SSD in älteren Computer einbauen

Liebe Leute,
Ich habe einen Towercomputer aus dem Jahre 2010: HP Compaq 6000 Pro MT PC mit 4GB RAM und folgendem Prozessor: Core 2 Quad CPU Q8400 @ 2x 2.66 GHz.
Darin tummeln sich noch immer zwei „alte“ HDDs. Ich habe festgestellt, dass am SATA-Stromkabel für das DVD-Laufwerk noch immer ein Port frei ist, und auch ein SATA-Datenanschluss ist noch frei. Nun möchte ich gerne eine dritte Platte einbauen, und zwar eine SSD. Gedacht hätte ich an die SanDisk SSD 128GB SATA 6Gb/s ( http://www.microspot.ch/msp/product/SSD_-_Solid-Stat… ), welche ich über folgendes SATA-Datenkabel anschliessen würde: http://www.microspot.ch/msp/product/_/0000560258/SAT…

Leider verstehe ich nur wenig von Computer-Innereien. Daher die folgenden Fragen:
-> Momentan scheint es, dass beim Starten von Windows & Programmen die Festplatte überlastet ist und der Prozessor unterbeschäftig vor sich hingrummelt. Nun soll Windows auf die SSD verschoben werden. Wird der Computer durch dieses SSD-Upgrade signifikannt schneller werden?
-> Die zu vereinenden Geräte haben 3 Jahre Unterschied… Sind die angegebenen Teile kompatibel mit dem Computer? Muss ich auf irgendwas achten, (z.B. SATA-Version / an welchen Port anschliessen / …)?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüsse,
Kalsan

Hallo,

die Verwendung einer SSD als Systemplatte wird das Starten deines Systems deutlich beschleunigen, Beim normalen Betrieb deiner Anwendungen wirst du auch deutliche Vorteile spüren, wenn deine Anwendungen die SSD auch nutzen. Das hat allerdings zur Folge, dass deine SSD nur kurze Zeit leben wird, falls sehr häufig schreibend auf sie zugegriffen wird.
Wenn es dir nur darum geht deinen Systemstart zu beschleunigen, kannst du auch auf den Start des Rechners verzichten, indem du ihn nicht herunterfährst, sondern in den Ruhezustand versetzt, Das Aufwachen dauert dann in etwa so lange, wie das Booten über die SSD. Noch schneller geht es über den Standby-Modus.

Den Ruhezustand oder das „Energiesparen“ (hybrider Standby-Modus ab VISTA) sollte man bei einer SSD nicht verwenden, da jedesmal der gesamte RAM-Speicher auf die SSD kopiert wird, was den Alterungsprozess natürlich deutlich beschleunigt.

Technische Probleme beim Einsatz einer SSD in deinem System sehe ich nicht. Mit Hilfe der Computerreparatur deines Installations- bzw. Reparatur-Datenträgers sollte es kein Problem sein, den MBR nach einem „Umzug“ anzupassen.

LG Culles

Salü Culles,
Vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort!
Du sprichst von einer „kurzen“ Lebensdauer, mit wie vielen Jahren kann man bei einem Büro-Computer, der täglich ca. 2h läuft, rechnen? Wird S.M.A.R.T. mich vorwarnen oder droht am Ende der Lebensdauer ein plötzlicher Datenverlust?
Den hybride Standby-Modus von Win7 nutze ich sogut wie nie, da er häufig zu Problemen mit Netzwerkverbindungen und Hintergrunddiensten führt. Deinen Tipp ziehe ich dennoch zu rate und werde die Einstellungen so umschalten, dass der neue Hybridmodus wegfällt und stattdessen wider die alten Optionen „Standby“ und „Ruhezustand“ erscheinen, wobei ich den Ruhezustand nie verwenden werde.
Du schreibst, ich könne den MBR anpassen. Gibt’s irgendwo eine gute Ressource, wo ich das lernen kann? Ich weiss nicht genau, wonach ich googlen soll, weil mir unklar ist, welche Einstellungen genau vorgenommen werden müssen, besonders bei einem älteren Gerät.
Dankeschön!
lg,
Kalsan … mehr auf http://w-w-w.ms/a4cu9e

Hallo,
zur Lebensdauer von SSDs:
Für meine Crucial M4 wird z.B. eine maximale Schreib/Lösch-Durchsatz von 72 TB angegeben; bei einer Größe von 15,9 GB für die Hibernation-Datei und einer 5 mal täglichen Aktivierung ist dadurch bereits nach ca. 2,5 Jahre das Ende der SSD erreicht. Bei meinem Browser, Google Chrome, schätze ich den Schreib-Lösch-Durchsatz bei intensiver Nutzung auf ca. 200 MB pro Tag. Das ergibt eine Lebensdauer von rund einem Jahr. Mann kann natürlich diese Datenströme auf eine normale Festplatte umleiten (aber nicht die Hibernation-Datei bei einer Home-Version), nur verliert man dadurch natürlich wieder den Geschwindigkeitsvorteil einer SSD.
Für einen Büro-Computer der täglich ca. 2 h läuft, kann man ohne Kniffe mit einer Lebenserwartung von rund 5 Jahren rechnen.
S.M.A.R.T wird auch von den meisten SSDs unterstützt. Wahrscheinlich wirst du vor einem Totalausfall gewarnt. Meine defekten Samsung 830 ging plötzlich in eine Art „Notbetrieb“. Die Schreibrate ging unwiderruflich auf ca. 7 MB/s zurück. Zu einem Datenverlust kam es nicht. Dennoch sollte man auf die Sicherung des fertig installierten Systems nicht verzichten.
Die Anpassung des MBR erfolgt entweder mit dem Reparatur- bzw. Installationsdatenträger deines Betriebssystems oder mit einem Tool wie EasyBCD, Informationen zum MBR findest du hierzu unter
https://neosmart.net/wiki/display/EBCD/Updating+the+…

LG Culles

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Vielen Dank. Was den MBR betrifft, sieht alles so aus, als würde eine Neuinstallation von Win7 alle nötigen Schritte automatisch vornehmen.
lg
Kalsan

Hi!

Du sprichst von einer „kurzen“ Lebensdauer, mit wie vielen
Jahren kann man bei einem Büro-Computer, der täglich ca. 2h
läuft, rechnen?

Bei mir zuhause ist nun seit 2010 eine SSD als System- und Softwaredisk eingebaut; sämtliche Daten befinden sich auf den HDDs, alle Anwendungen - wie schon beschrieben - auf der SSD.
Lediglich die Kapazität stößt langsam an seine Grenzen von 64GB (Win7, CorelDRAW X3, Canon EOS Software inkl. DPP, Office 2010, usw.)

System- und Programmstartzeiten sind nur mehr lächerlich gering und ich habe bisher auf das empfohlene jährliche Recovery der SSD verzichten können.

Aufgrund der sinkenden Preise überlege ich mir lediglich wg. der Größe eine andere (größere) anzuschaffen.

Grüße,
Tomh

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Danke Tomh!

Hallo,

von einem jährlichen Recovery einer SSD habe ich von dir zum ersten Mal was gehört. Bitte teile dazu mehr Infos mit. Man lernt ja nie aus …

Danke
Culles

Hi!

von einem jährlichen Recovery einer SSD habe ich von dir zum
ersten Mal was gehört. Bitte teile dazu mehr Infos mit. Man
lernt ja nie aus …

Das ist irgendwo im SSD-Tutorial gestanden, das ich damals zur Installation benutzt habe - keine Ahnung mehr, welches es war geschweige denn das (technische) „Warum“ … und da alles aufs Beste läuft, hab ich mir auch keinen Kopf mehr darum gemacht …

Grüße,
Tomh