Hi Alex
Wie es aussieht werde ich mir in den nächsten Tagen einige Spulen selber wickeln müssen. Dass das gar nicht so einfach ist, durfte ich schon feststellen. Es werden wohl 48 Spulen, die insgesamt 900m Draht benötigen gedreht. Die Spulen dienen zur Stromerzeugung und sollen eine möglichst hohe Induktivität haben.
- Hat eine unordentlich gewickelte Spule eine schlechtere Induktivität?
Im Prinzip ja, da die Induktivität eine Funktion der Windungszahl ist und bei einer schlecht gewickelten Spule der Füllfaktor (Verhältnis von Kupfer zu Zwischenraum im Wicklungsquerschnitt) schlechter ist.
Wenn man davon ausgeht, dass pro Spule nur eine bestimmte Menge Draht (900m/48=18,75m) zur Verfügung steht und unordentlich gewickelte Spulen im Durchmesser dicker werden, erhältst Du pro Spule weniger Wicklungen als bei einer ordentlich (dicht) gewickelten Spule.
- Wird die Induktivität beeinträchtigt wenn sich in der Spule etwas befindet, das nicht die Eigenschaften eines Weicheisenkerns besitzt, zB. Holz?
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Am ungünstigsten ist ein Kern aus nicht magnetisierbarem Metall, z.B. aus Aluminium, da in diesem im magnetischen Wechselfeld Wirbelströme induziert werden. Schlechtes Karma, schlechte Induktivität.
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Holz bzw Isolierstoff (Kunststoff, Keramik, Pappe) verhält sich im Magnetfeld neutral, trägt aber auch nichts zur Führung der Feldlinien bei.
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Eisen (Vollmaterial) führt die magnetischen Feldlinien in der Spule und verstärkt die Induktivität. Allerdings entstehen in einem massiven Eisenkern ebenfalls Wirbelströme, die das Ergebnis etwas verschlechtern.
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Am günstigsten wäre ein Spulenkern aus einem mit Zweikomponentenkleber zusammengeklebten Bündel Eisendrähte (schwarzer Blumendraht). Dieses Bündel müsste allerdings mindestens an der den Magneten zugewandten Seite so bearbeitet werden, dass die Drahtenden gleich lang sind und in einer Ebene liegen.
Das ist zu aufwändig, und da es sich bei diesem Projekt ja nicht um einen auf Effizienz getrimmten Generator handelt, sondern um den Nachweis eines Prinzips, kannst Du die Sache mit den Drahtbündeln gleich wieder vergessen, ich habe sie auch nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
- Der Kupferlackdraht ist isoliert. Weiß Jemand wie man 0,1mm Draht abisoliert oder reicht es aus das abgeschnittene Ende zu löten?
Das kommt auf den Spulendraht an. Es gibt Spulendraht, dessen Isolationslack wirkt beim Löten wie ein Flussmittel. Bei anderen Drähten hält man das Ende in eine Kerzenflamme und brennt den Lack ab. Anschließend schabt man die Lackreste ab, indem man den Draht mit einer Messerklinge leicht auf eine Unterlage drückt und ihn dann unter der Klinge rauszieht.
4.Weitere Ratschläge sind erwünscht 
Es würde die Wirkung verstärken, wenn Du die Spulenkerne auf der den Magneten abgewandten Seite durch einen Ring aus Eisenblech verbinden würdest, aber das steht nicht in Deiner Materialliste.
Spulen wickelt man am besten, indem man den Spulenkern mit festem Papier umwickelt und ihn in eine sehr langsam laufende Bohrmaschine spannt. Du brauchst dann aber, wenn Du nicht gerade Shiva bist (der mit den 10 Armen) einen zweiten Mann, der die Maschine auf Zuruf ein- und ausschaltet, während Du mit zwei Händen den Draht führst.
MfG Alex
Viel Erfolg, merimies