Hallo Suva & Kornfeld und wahrscheinlich viele andere mehr,
Ich habe einen Stammbaum bis 1375 der vollständig
bekannt ist.
Ein Stammbaum geht immer von der Vergangenheit in Richtung heute und führt alle Kinder und Kindeskinder auf. Dabei werden immer nur die männlichen Linien weiter verfolgt, so dass in einem Stammbaum genau 1 einziger Familienname auftaucht, nämlich der des Stammvaters und somit des heutigen Namensträgers. Die Anzahl der Nachfahren ist im Vorfeld unbekannt: eine Person kan zwischen Null und zwanzig Kinder gehabt haben, unbekannt ist ferner wohin diese Kinder im Erwachsenenalter gegangen sind. Für einen Stammbaum gibt es kein allgemeinübliches Verfahren der Zählweise. Folglich ist es ungleich schwerer einen Stammbaum zu erstellen als das Gegenstück dazu, die Ahnentafel. Ein Stammbaum beginnt in der Vergangenheit und reicht in die Gegenwart.
Eine Ahnentafel ist die Genealogie von heute an in die Vergangenheit gewandt: Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Ur-Urgroßeltern etc. Gleichzeitig erscheinen somit in einer Ahnentafel auch die Frauenlinien, was es wiederum aufgrund der Biologie (jeder hat genau 1 Vater und genau 1 Mutter) ganz einfach macht, die Personen durchzunummerieren. Hierzu hat sich das System Kekule durchgesetzt 1 = Person der Gegenwart, dessen Ahnentafel es ist. Nr. 2 = dessen Vater, Nr. 3 dessen Mutter. jede nächstältere Generation hat die Verdoppelung der Nummer zur Folge (Vater von 2 = 4, Vater von 4 = 8 Vater von 8 = 16 etc.) Wobei die männlichen Personen stets gerade Zahlen haben, die weiblichen Vorfahren stets ungerade. Verheiratet sind jeweils Gerade Zahl + 1, also ist 377 mit 376 verheiratet. Eine Ahnentafel beinhaltet somit unendliche viele unterschiedliche Familiennamen (nämich die ganzen eingeheirateten Frauenlinien). Eine Ahnentafel beginnt in der Gegenwart und reicht (z.B. bis 1225) in die Vergangenheit zurück.
Somit sind es aufgrund der Formulierungen „bis 1375 zurück“ „bis 1225 zurück“ mit Sicherheit Ahnentafeln und keine Stammbäume.
Dabei lasse ich jetzt mal ganz außen vor, dass es gar nicht möglich ist, bis 1375 oder gar bis 1225 seine Ahnentafel zurückzuverfolgen, denn das erste deutsche Kirchenbuch beginnt erst 1533. Alles was über 1550 zurück geht ist fast immer reine Spekulation ohne jegliche Untermauerung genealogischer Art. Der Hochadel mag davon noch ausgenommen sein, wobei auch dessen Ahnentafel (bei dem auch teilweise Stammbäume!) nicht frei von Zweifeln bezüglich Richtigkeit der Angaben sind.
Bei jeglicher genealogischer Forschung ist es eine absolute Notwendigkeit, die Stetigkeit zu beachten (= alle Daten müssen belegt sein und in sich schlüssig sein). Ob dies bei den „Stammbäumen“ bis 1375 bzw. 1225 der Fall ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen, melde aber meine Zweifel an.
Wer mehr wissen will, darf sich gerne bei mir melden. Ich mache seit 35 Jahren Familienforschung, Heimatforschung sowie seit 15 Jahren Onomastik. Ich weiß wovon ich schreibe.
Viele Grüße
Alexander