hi,
Ich habe 30 Messpunkte mit unterschiedlichen Durchmessern, die
jetzt mit einem anderen System vermessen wurden. Die
Abweichung zwischen wahrem Wert und gemessenem Wert soll nun
statistisch angegeben werden um das andere System zu bewerten.
es geht also drum, die beiden messverfahren vergleichend zu bewerten. stimmt das?
Da quasi jeder Punkt seinen eigenen Sollwert hat, habe ich
zuerst die Differenz von Messwert und Sollwert gebildet, um
die Abstände vergleichbar zu machen. Nun ist ja der
theoretisch perfekte Mittelwert gleich 0 und ich habe positive
und negative Abweichungen.
ist der sollwert ein istwert? d.h.: willst du die beiden messverfahren mit der realität vergleichen (wie immer die ermittelt wurde) oder miteinander?
Jetzt weiß ich aber nicht, ob ich für die Standardabweichung
die Differenzwerte oder den Betrag der Differenzwerte nehmen
muss.
Ich hoffe, mir kann da jemand weiterhelfen. Oder sagen, ob das
ganze so überhaupt sinnvoll ist…
bewegen sich die messwerte (bzw. sollwerte / istwerte) alle in etwa in der gleichen dimension? oder sind z.b. einige werte im mm-bereich und andere im km-bereich? im einen fall ist ein messunterschied von 2 mm riesengroß, im anderen fall praktisch gleich 0.
sind die messwerte als stichprobe zu betrachten oder als gesamtpopulation? d.h.: sind deine 30 messpunkte alle oder nur eine auswahl einer u.u. viel größeren menge?
ein beispiel anhand einer tabellenkalkulation:
Mp. Real Mess1 Mess2 Diff1 Diff2
1 5 4,9 5,1 -0,1 0,1
2 6 5,8 6,1 -0,2 0,1
3 7 7,1 7,1 0,1 0,1
4 8 7,9 8,1 -0,1 0,1
5 9 9,2 8,9 0,2 -0,1
Mittelwert: -0,02 0,06
Standardabweichung: 0,1470 0,08
im obigen beispiel gehe ich davon aus, dass 2 messserien (mess1, mess2) mit einer realität verglichen werden sollen. es geht um 5 messpunkte (mp.), die keine stichprobe, sondern eine gesamtpopulation bilden. die daten liegen alle im gleichen maßstab.
man bildet die differenzen zwischen messserie und realität (diff1 und diff2) und dazu mittelwerte und standardabweichungen (funktionen MITTELWERT() und STABWN().
die mittelwerte zeigen, dass die erste methode tendenziell eher zu wenig misst, die zweite tendenziell eher zu viel. näher an der realität ist die erste, obwohl sie etwas mehr streut. über „signifikanz“ will ich da nix sagen; das würde mehr diskussion erfordern.
wären die messserien stichproben, wäre die richtige funktion für die standardabweichung übrigens STABW() (ohne N) und die zahlen wären etwas höher.
hth
m.