hallo, ich habe gelesen, man soll SSds nicht defragmentieren, weil das die Lebensdauer beeinträchtigen könnte. Stimmt das, und wenn ja, warum beeinträchtigt das die Lebensdauer? Ist doch nur Lesen und Schreiben?
genau weil es lesen und schreiben ist. defragmentieren ist bei konventionellen platten sinnvoll, damit die daten „in reihe“ auf der platte liegen. dadurch muss der head nicht mehr so viele positionen zum auslesen anfahren, was die geschwindigkeit erhöht und natürlich die (mechanische) belastung der platte reduziert. eine ssd hat keine mechanik mehr, also ist defragmentieren schon an sich sinnfrei. die zugriffszeiten bleiben gleich, egal in welcher speicherzelle die daten nun genau liegen.
eine ssd hat aber einen schwachpunkt: die speicherzellen „altern“. je häufiger sie neu beschrieben werden, umso schneller gehen sie drauf. deshalb nutzen ssds eine firmware, die die daten gleichmäßig auf der platte verteilt, damit alle speicherzellen gleichmäßig genutzt werden. defragmentieren macht diesen schutz geich wieder unwirksam und sorgt mit zusätzlichen schreibvorgängen für ein schnelleres altern der zellen.
also: man sollte es nicht tun, aber man benötigt es auch nicht mehr.
Moin,
Ist doch nur Lesen und Schreiben?
‚nur‘ Lesen und Schreiben bedeutet für eine Flash-Speicherzelle jeweils des Umladen eines Halbleitertransistors, dabei werden mit vergleichsweise hoher Spannung Ladungen durch eine wenige nm (Millionstel Millimeter) dicke Oxidschicht ‚gebrannt‘. Bei aktuellen MLC-Speicherzellen ist diese Oxidschicht schon nach 1000 Schreibvorgängen so löchrig wie ein Schweizer Käse und der Transistor kann nicht mehr geladen werden. Dann ist die Speicherzelle breit.
Defragmentieren bedeutet das lustige Herumkopieren von Daten auf dem Datenträger, um wahllos verteilte Datenfragmente in eine logische Abfolge zu bringen, die mit dem Lesearm einer Festplatte quasi (wie bei einer Schallplatte) ‚in einem Rutsch‘ ausgelesen werden kann. Dadurch muss der Arm nicht lustig über die Platte hospen und bunt verstreute Datenpakete zusammensuchen oder zusammenhängende Daten auf bunt verstreute kleine Speicherlücken schreiben. Das spart bei der Festplatte enorm Zeit. Da eine SSD keine Mechanik besitzt, welche die Daten von einer Datenträgeroberfläche einsammeln muss, ist Defragmentierung, wie schon gesagt wurde, völlig nutzlos.
Und da es beim Defragmentieren beim Umordnen der Daten i.d.R. zum wiederholten Neubeschreiben jedes beliebigen Speicherortes auf dem Datenträger kommt, ist eine SSD unter Umständen schon nach wenigen Defragmentierungen total ‚kaputtgeflased‘.
Gruß, Jesse
Hallo Fragewurm,
hallo, ich habe gelesen, man soll SSds nicht defragmentieren,
weil das die Lebensdauer beeinträchtigen könnte. Stimmt das,
und wenn ja, warum beeinträchtigt das die Lebensdauer? Ist
doch nur Lesen und Schreiben?
Jesse hat es schon fast richtig beschrieben.
Die Alterung entsteht beim Schreiben.
Lesen kann man beliebig oft.
Hinzu kommt noch, dass die besseren Controller die Blöcke so verwalten, dass diese gleichmässig abgenutzt werden. Dabei werden dann sogar Datenblöcke umkopiert welche sich gar nicht ändern.
Wenn man eine Datei hat, welche sich nie ändert, wären deren Datenblöcke also nur einmal beschrieben worden. Gleichzeitig sind die Datenblöcke einer sich oft ändernden Datei schon vor dem Ende ihrer Lebensdauer. Also managet der Controller die Blöcke so, dass diese gleichmässig abgenutzt werden. Dazu werden dann die Daten von wenig benutzten Blöcken in schon ältere kopiert und die freigewordenen, noch frischen Blöcke, bevorzugt verwendet.
Da der Ganze Vorgang zudem noch Transparent im Speicherchip abläuft, gibt es nach kurzer Zeit gar keine Möglichkeit mehr, logische Blöcke physikalischen zuordnen zu können.
Das Ganze gilt auch für andere Halbleiterspeicher wie z.B. USB-Sticks. Auch diese altern nur, wenn man sie Defragmentiert, bringt aber keinerlei Vorteile.
Zudem haben gute Halbleiterspeicher auch noch Reserve-Blöcke.
Bei aktuellen Festplatten bringt defragmentieren u.U. auch nicht mehr so viel wie früher. Auch diese haben heute Reserve-Spuren, welche automatisch eingesetzt werden (S.M.A.R.T.), wenn eine Spur schon interne Lesefehler erzeugt. Dadurch ist nicht mehr gewährleiste, dass nach dem Defragmentieren die Datenböcke auch physikalisch hintereinander liegen.
Des weiteren werden heute auch Dateisysteme, welche weniger defragmentieren.
MfG Peter(TOO)