutgerüche oder auf
Leichengerüche konditioniert sind.

Auch klar, siehe oben „Schweißhunde“.

Es geht aber nicht um Schweißhunde, wie sie in dem Wiki-Artikel beschrieben sind, sondern um Hunde der britischen Polizei, die entweder auf menschliche Blutgerüche oder aber auf menschliche Leichengerüche konditioniert sind und die kurz nacheinander an gleicher Stelle auf mehrere Monate alte Geruchsspuren angeschlagen hatten.
Der für den Vermisstenfall zuständige Chefermittler der Polizei schloss daraus, dass es nicht nur einen blutenden Menschen, sondern auch einen Leichnam gegeben haben müsste, während der Leiter der deutschen Polizeidienst-Hundeschule aus den bereits beschriebenen Gründen meinte, dass der blutende Mensch auch noch leben könnte.

Gruß
Pontius

Hallo,

Der für den Vermisstenfall zuständige Chefermittler der
Polizei schloss daraus, dass es nicht nur einen blutenden
Menschen, sondern auch einen Leichnam gegeben haben müsste,
während der Leiter der deutschen Polizeidienst-Hundeschule aus
den bereits beschriebenen Gründen meinte, dass der blutende
Mensch auch noch leben könnte.

???
Ist doch eh alles nur Spekulation auf Basis von Indizien.

Dass jemand tot sein müßte, nur weil er geblutet hat, glaubst du doch selbst nicht, oder.
Dass es auch eine Leiche geben kann, wo jemand geblutet hat, kann man eh nicht ausschließen.
Gruß Uwi

Der für den Vermisstenfall zuständige Chefermittler der
Polizei schloss daraus, dass es nicht nur einen blutenden
Menschen, sondern auch einen Leichnam gegeben haben müsste,
während der Leiter der deutschen Polizeidienst-Hundeschule aus
den bereits beschriebenen Gründen meinte, dass der blutende
Mensch auch noch leben könnte.

???
Ist doch eh alles nur Spekulation auf Basis von Indizien.

Ja und allein anhand von Indizien sind schon Angeklagte verurteilt worden.

Dass jemand tot sein müßte, nur weil er geblutet hat, glaubst
du doch selbst nicht, oder.

Nein, aber gibt es Leichengeruch ohne Leiche?

Dass es auch eine Leiche geben kann, wo jemand geblutet hat,
kann man eh nicht ausschließen.

Ja und zwar wenn z. B. der Leichnam weniger als 2-4 Stunden an einer Stelle gelegen hat oder wenn seitdem ein zu langer Zeitraum verstrichen ist.
Aber falls Leichengeruch festgestellt wird, kann das doch sehr wertvoll für die weiteren Ermittlungen sein und eines von mehreren Indizien, die zu einer Anklage und Verurteilung führen könnten.

Hallo,

Nein, aber gibt es Leichengeruch ohne Leiche?

kann ich nicht genau spezifizieren.
Möglich, dass es reicht ein Stück Fleisch vergammeln zu lassen oder einen Tierkadaver.

Aber falls Leichengeruch festgestellt wird, kann das doch
sehr wertvoll für die weiteren Ermittlungen sein und eines von
mehreren Indizien, die zu einer Anklage und Verurteilung führen könnten.

Man kann vieles spekulieren, aber Hunde reden ja nicht und können nicht genau sagen, was sie riechen.
Irgend ein Verwesungsgeruch, auf den Hunde ansprechen ist alleine IMHO kein Beweis.
Gruß Uwi